Lebenslagen

Von Usern für User
Aktuelle Zeit: Di 30. Apr 2024, 10:19

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 130 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 14. Feb 2012, 15:07 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Augustine O. hat geschrieben:
Warum sollte man dir an Stellen widersprechen, an denen Du Recht hast?

Öhm, aus meiner Sicht hab ich doch an beiden Stellen Recht. :D

Nein, im Ernst, ich weiß ja, dass Glaube und Religion für viele ein Reizthema ist, deshalb diskutiere ich eigentlich auch nicht mehr darüber. Da ich das "Provozierende" aber nun mal hier reingestellt habe ... ;)

Doch, es muss für die zahlreichen Spinner-Gruppen furchtbar enttäuschend sein, wenn die Welt auch 2012 partout nicht untergehen will. :zzz:


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 14. Feb 2012, 15:07 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 14. Feb 2012, 16:32 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
OT
Achtung schwarzer Humor. ;)

Yvette hat geschrieben:
. . . wenn die Welt auch 2012 partout nicht untergehen will. :zzz:

Wollen tut sie ohnehin nicht. Aber das schaffen wir schon. Nur nicht termingerecht.

Gruß
Anastasius

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 19. Nov 2012, 09:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Warum - so frage ich mich - trifft es mich immer wieder, immer noch, so (bis zur Aufregung und zum Beleidigtsein), wenn ich im Web auf sogenannte Glaubensdiskussionen stoße (und mich beteilige), in denen Glaube und/oder Christentum aggressiv angegangen und niedergemacht wird?

Ich war selbst lange genug Atheistin/Agnostikerin, um zu wissen, dass hier eine grundsätzliche Unvereinbarkeit aus der Natur der Sache heraus besteht, die nicht überbrückt und auch nicht bis zur Übereinkunft ausdiskutiert werden kann. Zudem weiß ich, wie angreifbar in der Tat der Glaube ist, wenn man ihn nach "beweisbarer Wahrheit" absucht; für mich ist er eher Emotion, Erkenntnis und Erahnen als Wissen - wissen ist nicht glauben, dennoch werden ständig "Beweise" für den Glauben verlangt. :kopfkratz:

Ja, vielleicht ist ja genau das der Grund für meinen Ärger: Weil ich zwar ganz gut weiß, wie es früher, aus der umgekehrten Sicht heraus war, ich selbst dennoch meines Wissens nie intolereant und aggressiv-verständnislos gegenüber Glaubenden. Vor allem eines verstehe ich dabei nicht: Wie man gläubigen Menschen ihre Kritikfähigkeit und ihre Intelligenz absprechen kann. Weil sie die Welt mit anderen Augen sehen, sind sie deshalb doch nicht dümmer als andere. Ich selbst stehe z. B. Muslimen und Buddhisten nicht nahe und kann trotzdem ihren Glauben für sie akzeptieren und dass es sich auch bei ihnen um normal intelligente Wesen handelt, dürfte zweifelsfrei der Fall sein.

Ich habe keine eigenen schlechten oder schlimmen Erfahrungen mit Gott und Kirche gemacht (wobei das zwei grundverschiedene Sachen sind), sondern hatte das Glück, durchweg gute und hilfreiche machen zu dürfen. Dass immer wieder angeführt wird, welche Verbrechen die Kirche verübt hat, finde ich mittlerweile nur noch penetrant. Ich leugne das doch keineswegs und sehe "die Kirche" kritisch genug, meine ich. Aber mein Glaube ist davon unberührt - was anscheinend kein Atheist versteht. Klar, ich verstehe auch manches nicht. Z. B. kann ich zwar sowohl Skepsis als auch Ablehnung bei anderen nachvollzeihen, aber aggressives Drauflosgehen - nee, das werde ich wohl nie kapieren. Man kann doch wenigstens respektieren, wenn andere es anders sehen - welche Seite auch immer ...

Ich werde meiner Reaktion noch auf die Spur kommen. Sehe ich sie als Spiegel (ich mag ja die "Spiegelsicht"), sagt es mir, dass eigene Zweifel durch solche Diskussionen wachgerufen werden könnten. Ja, das kann sein - ich bin kein Mensch, der sagt, er "weiß" zweifelsfrei, was Glauben ausmacht und Sache ist; das wäre für mich eine recht vermessene Behauptung. Ich wurde nicht von Saulus zum Paulus, habe durchaus meine Zweifelmomente.

Mein Knackpunkt scheint aber eher im Mangel an Respekt zu liegen, und da finde ich bei mir keine spiegelgleiche Entsprechung.

Ostara, falls Du hier lesen solltest ... fällt Dir dazu etwas ein? Oder vielleicht anderen? Ihr seid hier ja auch fast alle Atheisten, jedoch bestrebt, andere zu respektieren, auch Gläubige; schön, dass ich da sicher sein kann ...


