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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 14. Jan 2012, 23:53 
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Sigune hat geschrieben:
(Und ich bin dankbar, einen Außerirdischen hinter der Couch zu haben, der mich weder spiegelt noch Gefühlsrebirthing betreibt.)
:lol:

Sei Dir mal nicht zu sicher.. :lol:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 14. Jan 2012, 23:53 


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 14. Jan 2012, 23:59 
Nach einem Jahr - doch, liebe Augustine.
Soviel habe ich von meiner Lebewesenkenntnis aus Leben Nr. 1 noch nicht eingebüßt.
Und wie gesagt: Dafür bin ich ihm dankbar und deshalb bin ich dort geblieben im letzten Frühjahr. "Wissen" reicht ihm, auch wenn er mir Gefühlerleben wünscht (das tut er, wie ich durch klare Aussagen seinerseits weiß; doch die Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, ist lang vorbei). Hauptsache nicht komplett ausblenden (also wirklich "abspalten" wollen). Und da muss ich ihm langsam recht geben: Daraus, aus mangelnder Kontrolle, erwächst Unsteuerbares (der Schlaf der Vernunft gebiert bekanntlich Ungeheuer).
Gleichwohl freut's mich, wenn ich Dich ein wenig zum Lachen bringen konnte!


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:05 
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Diesen Satz, dass das Wünschen nicht mehr hilft.. woher hast Du den? Ich habe kürzlich ein Buch gelesen, in dem anhand des Märchens 'Der Eisenofen' der Gebrüder Grimm die narzisstische Persönlichkeitsstörung erklärt wurde. Auch sehr plastisch! Das Märchen beginnt mit den Worten: "Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat.."

By the way, wir müssen uns noch über die letzte Zeile von 'The Widows Toast' austauschen. Ich fürchte nämlich, wir interpretieren sie unterschiedlich. Fällt mir nur gerade ein..


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:16 
Zum Wünschen-Satz: Den habe ich (neben eigenen Märchenkenntnissen) in seiner angeführten, also negierten Gestalt von einem der beiden bescheidenen Polyhistoren, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte (einen davon sogar lieben), in diesem Falle von meinem Doktorvater anlässlich mehrerer Krankheitskatastrophen.

Zu Widow's Toast: Na, dann leg mal los: Wie verstehst Du also:
"BETTER TIMES COLLIDE WITH NOW
AND BETTER TIMES ARE COMING STILL...."?


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:19 
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Die bessere Zeit kollidiert mit dem (empfundenen) Jetzt (denn da ist nichts gut! und darf es auch nicht sein)
Und bessere Zeiten kommen ... immernoch! (Es ist zum Kotzen.. dass immernoch auch Schönes geschieht)


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:35 
Die besseren (vergangenen) Zeiten kollidieren mit der Gegenwart (schöne Erinnerung rast mit 180 Sachen voll rein ins gar nicht schöne Jetzt).
Und/Aber sogar noch bessere Zeiten sind noch unterwegs ... (nämlich solche, von denen sogar die Vergangenheit getoppt werden wird und in denen endlich wieder lustige Witwen nackt auf Gräbern werden frühstücken können - ganz so, wie es sich gehört und wie es normal ist und wie Freud es vorsah!) [Deshalb lehne ich das Lied auch ab.]

Dein
Augustine O. hat geschrieben:
Und bessere Zeiten kommen ... immernoch! (Es ist zum Kotzen..)
finde ich zwar originell, aber unlogisch: Wenn man irgendwann die kommenden Zeiten tatsächlich als "bessere" erlebt und benennen kann (oder wenn man auch nur eine solche in die Zukunft gerichtete Perspektive entwickelt): "und bessere Zeiten kommen", dann will man die dann auch leben. - Aber (jaja, die gute alte Dialektik!):

Mir fällt da ein Zitat aus der "Dialektik der Aufklärung" von Horkheimer/Adorno ein, das der Liebste im Portemonnaie mit sich herumtrug, täglich. (Ich wußte es nicht, habe es erst gefunden, als alle Taschen geleert werden mussten und hätte mich fast durch die Dielen gebohrt):
"Das Vergnügen befördert die Resignation, die sich in ihm vergessen will."

