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 Betreff des Beitrags: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 17:23 
Wir sprechen hier immer wieder Fachwörter aus. Ich würde gerne wissen, was FÜHLT ihr dabei, welche Begebenheit ...? Nur bitte nicht das Lexikon bemühen.

Augenblicklich beschäftigt mich innerlich das

SPIEGELN.

Wie ist das bei Euch? Was bewirkt es bei Euch?


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 30. Dez 2011, 17:23 


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 19:02 
Die Begebenheit, die du beschreibst, verstehe ich. Für mich gehört das zur Übertragung.

Klar, die Begriffe sind miteinander verwandt. Und gerade solche Begebenheiten zu durchschauen habe ich in der Analyse gelernt. Danke dafür. Aber wo ist der Spiegel? Hältst du dir den selbst vor indem du zu dem Ergebnis kommst, dass du paralysiert warst wegen der Respektlosigkeit in der Vergangenheit?

Danke Neblina


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 19:16 
Mit deinem letzten Satz habe dich verstanden.

Den Spiegel sehen NACH der Übertragung ist Selbsterkenntnis?

Wenn dem so ist - und dann?


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 19:21 
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Hallo Ihr beiden Lieben!

Für mich ist das Spiegeln die Resonanz der Außenwelt, die immer meiner Innenwelt entpricht. Ich bekomme von Mensch und Tier, von Landschaften und Lebensumständen, von allem - vom Leben selbst - zurückgeworfen, was in mir ist.

Beispiele hätte ich zuhauf. :)

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 19:32 
YES Ibettchen,
manchmal merk ichs ja, manchmal ist es aber so geheimnisvoll:

WANN Weiß ich ob ich gespiegelt werde - so wie bei deinem Beispiel
oder ob der Ursprung der Aggression z. B. wie Neblinas Beispiel von jemand anderem kommt.


PS - ein Thread für alle und alles -


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 19:41 
Schwierig ...
Wenn mein Gegenüber mich bewusst spiegelt (also sich benimmt wie ich, die gleiche Haltung einnimmt, den gleichen Gesichtsausdruck etc. - das heißt doch "spiegeln"?), dann komme ich mir meist etwas verarscht vor, denn ich wittere dahinter dass das, was ich mache oder wie ich blicke etc. kritikwürdig ist, fehlerhaft, nicht angemessen, nicht korrekt, und dass es eigentlich kritisiert oder gar korrigiert werden soll. Doch anstatt mir das direkt zu sagen, verlegt sich mein Gegenüber aufs Spiegeln, was ja einerseits dezenter ist (ich merke es ja oft nicht gleich), was andererseits aber auch Überlegenheit markiert und somit ein wenig arrogant erscheint (mir).
Wenn mich mein Gegenüber unbewusst spiegelt (gerade gestern wieder beobachtet: Beim Essen legte mein Gast ihre Gabel ab, wenn ich meine hatte sinken lassen; sie griff zum Glas, wenn ich trank u.s.w.) fühlt sich das ein wenig unheimlich an, weil - eben da es unbewusst ist - man gar nicht merkt, wie nah man sich ist. (Und weil ich auch über das Manipulationspotential nachdenke, das diesem psychologischen Mechanismus eignet.)

Einen lieben Gruß in die Runde
von Sigune
@Libelle: den Metzinger werde ich mir mal genauer anschauen, danke!


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:06 
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Sigune hat geschrieben:
Wenn mein Gegenüber mich bewusst spiegelt (also sich benimmt wie ich, die gleiche Haltung einnimmt, den gleichen Gesichtsausdruck etc. - das heißt doch "spiegeln"?), dann komme ich mir meist etwas verarscht vor, denn ich wittere dahinter dass das, was ich mache oder wie ich blicke etc. kritikwürdig ist, fehlerhaft, nicht angemessen, nicht korrekt, und dass es eigentlich kritisiert oder gar korrigiert werden soll.