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 19. Nov 2012, 14:11 
Ja Yvette, Gläubige kriegen heutzutage wohl viel Negativismus ab den sie nicht selbst verdienen. Ich neige auch dazu ihnen Heuchelei oder Naivität zuzuschreiben. Ich weiß dass es Unsinn ist. Dass der Grund in mir liegt.

Dich stört die Respektlosigkeit. Die lege ich nicht an den Tag, zweifelsohne weil ich da keinen Frust habe. Mir persönlich haben die Christen nichts getan. Nur ihr Boss. Respektlosigkeit ist in der heutigen Welt aber auch Grund Fatwas zu verhängen, Twin towers zu vernichten. Dieser Respekt wird mit dem Messer an der Kehle abgezwungen, wie es früher die Inquisition tat. Ich bleibe deshalb eher passiv und sparsam mit Respekt.

Du meinst auch hier Gläubige unter Atheisten zu sein. Ich sehe hier keinen so krassen Unterschied. Auch Umfragen in den Medien belegen relativ wenig waschechten Atheismus und sehr viel mehr verdrängte Verwirrung. Millionen geben ja die Sicherheiten der Eltern auf ohne genau zu wissen was sie mit der Leere sollen. Wer eine Religion stiften will auf dem Glauben an Etwas, der hat jetzt seine chance. Die meisten glauben ja dass es Etwas gibt. Das kann man von Gott nicht sagen.

Wir erlebten am Leibe die Widersprüche in dieser christlichen Kultur deren Produkte wir sind. Nächstenliebe und Millionenmorde, wie soll der Einzelne daraus noch eine zeitgemäße fusion kochen? Dann lieber das Urknalldenken. Oder die Psychologie.

Freud hatte mit übernatürlichen Wahrheiten rein garnichts am Hut. Und Gründe genug die Kirchen zu hassen. Er war trotzdem ein liebenswürdiger und zutiefst anständiger Mensch, der an die Güte seiner Nächsten glaubte. Er wusste noch nicht von den Vorwürfen die Kirchengegner heute verwenden, er wiess den Glauben an Gott mit seinem Humanismus zurück. Ich schäme mich nicht zuzugeben dass er für mich die Stelle einnimmt die ich als Junge auf meiner Kirchentour gesucht habe. In der allgegenwärtigen religiösen Verwirrung ist er meine Verkehrsinsel. Vorläufig.

Diese Verwirrung in unseren Seelen ist ja eine enorme psychische Belastung, kein Wunder dass Christen da Widerstand begegnen. Ist die Respektlosigkeit der neuen Ungläubigen nicht die gleiche wie die der Pubertierenden gegen ihre Eltern? Wir gehen ja fast alle noch gerne in eine Kapelle, eine Kathedrale. Wir lieben den Duft, den Frieden der dort so genial suggeriert wird. Sogar ich brenn gern ein Kerzchen für meine Toten. Ach ja. Man weiß ja nie.

Klein-Gompi hörte mit dreizehn auf Christ zu sein, an einem Montagmorgen. Der fromme Schuldirektor sagte in seiner Wocheneröffnung von der Kanzel:

"Ein Christ ist ein seltsamer Mensch. Er dankt Gott für seine Beine und wird eins abgeschossen, so dankt er Gott fürs andere. Wird das auch abgeschossen, dankt er Ihm für die Stümmel."



Lieben Gruß

gompi


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 19. Nov 2012, 15:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Lieber Gompert,

ich danke Dir sehr. Du hast mit dem, was Du mir geantwortet hast, genau den Nerv getroffen (im positiven Sinn), den zu packen es wohl für mich braucht. Aus Deiner Antwort kommt für mich nichts von dem herüber, das mich sonst oft kalt erwischt hat, im Gegenteil, und so verstehe ich auch heute den Atheisten. Ich werde noch ein bisschen darüber nachdenken ... -

Das von Klein-Gompi macht mich betroffen. Das war aber ein seltsam frommer Mensch, der das von sich gab. Also ich wäre nicht in der Lage, Gott für übrig bleibende Stummel zu danken ... :nein: Ich glaube, ich würde ihm - Gott - Vorwürfe machen.

Groß-Yvette sah die Wunder Gottes in einer Silvester-Nacht an ihrem Sohn. Sie brauchte noch ein paar Jahre, bevor sie sich dem öffnen konnte, was heute IHR Christsein bedeutet.

Am ehesten trifft übrigens Jörg Zink meine Art der Gläubigkeit. Er ist Pastor, dabei aber psychologisch ausgerichtet, schon weit über 80 und im besten Sinne menschlich und weise, und er ist mein "Guru", seine Bücher sind meine "Bibel" (und das ganz ohne schlechtes Gewissen. ;) ).