Da scheint mir Deine paradoxe Interpretation des Liedverses zu zu passen ...

:knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:40 
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Sigune hat geschrieben:
[Deshalb lehne ich das Lied auch ab.]
Aus gutem Grund! Starke Ablehnung sollte unbedingt analytisch betrachtet werden! (Denn sie ist eine aus Schamgefühl geborene Zustimmung..)

Ich hab Dich auch lieb.. :D ;) :knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 00:53 
Augustine O. hat geschrieben:
Sigune hat geschrieben:
[Deshalb lehne ich das Lied auch ab.]
Aus gutem Grund! Starke Ablehnung sollte unbedingt analytisch betrachtet werden! (Denn sie ist eine aus Schamgefühl geborene Zustimmung..)
Auch dafür bin ich zu alt. Und das meine ich ernst: Vermutlich lässt man sich ab irgendwann weder von Wirklichkeit noch von (und sei sie noch so elaboriert) Theorie mehr "formen".
Dass Ablehnung "eine aus Schamgefühl geborene Zustimmung" sei (so ja die psychoanalyt. These), glaube ich einfach nicht mehr. Oder vielmehr: Das ist mir zu unpräzise, so generalisierend (wohl ein Fehler jedweder Theorie!): Ich halte das nicht für jede Form von Ablehnung für zutreffend.

Womit wir vielleicht auch wieder zu dem eigentlichen Thema des Threads ( :oops: , hab ja ziemlich OT geschrieben hier) zurückgekommen sind?
Therapie und Theorie, Therapie und Methode, Therapie und regelhaftes Verfahren, Standards - geht das zusammen? Bis wohin geht das überhaupt zusammen? Oder: Ist die Seele wie ein Knie? - Jedes (Knie) durchaus ein bissl anders, aber sämtliche Miniskus-OPs können doch im Wesentlichen nach dem gleichen chirurgischen Handbuch ablaufen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 01:07 
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Sigune hat geschrieben:
Dass Ablehnung "eine aus Schamgefühl geborene Zustimmung" sei (so ja die psychoanalyt. These), glaube ich einfach nicht mehr. Oder vielmehr: Das ist mir zu unpräzise, so generalisierend (wohl ein Fehler jedweder Theorie!): Ich halte das nicht für jede Form von Ablehnung für zutreffend.
Hm, da muss ich jetzt noch mal switchen. Nämlich von der subjektiven in die (vermeintlich) objektive Position. Ich habe jetzt mal argumentiert wie mein Analytiker das tun würde und Du hast in der Tat so argumentiert wie ich für gewöhnlich argumentiere. Ich fühle mich gerade irgendwie ... vermischt! (Und das ist ja nun etwas, das er mir unbedingt auszutreiben versucht!)

Zitat:
Therapie und Theorie, Therapie und Methode, Therapie und regelhaftes Verfahren, Standards - geht das zusammen? Bis wohin geht das überhaupt zusammen? Oder: Ist die Seele wie ein Knie? - Jedes (Knie) durchaus ein bissl anders, aber sämtliche Miniskus-OPs können doch im Wesentlichen nach dem gleichen chirurgischen Handbuch ablaufen.
Mein Schuhtickler hat sich jüngst diese Woche als 'Forscher' geoutet. (Ich dachte im Nachgang an die von Dir an anderer Stelle zitierten Regenwurmoperationen!) Insofern glaube ich nicht, dass wir alle gleich sind. Aber genau diese Verschiedenheit in aller Gemeinsamkeit scheint doch eine große Faszination auf die Und-wenn-ich-mal-groß-bin-werde-ich-Forscher-Menschen auszuüben. Und vielleicht auch auf uns. Denn vielleicht sind wir uns auch darin: gleich. Aber nicht egal.

Im Großen und Ganzen glaube ich, dass gerade hier (in der Therapie) die Theorie eine faule Ausrede ist. Wenn auch eine mit mitunter lauterem Hintergrund. Ein Grund zu verstehen. Den Grund. Von allem. Und das alles ohne Meditation. Weil, Esoterik ist ja igitt!! (Abwehralarm..!! Und das im Hier und Jetzt..!)