Genau so empfinde ich das auch, also eigentlich fühle ich mich da dann eher verunsichert, wenn ich Spiegelung sprüre. Meine also, mich selbst zu sehen und das gibt mir jede Menge Denkaufgaben.... :nixweiss:

Ich merks z.B. bei einfachsten Dingen. Ich gehe gern auf Menschen zu und hab da auch z.B. keine Scheu, auch mal jemanden im Supermarkt o.ä. in einen kurzen lockeren Plausch zu verwickeln. Das kann der nette Nachbar sein, oder das liebe Muttchen, welches hilflos versucht, irgendwelche Milchtütenbeschreibungen zu entziffern. Ich bin da meist freundlich zugewandt, dränge aber niemandem ein Gespräch auf und mache damit durchweg gute Erfahrungen.

Bin ich aber mistig drauf und will nur meine Ruhe haben, sind auch für mein Empfinden alle nervig und aufdringlich. Da begegnen mir die unfreundlichen Menschen , rücken mir an der Kasse auf die Pelle, verwickeln mich in nervige Pläusche.... ätzend. Wobei es nur mein Spiegel ist.

Beste Spiegel sind m.E. allerdings immer Tiere. Da sieht man alles 1:1, ohne verstandesmäßiges Verstellen, darauf einstellen o.ä.

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:14 
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Ihr Lieben,

unter bewusstem Spiegeln verstehe ich etwas anderes. Das, was ich meine, ist das unwillkürliche Spiegeln, das aber immer erfolgt - eben die Resonanz des Außen aufgrund dessen, was im Inneren ist. (Um es verständlicher zu machen: Schon das alte Sprichwort "Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallts heraus" besagt das im wesentlichen.) Ich kann das Außen im übrigen nur auf dem Hintergrund des Inneren empfinden, wie ein Spiegel eben. Das bewusste Spiegeln ist hingegen eine Technik aus dem NLP, so kenne ich es jedenfalls.

Wir können natürlich nicht Äpfel mit Birnen vermischen. ;)

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:17 
Danke Yvette,

ich kenne das bewusste Spiegeln aus der Analyse - ohne Worte. Einfach nur durch fühlen. Wir sprechen darüber. Bitte, hat nix mit Symbiose zu tun.

Kannst du mir bitte das erklären mit dem NLP?


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:19 
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NLP setzt das bewusste Spiegeln - wie eine Art Nachäffen - als Technik ein, um das Gegenüber zu beeinflussen; das mag ich persönlich nicht, es ist für mich, wenn es "heimlich" geschieht, Manipulation.

Also, um es näher zu erklären:

Ich sitze jemandem gegenüber, dieser legt die Hand an die Wange - ich mache es ebenso. Er rückt sich zurecht, zupft vielleicht an der Kleidung; ich mache das unauffällig auch. Er verschränkt die Arme, ich tue das ebenfalls. (Der Witz ist, das das dem Gegenüber NICHT auffällt! Wenn man es nicht weiß, merkt man es tatsächlich nicht oder erst sehr spät.).

Das Ganze wird so gemacht, um den anderen für sich einzunehmen bzw. Sympathie zu schaffen; angeblich wirkt das so.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:27 
Manipulation reicht mir da nach deiner Beschreibung nicht, ich wäre beleidigt - und wie!!!

In der Analyse (= Gefühlsschule) ist es auch eine Technik, u.a. eine wortlose. Bei Lacan habe ich mal was in der Richtung gelesen, es damals nicht verstanden, da selbst nicht erlebt. Weiß vielleicht jemand wo das stand? Lacan will ich nicht noch mal lesen. da sterbe ich lieber dumm


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:42 
Sorry, von Lacan habe ich nie etwas gelesen (nur ein bissl was über ihn - gab's da nicht dieses "Spiegelstadium" in der frühkindlichen Entwicklung?). Dafür aber habe ich mal eine schwarzweiß-Doku über Lacan gesehen, wo man unter anderem Zeuge seiner Blitzanalysen wurde ---- leider mal wieder Wasser auf die Mühlen derer, die meinen, dass jede/r AnalytikerIn selbst vollkommen gagga sei ...