Lieben Gruß,
Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 19. Nov 2012, 17:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 20:40
Beiträge: 2489
Wohnort: in der Nähe von Zürich
Geschlecht: w
Alter: 60
LIebe Yve

Gompy - dein Beitrag finde ich sehr berührend - und auch wohltuend - weil nicht "(be)wertend"...

Yvette - ich habe mir auch schon öfters Gedanken gemacht, warum ich ausgerechnet auf Glaubensfragen so empfindlich- oft mit Traurigkeit reagiere. Gott ist halt nicht "beweisbar". Es ist etwas ganz leises und sehr sehr Persönliches.
Ich habe mich schon gefragt, ob der Ärger, der Unmut oder die Traurigkeit mit der man auf "Angriffe" von aussen reagiert nicht daher rührt, dass mit diesen "Angriffen" an der Schutzmauer der eigenen Gläubigkeit gerüttelt wird. Ich glaube, auch der Frommste hier auf Erden hat manchmal Stunden des Zweifelns...Es ist nicht immer einfach, an einen "körperlosen stummen" Gott zu glauben. Auch da - kein Glaubender wird "seinen" Gott immer spüren...manchmal ist er nah - manchmal weit weg...Vielleicht sind diese gegnerischen Stimmen die wir so schlecht vertragen die Stimmen die wir in uns selber verdrängen...

So - ich muss aufhören...
kann schlecht sitzen...
Hexenschuss vom Feinsten..

Alles Liebe euch
ursela

_________________
Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 19. Nov 2012, 18:52 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Liebe Timpe, Ursela, :knuddel: :wink:

ja, das stimmt. Genau das versuchte ich oben ansatzweise selbst schon zu mutmaßen: Man ist - ich bin - auch als Glaubender, speziell als Christ, nicht immer sicher und fest. So wenig passt dieser Glaube ja in die heutige Zeit. Und wenn dann gegengehalten wird von denen, die so sicher scheinen im Leugnen ...

... dann kommen die Angriffe, die durchaus die eigenen Zweifel wachrütteln können. Und darauf folgt die gekränkte, im Grunde verunsicherte, Reaktion ... Der Zeitgeist ist kontra, und die Spötter erscheinen an jeder Ecke. Und so kann schon mal die Frage an sich selbst aufkommen, ob nicht alles eine "fromme Selbsttäuschung" ist, oh ja.

Sicher ein Teil des Ganzen. Aber seltsam: Jedesmal am Ende dieser Auseinandersetzungen bin ich wieder neu überzeugt und laufe quasi zurück in die Arme meines Gottes ...

Ach, Du Liebe - Hexenschuss ... Dir bleibt auch wenig erspart. :tröst:


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 08:53 
Yvette, ein Gott der mein Kind so aufblühen lässt und glücklich macht, in dessen Arme würd ich auch zurücklaufen. Sofort, bedingungslos. Mit oder ohne Beine.


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 09:10 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Gompy; du hast grad eine wunderbare Erklärung abgegeben, ohne zu wissen warum.

Ich will da keine Unruhe reinbringen, auch nichts in Frage stellen;
aber vlt. zusätzlich eine Erklärung anbringen, warum es einen emotional berührt, wenn "sein Gott" angegriffen wird.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 10:55 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Ja, Gompi, ich bin auch gerade ganz andächtig, wie einfach und treffend Du das gesagt hast ...

Darf ich? :knuddel:


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 11:14 
Bist herzlichst eingeladen! :knuddel:


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 11:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
In dem Zusammenhang:

Wenn ich eines verstehe, dann ist es das Abwenden von Gott und / oder Kirche aus persönlicher Enttäuschung. Man spricht so oft spöttisch von seinem "Bodenpersonal", aber dann denke ich, ja, genau sowas IST das auch: Es gibt vielleicht mehr "Klofrauen" und "Fensterputzer" darunter (womit ich nicht gegen die Berufe an sich gesagt haben will! Der Vergleich dient hier natürlich als Sinnbild, als Metapher) und sogar "Räuber und Diebe", als "Lehrer" und "Krankenschwestern". Das ist ein großes Manko der Kirchen: Dass sich völlig ungeeignete Menschen zu Seelenhütern und -hirten aufschwingen wollen. Und verdrängte und nicht gelebte Anteile brechen sich offenbar hier ungut Bahn. Schlimm.

