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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 17:47 
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Hallo Ihr,

vor einem knappen Jahr hab ich sehr kurzentschlossen meinen Job hingeschmissen. Die Entscheidung hab ich so nicht bereut. Es war echt schlimm dort, ich hab irgendwann überhaupt keinen Sinn mehr in meiner Arbeit gesehen, hab mich da nur hingequält, das Betriebsklima war mies, null Perspektiven, mittelmäßige Bezahlung, ich war völlig am Ende.

Zwischendurch gab es immer mal Versuche, was anderes zu probieren, was Neues zu machen, alles was ich mir da ausgedacht hatte, funktionierte aber nicht.

Nun hab ich vor ein paar Wochen wieder angefangen, mich doch in meinem Beruf zu bewerben, obwohl ich vor einem Jahr noch gesagt habe: Nie wieder. Aber realistisch betrachtet ist eine Neuorientierung ziemlich schwierig.

Nun ist aufgrund meiner Qualifikationen und meiner Berufserfahrung mein Marktwert in diesem Beruf gar nicht schlecht. Ich hab 4 Bewerbungen geschrieben und hatte jetzt schon 3 Vorstellungsgespräche. Den ersten Job hab ich sehr schnell abgesagt, der kam für mich überhaupt nicht in Frage.

Diese Woche hatte ich dann nochmal zwei Gespräche. Die waren beide sehr gut. Nun interessiert mich eigentlich der erste Job von der Tätigkeit her viel mehr, als der zweite. Außerdem ließe der sich sowohl räumlich als auch von den Arbeitszeiten her gut mit meiner Therapie vereinbaren. Aber für diesen Job habe ich noch keine Zusage. Diese Geschäftsführerin wollte mich eigentlich heute anrufen, um noch einen Termin zu machen für ein Gespräch am Standort. Bis jetzt hat sie nicht angerufen. Auf solcherlei Unzuverlässigkeiten stehe ich überhaupt nicht. Wenn ich sage, ich melde mich Mittwoch, dann melde ich mich Mittwoch. Wenn es zu Verzögerungen im Verfahren kommt, dann melde ich mich trotzdem am Mittwoch und sage, es kommt zu Verzögerungen. Ich finde, an Absprachen sollte man sich halten, auch wenn man Chef ist.

Der zweite Job interessiert mich von der Tätigkeit her nicht so wirklich, die Tätigkeit ist ähnlich sinnfrei wie die letzte, aber ich könnte es auch machen. Brotjob halt. Räumlich für mich relativ ungünstig gelegen. Die Leute dort sind aber nach meinem Eindruck total nett, einen Arbeitskollegen kenn ich noch von früher, und ich könnte, wenn ich wollte, dort mit einer Vollzeitstelle auch verhältnismäßig ordentlich Geld verdienen. Geld, das ich dringend brauche, wenn ich meine Therapie perspektivisch selbst finanzieren muss. Für diesen Job habe ich eine Zusage.

Die brauchen eine Entscheidung bis morgen, ob ich es mache oder nicht. Jetzt grübel ich mir schon seit gestern den Kopf eckig darüber, was ich will und was gut ist.

Will ich mich, nur wegen der Kohle, zur Sklavin eines Systems machen, das ich im Tiefsten Innern eigentlich total bescheuert finde? Bei 40 Stunden + Wegezeiten + Therapie wird von meinem Leben nicht viel übrig bleiben. Andererseits: Woraus besteht mein Leben schon..?

Wie gesagt, den anderen Job finde ich viiiiieeel interessanter, aber den hab ich noch nicht sicher und ich kann dort auch noch nicht alles abschätzen, dazu weiß ich noch zu wenig, übers Gehalt wurde auch noch nicht konkret gesprochen.

Spatz in der Hand oder Taube auf dem Dach? Ich weiß, ich muss das alleine entscheiden, aber vielleicht fällt euch ja trotzdem was dazu ein..


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Verfasst: Mi 22. Feb 2012, 17:47 


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 18:40 
Da deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt ja gut zu sein scheinen, würde ich mich nicht wieder mit einem vom Finanziellen abgesehen weitgehend sinnentleerten Job abfinden. Du gehst auf die 40 zu und da sollte der nächste Job schon gut zu dir passen (ich selbst habe auch eine zwar sichere, aber häufig monotone Arbeit, gehe auf die 50 zu und sitze da jetzt quasi fest...). So dringend scheinst du das Geld ja momentan nicht zu brauchen, deine Analyse wird doch auch noch eine Weile von der Kasse finanziert?


