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 Betreff des Beitrags: Re: Rache oder Hilfe ?
BeitragVerfasst: Mo 9. Jan 2012, 16:16 
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Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
alena hat geschrieben:
..
du drückst aus was ich in meiner Wut empfinde , warnst mich auch , ich danke dir für deine Unterstützung



Sowas wie Mittelmaß habe ich nie kennengelernt - es gab immer nur die 2 Extreme - was Gefühle angeht,
und daraus ergab sich, daß ich innerlich solange kochte, ja längst schon überkochte, daß wenn ich mal am explodieren war, dies ohne Rücksicht auf Verluste stattfand - ein Mittelding zwischen Amok, und Vorgenommenen.

Blindlings, wie ein wütender Stier.

Ob es mir dannach besser ging? Nein, denn durch diesen Rundumschlag taten sich neue Baustellen auf, usw.
Also mußte ich i-wann lernen, diese Emotionen, die GEdanken, in eine andere Richtung abzulassen - die weder dem anderen, noch mir schaden.

Um das Bsp. mit dem Auto zerkratzen heranzuziehen:
Gut, der andere hat den Streß, daß er das Auto zum Lackiern bringen muß, ärgert sich vlt. wenn das Auto dann nicht mehr im O-Zustand ist uvm.
Wenn ich PEch habe, dann sieht mich ein Nachbar, oder von anderswo taucht ein Zeuge auf, und mit viel PEch, geht das vor GEricht usw. und meine "Rache" bringt letztendlich noch mehr troubles, als das es half - zumal man dem anderen Grundlage bietet, nochmals nachzulegen.

Also versuchte ich diese Wut "zu analysieren" - warum ist sie eigentlich, was kann ich an den Umständen ändern, wie wichtig ist mir der MEnsch...

Und ich habe oft festgestellt: GEschehenes kan nich nicht mehr umkehren
Ich kann lernen, damit zu leben, es als Teil meiner GEschichte zu betrachten.
Warum wer wie gehandelt hat.... auch das kann ich nicht ändern, sondern nur als Fakt "akzeptieren"
Und je nachdem, wie wichtig mir der MEnsch ist, kann ich alles so einsortieren, daß für den/diejenige noch ein gewisser Platz in meinem Leben ist.

Gerade dieser Prozess zeigt mir, wieviel Zeit ich eigentlich mit "blinder" Wut vergeude, und mich dadurch ein Thema weitaus mehr und länger beschäftigt, als es eigentlich notwendig wäre.

Natürlich kenne ich auch die Wut, wo ich mich bewußt in dieser Wut suhle, vlt. gar nicht abschließen will, weil ich dann in diesen Topf all das "Üble der Welt" packen kann.
(Ist auch notwendig, um vieles, was bis dato noch nicht rausgelassen wurde, auch abzuarbeiten).

Es gibt in meinem Leben 2-3 Wendepunkte, schon ganz früh in der Kindheit-Jugend, Dinge, die "unauslöschlich" sind,
aber gemessen an meiner Sterblichkeit, gemessen an der Zeit, die mich diese Themen kosteten... war es einfach i-wann besser, diese Umstände "zu akzeptieren", zumal... ja, dann pö a pö die BEteiligten auch weggestorben sind (Altersbedingt)
und es ändert nichts daran, daß meine Wut sodfort wieder da ist, wenn diese Themen mißbraucht werden.


Und auch da habe ich in all der Zeit eines lernen müssen: Was straft mich am meisten, was tut mir am meisten weh?
Ja, wenn das Auto zerlratzt war, dann war es ne zeitlang ärgerlich, wenn meine Lieblingstasse zerbrochen wurde - ja, dann habe ich sie 1-2 Jahre vermißt....
In Summe alles Dinge, die mich kurzfristig "verletzt" haben.

Wenn mir aber wer die kalte Schulter zeigte, mich einfach ins Leere laufen ließ....
Dann war das etwas, was sich tw. bis heute, in mir festgefressen hat.

Und ich für mich weiß auch, z.b. in nem ganz konkreten Fall, daß ich in vielen Jahren meine späte Rache bekomme, auch wenn es mich dann am meisten verletzten wird, wo aber wieder dieses Prinzip des "Schweigens" voll aufgeht.


Wut kann man lernen, Wut ist etwas ganz, ganz feines und Gutes, und vor allem wichtiges.