Aber, liebeste Libelle, ich dachte, es geht Dir mit dem Thread und Deiner Frage gerade nicht so sehr um die theoretischen Hintergründe solcher "Fachbegriffe", sondern darum, wie sich das für uns alle anfühlt, wenn aus einem dieser Begriffe mal gelebte Therapie wird? Falls ich da was missverstanden habe, tut's mir leid.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 21:43 
Doch sigune, es geht mir um das erlebte Gefühl des Spiegelns.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:00 
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libelle, ich würdeso gerne was von dir zu der situation hören, in der dein spiegel stand....

ich glaube übrigens bei mir, dass ich viel öfter meine therapeutin spiegele als umgekehrt...hin und wieder hatte ich das, dass sie mir mit so viel tiefer wärme imblick begegnet ist, dass es auch in mir zu strahlen anfing...ich glaub, zur zeit brauch ich noch das gefühlsanriebkabel von ihr..........


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:06 
Ich habe es bewußt in nur zwei Situationen erlebt:
Erste: ich hätte wütend sein müssen, war es aber nicht. Mich hat die Wut, die von meiner Analytikerin kam, fast umgehauen.
Zweite: ich hatte etwas aus meiner frühen Kindheit erzählt, das damals mit nackter Angst verbunden war, die ich als ich es erzählte nicht hatte. Die Angst, die ich hätte haben müssen, kam von ihr.

Darauf fiel zum zweiten Mal "ich spiegele Sie".


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:13 
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danke, libelle. das sind schöne geschichten. mir treibt es ein paar tränen in die augen. und - eine erinnerung steigt in mir hoch: aus dem zweiten jahr meiner analyse, in dem ich viel erzählte, viel unverdautes, tastend, unsicher, aber ohne viel gefühl. das hatte ich dazu noch nicht. woche für woche haben mich ihre blicke nach hause begleitet, voll schmerz und angst. und dann ganz langsam kam eine ahnung davon, wie sich das anfühlt...mir ist das lieb und teuer, auch wenn es damals um heftiges ging


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:19 
Hallo Maischa, schön dass du wieder da bist.

neko: ich glaub ich kapiers. Darauf kam dann eben das Ärgernis, das die Zeit wahrscheinlich nicht reicht. Hab ich da was abgespalten oder bin ich da gefühlslos? Neuerdings lächelt sie mich beim Abschied immer so an, dass ich grad davon laufen könnte. Wie ging das bei dir weiter?


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:35 
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ist es bei dir auch dieser waidwunde blick? das hat auf mich irrsinnig ambivalent gewirkt. es hat mich in die schuld, ins kotzen, ins das innere wüten gegen mich selbst getrieben. aber ich habe auch jeden blick sorgsam aufbewahrt wie eine perle in einem kleinen schatzkästlein...wie ging es weiter? über viele,viele umwege kann ich langsam all die ambivalenten gefühle benennen, dies solche blicke und solche töne bei mir auslösen, kann über die sehnsucht reden, ihre sorge zu spüren und über die irre angst vor dieser sehnsucht. nicht dass ich ihr damit etwas neues erzähle.aber ich kann esaussprechen und lerne gerade das aushalten dessen, was nach dem aussprechen kommt. dafür gibt es hin und wieder noch ein donnerndes inneres strafgericht, aber auch darüber kann ich reden in einem vokabular, das wir dafür mittlerweile auf halde, also gewissermaßen vorrätig haben...

überhaupt: ich finde, jeder sollte/müsste nach seiner analyse ein wörterbuch schreiben. denn darum geht es doch oft, nicht? darum worte zu finden, die wahr sind und die man trotzdem aussprechen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:47 
Und genau davor habe ich Angst, ich will nicht mehr (wie in Kindertagen) kotzen, ich will nicht mehr da durch, ich will keine Sehnsucht, alles kann ich noch sehr gut im Zaum halten. Wenn ich das Schatzkästchen aufmachen würde, was kommt danach? Ich bin ihre letzte Patientin bevor sie in Rente geht. Du kannst vielleicht später noch mal hingehen, zumindest hättest du die Möglichkeit.

