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BeitragVerfasst: So 4. Mär 2012, 19:41 
Liebe neko,

danke für das Thema.
neko hat geschrieben:
wenn ich trotzdem mit blick auf mich davon rede, dass mich manchmal der neid packt, dann meine ich das gefühl, das hin und wieder nach der freude kommt: dieses sich klein, mickrig und hoffnungslos fühlen, dieses, da werde ich nie hinkommen...ich kenn auch das andere, hören, von den durchbrüchen, sorry, bambi, augustine und gompert, von den "prozessen" anderer und übersetze das in hoffnung auch für mich. aber das passiert eben nicht immer. ich fänd es spannend, genauer in den blick zu nehmen, wann das eine, wann das andere passiert.
Der Neid kommt unverkleidet hoch, die Frage ist doch, wie Du Dich ihm stellst. Mal hält man es für eigenes Versagen, nicht so weit wie der andere zu sein, mal will man ihm den Erfolg wegnehmen und manchmal nur nur zerstören, was man selbst nicht haben oder leisten kann. Manchmal aber kann der Neid auch so konstruktiv sein, begleitet von Bewunderung entsteht die Überzeugung: Das kann ich auch! und der Wunsch: So will ich das auch!

Ich glaube (und so beobachte ich das auch bei mir) wenn ich meine analytischen Geschwister hier beobachte und beneide, kommt eine positive "das will ich auch"-Kraft zum tragen. Ich schöpfe daraus meine Energie für meine Analyse (natürlich nicht ausschließlich).

Im anderen Fall (und danke neko, dass Du so mutig arst diesen bereits hier im Thread zu behandeln) meinem Kinderwunsch ist mein Neid so riesenhaft und desruktiv, dass es sich kaum beschreiben lässt. Das hat mich in soziale Isolation geführt und vernichtet jedes noch so winzige Aufkeimen von Selbstbewusstsein. Ich kann mich nicht mit dem Gedanke abfinden, kinderlos zu sein und ich kann auch niemandem sein Familienglück gönnen. Ich weiß davon und ich weiß auch, wie sehr mich das beeinträchtigt und ich glaube auch, ohne diesen Hass, der den Neid ja nur versteckt wäre ich viel freier, aber ich habe noch kein Mittel und keinen Weg für mich gefunden.

Was ich damit also sagen will, ist dass meine ungelösten inneren Konflikte meinen Neid so destruktiv werden lassen.

gx draußen
PS: das ist hoffentlich nicht zu kryptisch


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Verfasst: So 4. Mär 2012, 19:41 


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BeitragVerfasst: So 4. Mär 2012, 19:55 
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da hast du meine nuss fast geknackt, draußen. das ist es wohl, wenn ich mich für mein noch nicht da sein, für mein "vesagen" so sehr hasse, das es kaum auszuhalten ist, dann klappt das nicht mit dem sich zur hoffnung inspirieren lasssen von den schritten der anderen...genau das wolltest du wohl auch sagen mit deiner geschichte, ganther (wie lang ging das eigentlich mit dem robben und dem gips?)

ich lande immer wieder da, beim weniger gnadenlos mit sich selber sein...

ja, das mit den kindern ist ein ganz ein ungestümes gefühl...ich meine, es wird in dem maße ein wenig besser, wie ich drüber rede, mir mein bedürfnis eingestehe, was immer auch heißt, mir zutraue, die woge der traurigkeit auszuhalten...


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BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 13:27 
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Ganter, vielleicht ein bisschen O.T., aber was Du hier geschrieben hast, ist auch meine Erfahrung. Das Allerwichtigste ist, sich sein eigenes Tempo zuzugestehen, egal, wie langsam wir daher kriechen - und NICHT AUFZUGEBEN. Irgendwann kommen wir am Ziel an, das auch allen kleinen und großen Neidern. ;)


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BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 19:38 
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Beiträge: 1227
Geschlecht: w
Alter: 40
Nun krieg ich gleich Kloppe:
Also wenn ich jetzt mal ehrlich bin, dann bin ich auf die Analysanden unter uns
kein bisschen neidisch. Überhaupt gar nicht.
Egal ob ihr jetzt vorankommt oder nicht, immer wenn ich mal
in eure Faden reinlese, dann kommt mir das so unheimlich anstrengend vor.
Vom Anfang bis zum Ende wahnsinnige Verhakelungen und Verschwurbelungen.
Übertragung und Einsamkeit und Abhängigkeit und auch starke Geborgenheit,
das liest sich immer soooo intensiv, dass wollte ich für mich nicht.
Aber ich kaue auch seit Jahren an denselben Themen, komme nicht voran.
Keine Ahnung, ob das mit einer Analyse anders wäre.
Neid an sich kenne ich, also so wie Gompert das beschreibt,
man missgönnt es dem andern nicht, man will es nur auch für sich haben.