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 19:03 
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Hallo Augustine!

Ich sage: Spatz!
Aber man nennt mich auch Mutter Vernünftig. :nixweiss:

Bounce

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Alles ist möglich


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 19:08 
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....ich misch mich mal kurz ein.....Was hältst du davon, morgen mal bei der Arbeitstelle anzurufen, bei er Chefin, die sich ja heute melden wollte und nachzufragen, was jetzt Sache ist?! So nach dem Motto: Sie hatten ja gesagt, sie würden sich eigentlich Mittwoch melden, jetzt dachte ich, ich rufe mal an, weil ich wirklich interessiert bin und außerdem hätte ich nämlich noch ein anderes gutes Angebot...blabalaba......so oder so ähnlich.....dann hörst du dir an, was sie zu sagen hat und ob dir das passt oder nicht.....und je nachdem kannst du dann bei der Variante 2 Bescheid sagen und dich entscheiden, dafür oder dagegen.

Aber ohne genau zu wissen, was jetzt bei dem anderen die Konditionen und Optionen wären, würde ich mich nicht entscheiden wollen.
Meine Meinung.....

Liebe Grüße

bin schon wieder weg.........Laura....... :undwech:

_________________
Ich sehe und fühle mich zum ersten Mal wirklich.
Das bedeutet nicht, dass jetzt alles gut ist - aber dass Vieles erst jetzt besser werden kann.


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 19:35 
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Hallo Augustine,

hmmmm... schwierig, aber ich würde mich vermutlich auch Bouncy anschließen, also den Spatz in der Hand. Aber auch ich bin eher der Typ "sichere Seite", die unsicheren kommen eh unverhofft...

Anrufen bei Job 1 wäre auch mein erster Impuls (selbst, wenn ich das Verhalten auch nicht prima finde, aber es geht um MEINEN Job).

Ja, wenn ich wirklich will, würde ich wohl erst einmal anfangen, auch, wenn´s nicht das non plus ultra ist. Entweder entpuppt es sich noch, oder aber ich würde innerhalb der Probezeit weiter suchen und dann etwas geeigneteres annehmen.

ich hab das vor 3 1/2 Jahren auch so gemacht. Job war zwar toll, aber Arbeitszeiten nicht bzw. Stundenanzahl. Hab dann zeitgleich noch einen 2. Job angenommen und geschaut, wies klappt.

Wäre ich letztes Jahr nicht so bescheuert gewesen, dies zu kippen, weil mir der neue Job reizvoller (stressärmer) erschien, wäre wohl heute noch alles paletti.

LG Else


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 19:45 
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Nee, also erst anfangen und dann wieder abspringen, wenn der erste doch klappt, sowas zieh ich nicht in Betracht. Ist nicht so meine Art. Wenn ich mich entscheide, dann hab ich mich auch entschieden und dann bleib ich dort dann normalerweise auch für die vorgesehene Zeit.

Aber die Tussi ruf ich morgen mal an. Ob ich ihr das sage mit dem anderen Angebot, muss ich dann sehen, Druck machen ist ja auch sehr unelegant und geht normalerweise nach hinten los. Vielleicht ruf ich auch bei dem Job an und sag, ich kann es jetzt noch nicht entscheiden. Ach... schrecklich schrecklich...

Von der Erziehung her bin ich ja auch so auf Sicherheit geeicht und genau diese Haltung, die ja viel aus Angst besteht, hat mich eigentlich nie weiter gebracht. Ich bin schon oft auch sehr mutig in meinen Entscheidungen und spiel auf Risiko, bin damit aber halt auch öfter mal aufs Maul gefallen. Mit den sicheren Optionen allerdings auch. Achjeh..


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 20:16 
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Augustine O. hat geschrieben:
Nee, also erst anfangen und dann wieder abspringen, wenn der erste doch klappt, sowas zieh ich nicht in Betracht. Ist nicht so meine Art. Wenn ich mich entscheide, dann hab ich mich auch entschieden und dann bleib ich dort dann normalerweise auch für die vorgesehene Zeit.