Das Wörterbuch schreibe ich schon lange ganz bewußt.

So Danke Dir´/Euch, mein Point of aushalten können ist damit erreicht.

Guts nächtle


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 22:53 
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schlaf gut liebe libelle.und lass dich einfach von den wellen traqen.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 23:19 
Schlummer, schlummer, liebe Liebelle - mit süßen, morgens vergessenen Träumen.
s.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 1. Jan 2012, 18:03 
Nachdem ich ausgeschlafen habe - Danke!

Hab ich doch noch mal den Lacan bemüht. Er schreibt, dass im Spiegel das IMAGINÄRE ist. Jetzt habe ich das missing link wieder im Kopf.


Und noch was: wir hatten mal die Diskussion mit Unbewusst und Unterbewusst. Der frühe Freud hat unterbewusst gestrichen. Das betrifft NUR die analytische Theorie.


und das am ersten Tag des Jahres...
nochmal alles, alles Gute


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 1. Jan 2012, 18:23 
Libelle hat geschrieben:
Und genau davor habe ich Angst, [...] ich will nicht mehr da durch, ich will keine Sehnsucht, alles kann ich noch sehr gut im Zaum halten. Wenn ich das Schatzkästchen aufmachen würde, was kommt danach? Ich bin ihre letzte Patientin bevor sie in Rente geht. Du kannst vielleicht später noch mal hingehen, zumindest hättest du die Möglichkeit.

Liebeste Libelle (auch Dir: Gesundheit und Glück nun, im neuen Jahr!),

ich habe diese Worte von Dir erst jetzt noch einmal zitiert, weil letztens Du Deine Ruhe haben wolltest. Doch sie treiben mich um, seitdem ich sie gelesen habe. - Sie benennen auch meine Situation, meine Angst (und: dass wir, deren AnalytikerInnen vermutlich nach uns nicht in den Ruhestand gehen, sie nach der abgeschlossenen Analyse nochmals aufsuchen würden, kann ich für mich ausschließen: Schluss ist Schluss - auch und gerade bei einer Analyse, wie mir scheint).
"Was kommt danach" - wenn man sich so einließe (wie analysenötig?)?
Ich will das auch nicht mehr ...
Nicht diese Sehnsucht, nicht diesen Schmerz.
Denn da würde wohl kaum das "Wissen" helfen, dass das nunmehr ja alles nur symbolisch sei (wie sagte mein Gemini52-Bewohner in jener Sitzung vor rund einem Jahr, in der er mir "die Regeln" erklärte: Analyse sei Leben im Gleichnis, symbolisch-Sein). "Fühlen" würde ich etwas anderes.

--- Wie wirst Du mit dieser Angst vor einer solchen Situation in die erste Stunde nach der Pause gehen? Hast Du mit ihr bereits früher einmal darüber gesprochen?

Zum Lacan: Hilft das Imaginäre weiter? (Eine Kategorie, die ich aus der Literaturwissenschaft kenne: Das Reale - das Fiktive - das Imaginäre; und die mir da schon nicht sauber abgegrenzt oder gar klar definierbar erschien ...)

Zum Freud: Aber innerhalb der Freudschen Theoriebildung gibt es doch auch das Vorbewusste? (Z.B. wenn ich einen Namen vergessene habe, aber weiß, dass ich ihn vergessen habe [und er mir wieder einfallen wird], oder bringe ich da jetzt was durcheinander?)

Einen lieben Gruß
Sigune


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 1. Jan 2012, 18:49 
Liebe Sigune,
jetzt muss ich ja noch mal mein Hirn anstrengen... also gut (ich tus ja gerne - auch wenn ich eine Katze von mir vom Bildschirm jagen muss).

