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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Di 7. Aug 2012, 14:02 
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wie das bei mir weitergeht, dass will ich auch grad wissen. obwohl, will ich wirklich? es wird sich einiges ändern, weiß nur nicht, ob ich das aushalte.

heute habe ich noch einmal viele meiner finten offen gelegt, finten, tricks, reflexe, mit denen ich sie mir auf distanz halte und mit denen ich die fäden, die kontrolle in der hand halte. sie zum gefühllosen roboter-bambi machen, sie in situationen reinmanövrieren, in denen sie fehler machen MUSS und in denen ich sie dann zum Bambi-Monster, ach was red ich, zum Mörder-Bambi erklären kann, gehört zu den Kontrollhebeln. in setem wechsel existentiellen konflikt und versöhnung und wieder konflikt und ewig so weiter den immer selben kurzfilm ablaufen lassen, gehört zu den distanzierungsmechanismen. damit unterbreche ich unsere beziehung. ich mach sie kaputt und lass sie wieder auferstehen. ewiger aschenphönix.

dumm nur, vielleicht aber auch gut, nix genaues weiß man nicht. ich kann mir dabei ziemlich sicher sein, dass ich auf mechanismen, die ich so schamlos offengelegt hab, nicht mehr zurückgreifen kann. sie funktionieren schlichtweg nicht mehr.

eins geht noch, auch wenn ich schon tausend mal drüber geredet hab: ironisieren als mechanismus der distanzierung, aber nicht vom bambi, sondern vom irrsinn.

lustiges metaphernschieben haben wir heute gemacht. wom schmalen grat hab ich gesprochen, von meiner ewigen gratwanderung, im hochgebirge,ein richtiger schritt und ich trete ins licht, es geht mir gut nach der stunde, ein falscher schritt und ich stürze ab, zerfleische mich die ganze woche danach, all das im nebel, all das ohne zu wissen, was ist richtig und was ist falsch. falsch merke ich, wenn ich falle und stürze. einen esel brauche ich, hab ich gesagt, einen esel, der ein sicheres gespür dafür hat, welche wege wir gehen können und welche nicht, einen esel, der störrisch ist und sich nicht locken oder zwingen lässt. bin ich der esel, hast du gefragt? nein, bambi, du bist nicht der esel, du bist eine bergziege, behende, schnell, absturzsicher, noch nie hat man davon gehört, dass du strauchelst oder stürzt, du bist immer eine reihe von schritten über mir. und ganz manchmal, da hab ich das gefühl, du meckerst mir zu von einem irrsinnig schmalen vorspringenden fels aus, du lockst mich immer höher, oder lachst du mich aus?

heute bin ich nicht abgestürzt (das hab ich schon gestern erledigt). heute sitze ich in der sonne. aber heute blicke ich auch auf den drohend aufragenden berg, der mir noch bleibt.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 7. Aug 2012, 14:02 


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Di 7. Aug 2012, 14:27 
Ich verstehe dieses Entweder-Oder nicht, dieses Zuschreiben von Anteilen an entweder bambi oder an dich. In meiner Therapie sind alle Anteile meine.

Wenn meinem Thera ein Furz entfährt, gilt der Gestank in meiner Nase trotz Ekel meiner Verantwortung. Sehr wohl möglich dass der Thera sein Pümpchen innig genießt derweil mir der Brechreiz im Hals herumgammelt. Innerhalb der Therapie aber sind nur meine eigene Aktionen und Reaktionen von Interesse. Kommt mir das Kotzen, dann ist mein Kotzen das Thema, kommt mir ein Vorwurf, dann ist mein Vorwurf das Thema. Nicht er, mein Vorwurf an ihn.