Ich hab bisher auch noch nie irgendwo angefangen, UM mir etwas anderes zu suchen, aber schon einmal, ohne sicher zu sein, obs wirklich passen und klappen könnte (siehe oben).

Letztlich war der "Versuch", viel besser, als gedacht und hätten sie meine Stunden aufgestockt, wäre ich ganz klar geblieben. Ich war, nach über drei Jahren, einfach ziemlich genervt und alle vom Pendeln, sonst war alles besser, als gedacht.

Und mal ganz klar (ohne hier jetzt was los treten zu wollen): Meinst Du, das Unternehmen macht es anders? Die stellen Dich nicht auf unbestimmte Zeit ein, sondern wahlweise mit 3 oder 6 Monate Probezeit, um Dich ggf. schnell wieder kicken zu können. Bestenfalls noch mit Zeitverträgen. Da macht sich keiner die Mühe, auf Jahre zu denken, aber wir wollen eben immer diesen Anspruch erfüllen und habe bedenken.

Die würden sich auch einstweilen mit der 2. Wahl begnügen und abspringen, wenn sich etwas Geeigneteres bietet. Sicher!

LG Else


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 20:20 
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Meine persönliche Vorgehensweise wäre:
Das anzunehmen/darauf hinzuarbeiten, von dem ich weiß, das es mir besser liegt, daß es das ist, was ich wirklich die nächsten Jahre machen möchte.
Und wenn meine Chancen da sind, dann würde ich auch das Risiko eingehen.

Wären meine Karten eher schlecht, hätte ich ohnedies keine rechte Lust auf "das Ganze", hätte ich ne gewisse "Absicherung" in der Hinterhand, dann würde ich wohl das erstbessere/sichere annehmen


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BeitragVerfasst: Mi 22. Feb 2012, 20:30 
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Else hat geschrieben:
Und mal ganz klar (ohne hier jetzt was los treten zu wollen): Meinst Du, das Unternehmen macht es anders? Die stellen Dich nicht auf unbestimmte Zeit ein, sondern wahlweise mit 3 oder 6 Monate Probezeit, um Dich ggf. schnell wieder kicken zu können. Bestenfalls noch mit Zeitverträgen. Da macht sich keiner die Mühe, auf Jahre zu denken, aber wir wollen eben immer diesen Anspruch erfüllen und habe bedenken.

Die würden sich auch einstweilen mit der 2. Wahl begnügen und abspringen, wenn sich etwas Geeigneteres bietet. Sicher!

Ich glaub es ist sehr oft so wie Du es beschreibst. Aber das ist ja das nächste: DIESER Laden ist in solchen Dingen echt fair, hat mir mein alter Ex-Kollege heute erzählt. Die sind echt nett und sozial, sogar zu ihren Mitarbeitern.

Und das ist ja gerade dieser Leim, an dem ich da kleben geblieben bin. Dass die eben so nett sind.. Ansonsten hätte ich schon längst wieder abgesagt.

Ganter hat geschrieben:
Meine persönliche Vorgehensweise wäre:
Das anzunehmen/darauf hinzuarbeiten, von dem ich weiß, das es mir besser liegt, daß es das ist, was ich wirklich die nächsten Jahre machen möchte.
Und wenn meine Chancen da sind, dann würde ich auch das Risiko eingehen.

Wären meine Karten eher schlecht, hätte ich ohnedies keine rechte Lust auf "das Ganze", hätte ich ne gewisse "Absicherung" in der Hinterhand, dann würde ich wohl das erstbessere/sichere annehmen

Also wo meine Lust hingeht, da bin ich mir ziemlich sicher. Und das ist eben auch eine wichtige Überlegung, weil ich eigentlich nienieniewieder was machen wollte, was von der Tätigkeit her nicht sinnstiftend für mich ist.

Meine Karten kann ich im Moment überhaupt nicht einschätzen. Poker mit verdecktem Blatt. Mein Gefühl sagte am Montag: Ich bin noch nicht drin, aber ich bin auch noch nicht draußen. 50/50. Vielleicht merke ich was, wenn ich morgen mit ihr spreche. Ich hoffe, ich erreiche sie.