Also, "da durch" gehe ich eigentlich in jeder Stunde, wenn ich denke, da kann einfach nix mehr kommen, :lol:
Dem gegenüber steht das Schatzkästlein, aus dem ich mein Leben lang immer mal was rausnehmen kann. Im allgemeinen bekomme ich auch genügend Halt von ihr. Was sie immer unmöglich macht, ist dass sie vor den Pausen noch mal so richtig meine Ängste wach rüttelt. Oder kommen meine Ängste doch wegen der Pause? Sie hat mir versprochen, erst mit der Analyse aufzuhören, wenn ich sie nicht mehr brauche. Eigentlich glaube ich ihr das. Sie sagt regelmäßig, dass die Analyse erst dann beendet ist, wenn wir BEIDE von einander Abschied genommen haben. Und irgendwann muss auch mal Schluss sein - sage ich jetzt, 1.1.12, 18:32...

Und gerade jetzt ist mir wieder bewusst: Unsere Analytiker lassen uns nicht gehen bevor wir durch die Hölle gegangen sind. Damit meine ich Eingang, Mittelweg und Ausgang MIT unseren Analytikern. Kannst mich ja demnächst mal dran erinnern... Wir sprechen da ab und an über das Ende, wobei sich das darüber sprechen auch sehr geändert hat. Anfangs musste sie mir immer wieder versprechen, dass sie alles, alles, was sie über mich aufgeschrieben hat löscht, wegwirft. Das ist mir inzwischen wurscht, kann sie sogar auf dem hiesigen Marktplatz verteilen. Einfach, weil sich das Verhältnis geändert hat. Wirst du auch noch erleben - alles ist anders, als wir es uns vorstellen können.

Zum Lacan: ja das Imaginäre hilft mir weiter, weil ich es plötzlich im Kontext benennen dann, damit kann ich es im Spiegel erkennen. Ähnlich wie in der Literatur (-wissenschaft? hat bestimmt wieder eine eigene Bedeutung, die ich nicht kenne), in dem Moment wo das Imaginäre einen Namen hat, verliert es an Macht.

Zum Freud, die drei bleiben!!! Es geht nur um die drei Buchstaben ter im Un(ter)bewussten. Die hat er anfangs benutzt und dann gestrichen. Aber wirklich nur die drei mittleren Buchstaben! In der psychoanalytischen Theorie vom Un ter bew. zu sprechen, ist eine Todsünde, es heißt Unbewusst. Aber auch nur in der psychoanalytischen Theorie.

D'accord?
Zwei liebe Grüße zurück - einer ist mir zu wenig


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 1. Jan 2012, 19:12 
:knuddel:

Aber, puh, in den Lacan werde ich vielleicht doch noch mal selbst reingucken müssen?! (Damit auch mir das Imaginäre vielleicht zu einem Namen werden kann, durch den das Diffuse, Angstauslösende an Macht verliert [im Mittelalter, jedenfalls in den mittelalterlichen Romanen, musste der im ritterlichen Zweikampf Unterlegene immer als allererstes dem Sieger seinen Namen nennen: Damit hatte dieser erst die ganze Macht über den Verlierer - Rumpelstilzchen-Magie ...].)

Warum ist Dir das mit dem Un-ter-bewussten so wichtig? (Oder täuscht das?)

Zum Schätzkästchen noch dies: Ich hatte Dich so verstanden, dass Du es nicht wagst, dieses Kästchen zu öffnen und Dich an seinen Schätzen zu erfreuen (sprich: dass Du nicht wagst, die Zuwendung Deiner Analytikerin auch wirklich und in vollem Ausmaße anzunehmen), weil Du fürchtest, davon abhängig zu werden und es ohne nicht mehr zu schaffen (z.B. das mit dem Im-Zaum-Halten dessen, was Du im Zaum halten zu müssen glaubst, s. Dein Zitat in meinem vorigen Posting). Und dass sie Dir nun aber wieder sehr stark ans Herz gelegt hat, das Kästchen doch ganz aufzumachen und mit beiden Händen hineinzugreifen?

Einen doppelten :wink: zurück
Sigune


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