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 01:39 
Augustine O. hat geschrieben:
Ich fühle mich gerade irgendwie ... vermischt! (Und das ist ja nun etwas, das er mir unbedingt auszutreiben versucht!)
:kopfkratz: :kopfkratz: :kopfkratz: Das muss ich jetzt aber nicht verstehen, oder?! Ich dachte, es geht gerade um das Sowohl-als-Auch! Also das aus zwei Komponenten zusammengesetzte und doch mehr als nur die Einzelteile seiende Dritte?
Augustine O. hat geschrieben:
Mein Schuhtickler hat sich jüngst diese Woche als 'Forscher' geoutet.
Da würde mich interessieren, wie er sich geoutet hat (so wie meiner mal mit jenem Blick, oder hat er nicht nur ein neues paar Schuh an, sondern auch einen neuen Aufsatz durchs peer review gebracht und das mal eben so fallen lassen)?
Augustine O. hat geschrieben:
Im Großen und Ganzen glaube ich, dass gerade hier (in der Therapie) die Theorie eine faule Ausrede ist. Wenn auch eine mit mitunter lauterem Hintergrund. Ein Grund zu verstehen. Den Grund. Von allem. Und das alles ohne Meditation. Weil, Esoterik ist ja igitt!! (Abwehralarm..!! Und das im Hier und Jetzt..!)
Trotz Heilers habe ich's mit Eso auch nicht so :D . Aber nun zurück zum Ernst unserer Frage!
Theorie in der Therapie: Faule Ausrede. Mit lauterem Hintergrund, dem, auf dem zu verstehen sei, dem Grund mithin von allem, wie Du schreibst, wenn ich das richtig verstanden habe.
Mag so sein. Durchaus!
Theorie kenne ich in völlig anderen Kontexten (obwohl es da auch um Verstehen ging; die Worte von Toten aber sind nicht so verletzbar, wenn eine hermeneutische Katastrophe eintritt). Theorie hatte auch da oft den Zug einer faulen Ausrede (wenn nämlich keine plausiblen, und das heißt geschulten [auch theoriengeschulten], eigenen Argumente mehr einfielen, verfielen viele auf irgendwelche Theorien ...). Und Theorie diente da auch oft dem Bemühen zu verstehen.

Wenn jetzt so eins daher kommt und meine "seelische Entwicklung" mit Theoremen aus einer ganz bestimmten Theorie zu (er-)klären versucht, dann ---, ja: vielleicht spüre ich da den Unterschied zwischen (den Worten und Seelen von) Toten und Lebenden.
Vielleicht passt es mir auch einfach nur überhaupt nicht, dass meine 44jährige Seele plötzlich in was reinpassen soll, in das sie demzufolge schon immer passte: In eine Theorie, die angeblich auf Millionen von lebenden Menschen zutrifft (um von den Toten zu schweigen).

Und dann soll es doch auch in Therapie darum gehen, dass man SICH "wertschätzen" lernt, lernt "achtsam mit sich umzugehen", sich als ach so "einzigartige" Entität wahrzunehmen lernt etc. --- Das gilt mit Einschränkungen ja sogar für Analyse.
Wie geht denn das mit dem Theorie-Anspruch zusammen?!

- Und, was ich hier in Wirklichkeit wälze, liebe Augustine, das ist nur meine verschissene Biologie: Jener Überlebenstrieb fächelt. Mal wieder gegen meinen, Sigunes, Verstand an. Und fächelt blödsinnige Theorie-Diskussionen herbei.

