alena hat geschrieben:
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du drückst aus was ich in meiner Wut empfinde , warnst mich auch , ich danke dir für deine Unterstützung
Sowas wie Mittelmaß habe ich nie kennengelernt - es gab immer nur die 2 Extreme - was Gefühle angeht,
und daraus ergab sich, daß ich innerlich solange kochte, ja längst schon überkochte, daß wenn ich mal am explodieren war, dies ohne Rücksicht auf Verluste stattfand - ein Mittelding zwischen Amok, und Vorgenommenen.
Blindlings, wie ein wütender Stier.
Ob es mir dannach besser ging? Nein, denn durch diesen Rundumschlag taten sich neue Baustellen auf, usw.
Also mußte ich i-wann lernen, diese Emotionen, die GEdanken, in eine andere Richtung abzulassen - die weder dem anderen, noch mir schaden.
Um das Bsp. mit dem Auto zerkratzen heranzuziehen:
Gut, der andere hat den Streß, daß er das Auto zum Lackiern bringen muß, ärgert sich vlt. wenn das Auto dann nicht mehr im O-Zustand ist uvm.
Wenn ich PEch habe, dann sieht mich ein Nachbar, oder von anderswo taucht ein Zeuge auf, und mit viel PEch, geht das vor GEricht usw. und meine "Rache" bringt letztendlich noch mehr troubles, als das es half - zumal man dem anderen Grundlage bietet, nochmals nachzulegen.
Also versuchte ich diese Wut "zu analysieren" - warum ist sie eigentlich, was kann ich an den Umständen ändern, wie wichtig ist mir der MEnsch...
Und ich habe oft festgestellt: GEschehenes kan nich nicht mehr umkehren
Ich kann lernen, damit zu leben, es als Teil meiner GEschichte zu betrachten.
Warum wer wie gehandelt hat.... auch das kann ich nicht ändern, sondern nur als Fakt "akzeptieren"
Und je nachdem, wie wichtig mir der MEnsch ist, kann ich alles so einsortieren, daß für den/diejenige noch ein gewisser Platz in meinem Leben ist.
Gerade dieser Prozess zeigt mir, wieviel Zeit ich eigentlich mit "blinder" Wut vergeude, und mich dadurch ein Thema weitaus mehr und länger beschäftigt, als es eigentlich notwendig wäre.
Natürlich kenne ich auch die Wut, wo ich mich bewußt in dieser Wut suhle, vlt. gar nicht abschließen will, weil ich dann in diesen Topf all das "Üble der Welt" packen kann.
(Ist auch notwendig, um vieles, was bis dato noch nicht rausgelassen wurde, auch abzuarbeiten).
Es gibt in meinem Leben 2-3 Wendepunkte, schon ganz früh in der Kindheit-Jugend, Dinge, die "unauslöschlich" sind,
aber gemessen an meiner Sterblichkeit, gemessen an der Zeit, die mich diese Themen kosteten... war es einfach i-wann besser, diese Umstände "zu akzeptieren", zumal... ja, dann pö a pö die BEteiligten auch weggestorben sind (Altersbedingt)
und es ändert nichts daran, daß meine Wut sodfort wieder da ist, wenn diese Themen mißbraucht werden.
Und auch da habe ich in all der Zeit eines lernen müssen: Was straft mich am meisten, was tut mir am meisten weh?
Ja, wenn das Auto zerlratzt war, dann war es ne zeitlang ärgerlich, wenn meine Lieblingstasse zerbrochen wurde - ja, dann habe ich sie 1-2 Jahre vermißt....
In Summe alles Dinge, die mich kurzfristig "verletzt" haben.
Wenn mir aber wer die kalte Schulter zeigte, mich einfach ins Leere laufen ließ....
Dann war das etwas, was sich tw. bis heute, in mir festgefressen hat.
Und ich für mich weiß auch, z.b. in nem ganz konkreten Fall, daß ich in vielen Jahren meine späte Rache bekomme, auch wenn es mich dann am meisten verletzten wird, wo aber wieder dieses Prinzip des "Schweigens" voll aufgeht.
Wut kann man lernen, Wut ist etwas ganz, ganz feines und Gutes, und vor allem wichtiges.
Mir hat vor vielen vielen Jahren ein Satz eine wichtige Lektion gelernt -gerade auch im Umgang mit Wut/verletzten Gefühlen.
Hat dir Person xy köperliche Gewalt angetan, oder bist du es, der es zulaßt, daß dich diese Gefühle verletzten/lenken, und dir das Leben schwer machen?
Unterm Strich habe ich erkennen müssen, daß ich es selber war, der dieser Wut Nahrung gegeben hat,
daß ich es zuließ, das dieses Thema "wichtig" wurde/blieb.
Und wenn ich es mit ein wenig Abstand nüchtern/realistisch betrachtete... dann stellte ich fest... eigentlich, ja... hat mich mein GEgenüber veräppelt (was auch nur gelang, weil ich es zuließ) usw.
Und je nüchterner/mit je mehr Abstand ich sowas betrachtete, und "Fakten" schaffte... desto schneller waren die Emotionen verflogen.
Ich kann heute über Themen reden, die jahrzehntelang ein rotes Tuch waren, ohne das sie Emotionen hervorrufen..
Und grad in deinem Fall.. würde ich dieses: "Sprich´s in ein Plastiksackerl, ich höre es mir an, wenn ich Zeit habe" (wenn wieder ne Kontaktaufnahme stattfidnen sollte) anwenden.