Mir hat vor vielen vielen Jahren ein Satz eine wichtige Lektion gelernt -gerade auch im Umgang mit Wut/verletzten Gefühlen.
Hat dir Person xy köperliche Gewalt angetan, oder bist du es, der es zulaßt, daß dich diese Gefühle verletzten/lenken, und dir das Leben schwer machen?

Unterm Strich habe ich erkennen müssen, daß ich es selber war, der dieser Wut Nahrung gegeben hat,
daß ich es zuließ, das dieses Thema "wichtig" wurde/blieb.

Und wenn ich es mit ein wenig Abstand nüchtern/realistisch betrachtete... dann stellte ich fest... eigentlich, ja... hat mich mein GEgenüber veräppelt (was auch nur gelang, weil ich es zuließ) usw.

Und je nüchterner/mit je mehr Abstand ich sowas betrachtete, und "Fakten" schaffte... desto schneller waren die Emotionen verflogen.

Ich kann heute über Themen reden, die jahrzehntelang ein rotes Tuch waren, ohne das sie Emotionen hervorrufen..

Und grad in deinem Fall.. würde ich dieses: "Sprich´s in ein Plastiksackerl, ich höre es mir an, wenn ich Zeit habe" (wenn wieder ne Kontaktaufnahme stattfidnen sollte) anwenden.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 16:16 


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache oder Hilfe ?
BeitragVerfasst: Mo 9. Jan 2012, 17:43 
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Alter: 61
florentine hat geschrieben:
Es sollte aber keine strafbare Handlung werden, so meintest du es doch?
Elegant ist natürlich, wenn die Rachehandlung nicht strafbewehrt ist.
Ganter hat geschrieben:
Wenn ich Pech habe, dann sieht mich ein Nachbar, oder von anderswo taucht ein Zeuge auf, und mit viel Pech, geht das vor Gericht usw. und meine "Rache" bringt letztendlich noch mehr troubles, als das es half - zumal man dem anderen Grundlage bietet, nochmals nachzulegen.
Ja, klar - war nur als Beispiel gedacht.

_________________
„Nur freie Menschen können andern Freiheit lassen. Die Unfreien nehmen an ihren Mitmenschen Rache für die eigene Unfreiheit.“ (Karl Zeumer)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rache oder Hilfe ?
BeitragVerfasst: Di 10. Jan 2012, 06:10 
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Beiträge: 289
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Lieber Ganter , Sir und Florentine

zuerst möchte ich sagen das mein oberstes Ziel ist das mein Vater nicht mehr die Macht hat mich so in Wut zu bringen , war ja nicht nur Wut sondern für kurze Zeit auch Ohnmacht mich ihm gegeüber nicht wehren zu können .
Das hat an frühere Zeiten erinnert wo ich noch klein war und deshalb sehr viel in mir ausgelöst ...

Zitat:
Wut kann man lernen, Wut ist etwas ganz, ganz feines und Gutes, und vor allem wichtiges.


das sehe ich heute auch so , ich habe gelernt sie zu empfinden , darin bin ich aber noch ein Neuling deshalb habe ich euch geschrieben , um eure Meinung dazu zu hören wie ihr damit umgeht , eure Antworten waren sehr hilfreich für mich .

Zitat:
Und grad in deinem Fall.. würde ich dieses: "Sprich´s in ein Plastiksackerl, ich höre es mir an, wenn ich Zeit habe" (wenn wieder ne Kontaktaufnahme stattfidnen sollte) anwenden.


ja Ganter diesen Satz habe ich mir eingeprägt um ihn bei passender Gelegenheit aufzurufen .


Mein Vater wohnt 120,00 km weit von mir entfernt und das ist auch gut so , er ist ein alter Mann wo ich keine Rachepläne mehr schmieden kann , vieleicht war sein Anruf auch ein Hilferuf weil er seit langem keinen Kontakt zur Ursprungsfamilie mehr hat ? könnte sein , ich weiß es nicht aber ich werde ihn ignorieren .
meine kleine "Rache" hatte ich ja schon weil ich mich der Familie gegenüber geoutet habe , ihm seine Sicherheit genommen habe wie "schlau" er doch gewesen ist , das Geheimnis aufgedeckt habe .
Meine Brüder glauben mir das es so war , anfänglich hatte ich probleme weil es für sie unfassbar war , -
was könnte ich noch mehr erreichen ?

ich bin heute ruhiger weil ich mich dank euch nicht alleine mit diesem Gedankenwust auseinander setzen muss .

lg , alena


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