Tüdelüt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:15 
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Sigune hat geschrieben:
Augustine O. hat geschrieben:
Mein Schuhtickler hat sich jüngst diese Woche als 'Forscher' geoutet.
Da würde mich interessieren, wie er sich geoutet hat (so wie meiner mal mit jenem Blick, oder hat er nicht nur ein neues paar Schuh an, sondern auch einen neuen Aufsatz durchs peer review gebracht und das mal eben so fallen lassen)?
Es ging darum, warum er überhaupt so einen höchst sonderbaren Beruf hat, was ihn dazu motiviert hat und vor allem, was ich ihm dazu so alles unterstelle (Narzissmus zB). Und gegen Ende des Themas hat er die Frage dann quasi mit 3 Motivationsgrundlagen beantwortet. Ein Antrieb ist die Forschung und das Interesse daran, 'wie wir eigentlich sind'. Auch nur kleinste Spuren eines Restnarzissmus hat er natürlich von sich gewiesen. Ich habe ihm dazu aber dann mit einer meiner Erinnerungsspuren ausgeholfen und daraufhin hat er sehr sehr komisch 'hmmm' gesagt. So als hätte er gerade einen Tritt ins Sonnengeflecht bekommen.. (er hat es nicht leicht mit mir..)

Du machst Dich übrigens auch mal wieder ganz gekonnt nieder, gelle..


Zuletzt geändert von Augustine O. am So 15. Jan 2012, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:23 
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mädels, erfindet ihr da gerade eine neue art des schattenboxens oder verstehe ich da was nicht? wie soll denn das gehen, das reine schauen, das nicht schon immer das gesehene in niemals unschuldigen begrifflichen kategorien, mit hin mit hlfe von theorien konstruiert, sortiert und abspeichert? könnt ihr das?

was steckt da eigentlich hinter, hinter all dieser schelte? die nazistisch gekränkte wut, das die für einen nicht mal flugs eine neue theorie gebastelt, sondern doch tatsächlich eine bereits für andere benutzte in anschlag gebracht wird? die empörung darüber, eine lehrbuchmacke zu haben?

zu abspalten, rationalisieren und intellektualisieren - die neue psychoanalytische literatur zu abwehrmechanismen ist doch ein wenig differenzierter als die strohmänner, die hier gebaut werden (guckst du z.B. bei König). grenzen sind fließend, mechanismen greifen ineinander, werden kombiniert. ich bin eine mehrfach amtlich zertifiierte abspalterin und ich wusste immer ziemlich genau, was ich abspalte - bedient habe ich mich alerlei anderer mechanismen: intellktualisieren, denken und fühlen getrennt halten, reaktionsbildung, leugnen usw.. kein ernst zu nehmender analytiker geht heute davon aus, das der selber mechanismus immer in der selben art und weise funktioniert oder das jedes abstreiten einer deutung immer leugnung im dienste der abwehr ist.. das ist dann echt vulgärfreud.

und zu guter letzt: es führt kein weg daran vorbei, dass das spiel auf das ihr euch mit der analyse eingelassen habt, ein höchst asymmetrisches ist. man kann ziemlich viel zeit damit verbringen, diese der eigenen eitelkeit als zumutung erscheinende erkenntnis abzuspalten, zu rationalisier oder was einem sonst noch so einfällt. ändern tut das nix. eher im gegenteil. vielleicht hilft die frage, warum man das als so empörend erlebt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:27 
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Ja, empörend! Nichts Besonderes zu sein, sondern zu sein wie alle anderen. Durchschaubar, manipulierbar, berechenbar mit einem einfachen Dreisatz. Das kotzt mich schon an..!


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ich bleib mal beim penetraten frage und bohren in narzistischen wunden: agustine, hast du das denn bislang so regelmäßig oder gar im überfluss gehabt: das als was besonderes behandlt werden? ist nicht das, was uns gefehlt hat und was uns auf die couch getrieben hat, die ganz banale, selbstverständliche und überhaupt nich a und o machende zuwendung, liebe, geborgenheit was auch immer? na das eben, was einen, wenn es gut läuft im leben, sturmfest macht? fehlt uns das nicht, dieser anker im gewöhnlichsten, das es gibt auf der welt? warum dem nicht in die augen sehen? warum nach dem besonderen schreien? was wehrt der schrei ab? das tiefe, hungrige loch? die wildheit der sehnsucht nach ganz gewöhnlicher zuwendung/gemocht/geliebt werden/geborgenheit?


