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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 00:52 
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Liebe Sigune,

Sigune hat geschrieben:

Denn eins ist: Ein Unterschied zwischen Dir und mir: Meinen Verlust hast Du nicht gehabt. Du hast lt. eigenem Bekunden Deinen Liebsten.
Unser beider Kindheit war offenbar "traumatisch", nur: Ich hätte das gar nicht gemerkt, im Gegensatz zu Dir. Mir hat das Finden des einen, des Puzzleteils alles ersetzt und alles Trauma ausgeglichen.
Das eine Teil ist nun herausgebrochen. Aus dem Puzzle. Das ist Dir nicht passiert und das passiert auch nicht vielen.

Ganz ernstgemeinte und nicht-anfachen-wollende Frage: wie genau weißt du über nekos Beziehung/ Partner bescheid? Weißt du, ob sie nicht vielleicht auch Schlimmes durchmachen musste, das vielleicht nicht vergleichbar sein muss, dafür aber auch Kraft und Tränen und was weiß ich noch alles gekostet haben könnte. Wer weiß das schon?

LG

zazie

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 16. Jan 2012, 00:52 


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 07:13 
Analyse IST eine Chance.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 08:27 
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Liebe Sigune,

am vergangenen Freitag (also vorvorgestern) ist mir aufgefallen, dass Du ziemlich guter Dinge warst, bester Laune, kontaktfreudig, zugewandt und in humoristischer Hochform. Nix toxic, nix hässlich, sondern sowas von POSITIV! Und ich hatte den Einruck, Du müsstest eine richtig schöne Analysewoche gehabt haben... (lies noch mal deine Beiträge!) Und nun, Sonntag, zwei Tage später, bist Du wieder voll auf Aggro..

Zufall? :feile:


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 08:43 
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sigune, das schöne gefühl, das entspannende, DAS glaube ich dir, auch, dass du das verdammt gut brauchen kannst. und v.a. - ich gönne es dir aus ganzem herzen. woher das kommt, das fände ich wihtig, das gefühl selbst und der impuls es unter zweifelsohne klugen, aber irgendwie zu routinierten worten zu begraben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 08:56 
Lasst ihr noch ein bißchen Zeit aus den alten Mustern zu kommen. Sie benennt doch schon selbst ihre Beziehungskiller als toxisch. Sie ist gerade dabei zu hören WAS der Analytiker sagt - OHNE Eigeninterpretation.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2012, 09:20 
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Libelle hat geschrieben:
Sie ist gerade dabei zu hören WAS der Analytiker sagt - OHNE Eigeninterpretation.
hm... :kopfkratz: das wissen wir jetzt aber auch nicht wirklich.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 12:14 
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Analytiker - Ein Definitionsversuch

Analytiker(innen) sind Patienten, die ihre Erkrankung zur Profession machen und mit ihrem meist lebenslang andauernden Heilungsbestreben ihren Lebensunterhalt verdienen.

Jenseits von Gut und Böse
Augustine


Zuletzt geändert von Augustine O. am Sa 28. Jan 2012, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 12:21 
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:ja: Super Definition, das triffts genau!

Mit lieben Grüßen aus dem FolterKeller :hehe: ,

flügellos


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 12:34 
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Fortsetzung:

Durch die existenzielle Abhängigkeit von seinen Patienten muss der Analytiker seine eigene vollständige Heilung für gewöhnlich verhindern, da er sich sonst der eigenen Existenzgrundlage berauben würde. Hier befindet sich der Analytiker innerhalb seiner selbst in einer klassischen Double-Bind-Situation, die als Ausdruck und Ursache seiner unbewältigten Schizophrenie angesehen werden kann.

Würde ein Analytiker nämlich zur vollständigen inneren Freiheit gelangen, wäre eine existenzielle Abhängigkeit von existenziell Abhängigen für ihn unerträglich - er würde in Erkenntnis dessen allenfalls noch in schallendes Gelächter ausbrechen, wüsste aber leider nicht mehr, was er sich auf sein Brot schmieren soll.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:10 
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Der Unterschied zwischen Patientinnen und Patienten (im Folgenden Patienten genannt) und Analytikerinnen und Analytikern (im Folgenden Analytiker genannt) ist der, dass für den Patienten die existenzielle Abhängigkeit lediglich ein innerseelisches Phänomen und damit eine Illusion ist, für den Analytiker hingegen nackte Realität.

Innerhalb mehrerer Doppel-Blind-Studien (Patient zum Teil bewusst - Analytiker zum Teil unbewusst) wird in den nächsten Jahren herauszufinden sein, inwieweit der Patient für die faktische existenzielle Abhängigkeit des Analytikers lediglich ein sogenanntes 'Containing' vollzieht, d.h. also innerhalb seines seelischen Erlebens die Existenz- und Todesangst des Analytikers durcharbeitet. Eine weitere mögliche Variante in der derzeitigen Theoriebildungsdiskussion ist auch, ob es überhaupt einen Unterschied macht und nicht möglicherweise auch einfach egal ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:18 
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Augustine O. hat geschrieben:
Doppel-Blind-Studien

bewusst so geschrieben?