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 00:25 
Liebe Augustine,

vielleicht siehst du nochmal rein....
Klingt vielleicht lustig aber ...mir hilft da immer folgendes:

Mach was Du willst.
Mach was Du willst.
Mach was Du willst.
Mach was Du willst.

genau in diese Reihenfolge!

also hier: ich würde warten auf das Richtigere ;)

Viel Erfolg!
Stehaufmädchen


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 08:28 
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Augustine O. hat geschrieben:
Diese Geschäftsführerin wollte mich eigentlich heute anrufen, um noch einen Termin zu machen für ein Gespräch am Standort. Bis jetzt hat sie nicht angerufen. Auf solcherlei Unzuverlässigkeiten stehe ich überhaupt nicht. Wenn ich sage, ich melde mich Mittwoch, dann melde ich mich Mittwoch. Wenn es zu Verzögerungen im Verfahren kommt, dann melde ich mich trotzdem am Mittwoch und sage, es kommt zu Verzögerungen. Ich finde, an Absprachen sollte man sich halten, auch wenn man Chef ist.


Sie hatte um 21:47 Uhr eine eMail geschrieben. Zum Glück hab ich die gerade noch gefunden! Ich soll am Freitag am Standort einen Tag probearbeiten. Die dortige Dienststellenleitung hab ich noch nicht erreicht. Oh Gott ist das spannend....


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 09:14 
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alles gute augustine für freitag :wink:


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 09:46 
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Huuuiiiii Augustine, nu kommt ja was ins Rollen! :D Klasse!

Nur, Du musst Dich ja nun irgendwie bei Job 2 bis heute äußern. Hast Du da ne Chance, dass irgendwie bis Anfang nächster Woche (oder Freitag spät) hinaus zu schieben?

Probearbeitstag ist ja echt klasse, denn besteht offensichtlich echtes Interesse und nach so einem Tag ist einem meistens auch selbst gut klar, obs wirklich so "träumi" ist und eine Entscheidung ist viel einfacher möglich.

LG Else


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 09:59 
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das klingt richtig gut, augustine! ich wünschdir ein erträgliches und beflügelndes Maß an ufggeregtheit, die nie nicht in Unsicherheit umkippt. und v.a.: hej, vielleicht hast da morgen sogar spaß. das soll es geben.


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 11:19 
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probetag nun doch erst mittwoch. ich krieg nen föhn..

[gesendet mit tapatalk]


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 12:02 
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So. Warum zum Teufel hab ich jetzt zwei Nächte nicht geschlafen?

Der Typ vom zweiten Job hält mir die Stelle noch eine ganze Woche frei und ich bin in der komfortabelsten Situation meines Lebens.. so komfortabel, dass ich fast schon wieder ein schlechtes Gewissen habe. Und glauben kann ich's auch noch gar nicht.. :maso:

Danke für eure Anteilnahme, hat mir Kraft gegeben und meine diffusen inneren Qualen hatten konkrete innere Stimmen. Ihr seid sooo gut.



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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 12:19 
Ich hab das Ganze eigentlich gelesen um die Branche rauszukriegen in der du arbeiten willst, in der Hoffnung es ist etwas mit Sprache, Journalistik, Verlag usw.. Denn du kannst verflixt treffsicher formulieren und ich würde in einer Polemik ungern mit dir die Degen kreuzen.
;)


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BeitragVerfasst: Do 23. Feb 2012, 12:25 
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Nee, leider nix mit Schreiben. Aber eine gute Bewerbung schreiben zu können ist natürlich auch schon ganz wichtig, um sich überhaupt ins Rennen zu bringen. Und das kann ich schon auch ziemlich gut, das weiß ich natürlich auch..

Beworben hab ich mich jetzt in zwei sehr unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit. Hab leider meinen Beruf verfehlt, so richtig glücklich bin ich damit ja nicht, aber der Pragmatismus treibt mich jetzt doch wieder zurück. Und die Langeweile. Nixtun ist irgendwie auch nix.


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BeitragVerfasst: Fr 24. Feb 2012, 10:42 
Taube, immer die Taube!