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:44 
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Dieses tiefe Loch zu spüren, dieses Nichtssein, die völlige Bedeutungslosigkeit, die wilde und immer nur ungestillte Sehnsucht, einen Platz auf der Welt zu haben, eine Berechtigung, da zu sein. Natürlich! Natürlich ist es grenzenlos narzisstisch! Aber es nun anzuerkennen löscht mich ebenso aus.. straft mich und alle meine Gedanken aus 36 Lebensjahren lügen.. Alles nur Konstruktion, alles nur (die eigene!) Theorie, nichts echt, nichts authentisch. Die Analyse widerlegt mich existenziell!


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:50 
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herzallerlebste augustine, ich glaube an sehnsucht ist überhaupt nix narzistsches (eher an ihrem verbergen, verschleiern, leugnen was auch immer). und glaub mir, ich weiß, wie existentiell bedohlich das zugeben, das stehen zu dieser sehnsucht ist. und ich verstehe jeden, der davor so lange wie möglich wegläuft - auch um im weglaufen muskeln aufzubauen, kräfte zu sammeln für den sprung über diesen ozenaweiten schatten. ich bin noch nicht wirklich gesprungen - einmal bin ich drüber geflogen, mit meiner analytikerin zusammen, die meine flügel gestützt hat. und davon blieb eine ahnung: dort, auf der anderen seite des schattens, da lässt die wildheit der sehnsucht nach.....ich will da noch mal hin.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:51 
Nee, nee. Auf meiner couch les ich nicht König sonder bin Königin: einzigartig, werde verstanden, geliebt, betütelt. Es besteht ein Gleichgewicht mit meiner Analytikerin: ich sehe zu ihr auf und sie will das. Dafür höre ich dann das ich ein individuelles Individuum bin.

Zu hause und zeitweise auf meinem Königslager stelle ich mich der Illusion und stürtze dann pflichtbewußt ab. Und gehe wieder hin um aufzutanken.

Neko nicht gelesen


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 11:56 
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Das hast Du schön geschrieben neko. Warum hat man davor nur so schreckliche Todesangst.. Ich will da auch hin. Irgendwo in mir weiß ich, dass ich nicht daran sterbe, dass mich nichts auslöscht, dass nichts passieren kann. Aber die Angst ist sooo riesig.

Wir sehen uns auf der anderen Seite.. :wink: ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 12:04 
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warum man davor solche todesangst hat? da fragst du was. mir fällt dazu nur banales ein: früher, da war das wirklich existenziell - und zwar in zweierlei hinsicht. bedürfnisse, sehnsüchte sind für kleine kinder übermächtig. ihre ausbleibende befriedigung signalisiert tod, ende, aus die maus. gleichzeitig müsste man den, der einen verrecken lässt, eigentlich und bi licht betrachtet hassen. das geht aber auch nicht, weil ohne den ist erst recht schicht im schacht. und dann geht das abtöten der sehnsucht zum schutz der beziehung zu dem überlebenswichtigen erwachsenen los. ch kann mich noch an manche schmerzen aus diesem abtötungs- und selbstabrichtungsvorgang erinnern. und das soll nun alles umsonst sein? da kommt einer und säuselt, nee neko, musst du nicht alles tot und kalt und gefühlos machen. bei mir geht es darum.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 15:35 
neko hat geschrieben:
was uns gefehlt hat und was uns auf die couch getrieben hat, die ganz banale, selbstverständliche und überhaupt nich a und o machende zuwendung, liebe, geborgenheit was auch immer? na das eben, was einen, wenn es gut läuft im leben, sturmfest macht? fehlt uns das nicht, dieser anker im gewöhnlichsten, das es gibt auf der welt? warum dem nicht in die augen sehen?

My two cents (und ich bleibe ebenfalls im Fragemodus):
1. "Sturmfest" soll sie einen machen, die >hinreichend gute Mutter<, --- kann es Stürme im Leben geben, die einen trotzdem umhauen?
2. Wenn man derart "sturmfest" gemacht worden ist, kann es sein, dass man dann das wahre Monster geworden ist? Ein Mensch, der durch nichts und niemanden mehr erschüttert werden kann, weil er eine derartige Selbstgeborgenheitsmonade ist, durch deren Panzer aus "Sturmfestigkeit" gar nichts mehr dringt?