Ich denke auch das ist in Einklang mit Richtlinien und Protokollen in der Branche. Ein Thera kleidet sich möglichst kontrastlos und gibt keine Einzelheiten von sich. Ich strebe darin Konsequenz an. In meiner Therapie wird der Kuchen nicht geteilt. Ich fress den Ganzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Di 7. Aug 2012, 14:57 
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gompert, ich glaube hier müssen wir es bei einem jedem das seine belassen. jedem seinne macke, jedem seine auf diese macke zugeschnittene kur.

ich kenne das lied, das du hier singst (oder pfeifst?) von der abstinenz, von dem es geht um micht und meine gefühle und um sonst gar nichts. ich sag dazu ja und nein.

bei mir geht es darum, in beziehung bleiben zu lernen, wachsende nähe zu lernen. zu lernen, beziehungen nicht mehr kontrollieren zu müssen, um nicht in der angst abzusaufen, die sie auslösen. dazu brauch ich das bambi. natürlich geht es immer und vor allem um meine gefühle und wahrnehmungen und panischen ängste beim im-beziehung sein. natürlich gucken wir uns die an. aber das in-der-beziehung sein aushalten, das nähe aushalten geht nicht, ohne dass ich das bambi spüre.

mein automatischer modus wär das bambi ausschalten, es gedanklich wegbeamen, mich in den leeren raum setzen und mich analysieren. hoch und runter, gnadenlos. das muss ich nicht lernen. das kann ich schon. ich muss lernen mich vom bambi ansehen zu lassen, es überall hinschauen zu lassen, zu spüren, wie es mich berührt - all das ohne (a) zu zittern und dann fortzulaufen, (b) es zu schlachten oder (c) es so zu manipulieren, dass ich am ende denke ich habe es mit einer von mir gesteuerten bambi-handpuppe zu tun. (c) ist bis heute eine sehr beliebte option unter nekos gewesen. sie waren sogar recht stolz auf ihre meisterschaft in c., die nekos. heute haben sie (c) implodiert. wir werden sehen, wohin das führt - hoffentlich weder zu (a) noch zu (b.) also nicht, dass ich das bambi nicht über die risiken aufgeklärt habe. aber na ja, sorgen machen muss ich mir wohl nicht. im zweifelsfall springt es einfach auf den nächsten felsenvorsprung....die kleine behende bergziege :love:


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 08:21 
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der sache mit den richtigen und den falschen schritten hoch oben auf meinem bergrücken, der würde ich gerne noch mehr nachspüren.

manchmal, da überwinde ich mich, rede von meinen urängesten, von meiner sehnsucht und bedürftigkeit und es ist gut, es senkt sich ein frieden über mich hinab, ich hab diese wunderbare gefühl mit mir eins zu sein, ich verstehe mich, ich gucke in die augen von dem bambi, ich sehe verständnis, ich sehe zuneigung, ich hab das gefühl ich stehe in einem warmen sonne und mir kann nichts passieren. so war es dienstag. danach gehe ich raus in mein leben und tue die dinge, die getan werden müssen (oh-ton bambi, herzallerliebst, das klingt ein wenig nach anastasius seinem clint ;), ohne angst, ich strahle die menschen an, kommunizieren ist leicht, bringt spaß, ist spannend, ich fühl mich wohl.

und manchmal tue ich gefühlt das selbe, am montag, und nichts ist gut, ich fühle mich eklig, exhibitionistisch, ich hab ein gefühl in meiner nase als ob ich fürchterlich stinke (mein mann hat mir bestätigt, tue ich nicht), ich empfinde mich als monströsen krüppel, angst macht sich schmerzhaft in meinem bauch breit, essen geht nicht, schlafen geht nicht, dinge tun geht nur mir großer anstrengung, mit menschen kommunizieren geht nur mit großer anstrengung. in solchen momenten will ich einfach nur sterben.

was passiert da? früher war das horror-programm immer nur da, wenn ich nicht geredet hab, wenn ich mich versteckt hab vor dem bambi. das war eine regel, die mir sicherheit, kontrolle gab. die gilt seit dieser woche nicht mehr. unheimlich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 09:20 
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weil neblina das grad drüben, in dem anderen faden auf den punkt gebracht hat: um gefühle auf resonanz stoßen zu lassen, braucht es ein gegenüber. so was hat das bambi das letzte mal auch gesagt.

ich hab mich gewundert, dass ich mich manchmal schon wenig später kaum an das erinnern kann, was ich gesagt hab in der stunde. das bambi meinte dann, wenn es keinen widerhall findet, und damit meint sie wohl widerhall in sich, bei ihr, dann ist es vielleicht so, als wäre es nicht gewesen und dann fällt es aus meinem kopf raus.