Und auch die ausbleibende (oder vielleicht nur unhörbare oder leicht zu überhören gewesene) Gebetsantwort bringt mich zum Mitfühlen und Verstehen, wenn jemand sagt, ich wollte, musste mit ihm reden, und ER hat mir nicht geantwortet, und deshalb will ich nichts, nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wie könnte ich es auch nicht verstehen, da meine eigene Mutter sich aufgrund ihrer Erlebnisse von ihm abgewendet hat ...


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 14:33 
Offline

Registriert: So 29. Apr 2012, 19:59
Beiträge: 796
Geschlecht: w
Yvette hat geschrieben:
Warum - so frage ich mich - trifft es mich immer wieder, immer noch, so (bis zur Aufregung und zum Beleidigtsein), wenn ich im Web auf sogenannte Glaubensdiskussionen stoße (und mich beteilige), in denen Glaube und/oder Christentum aggressiv angegangen und niedergemacht wird?

. . . . .

Mein Knackpunkt scheint aber eher im Mangel an Respekt zu liegen, und da finde ich bei mir keine spiegelgleiche Entsprechung.


wenn ereignisse/situationen heftige reaktionen in mir auslösen, hat das immer mit meiner vergangenheit und tiefen verletzungen zu tun, habe ich bemerkt. glaube/gott/spiritualität ist etwas zutiefst persönliches. wenn nun dein glaube abgelehnt, lächerlich ect. gemacht wird, so trifft es dich als person: so wie du bist/fühlst bist du nicht richtig. du solltest anders sein. kommt dir das nicht bekannt vor? und wenn du dich zurückfühlst, was ging in dir vor, damals? spürtest du wut, aggression? durftest du diese gefühle gefahrlos fühlen oder musstest du sie verdrängen?
und so scheint mir, begegnet dir heute im aussen einerseits die aggression, die du in dir nicht spüren durftest, sondern ablehnen musstest und andererseits das alte gefühl des nicht-richtig zu sein.

ist es respektvoll dir gegenüber, wenn du dich trotz besserem wissen immer wieder auf fruchtlose diskussionen einlässt? der mangel an respekt im aussen verdeutlicht den mangel an respekt in deinem inneren dir gegenüber. - so meine idee, nach dem spiegelgesetz. spiegelgesetze sind wahrlich nix für zartbeseitete. da braucht es schon viel mut.

liebe eve, nachdem du dich als anhängerin der spiegelgesetze geoutet hast - du kannst eindorden, wie ich obiges meine, oder? erst während ich die antworten auf deine erste frage fomulierte, kam dieser gedanke bezüglich mangelnden respekt in mein bewusstsein und er steht so klar vor mir.

lg
ostara


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 15:25 
Offline

Registriert: So 29. Apr 2012, 19:59
Beiträge: 796
Geschlecht: w
ostara hat geschrieben:
und so scheint mir, begegnet dir heute im aussen einerseits die aggression, die du in dir nicht spüren durftest, sondern ablehnen musstest und andererseits das alte gefühl des nicht-richtig zu sein.

. . . und der wunsch/die sehnsucht endlich in seinem so-sein vom anderen anerkannt und wahrgenommen zu werden. da bietet sich das thema "gott", das ja ein ganz persönliches ist, wunderbar an, auch wenn es immer wieder zu frustrationen führt, weil erstens jede/r sein eigenes gottesbild hat und zweitens, das gottesbild nichts festes, sicherer, starres ist, sondern sich immer wieder (ver-)ändert, in jedem von uns.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 17:34 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Zitat:
wenn nun dein glaube abgelehnt, lächerlich ect. gemacht wird, so trifft es dich als person: so wie du bist/fühlst bist du nicht richtig. du solltest anders sein. kommt dir das nicht bekannt vor?
Oh ja, Ostara, und wie ... Auch so ein roter Faden, der sich durch mein Leben zog.

Und hiermit:
Zitat:
ist es respektvoll dir gegenüber, wenn du dich trotz besserem wissen immer wieder auf fruchtlose diskussionen einlässt? der mangel an respekt im aussen verdeutlicht den mangel an respekt in deinem inneren dir gegenüber. - so meine idee, nach dem spiegelgesetz. spiegelgesetze sind wahrlich nix für zartbeseitete. da braucht es schon viel mut.
triffst Du wahrlich den Nagel auf den Kopf.

