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BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2012, 21:04 
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Hallo Else

Es gibt bei uns zwei Sterbehilfeorganisationen. Die "Exit" (gibt es seit vielen Jahren) und die etwas später gegründete Organisation "Dignitas". Exit hat einen "guten" Ruf. Ich habe Vertrauen in diese Organisation. Die gehen das alles professionell und auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit an. Die Prüfungen die man "durchlaufen" muss bis man den Todestrank bekommt sind sehr umfangreich.
Ich hoffe, dass ich diese Hilfe nie in Anspruch nehmen muss, aber ich möchte die Möglichkeit haben darauf zurückzugreifen wenn ich das Leiden nicht mehr ertrage. Ich weiss nicht Else - ob meine Vorstellungen von einem "guten" Tod richtig sind, aber ich möchte nicht stöhnend vor Schmerzen und röchelnd weil die Luft immer weniger wird- mein Leben beenden. Die Paliativmedizin kann viel - aber halt nicht alles. Ich habe viele Jahre in einem Altersheim gearbeitet und in jungen Jahren auch in einem Spital - bin also dem Tod oft begegnet. Manchmal kam er auf leisen Sohlen und gnädig daher....aber machmal auch unbarmherzig und brutal....Und das möchte ich nicht. Ein Mann den ich gepflegt habe hat den selbstbestimmten Weg zu sterben gewählt. Ich habe erlebt, wie er die ganze Familie eingeladen hat den Abend mit ihm zu verbringen. Sie haben eine Kerze angezündet und geredet. Dann haben sich alle umarmt und sind ihrer Wege gegangen. Am Mogen lag er - völlig entspannt und fast mit einem Lächeln auf den Lippen -tot in seinem Bett. Er ist sooo friedlich gestorben. Ich kann mir das auch für mich selber vorstellen. Ich meine - meine KInder um mich zu scharen...mit ihnen ein Gläschen Sekt zu trinken (wenn das noch möglich ist) - und ihnen nochmals sagen, dass ich ein gutes Leben hatte und oft glücklich war. Ich möchte, dass meine Kinder mich so in Erinnerung behalten können. Ob ich das dann auch so leben kann - ich weiss es nicht. Aber ich würde es mir für mich - und auch für meine Kinder wünschen.
Der Gedanke an den Tod hat mich ein Leben lang begleitet. Ich hab das nie verdrängt und habe schon in jungen Jahren alles gelesen was mir zum Thema in die Hände geriet. Vielleicht war das so, weil ich mich während der ersten zwanzig Jahren meines Lebens ständig vom Tode bedroht fühlte. Ich weiss es nicht.
Und - mein Leben neigt sich auch tatsächlich dem Ende zu. Auch wenn es möglicherweise noch 20 oder mehr Jahre sein könnten .....

glG.
Timpe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sa 5. Mai 2012, 21:04 


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BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2012, 22:08 
...unser Leben neigt sich dem Ende zu sobald wir den Mutterleib verlassen... manche machen nix daraus.. Du wurdest eine markante erkennbare Künstlerin...


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 08:12 
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Zitat:
Es ging mir gar nicht um Verrenkungen, liebe Yve, und man wird niemals nie im Leben alles durchdenken und vorplanen können. Das ist auch gut so!!!!
Huch, Else - kann es sein, dass ich hier missverständlich 'rüber kam? Das Wort "Verrenkungen" erschien Dir abwertend? - So war es aber gar nicht gemeint. Ich meinte damit lediglich die nutzlosen und vergeblichen Versuche, Dinge zu beherrschen, die nicht vorausschaubar und beherrschbar sind. Ich hätte wohl besser schreiben sollen: Bei MIR kann das zu innerlichen Verrenkungen führen.
Zitat:
Wir scheinen bei so einem Punkt recht unterschiedlich!
Sehe ich überhaupt nicht so.

Zitat:
Mir selbst ist es z.B. lieber, wenn ich solche Verantwortung übergebe oder übernehme, dass das Gros besprochen ist (ohne sich völlig wahnsinnig zu machen) und dass wirklich eine überzeugte Entscheidung getroffen werden kann, hinter der man auch mit Herz und Verstand stehen kann. Das hat etwas viel Beruhigerendes für mich und - ohne es zu dramatisieren
Dem kann ich nur zustimmen.

Timpe, ich bin froh, dass Du es so klar schreibst. Und steigere es (für mich) noch: Nicht würdelos "verrecken" müssen - sorry für den harten Ausdruck - am Ende ... - keinem Tier mutet man das zu. :nein:

LG Yve


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:10 
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Muß hier doch noch mal was loswerden.