das fühlt sich für mich richtig an. das fühlt sich aber auch beängstigend an. ich hab ja gar keinen einfluss darauf, was bei ihr widerhall findet und was nicht. das ist doch eigentlich ganz fürchterlich. ich sag was und brauch eigentlich ganzz dringend widerhall. aber den gibt es nicht. nicht weil das bambi böse oder indifferent ist. sondern einfach... weil es nicht hallt. schreckliche vorstellung.

okay, eigentlich klappt das bei uns mit dem widerhall ziemlich regelmäßig und gut. und das fühlt sich soo gut an. aber manchmal eben auch nicht. davor hab ich angst, dass mich das bei sachen, wo es um die große sehnsucht geht, passiert.

manchmal hab ich deshalb auf kontrolle gesetzt. also so kryptisch gesprochen, dass das bambi widerhallen wollen konnte, wie es wollte. es hatte keine chance. das war kommod., da konnte ich mir immer sagen, ICH hab es in der hand, ich wollte das ja gar nicht mir dem widerhall, he he. ein ähnlicher kontrollmechanismus besteht darin, dass bambi zum bösen, gleichgültigen monster-bambi zu erklären. dann gibt es auch eine gute erklärung dafür, dass das mit dem widerhall natürlich nicht klappen kann.

lange rede kurzer sinn: ich will den widerhall, ja. es gibt nix besseres. ich will mich nicht mehr aus kontrollzwang sabotieren. aber wie halte ich das aus, wenn es trotzdem nicht klappt mit dem widerhall? wie verlier ich die angst vor dem nicht-klappen? ich denk dann immer sofort, das liegt an mir, weil ich so verkrüppelt bin, mit mir kann man nicht widerhalllen, mit mir kann man auch schon gar nicht widerhallen wollen. ich weiß, ist schräg. ich weiß auch, dass bambi ist ziemlich gut darin, mich zu finden und dann mit mir widerzuhallen. aber manchmal klappt es halt doch nicht. ist ja irgendwie auch normal. wie kann ich das entdramatisieren in der gewissheit, ach klappt dann aber bestimmt nächstes mal? this is the question.... :kopfkratz:


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 10:30 
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neblina, das ist lieb was du sagts. und es kommt bei mir an, es hallt wieder :knuddel: auch, dass du die angst verstehst......

ich merk grad auch, dass das mit dem widerhall zwei dinge sind, die zusammengehören, aber nicht das selbe meinen: es geht um sich angenommen, gemocht, geliebt was auch immer fühlen und es geht um sich gesehen und verstanden fühlen.

vielleicht, dass manches daran liegt, dass ich mich sofort ungeliebt fühle, wenn man, wenn das bambi nicht gleich alles versteht?

bei so was sind wir grad. ich versuche grad gefühle in worte zu fassen, die mir so selbstverständlich, weil uralt und vertraut sind, so innere gesetzmäßigkeiten (wie dieses "natürlich kann ich nicht zu ihnen zurück kommen nach dem urlaub, wenn ich 3 wochen lang denken muss, sie haben mich nicht verstanden, deshalb muss ich es so drehen, dass alles wieder harmonie ist, weil ich will ja wiederkommen"), all so ein zeug, das in mir drin so fraglos gültig ist, dass ich fast keine worte habe, sie einem anderen, dem bambi zu erklären.

Aber wenn ich keine worte finde, dann kann das bambi mich nicht finden (auch noch so ein herziges Beispiel für bambi-speak :love: ). und manchmal finde ich worte, aber die worte finden nicht richtig zum bambi. und dann sucht das bambi und probiert und sucht, aber es passt nicht, ihr ende und mein ende passen nicht richtig zusammen. und in so momenten packt mich oft die verzeweiflung, glaub ich.

vielleicht, dass ich begreife, das bambi sucht, es gibt nicht auf, es sucht weiter und ich gebe auch nicht auf und suche weiter worte, und heiliger strohsack, dann werden wir uns schon auch finden. aber manchmal, da lasse ich alle zuversicht fahren. da ist dann nur noch so eine gewissheit: Mich KANN NICHT EINMAL das bambi finden, und das, obwohl es wirklich sehr gewitzt ist im finden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 12:21 
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neko hat geschrieben:
und heiliger strohsack, dann werden wir uns schon auch finden.


meine thera sagte ja gerne, wenn ich wortlos wurde/war: "nehmen sie mich mit fr. x!" oder fragte: "wo sind sie fr. x?"