Und ja, ich kann Deine Worte und Überlegungen nicht nur einordnen, sondern voll akzeptieren und gut finden, denn eben diese Antworten habe ich ja gesucht. (Den Mut dazu finde ich allerdings noch nicht so lange; es gab ja schon früher treffende Sätze, da habe ich sie noch abgewehrt ... )

Ich danke Dir für Deine hilfreichen Überlegungen, für Deine Klarheit und Offenheit.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2012, 18:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Die Enttäuschten und Verletzten sind oft die erbittertsten Gegner des Glaubens, und ich glaube, ich verstehen sie jetzt auch besser. Es mag zuweilen einfacher sein, an keinen Gott zu glauben, als an einen harten und schweigenden.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 21. Nov 2012, 14:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 20:40
Beiträge: 2489
Wohnort: in der Nähe von Zürich
Geschlecht: w
Alter: 60
Liebe Yvette

Vielleicht ist es so, dass Menschen, die sich in Glaubensfragen sehr „angriffig“ zeigen – tief enttäuschte-, im Grunde genommen nicht wütende, sondern traurige Menschen sind. Menschen, die in früheren Jahren an Gott glauben konnten und ihren Glauben verloren haben. Ich halte es für unmöglich den Glauben aus Kindertagen in das erwachsene Dasein hinüber zu retten. Jedenfalls dann nicht, wenn in der Erziehung noch mit Höllenstrafen und noch Schlimmerem „gearbeitet!“ wurde. Solchermassen Betroffene „mussten“ irgendwann „über die Bücher“ und nicht wenigen ist vermutlich der Glaube in der Auseinandersetzung mit dem Thema im Laufe ihres Lebens völlig abhanden gekommen….

Ich fühlte mich betrogen und verraten, hintergangen und getäuscht. Ein immenses Gefühl von Verlust begleitete meine Zeit der „Ernüchterung“. Es war nicht schön…Und wenn ich ehrlich bin, dann geriet ich in grosse Versuchung einen jeden der mir was von Gott erzählen wollte - niederzumachen… Allein mein Anspruch an mich, - den Respekt vor andern Menschen nicht zu verlieren – vermochte mich davon abzuhalten. Ich erinnere mich gut, wie sehr ich mich im PTF zurückhalten musste….Ich fühlte mich von deinem Thread gleichermassen angezogen- wie abgestossen…

Inzwischen muss ich Gott-Gläubige nicht mehr bekämpfen. Ich finde es schön, wenn Menschen „glauben“ können und sehe mich ihnen „verwandt“ – auch wenn ich an keinen „direkten“ Gott glaube. Heute sehe ich mich als Teil eines grossen Ganzen – wie- und was auch immer das sein mag….es fühlt sich gut an.
Und auch das gelingt mir nicht immer – aber immer öfter…

Was ich eigentlich sagen wollte- ich glaube, wenn man sich mit der eigenen Spiritualität oder „Gottessuche“ ausgesöhnt hat - (ohne zwingenderweise "angekommen" zu sein) dann muss man auch niemanden mehr bekämpfen...
und da ich mich heute viel mehr als winzig-kleiner Teil von etwas viel Grösserem sehe - würde ich mich dann ja selber bekämpfen... ;)

sei ganz <3'lich gegrüsst liebe Yve
Timpe

(die zur Zeit nicht mit Göttern- aber sehr mit ihrem Körper hadert) :kopfkratz:

_________________
Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 21. Nov 2012, 16:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Liebe Timpe,

ja. Ich denke oft, wie es wohl für mich wäre, hätte ich dermaßen schlechte Erfahrungen machen müssen. Ich bin "gottfern" aufgewachsen, und das war, wie ich es heute sehe, eine einfachere Voraussetzung, meinen eigenen Standpunkt zu finden, als viele haben, die religiös erzogen wurden.

Ich habe mir schon im PTF nicht richtig klargemacht - es auch nicht gekonnt - welches Reizthema mein Thread damals für manche darstellte. Ostara hat einerseits schon Recht, das Thema ist sehr privat, sehr persönlich, geradezu intim -- und es hat dennoch eine allgemeine, eine polititische Komponente, andererseits ... etwa so, als wenn jemand seine politischen Ansichten besprechen möchte. Kirche, Religion HAT in der Tat nicht nur einen weltanschaulich-politischen Aspekt, scheint mir jetzt.

Vermutlich wird es mir damit in Zukunft anders gehen und mein Bedürfnis, damit anerkannt zu werden, wird sich legen; ich merke schon jetzt, dass sich ein paar Knoten für mich lösen konnten.

Zitat:
Timpe

(die zur Zeit nicht mit Göttern- aber sehr mit ihrem Körper hadert)

Was soll ich sagen, Du Liebe ... meinst Du gesundheitlich oder optisch? ich bin gerade nicht ganz so unglücklich damit, vermutlich weil mein Magen weniger spinnt und ich etwas abgenommen habe und mich damit ein bisschen trösten kann (hatte gestern so eine Art Kaufrausch), aber es holt uns halt immer wieder ein ... Oder wir finden doch noch unseren Frieden damit? Ich möchte es so gern wie Du ... dazu vielleicht an anderer Stelle mehr?