Zitat:
(Patient zum Teil bewusst - Analytiker zum Teil unbewusst) wird in den nächsten Jahren herauszufinden sein, inwieweit der Patient für die faktische existenzielle Abhängigkeit des Analytikers lediglich ein sogenanntes 'Containing' vollzieht, d.h. also innerhalb seines seelischen Erlebens die Existenz- und Todesangst des Analytikers durcharbeitet. Eine weitere mögliche Variante in der derzeitigen Theoriebildungsdiskussion ist auch, ob es überhaupt einen Unterschied macht und nicht möglicherweise auch einfach egal ist.

Diese Theorie wird unter Fachleuten diskutiert? Oder sind das deine eigenen Überlegungen.

Die existentielle Abhängigkeit des Analytikers vom Patienten spiegelt sich alsp auch in der finanziellen Abhängigkeit wieder? Was wäre im Falle unbezahlter Stunden? Ist dann mehr Freiheit/ Unabhängigkeit vorhanden?

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:27 
Augustine O. hat geschrieben:
Eine weitere mögliche Variante in der derzeitigen Theoriebildungsdiskussion ist auch, ob es überhaupt einen Unterschied macht und nicht möglicherweise auch einfach egal ist.


Augustine, ähm... wie darf ich mir das vorstellen??? :kopfkratz:


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:32 
Mir Humor darfst du dir das vorstellen. Dann klappt's.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:36 
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Eine Doppel-Blind-Studie ist eine Studie, in der weder Behandler noch Behandelter wissen, was verabreicht wird. Da in dem Falle auch nicht gewusst wird, von wem verabreicht wird, könnte man auch von einer halbiertverdoppelten Dreifach-Blind-Studie sprechen, wenn man es genau nimmt.

Wenn ein Analytiker von seinem Patienten kein Geld für seine 'Leistungen' erhält und auch nicht fordert, so gibt das Anlass zu vielfältigen Spekulationen. Eine analysandische Splittergruppierung aus den neuseeländischen Wattenmeergebirgen hat hierzu in den späten 80er Jahren die Theorie formuliert, dass beim Analytiker ein wichtiger Reifungsprozess zwar begonnen hat, dieser sich aber dennoch dagegen wehrt, diesen abzuschließen und zu heilen. Unweit der Bewusstseinsoberfläche ist dem Analytiker bereits klar wie Küstennebel, dass auch er den Patienten braucht. Deshalb schämt er sich, sich seine eigene Bedürftigkeit auch noch bezahlen zu lassen. Eine weitere Überlegung ist, dass er mit einem solchen Verfahren möglicherweise seine eigene (tatsächlich vorhandene finanzielle) Abhängigkeit vom Patienten abspaltet und sich auf diese Weise selbst vormacht, seine Patienten in Wirklichkeit ja gar nicht zu brauchen. Da es sich aber meist nur um einzelne Patienten handelt, da der Analytiker sich ansonsten ebenfalls in die Brotschmierbredouille befördern würde, kann hierbei nicht von einer uneingeschränkt wirksamen Kompensationsstrategie gesprochen werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:39 
maischa2 hat geschrieben:
Irgendwo habe ich mal von einem Arzt in einer Psychiatrie gelesen, der gesagt haben soll, dass der Unterschied zwischen Mitarbeitern (Therapeuten) und Patienten in der Klinik ist, dass die einen den Schlüssel besitzen (rein räumlich gesehen).

Daraus kann man auch entnehmen, dass "wir alle ein bisschen bluna (ver-rückt)" sind. .... aber auch Ärzte und Therapeuten sind nicht davon befreit, keine (psychischen) Probleme zu haben. Die Frage ist da wohl eher, was der jenige damit noch tun kann, wie stark sie sind (belastend/einflussnehmend auf den Alltag), was es für Probleme sind, welche Bewältigungsmöglichkeiten der jenige hat, in welchem Umfeld er lebt und wie starkt bzw. tragend und untersützend sein soziales Netzwerk ist.
Ansonsten gilt wohl (wie es damals in ´ner Werbung hieß): "Sind wir nicht alle ein bisschen bluna?"


Ja maischa, das ist sicher Fakt, aber es ist eher so, dass es in den Köpfen der größeren Allgemeinheit nicht ankommt, obwohl Fachleute Werbung dafür machen. Mann kann es darum auch einfach mal so sehen: Die Gesundung einzelner Menschen braucht möglicherweise die Illusion eines gesunden Therapeuten. Zumindest für einige Zeit.