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 14:35 
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neblina, sätze über bord schmeißen, ja, das will ich gerne tun und das habe ich auch schon getan. auf der kognitiven ebene hab ich die alle schon tausend mal geschreddert. aber die kommen halt in form von angst und ekelgefühlen in meine eingeweide zurück, in so manchen momenten.

ich will nicht jammern. die momente, in denen ich gefühlt in der sonne stehe, die momente, in denen ich mich in bambis lächeln sonnen kann, die werden schon stündlich mehr. ich möchte halt erst mal nur besser verstehen, was da so bei mir passiert. das ist für mich oft der erste schritt raus.

ostara, ja so was fragt das bambi in schweigemomenten auch. die sind gar nicht so das problem. das problem sind mehr die situationen, in denen ich rede, aber es kommt nix an oder es fühlt sich falsch an, ich weiß aber gar nicht so genau, was eigentlich falsch ist.

ein beispiel. manchmal intellektualisiere ich. manchmal ist das auch gut. denn das ist was, was ich kann und das bringt auch spaß. manchmal ist das die reine freude, das mit dem bambi zusammen zu machen, denn zusammen kommen wir zu erkenntnissen, die wir wohl beide alleine so nicht hätten. wunderschön. aber manchmal wird das intellektuelle steril. dan rede und rede ich, hab das gefühl, alles ist glasklar, aber ich bin allein auf weiter flur und mir wird bang ums herz. und ich weiß ums verrecken nicht zu bennennen, wann es so und wann es so ist oder wird. weiß man ja oft erst hinterher.

ach ja, und dann das bambi. wenn es nix versteht oder wenn es das gefühl hat, es kann mich nicht erreichen, dann kann man das sofort merken: an seinem gesicht (ich sitze seit 2 monaten), an seiner stimme, an allem. das ist ja eigentlich auch gut so. dann weiß ich, woran ich bin. und dann weiß ich auch, wenn es anders ist, dann ist es wirklich richtig und nicht nur gespielt. aber das verstört mich dann ungemein :confused: wisst ihr, wie ich meine? ich denk, da muss ich irgendwas ändern.... vielleicht mal sagen, wie mich das verstört? darüber in extenso reden?


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 17:18 
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neko hat geschrieben:
ach ja, und dann das bambi. wenn es nix versteht oder wenn es das gefühl hat, es kann mich nicht erreichen, dann kann man das sofort merken: an seinem gesicht (ich sitze seit 2 monaten), an seiner stimme, an allem. das ist ja eigentlich auch gut so. dann weiß ich, woran ich bin. und dann weiß ich auch, wenn es anders ist, dann ist es wirklich richtig und nicht nur gespielt. aber das verstört mich dann ungemein :confused: wisst ihr, wie ich meine? ich denk, da muss ich irgendwas ändern.... vielleicht mal sagen, wie mich das verstört? darüber in extenso reden?


grundsätzlich mal: dass es in beziehungen missverständnisse, unverstandes, nicht-zu-verstehendes ect. gibt, ist nichts aussergewöhnliches, ebenso die fähigkeit solches zu bemerken.
was ist also wirklich das verstörende ? das gefühl, dass dann auftaucht, so wie du bist, bist du nicht ok? du solltest anders sein?


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 17:24 
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neko hat geschrieben:
aber manchmal wird das intellektuelle steril. dan rede und rede ich, hab das gefühl, alles ist glasklar, aber ich bin allein auf weiter flur


viel reden, viel denken schützt vorm fühlen. kann es daran liegen?