Sei herzlich :knuddel: und lieb gegrüßt,
von Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 21. Nov 2012, 20:56 
Offline

Registriert: Fr 11. Nov 2011, 20:45
Beiträge: 234
Geschlecht: m
Hallo Yvette,

Zitat:
Offensiv wie im PTF und zuletzt auch einmal in LeLu werde ich dazu nicht mehr schreiben, da ich häufig das Gefühl bekam, durch die Heftigkeit der Diskussionen und jedesmal folgende Angriffe etwas Kostbares und Heiliges schützen zu müssen

Kann ich gut nachvollziehen, denn das Thema ist sehr vielschichtig und daudurch auch an manchen Stellen sehr kontrovers.

Zitat:
die Bibel lese ich am liebsten mit Auslegungen; ich werde mir passende Bücher nach und nach noch zulegen.

Da würde mich mal interessieren, was du in der Hinsicht gerne liest.

Zitat:
Singen bringt mir sowieso viel

Falls du da gute Linktipps hast, wie man das für sich lernen kann, wäre ich froh, denn ich kann leider gar nicht singen und entsprechend keine Noten voneinander unterscheiden. Mir fällt es auch schwer die Tonhöhe zu halten oder gar erstmal richtig zu treffen.
Deshalb würde ich das gerne mal für mich im stillen Kämmerlein ausprobieren und mich dann wenn ich besser bin ein wenig unter die Leute wagen. Weil singen soll ja nicht nur mir Freude bringen, sondern auch den Leuten rundherum.

Zitat:
verloren fühle ich mich nicht mehr, sondern geborgen

Finde ich schön. ich wünsche dir, daß du dir diese Geborgenheit bewahren kannst, auch und gerade wenn es mal nicht so einfach ist.

Zitat:
... wenn aber Religion als Glücksfaktor benannt wird, scheint das zum Widerspruch herauszufordern.

Liegt daran, daß die Menschen einfach unterschiedlichste Erfahrungen mit Religion gemacht haben und dadurch dann entsprechend darauf reagieren.

Zitat:
Doch, es muss für die zahlreichen Spinner-Gruppen furchtbar enttäuschend sein, wenn die Welt auch 2012 partout nicht untergehen will.

Wobei es ja auch Christen gibt, die schon öfter daran glaubten, daß die Welt untergeht.

Zitat:
Warum - so frage ich mich - trifft es mich immer wieder, immer noch, so (bis zur Aufregung und zum Beleidigtsein), wenn ich im Web auf sogenannte Glaubensdiskussionen stoße (und mich beteilige), in denen Glaube und/oder Christentum aggressiv angegangen und niedergemacht wird?

Weil du dich da dann persönlich und in dem was du glaubst und gerne auch weitervermitteln möchtest angegriffen fühlst.

[]quoteIch habe keine eigenen schlechten oder schlimmen Erfahrungen mit Gott und Kirche gemacht (wobei das zwei grundverschiedene Sachen sind), sondern hatte das Glück, durchweg gute und hilfreiche machen zu dürfen.[/quote]
Das ist etwas, das leider nicht alle frohen Herzens von sich sagen können. Dazu noch die unterschiedliche Mentalität der Menschen und vieles an ihrem Verhalten läßt sich besser verstehen.

Zitat:
Aber mein Glaube ist davon unberührt

Da würde mich mal interessieren, von was du dich dann glaubensmäßig berührt fühlst.

Zitat:
Z. B. kann ich zwar sowohl Skepsis als auch Ablehnung bei anderen nachvollzeihen, aber aggressives Drauflosgehen - nee, das werde ich wohl nie kapieren. Man kann doch wenigstens respektieren, wenn andere es anders sehen - welche Seite auch immer ...

Für solch aggressives Verhalten wurde der Spruch geprägt: "Angriff ist die beste Verteidigung". Nach dem Motto, schade dem Feind, dann kann er dir nicht schaden.
Löst bei mir zwar auch kopfschütteln aus, aber leider denken eben viele Menschen so.
Wäre es möglich Dialog und Verständnis zu fördern, könnte auch die Ablehnung und die Kämpferei um den richtigen Weg beendet werden und zumindest ein halbwegs respektvollen nebeneinander her entstehen. Von einander verstehen oder sich sogar zustimmen möchte ich da gar nicht erst anfangen, weil das eh überfordernd wirken würde.

"Ein Christ ist ein seltsamer Mensch" ... solch ein "frommer" Mensch hätte mich wohl auch etwas mehr "kuriert".

Zitat:
Mein Knackpunkt scheint aber eher im Mangel an Respekt zu liegen, und da finde ich bei mir keine spiegelgleiche Entsprechung.

Ob es eine gespiegelte Entsprechung ist weiß ich nicht, aber mir würde da "Ausblenden unschöner / störender Wahrheiten" einfallen. Wie das in den Glauben mit integeriert werden kann ist mir unbekannt.