Das leben ist zu kurz für zweitliebste Jobs


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BeitragVerfasst: Fr 24. Feb 2012, 11:37 
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Ach herrlich wie sich meine Ambivalenzen durch eure Postings in diesem Thread abbilden.

In meinem Kopf ist immer noch Going-round-in-circles. Meine größten Bedenken sind jetzt: Was mach ich, wenn wiederum diese Arbeitsstelle (#1) sich am Donnerstag noch nicht entscheiden kann, weil vielleicht noch mehrere Mitbewerber in den Startklötzen stehen. Könnte ja sein, die machen zweidrei Probetage aus und die anderen sind erst nach mir dran. Wenn die sich Donnerstag nicht entscheiden können sollten und ich das aber machen will, ist mein Problem immer noch dasselbe wie diese Woche nur mit noch größeren Gewissensbissen, weil ich #2 so lange hingehalten habe.

Ich muss denen spätestens Donnerstag mit Nachdruck signalisieren, dass ich 1. eine Aussage zum Gehalt brauche und 2. eine Aussage zum Ja oder Nein brauche. Immer unter der Voraussetzung, ich selber will das dann noch, vielleicht schlag ich am Mittwoch auch selber die Hände über dem Kopf zusammen und bin froh, Arbeitsstelle #2 noch als Option zu haben. Glaub ich aber eigentlich nicht.

Außerdem quält mich mein schlechtes Gewissen, weil AS #2 so wahnsinnig nett zu mir ist, da ein ganz tolles Betriebsklima zu sein scheint und ich mit einer Absage den Geschäftsführer enttäuschen müsste. Und eben weil der so nett ist, ist es doppelt schwer. Er sagte gestern zu mir, es sei ihm jetzt lieber noch eine Woche auf eine Entscheidung von mir zu warten, als wenn ich jetzt gleich absagen würde. Er will mich gerne für den Job einsetzen und hat das nochmal betont. Bei so einer Bauchpinselei und so einer Verbindlichkeit werd ich natürlich auch weich wie abgehangenes Rinderfilet. Andererseits denk ich mir, vom Ablauf her tippe ich darauf, dass auch er noch Bewerber in petto hat, die er dann Ende nächster Woche notfalls kurzfristig kontaktieren kann (am übernächsten Montag muss die Stelle besetzt sein, da gehts los..). Es wird ihn also nicht in die totale Katastrophe stürzen und wenn er dann irgendwie böse und genervt ist, ists ja eigentlich sein Problem. Aber der ist sooo nääätttt.... und wickelt mich total ein.

Jetzt könnte es also gut möglich sein, dass meine Zeit der Faulenzerei bald beendet ist und anstatt jetzt mal noch die freien Tage zu genießen (was ich im Grunde die ganze Zeit nicht konnte) zermartere ich mir schon wieder das Hirn. :zeter:


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BeitragVerfasst: Fr 24. Feb 2012, 11:48 
Augustine O. hat geschrieben:
Aber der ist sooo nääätttt.... und wickelt mich total ein.


Aber sag mal ehrlich: Würdest du einer Freundin empfehlen, deshalb eine Stelle anzunehmen?


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BeitragVerfasst: Fr 24. Feb 2012, 11:54 
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Unter diesen Umständen ist die Qualität der Zusammenarbeit mit Kollegen und Leitung ein ganz wichtiger Punkt.

Die Tätigkeit ist zermürbend. Man arbeitet dort mit Menschen, die nicht mit einem zusammenarbeiten wollen. Die sich nicht helfen und nicht unterstützen lassen wollen. Die massive Widerstände gegen alles und jeden haben. Die nicht kooperieren. Die nicht motiviert sind. Die keinen Bock auf gar nichts haben und alles boykottieren. Zudem wird man vom Geldgeber (Behörde) drangsaliert und gedemütigt. Die Behörde lässt sich jede Woche eine andere Liste oder Statistik einfallen, die sie jetzt dringend brauchen. Die behandlen einen wie einen Idioten und das schlimme ist, dass sie das können. Man ist eine Marionette.

In den letzten beiden Arbeitsstellen in genau diesem Bereich war das Betriebsklima schlecht bis ganz schlecht. Wenn in so einem Tätigkeitsfeld auch noch die Beziehung zur eigenen Leitung schlecht ist, geht man kaputt.