lg
ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 17:26 
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gute frage, ostara. wenn ich da mit ein bisschen abstand drauf gucke, dann verstehe ich mich auch schon nicht mehr, dann kann ich saugut nachvollziehen, dass das bambi da eigentlich nur quadratisch aus der wäsche für kleine rehkitze gucken musste und null chance hatte, was zu raffen. aber in der situation selber, da zieht es mir oft die schuhe aus. keine ahnung, weil die sehnsucht nach gesehen, verstanden werden so groß ist? weil das so eine alte, nicht mehr erfüllbare symbiose sehnsucht mit wortlosem verstehen und zu eins werden ist? ja, vielleicht auch, weil ich dann merke, wie groß die gräben sind, die mich von anderen trennen - denn manchmal MERKE ich selber, das kann jetzt keiner verstehen - sei es, dass ich die worte nicht finde für mein inneres grauen oder dass ich die worte aus lauter furcht und scham nicht aussprechen kann. wie man es dreht und wendet. in diesen momenten, da ist das grauenvoll. vielleicht wenn ich das beschreibe, vor ihr, vor dem bambi, dann verliert es an schrecken. aber das müsste ich dann in so einem moment des grauens selber machen. und da rutscht mir mein sprechzentrum irgendwie in meinen angst-schmerz-bauch....und da hol ich mich dann raus, indem ich sage, du bambi, du bist ganz doof, du hast noch nie in deinem leben auch nur einen einzigen neko verstanden.....gib zu, das willst du auch gar!!!! :zeter:


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 17:44 
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krass - eigentlich wollte ich schreiben "das willst du gar nicht". aber was steht da....ja, ja, neko, wir wissen mal wieder nicht, was schlimmer ist: bambi vertseht nix oder bambi versteht alles. die alte zwickmühle für dusselige nekos. meine güte, wann komm ich da mal aus dem knick?????


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 18:20 
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neko hat geschrieben:
vielleicht wenn ich das beschreibe, vor ihr, vor dem bambi, dann verliert es an schrecken.


das an- und aussprechen hat bei mir schon immer wieder für veränderung gesorgt. wenn das grauen sozusagen auf dem tisch lag, aus mir heraussen war, hat es nicht nur viel von seinem schrecken verloren, es konnte sich dann auch verändern. fast so als wollte es mir sagen: was wa(h)r, will gesehen und gehört werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 18:24 
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neko hat geschrieben:
meine güte, wann komm ich da mal aus dem knick?????


du kommst sicher raus! es ist wie mit einem pendel, das zu sehr und zu lange in die eine richtung gespannt wurde. lässt man es los, schlägt es vorerst genauso weit in die andere richtung aus - hin und her, auf und ab - bis es sich eingependelt hat.

ich bin mir da so sicher, weil ich es selber an mir und anderen erfahren habe.

mlg
ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 18:51 
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danke, für's mut machen. ostara.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 21:43 
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neko hat geschrieben:
danke, für's mut machen. ostara.


das mut machende ist/war für mich die erkenntnis der neuroplastizität des gehirns. inzwischen weiß man, dass traumatische erfahrungen im gehirn narben hinterlassen. doch weiß die neurobiologie inzwischen auch, dass sich das gehirn ständig verändert. neue verbindungen können entstehen.

wenn ich mir meiner alten pfade immer wieder bewusst werde und bewusst immer wieder neue gehe . . .

mlg
ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Do 9. Aug 2012, 23:16 
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@ neko

du bist inzwischen ja auch bei dem essentiellen thema "kontrolle" angekommen. kontrolle, so die vermutung, gibt sicherheit. die nächste erkenntnis, so war es bei mir: diese art von sicherheit ist auf sand gebaut!
es dauerte viele therastunden, bis mir dies bewusst wurde und ich umsetzen konnte.

zutiefst geht es darum:

dass ich mich annehme, so wie ich bin - das kann kein anderer mensch für mich (die therapeutin unterstützte meinen weg dahingehend, indem sie mich in allem bedingunglos so annahm, wie ich bin; dadurch konnte ich mich in meinem so-sein annehmen)

dass ich mich akzeptiere/liebe/anerkenne/wertschätze - so wie ich bin. denn so, wie ich bin, bin ich OK!

denken nützt zwar, doch es hilft wenig - wenn es darum geht.
vom kopf ins herz . . . oder . . . von der rationalen auf die emotionale ebene - dann passiert veränderung.

ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 10:14 
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ja ostara, du hast den kern noch einmal auf den punkt gebracht und dieser kern hat für mich was ganz was erschreckendes:

in dem moment, in dem ich die kontrolle aufgebe, meine finten zu erkennen gebe und das bambi gefühlt ganz nah und direkt mir gegenübersteht, da ÜBERFÄLLT mich so ein gefühl des verkrüppelt seins und - weiß der henker warum - ich habe das gefühl ich STINKE.

das ist so ein fürchterliches gefühl, kann ich gar nicht beschreiben.

nur am rande: normal mag ich mich und meinen körper. normal finde ich mich hin und wieder sogar schön. aber in diesen momenten, da begräbt mich so was ganz archaisches unter sich....

du hast recht ostara. ich sollte versuchen, das gefühl von allen seiten zu beschreiben, es mir erst einmal vertrauter machen und es so vielleicht verwandeln...komisch, dafür schäme ich mich immer noch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 15:18 
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neko hat geschrieben:
in dem moment, in dem ich die kontrolle aufgebe, meine finten zu erkennen gebe und das bambi gefühlt ganz nah und direkt mir gegenübersteht, da ÜBERFÄLLT mich so ein gefühl des verkrüppelt seins und - weiß der henker warum - ich habe das gefühl ich STINKE.


liebe neko,
hast du denn deinem bambi gegenüber das obige schon mal so wie hier formuliert? ich kann mich nur wiederholen: ich habe oft blut geschwitzt, im wahrsten und realsten sinne trat mir der angstschweiß aus allen poren . . . bis ich es ausgesprochen hatte und war dann ganz verwundert, dass die welt nicht untergegangen ist; dass ich es überlebt hatte. ich vermute, genau das ist die heilsame erfahrung.

Zitat:
ich habe das gefühl ich STINKE

ich bin nicht so bewandert, um sagen zu können, was alles zu einer erfolgreichen therapie gehört. gehört dazu auch, alte gerüche zu verarbeiten? bei mir war es so, dass ich plötzlich nicht mehr ins gemeinsame schlafzimmer gehen konnte, weil es dort sooooooooo gestunken hat. die therapeutin fragte mich, ob ich eine neutrale person fragen könnte, ob es denn dort wirklich stinkt - bevor sie mir etwas über geruchshalluzinationen erzähle. also fragte ich unsere tochter mal so ganz nebenbei und unverfänglich: riechst du da was?? und sie verneinte mehrmals. huhuuu, da braucht es mut, um sich nicht selbst für verrückt zu erklären. inzwischen nehme ich diesen gestank auch nicht mehr wahr.

Zitat:
komisch, dafür schäme ich mich immer noch

jedes gefühl hat ja seine berechtigung, sonst wäre es nicht da. wovor schützt dich also die scham? was wäre, wenn du dich nicht schämen müsstest? wenn du magst, spür doch mal nach und fantasiere frei: wer wäre ich ohne das gefühl der scham? welche inneren stimmen melden sich da in dir?

ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 15:35 
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ostara,
man du fragst aber auch schwere sachen....
ich hab schon tausend mal meinen mann gefragt, ich stinke nicht sagt er und bestätigt eine gute freundin - hab beide direkt nach diesen momenten in der therapie gefragt.
stinken ist für mich fast so was wie eine todsünde. ich weiß nicht warum.
gerüche machen mich fertig.
ich hab eine freundin, die ich sehr lieb habe, die hat manchmal eine ganz schlimme hautallergie. dann kann sie nicht duschen. ich kann mir den hals dafür umdrehen - aber jetzt im sommer dreht sich mir da fast der magen um. manchmal auch nur wenn ich dran denke
ich glaub, ich hab angst diesen geruchssupren nachzugehen und dann irgendwo zu landen, wo es nich so nett ist.
und nein, über meinen geruchs-und stinkefimmel habe ich noch nicht geredet. es gab mal eine andeutung in einem traum. das bambi hat das vorsichtig aufgegriffen und dann aber auch fallen gelassen. ich war ein bisschen verschreckt.
ja, soll ich wohl mal, muss ich wohl mal, aber will ich auch?


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 16:09 
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Registriert: So 29. Apr 2012, 19:59
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neko hat geschrieben:
ja, soll ich wohl mal, muss ich wohl mal, aber will ich auch?

"müssen" tust du nix!
was taucht denn für antwort auf, wenn du dich fragst, ob du wollen willst?

Zitat:
ich glaub, ich hab angst diesen geruchssupren nachzugehen und dann irgendwo zu landen, wo es nich so nett ist.

verständlich, die angst. doch eines ist auch gewiss, sollte etwas aus den tiefen auftauchen, so ist es etwas, das du bereits kennst/bereits überlebt hast. es kann ja nichts hochkommen, was nicht "da" ist.