Liebe Grüße
AnsBriQue

PS: Wurde ja schon einiges mehr geschrieben. ;)

Liebe TimpeTe ich wünsche dir gute Besserung.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 21. Nov 2012, 22:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Hallo ABQ,

hui, Du hast Dir aber viele Gedanken gemacht - danke!

Jetzt nur kurz als Antwort: Singen im eigenen Kämmerchen würde ich vielleicht zuerst mit YouTubes üben. Da gibts auch viele Kirchenlieder, alte und moderne, und jetzt in der Vorweihnachtszeit könntest Du mit Adventsliedern anfangen. Bei uns im Chor kann man auch dazukommen, ohne Noten zu kennen; man singt halt zunächst nach Gehör mit. Das klappt sehr gut, kann ich Dir nur empfehlen. So lassen sich dann Noten quasi nebenbei lernen, learning by doing. :)

Problem ist eher die Schwellenangst, aber die geht sehr schnell vorbei, aller Erfahrung nach: Ein-, zweimal hingehen, und Du gehörst praktisch schon dazu. Ein kleiner Chor ist da besser als ein großer, auch wenn man meint, man könnte in der Menge eher "verschwinden". ;) Ich möchte Dir Mut machen, es ist eine schöne Sache, dazuzugehören im gemeinsamen Singen, und solch ein Hobby, auch als fester Anlaufpunkt, ist wirklich wohltuend.

Singst Du Bass oder Tenor? Ich gehöre bei uns zum Sopran, könnte jedoch auch im Alt singen, meine Stimme umfasst ein ziemliches Spektrum.

Bibelauslegungen - da bin ich selbst noch auf der Suche. Wenn Du Dich für eine einfühlsame Einführung in den Glauben interessieren solltest, gibts ein wunderbares Buch von Jörg Zink, auch als Hörbuch - Titel müsste ich heraussuchen.

So, genug für heute, bin gerade vom Singen zurückgekommen - und hab jetzt Hunger. :D

LG Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Do 22. Nov 2012, 19:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 21:11
Beiträge: 1227
Geschlecht: w
Alter: 40
Hallo liebe alle!

Ich schleiche nun schon ein paar Tage um den Faden.

Ich würde ja so gerne an Gott/Etwas glauben, nur gelingt es mir einfach nicht.
Das hätte sicherlich etwas Tröstliches,
sich von Gott gehalten zu fühlen oder so. Schade, dass ich es einfach (noch?) nicht kann.

Auf der Suche nach irgendeinem Sinn / nach irgendwas war ich früher auch schon.
Ich habe mal ein paar Jahre lang , fünf oder so, den buddhistischen Glauben
ausgeübt, oder versucht. Bin auch immer noch Mitglied der SGI Deutschland
http://www.sgi-d.org/
Habe auch 'gohonzon' empfangen und gechantet.
Allerdings ist das dann irgendwann eingeschlafen.
Was nicht bedeutet, dass ich das nie wieder machen werde.
Die Meditation hat mir immer viel gebracht, nur konnte ich irgendwann
mit den anderen Mitgliedern, der Organisation nichts mehr anfangen.

Und auch wenn diese Philosophie so ganz anders ist als das
Christentum, so bin ich auch mit ihr an bestimmten Fragen gescheitert.
Zwar etwas weniger aber eben doch.

Zudem starb dann ja mein „Vater“ mit Anfang 50 an Krebs.
Also der Mann, der mir das erste Mal von Nam-myoho-renge-kyo
erzählt hat, der mich in der Ausübung unterstützt hat,
der immer für mich und meine Fragen und Zweifel da war.
Nach seinem Tod war ich einfach so erschüttert und konnte nicht
glauben, dass das einem so guten Menschen geschehen kann.
Ich fühlte mich (erneut) verlassen. Verraten und verkauft.



Wie kann ich denn an etwas glauben? Wie nur?



Yvette, das Buch von Jörg Zink würde mich interessieren!

:wink: Bounce

_________________
Alles ist möglich


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Do 22. Nov 2012, 19:12 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Liebe Bouncy,

Zitat:
Wie kann ich denn an etwas glauben? Wie nur?

ich würde Dir so gern die Frage beantworten ... aber die Antwort, auch wenn man für sich selbst eine hat, ist nicht leicht zu vermitteln. Meine bevorzugte wäre ja: "Vertraue" ... aber diese wird für Dich vermutlich nichtssagend und unbefriedigend bleiben. Glauben, so habe ich gelernt, ist nicht - wie wir meist meinen - eine Art "für wahr annehmen, was sich nicht beweisen lässt", sondern mehr ein "sicheres Hoffen auf ... ".