Sicher gibt es Unterschiede darin wie man das sehen KANN.


Euer Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:46 
Augustine O. hat geschrieben:
Deshalb schämt er sich, sich seine eigene Bedürftigkeit auch noch bezahlen zu lassen. Eine weitere Überlegung ist, dass er mit einem solchen Verfahren möglicherweise seine eigene (tatsächlich vorhandene finanzielle) Abhängigkeit vom Patienten abspaltet und sich auf diese Weise selbst vormacht, seine Patienten in Wirklichkeit ja gar nicht zu brauchen.


die spezifischen Inhalte dieser Scham werden doch aber in der Lehranalyse respektive Theraausbildung behandelt und bewusst gemacht. Wie soll dann die Scham unbewusst in die Stunde gelangen? Es ist doch eine offenes Attribut in der Gesundheitsversorgung, dass der Bedarf immer die Existenz mitsichert....

Und warum soll das in der Stunde egal oder nicht sein? Das erschließt mir nirgendwo heraus.... irgendwie....

achso gompert! Alles nicht so ernst eben?!?!? na denn...... :oops:
irgendwie auch plausibler....
hm




Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 13:58 
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Das besondere Kennzeichen des Unbewussten ist, wie der Name schon sagt, dass es unbewusst ist. Hier kommen wir zur Definition des nächsten Begriffes:

Das Unbewusste

Für gewöhnlich hält man das Unbewusste für irgendetwas Spezifisches, das sich wesentlich vom Bewussten unterscheidet, also getrennt von ihm ist. In Wahrheit aber ist das Unbewusste schlicht der unbewusste Teil des Bewussten. Es ist also kein Etwas, aber auch kein Nichts, sondern beides und beides gleichzeitig nicht. Da die Bestandteile des Unbewussten also die unbewussten Teile des Bewusstseins sind, kann man von ihnen nicht wissen. Der Beweis, dass auch Analytiker über ein Unbewusstes verfügen ist die Tatsache, dass sie Analytiker sind. Wären sie nämlich vollständig bewusst, wären sie keine Analytiker sondern Wanderprediger.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 14:17 
oder MEDIZINMÄNNER!


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 14:39 
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zazie hat geschrieben:
Die existentielle Abhängigkeit des Analytikers vom Patienten spiegelt sich alsp auch in der finanziellen Abhängigkeit wieder? Was wäre im Falle unbezahlter Stunden? Ist dann mehr Freiheit/ Unabhängigkeit vorhanden?

Aber mal ganz im Ernst zazie,

wie findest Du das denn, dass Du für die Stunden nicht bezahlst? Wie ist das für Dich? Habt ihr darüber ausführlich gesprochen?

Ich weiß nicht, einerseits finde ich es unter manchem Licht betrachtet schräg, dass die Analytiker sich die Tätigkeit bezahlen lassen. So wie ich es unter manchem Licht betrachtet auch schräg finde, dass das Gesundheitswesen überhaupt so funktioniert, dass mit Krankheit Geld verdient wird. Andererseits finde ich es auch schräg, dass er von Dir kein Geld will - aber vielleicht eben deshalb, weil es eigentlich innerhalb des Systems unüblich ist. Eigentlich find ich es wahrscheinlich gut.

Wenn ich mal phantasiere, dann würde ich es glaube ich gut finden, wenn für den Lebensunterhalt des Analytikers (wie für jeden anderen Menschen auf der Welt auch) gesorgt wäre und der Analytiker eben seiner Tätigkeit nachgeht, weil er das gut kann. Aber das soll jetzt keine politische Diskussion werden.

Wenn ich mir vorstelle, dass mein Analytiker von mir kein Geld für die Stunden bekommt, obwohl das eben eigentlich vergütet werden sollte, dann würde ich mich ihm gegenüber immer in der Schuld fühlen, hätte das Bedürfnis, ihm auf anderer Ebene etwas zu geben.. das hab ich ja so schon, weil ich es nicht bin, die die Stunden bezahlt. Aber ganz ohne wäre es glaube ich noch schlimmer. Auch wenn ich es mir andererseits schön vorstelle, sich so erwünscht zu fühlen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 16:09 
....auch mal im Enst:

Augustine O. hat geschrieben:
der Analytiker eben seiner Tätigkeit nachgeht, weil er das gut kann
sollen das die Ärzte, Krankenschwestern, Zahnärzte und Verwalter der Krankenkassen dann auch einfach so tun, weil sie's halt gut können?

Ein Analytiker wird mit seiner Arbeit nicht reicher als andere Akademiker.

Gesundheitsfürsorge ist über die staatliche Kasse abrechenbar, und was ist alles andere?