Zitat:
gerüche machen mich fertig

hm! das ist die eine seite. die andere wäre, geruchssensibel zu sein ist eine besondere fähigkeit. also meine familienmitglieder kommen bevorzugt zu mir, wenn es gilt, gerüche zu identifizieren.

lg
ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 16:25 
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Vielleicht steht das Stinken ja für was ganz Anderes: Du wirst ja gesehen - das kannst du nicht vermeiden. Du wirst gehört - das lässt sich auch nicht vermeiden. Und nun hast du Angst, dass man dich auch noch da wahrnimmt, wo es nicht sicht- und hörbar ist. Dass da was wahrgenommen wird, was du am liebsten nicht haben oder sein willst. Und das ist dann, rein sinnlich gesprochen, der Geruch.

Übrigens hab ich nach meiner letzten Stunde gehört, wie mein Therapeut oben - ich stand unten am Rad - das Fenster nach meiner Stunde geöffnet hat. Und mein erster Reflex war wirklich: Oh Gott, du hast mit deiner Anwesenheit bei ihm eben den ganzen Raum vergiftet - obwohl ich genau weiß, dass das üblich ist, nach den Stunden zu lüften, was ja auch sinnvoll ist. Aber ich weiß noch, wie ich den Gedanken hatte, den Raum verpestet zu haben. Dabei war ich ja vor der Stunde frisch geduscht - war früh am Morgen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 16:36 
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Registriert: So 29. Apr 2012, 19:59
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titus hat geschrieben:
Vielleicht steht das Stinken ja für was ganz Anderes: Du wirst ja gesehen - das kannst du nicht vermeiden. Du wirst gehört - das lässt sich auch nicht vermeiden. Und nun hast du Angst, dass man dich auch noch da wahrnimmt, wo es nicht sicht- und hörbar ist. Dass da was wahrgenommen wird, was du am liebsten nicht haben oder sein willst. Und das ist dann, rein sinnlich gesprochen, der Geruch.


danke titus!

mich interessieren verschiedene sichtweisen sehr. wie immer gilt es für jede/n nachzuspüren, was stimmig ist. je vielfältiger, umso mehr nachspürflächen stehen mir zur verfügung.
was du anspricht, finde ich total nachvollziehbar.

ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 17:10 
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Registriert: Mo 7. Nov 2011, 09:33
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Alter: 48
ich glaube, ich habe angst vor geruchserinnerungen.
und ich habe angst, dem bambi auf den obligatorschen orientteppich zu kotzen :D
ich hab schon mal versuchsweise nach einem kotzeimer gefragt, so andeutungsweise.....krieg ich aber nicht. :nein:
ich weiß: bei jeder annäherung an das bambi, und das im moment ist eine atemberaubende, werden dinge, von denen ich WEIß, dass sie waren, die ich aber zunächst nicht fühle, nicht spüre, klarer und deutlicher.
ich weiß: das ist im prinzip auch gut so.
aber vor dem geruchskino hab ich echt respekt.
bei manchen gerüchen, da kann ich aus 10 meter entfernung ohne vorwarnung nur noch im hohen bogen kotzen....
auch das wahrscheinlich, so des bambis vermutung neulich, alles auf der symbolischen ebene eine auseinandersetzung darum, ob ich glaube, dass sie mich halten kann....
nekos antwort: ja, bambi, den neko kannst du halten, das will ich gerne glauben, aber was machst du mit dem dauerkotzer in mir.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Der Analyse-Thread
BeitragVerfasst: Fr 10. Aug 2012, 17:39 
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Registriert: So 29. Apr 2012, 19:59
Beiträge: 796
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neko hat geschrieben:
aber was machst du mit dem dauerkotzer in mir.....


mich erinnerts an meine angst vor trauer. ich konnte in der therapie erst sehr, sehr spät ein bisschen weinen. ich habe alles unternommen: die tränen nach innen runter-geschluckt. meinen körper hats geschüttelt und geschüttelt - doch nur ja nicht weinen! "sie fürchten die trauer, wie der teufel das weihwasser", meinte die thera. ich hatte angst, dass ich, sollte ich zu weinen beginnen, nie mehr damit aufhören könnte. dass ich in einem meer aus tränen ertrinke.


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