Was Du mit Deinem "Vater" erleben musstest - an der Ungerechtigkeit des Lebens scheitert oft der Glaube, auch ein vermeintlich fester - um wie viel schwerer ist es, auf diesem Hintergrund zu ihm hin zu finden? Ich kann das nur zu gut nachvollziehen. Du weißt ja vielleicht, wie es mit meiner Mutter war ... Das war für mich ultraschwer zu akzeptieren. Warum müssen gute Menschen so leiden??! Wie sollen wir das verstehen und dann noch trotzdem glauben?

Für mich hört an dieser Stelle das Fragen und verstehen Wollen einfach auf. Ich versuche hier loszulassen und habe die Hoffnung, dass unsere liebsten Menschen bei ihm, bei Gott, Frieden und Ausgleich zu all dem Schweren hier finden und mehr als versöhnt werden mit dem, was sie in diesem Leben erdulden mussten. Das verstehe ich unter dem Paradies.

Es ist einfach nicht alles aus unserem menschlichen Verständnis zufriedenstellend zu beantworten. Ich meckere auch mit Gott und sage ihm, dass ich nix kapiere, ihn überhaupt nicht verstehen kann ... und manchmal, wenn ich Glück habe, "spricht" er dann einen Satz oder zwei (keine Stimme aus den Wolken natürlich, nur so ein Satz in meinem Inneren, der dann da ist ...wie eine innere Stimme halt). Und meist sagt er dann was Kryptisches, wie in der Bibel ... aber mir hilfts komischerweise. Und es ist so eigenartig, dass mich dieses Vertrauen heute nicht mehr verlässt, trotzdem ...

Letztenendes lande ich mit diesen Dingen immer wieder da, wo ich anfing: beim Vertrauen. Dass ich es zwar nicht verstehe, aber alles hoffentlich seinen höheren Sinn haben wird. Fragezeichen bleiben. Und natürlich hat jeder einen anderen Zugang zum Mystischen.

Passend dazu, sehe ich gerade, wo ich es herausgekramt habe: Das Hörbuch von Jörg Zink heißt "Wer glaubt, kann vertrauen".

Alles Liebe,
Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Do 22. Nov 2012, 20:22 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 21:11
Beiträge: 1227
Geschlecht: w
Alter: 40
Danke für deine Antwort Yve! :knuddel:
Ich habe mir das Buch gerade bei a mazon auf meine Merkliste gesetzt.

_________________
Alles ist möglich


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Fr 23. Nov 2012, 08:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 21:11
Beiträge: 1227
Geschlecht: w
Alter: 40
Guten Morgen Yve!

Yvette hat geschrieben:
nd manchmal, wenn ich Glück habe, "spricht" er dann einen Satz oder zwei (keine Stimme aus den Wolken natürlich, nur so ein Satz in meinem Inneren, der dann da ist ...wie eine innere Stimme halt).

Aber dann ist Gott ja nicht außerhalb von dir selbst, oder?
Dann sind wir ja alle auch irgendwie göttlich !?
Und könnte es nicht sein, dass das deine Lebenserfahrung ist,
die da mit dir spricht? Ich greife dich nicht an, ich versuche nur MIR zu erklären,
woher deine Stimme kommt, denn ich glaube einfach nicht, dass eine höhere Macht
mit den Menschen kommunizieren kann. Oder ich kann es einfach nicht begreifen. (oder will?)
So wie das Universum, kapiere ich auch nur bsi zum gewissen GRad,
aber dessen Gesetze sind ja auch für mich gültig,
auch wenn ich es nicht verstehe. (die Schwerkraft zB :) )Es gibt also vllt doch noch Hoffnung für mich ;)

Und ja, wie soll jemand, dems mal so richtig schlecht gegangen ist, dann jemals
an Gott glauben können, wenn ich das schon nicht kann. Und mir sind
ja vergleichsweise harmlose Sachen passiert.

Hm, aber das sind jetzt alles keine neuen Überlegungen, weiß ich.
Ich wollte das nur von gestern nicht so nackig dastehen lassen.

_________________
Alles ist möglich


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Fr 23. Nov 2012, 12:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Editiert: ursprünglicher Text entfernt

Hallo Bounce,

ich lasse den Text mit meinen Antworten zu Deinen Fragen herausnehmen und durch diese Anmerkung ersetzen.

Er, der Text, ist mir doch zu persönlich, um ihn hier zu verewigen, denn er ist hier "von draußen" einsehbar. Ich habe ihn aber noch, falls Du ihn bisher nicht gelesen haben solltest und das noch möchtest ...

LG Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 130 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Tags

Liebe, USA

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Liebe, Rap, NES, Bild

Impressum | Datenschutz