Im Grunde geht man in jedem Job kaputt, in dem Kollegen und Vorgesetzte nicht einigermaßen gut miteinander umgehen.

Ich finde das Betriebsklima sehr sehr wichtig.


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BeitragVerfasst: Fr 24. Feb 2012, 13:38 
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Hallo Augustine O.,

das Klima ist auch für mich sehr wichtig,
Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer interessanten Arbeit, die aber Kooperation voraussetzt, und das Klima ist ziemlich unausstehlich, und einer langweiligen mit sehr umgänglichen Leuten, vorausgesetzt, die Entscheidung ist für länger, würde ich die langweilige nehmen und mich auf ein interesantes Hobby stürzen.

Gruß
Anastasius

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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BeitragVerfasst: Sa 25. Feb 2012, 10:00 
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Laura hat geschrieben:
Da deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt ja gut zu sein scheinen, würde ich mich nicht wieder mit einem vom Finanziellen abgesehen weitgehend sinnentleerten Job abfinden. Du gehst auf die 40 zu und da sollte der nächste Job schon gut zu dir passen (ich selbst habe auch eine zwar sichere, aber häufig monotone Arbeit, gehe auf die 50 zu und sitze da jetzt quasi fest...). So dringend scheinst du das Geld ja momentan nicht zu brauchen, deine Analyse wird doch auch noch eine Weile von der Kasse finanziert?

Ich hatte Deine Frage einfach übergangen in meinem inneren Chaos..

Geld brauch ich schon. Also erstens bekomme ich zZt sehr wenig Krankengeld, das für meinen Lebensunterhalt nicht mal reicht, dh ich baue jetzt schon seit einem Jahr Substanz ab, weil ich für den alltäglichen Bedarf meine Ersparnisse verbrate und die auch demnächst zur Neige gehen.

Zum anderen verdiene ich selbst auf der (verhältnismäßig) gut bezahlten Stelle nicht so viel, dass ich davon dann nebenbei ganz locker eine Therapie finanzieren könnte. Ich müsste jetzt schon ein Jahr vorher anfangen, Geld zu bunkern, damit die Finanzierung dann trägt, selbst wenn ich dann wieder auf 2h Therapie/Woche reduziere.

Wie das finanzierbar sein soll mit Stelle #1 weiß ich natürlich nicht. Das ist auch nur eine Teilzeitstelle, insofern wird der Verdienst ohnehin geringer sein. Aber da es für mich andere Vorteile hätte und mir 40 Stunden auch eigentlich zu viel sind, wäre ich da dann kompromissbereit und würde die Finanzierungsfrage eben einfach vertagen.

Anastasius hat geschrieben:
Wenn ich die Wahl hätte zwischen einer interessanten Arbeit, die aber Kooperation voraussetzt, und das Klima ist ziemlich unausstehlich, und einer langweiligen mit sehr umgänglichen Leuten, vorausgesetzt, die Entscheidung ist für länger, würde ich die langweilige nehmen und mich auf ein interesantes Hobby stürzen.


Ja, Anastasius, so seh ich es auch. Eine langweilige Stelle mit gutem Umfeld würde ich sofort nehmen, auch für etwas weniger Geld. Das Geld ist es auch nicht wert, dass man sich völlig kaputt macht. Und leider gibt es in der Sozialarbeit keine in dem Sinne 'langweilige' Arbeit, das sind im Grunde alles Knochenjobs. Auch diese erste Stelle, die mich von der Tätigkeit her mehr interessiert ist (menschlich/emotional) ein Knochenjob. Eine ganz normale Arbeit hatte ich zwischenzeitlich auch gesucht, ganz einfache 08/15 Sachen mit wenig Verantwortung und viel Routine. Aber sowas hab ich einfach nicht bekommen. Dafür werden hier immer nur Studenten gesucht, weil sich die Arbeitgeber dann die Sozialversicherungsbeiträge sparen können (bzw. nur eine kleine Pauschale bezahlen müssen). Noch was, was mich eigentlich tierisch aufregt, weil damit das ganze System unterhöhlt wird.


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BeitragVerfasst: Sa 25. Feb 2012, 10:17 
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Was meinst Du genau? Die Knochenjobs?


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