Therapie-Bereitschaft, Therapie-Motivationen, Therapie-Intentionen, -ziele, -hoffnungen und -ängste: das ist das, um was diese (von mir in der Tat z.T. mit sinnlosen Argumenten geführte, Stichwort "Schattenboxen") Diskussion hier kreist. Und mich kotzt an, dass meine "Motivation" offensichtlich etwas ist, das weitgehend nicht von meinem Bewusstsein gesteuert wird. Das nämlich kämpft auf der anderen Seite. (Was braucht's eigentlich, bis man wirklich zerrissen ist?)

Eure Sehnsucht nach dem
neko hat geschrieben:
sprung über diesen ozenaweiten schatten
in allen Ehren, doch ich teile die nicht: Es ist auch nur eine Illusion sich einzubilden, dass man dann dort bleiben könne. (Ich lebte geraume Zeit in ihr, und wie es sich für Illusionen gehört, ohne sie auch nur im mindesten als solche zu erkennen.) - Doch immer muss man dessen gewahr sein, dass ein Tsunami einen mitten in den tobenden Schatten zurückreißen kann. Da lässt sich dann nichts wirklich "genießen". Sofern man nicht der Illusion erliegt. Dann aber ist es besonders hart, wenn einen die Monsterwelle erwischt ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 16:37 
Genau das meine ich mit dem "Monster-Dasein", von dem ich oben schrieb:
ostara hat geschrieben:
ALLES ist in dir! ALLES!
Wenn ich das jetzt "rabulistisch" fasse (falls das überhaupt rabulistisch ist!), dann heißt es doch: "Du brauchst nichts und niemanden! Sei Monade, die nur in sich und für sich lebt. Lasse niemanden näher an Dich heran. Lasse Dich nie wirklich ein. Das ist nicht nötig."
Auch dem Dalai Lama muss "per definitionem" menschliches Leid letztlich am Allerwertesten vorbei gehen (und wo es das nicht tut, da ist er noch nicht Monster genug oder andersrum: noch zu sehr Mensch und somit sich selbst gerade nicht genug).

So, die toxische sigune klettert mal wieder in die höheren Äste,
zuvor gibt's aber noch einen herzlichen Gruß an alle hier!


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 16:53 
Ich komm mir hier vor wie, ja wie? Wie immer anders sehend. Ob das nun Dummheit ist?

Wage trotzdem:
So ein Analytiker hat seine Theorien, die er als Modelle benutzt. Die Modelle fragt er wohl ab und VERSUCHT sie auf die Patienten anzuwenden. Auch der Analytiker ist sich nicht immer sicher und bringt daher manche Deutungen FRAGEND an. Wenn er merkt, dass seine Theorien, Modelle und Deutungen auf den Patienten passen, geht er weiter. Schicht für Schicht. Bis das/die auslösende/n Moment/e für die individuelle/n Krankheit/en des Patienten gefunden wurde/n.

Erst wenn das Zusammengreifen Verstehen/Gefühl/Affekt/Erklärung geschieht, ist das unbewusste Muster des Patienten veränderbar. Es gibt gerade in neuerer Zeit genügend wissenschaftliche Belege, dass das geht (bildgebende Verfahren).

Ja Sigunge, Meisterin der Ragulistik! Ich dachte da bei meinem beschränkten Horizont eher an eine Platitüde (neue Rechtschreiben zwei t?). U.a. ist es der Job des Analytikers DAS (was steckt in ALLES?) zu wecken, es wurde mal verschüttet...

Den Dalai Lama leidet enorm, da bin ich mir sicher. Anders als wir westlichen. Da die Tibeter an viele, viele Reinkarnationen denken, sind 60 Jahre chinesische Besatzung in DEREN Augen nicht soooo viel. Wenn es auch für sie entsetzlich ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 17:15 
Amen! Oder Oooooooooommmmmm!

Aber: Jede/r nach der eigenen Facon! (Nix für ungut!)


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 17:24 
Off-Topic:
42


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: So 15. Jan 2012, 17:27 
draußen hat geschrieben:
Off-Topic:
42
Off-Topic:
:ja: :tanz1: :tanz1: Wo bleibt Marvin?


Zuletzt geändert von unbekannt am So 15. Jan 2012, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.

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