_________________
Alles ist möglich


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BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 21:26 
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Alter: 43
Bounce hat geschrieben:
Also wenn ich jetzt mal ehrlich bin, dann bin ich auf die Analysanden unter uns
kein bisschen neidisch. Überhaupt gar nicht.


Das geht mir ebenso! Vllt. ist es auch so, dass das für mich mit Null Therapieerfahrung einfach too much wäre. Mit Abstand lese ich es interessiert, teilweise sehr mitfühlend aber in großen Teilen völlig frei von Neid, weil ichs gar nicht haben will.

Meine Freundin und ich hatten das Thema Neid auch das ein oder andere Mal (also nur in Gesprächen und erklärend) und unterscheiden es sprachlich ganz gut, wie ich finde.

Neid = Missgunst. Also es dem Anderen schlicht nicht gönnen, meist aus dem Hintergrund der (vermeintlichen) Ungerechtigkeit heraus. Nehmen wir mal z.B. der Einfachheit halber Politiker NACH ihrer Ausübung des Amtes. Meist eh schon gut situiert (womit ich kein Problem habe), im Amt gut bezahlt (auch damit habe ich kein Problem) und dann ausgesorgt bis zum St. Nimmerleinstag, wofür ich Null Verständnis habe, auch weil es vom "Volk" finanziert wird.

Beneiden = Etwas auch haben wollen, aber sich auch auch sehr (mit-)freuen können für den Anderen. Es ihm gönnen, unabhängig oder zeitgleich mit dem Gefühl, es auch für sich zu haben zu wollen.

Bei Beispiel 1 will ich anstelle oder verzichte lieber, bevor es dem Anderen zuteil wird. Bei Beispiel zwei gönne ich, freue mich, würde nur gern multiplizieren, um auch etwas davon zu haben, ohne dass es für den Anderen geschmälert wird.

LG Else


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BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 12:06 
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Registriert: Mo 7. Nov 2011, 09:33
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Geschlecht: w
Alter: 48
nur mal so als zwishenruf: also ich beneide mich auch nicht dauernd um meine analyse.... :D

und doch. am ende gibt es nix besseres, für mich :love: da verändern sich dinge, von denen ich immer dachte, die sind untrennbar mit mir verwachsen....wer hätte das gedacht: neulich konnte ich meinem thera-bambi sogar sagen, dass ich es liebe! ich, die ich noch nie offen zu meinen gefühlen stehen konnte, die immer erst dafür sorgen musste, dass andere sich emotional zu mir bekennen, bevor ich mich ihnen öffnen konnte, ich, die ich immer auf nummer sicher gegangen bin, ich wag mich so weit vor, in der asymmetrischsten aller denkbaren beziehungen. und jetzt das. das hat sich so befreiend angefühlt....o.k. ich hab dann noch hinzugefügt, manchmal macht mir das auch angst, das starke gefühl, das ich für sie habe. aber in dem moment, und auch das konnte ich sagen, glucksend, da fielen millionen steine von meinen schultern....


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BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 14:00 
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Registriert: So 20. Nov 2011, 13:14
Beiträge: 856
neko hat geschrieben:
neulich konnte ich meinem thera-bambi sogar sagen, dass ich es liebe!

Dafür könnte ich dich beneiden, ehrlich gesagt. Mir steht dieser Satz noch bevor, immer noch.

Wow, wow, neko, wirklich bewundernswert dass du das geschafft hast und dass es sich für dich so gut anfühlt.

_________________
"Vivre, c'est naître lentement. Il serait un peu trop aisé d'emprunter des âmes toutes faites !"

Antoine de Saint-Exupéry


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BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 14:22 
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Registriert: Mo 7. Nov 2011, 09:33
Beiträge: 1135
Geschlecht: w
Alter: 48
wenn der moment da ist, zazie, dann ist es ganz einfach...ich hätte mir das NIE vorstellen können...ich hab aber in denletzten stunden auch noch mal viel zärtlichen rückenwind bekommen....ihr kommentar war der hammer. ich weiß, hat sie nur gesagt. und das war wunderbar.


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