Liebe und augenzwinkernde Grüße
Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 17:32 
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Augustine O. hat geschrieben:

wie findest Du das denn, dass Du für die Stunden nicht bezahlst? Wie ist das für Dich? Habt ihr darüber ausführlich gesprochen?

Naja, wie mans nimmt. So wie man halt drüber spricht, wenn der Analytiker das eben noch nicht offen zugibt (später hat er es mehr oder weniger eingeräumt) und man selbst aber längst weiß, was Phase ist. Ja, wir haben drüber gesprochen. Und damals sagte ich, dass mir das äußerst unangenehm wäre, da es - genau wie du es beschreibst- Schuld- und Abhängigkeitsgefühle auslöst, was wiederum dazu führt, dass man etwas zurückgeben möchte, weil die Arbeit honorieren will. So zumindest meine Haltung damals. Ich behauptete, meine Loslösung von ihm würde dadurch behindert werden.
Momentan bleibt mir aber auch nichts anderes übrig als Gelassenheit.

Ich meine es geht halt auch nicht anders. Würde er auf einer Bezahlung bestehen, hätte ich schon vor 1 1/2 Jahren die Therapie abbrechen müssen.

Augustine O. hat geschrieben:
Unweit der Bewusstseinsoberfläche ist dem Analytiker bereits klar wie Küstennebel, dass auch er den Patienten braucht. Deshalb schämt er sich, sich seine eigene Bedürftigkeit auch noch bezahlen zu lassen.

Aha, würde mich nicht wundern, wenn das zuträfe.

Na gut, aber deine Theorie, dass der Analytiker nur Analytiker ist, weil er nicht komplett gesundet ist und sowas wie eine Analytikerneurose mit sich herumschleppt. Klingt wirklich irgendwie schräg. Ähnelt aber ein wenig der Auffassung Lacans und erinnert mich etwas an den Satz "Analyse ist die Krankheit, die es zu heilen glaubt." ( :kopfkratz: oder so ähnlich, helft mir auf die Sprünge).
Dann ist also ausbleibende Bezahlung der Widerstand des Analytikers gegen die gefühlte Abhängigkeit vom Patienten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 17:36 
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Stehaufmädchen hat geschrieben:
die spezifischen Inhalte dieser Scham werden doch aber in der Lehranalyse respektive Theraausbildung behandelt und bewusst gemacht. Wie soll dann die Scham unbewusst in die Stunde gelangen?

Aber was ist wenn es unentdeckt bleibt und bleiben muss, weil die Scham erst auftritt, wenn die Situation eintritt, dass er bezahlt wird.

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 17:40 
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Augustine O. hat geschrieben:
Der Unterschied zwischen Patientinnen und Patienten (im Folgenden Patienten genannt) und Analytikerinnen und Analytikern (im Folgenden Analytiker genannt) ist der, dass für den Patienten die existenzielle Abhängigkeit lediglich ein innerseelisches Phänomen und damit eine Illusion ist, für den Analytiker hingegen nackte Realität.

Aber welche nackte Realität meinst du eigentlich. Du spielst ja wahrscheinlich nicht nur auf den finanziellen Aspekt an, oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 17:51 
Augustine schrieb:
Zitat:
das Bedürfnis, ihm auf anderer Ebene etwas zu geben.. das hab ich ja so schon

...ähm-ähm....
:schleich:


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 Betreff des Beitrags: Re: Therapie - Definitionen
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2012, 18:18 
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Huhu,

ja, also bis auf das (jetzt vor-)letzte Posting von mir war das alles tatsächlich nicht so gaaanz ernst gemeint, sondern wollte in meinem heutigen Unmut einfach mal dahingedacht werden. Auch wenn ich denke, in Teilaspekten ist auch irgendwo was Wahres dran. Aber so ganz ernsthaft sollte das nicht sein.

zazie, ich bin was Deine Analyse angeht ziemlich ambivalent in meiner Wahrnehmung und kann es nicht beurteilen. Es kann sein, dass durch diesen Nichtbezahl-Modus Freiheit entsteht. Aber es kann auch sein, dass dadurch Abhängigkeit entsteht, der schwer zu entkommen sein wird (im Sinne von einer Loslösung ohne Schuldgefühl). Ich weiß es nicht. Du musst es wissen, ihr müsst das für euch klar haben. Der Spruch mit der Krankheit ist glaub ich von Karl Kraus. Psychoanalyse ist die Krankheit, für deren Therapie sie sich hält. Kluger Mann..

Gompy, damit meine ich natürlich alle anderen goodies, die eine Analysandin so auf Lager hat.. wohl dosierte Wutanfälle, Bauchpinseleien, Träume vom Analytiker, Pünktlichkeit, Simulation von Genesung.. nicht was Du denkst, jetzt.. Allein da jedes Mal zu erscheinen (zu kommen!) ist quasi schon sowas wie ein sublimierter Orgasmus..


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