Yvette hat geschrieben:
Und steigere es (für mich) noch: Nicht würdelos "verrecken" müssen - sorry für den harten Ausdruck - am Ende ... - keinem Tier mutet man das zu. :nein:


Das was ich bis jetzt erlebt habe in den letzten 1,5 Jahren, seit ich in der Altenpflege bin ist folgendes:

Da kommen die Angehörigen angerannt mit einem Notar und wollen eine Patientenverfügung für meine
Patienten machen und machen dieses natürlich auch.
Dann passierte Folgendes,wobei es sich um ganz einfache Sachen handelte, nicht etwa um das Abstellen
von Beatmungsgeräten.
Bei einer krebskranken Patientin mit Patientenverfügung habe ich es erlebt dass sie keinen Stuhlgang mehr
hatte,da ist es mir von den Angehörigen verboten worden Abführmittel oder einen kleinen Einlauf zu machen.
Einen Arzt durfte ich schon garnicht holen.Diese Patientin ist elends an ihrem dicken Bauch verrekt.

Einer Kollegin ist es passiert,dass ein über 90jähriger Patient eine Erkältung hatte und sehr verschleimt
war,die Angehörigen wollten keinen Arzt mehr, dieser Patient ist erstickt und hat die ganze Nacht
mit dem Tode gekämpft.

Die Patienten wollten noch nicht sterben, es waren die Angehörigen die dieses entschieden haben,
was hätte es denn gemacht,wenn die Patienten noch ein paar Tage oder Wochen länger gelebt
hätten und wären dann friedlich eingeschlafen.

Da denke ich dass eine Patientenverfügung manchmal ins Gegenteil schlägt.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:26 
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Hallo Florentine,

was Du hier schilderst hat allerdings mit Würde und Respekt dem Patienten/ Verwanden auch rein garnichts mehr zu tun.

In solchen Fällen würde ich sogar soweit gehen, zu sagen, daß der Tod mit Absicht herbei geführt wurde.

Daß eine solche Anmaßung mit einer Patientenverfügung möglich ist, ist allerdings ein Unding.
Hier handelt es sich doch nicht um Lebenserhaltende Maßnahmen, sonder darum, dem Patienten ein würdevolles, und ertägliches weiterleben zu ermöglichen, ohne unnötiges Leiden, so lange wie er selber noch die Kraft und den Willen hat weiterzuleben. Es wäre vergleichbar damit, ob einem Patienten der Schmerzen hat, die Schmerzmittel zu verweigern die es braucht, es erträglich zu machen.

In meinen Augen ist diese Form ein Mißbrauch dieser Verfügung, schon vorsätzlich herbeigeführter Tod. Daran kann man sehen, daß trotz aller Vorsorge und gut gemeinter Hilfen und Möglichkeiten, die das Gesetz einräumt, um ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen, eben nicht alle Eventualitäten dabei Berücksichtigt werden.

Solche Fälle sollten dann allerdings auch publik gemacht werden, damit ein solcher Mißbrauch unterbunden werden kann, und gesetztliche Einschränkungen hinzugefügt werden können, die solchen Menschen, die schlicht verantwortungslos, respektlos und egoistisch handeln, die Macht, die sie in diesen Situationen ausnutzen zu entziehen.

Nach diesen Berichten kann ich durchaus verstehen, daß Du einer Patientenvollmacht gegenüber kritisch eingestellt bist.


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:36 
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Andersherum erlebe ich es gerade mit meiner Mutter. Meine Mutter ist 77 Jahre alt und außer ihrem
Diabetes und dass sie erblindet ist sind alle ihre Organe gesund. Wegen ihrer Erblindung lebt sie in einem
Altenpflegeheim, zur Zeit hat sie eine Harnwegesinfektion und sie trinkt viel zu wenig, da sie schon
immer der Meinung war in der Nahrung sei ja schon genug Flüssigkeit drin. Dann sagte ich zum Pflegepersonal
dort,dann braucht sie eine Infusion,wenn sie selber nicht genügend trinkt.
Dann bekam ich die doofe Antwort: "Wollen Sie das ihrer Mutter noch antuen."
Da ist es wieder andersherum, dass ihr dort anscheinend passive Sterbehilfe geleistet wird,obwohl das garnicht
erwünscht ist. Meine Mutter ist kerngesund und hat auch keine Patientenverfügung.
Dann soll sie dort abnehmen und bekommt Diät, aber das Insulin ist dort nicht an die verringerte Essensmenge
angepaßt worden, so dass sie ständig mit ihrem Blutzucker in den Keller rutscht.
Ich habe mit dem Heimleiter gesprochen,der streitet alles ab.Ich habe ihm schon gesagt,dass ich die Kripo
dort vorbei schicke,wenn die dort nicht aufpassen.

Oberen Post noch nicht gelesen.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:52 
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linaa hat geschrieben:
Solche Fälle sollten dann allerdings auch publik gemacht werden, damit ein solcher Mißbrauch unterbunden werden kann, und gesetztliche Einschränkungen hinzugefügt werden können, die solchen Menschen, die schlicht verantwortungslos, respektlos und egoistisch handeln, die Macht, die sie in diesen Situationen ausnutzen zu entziehen.


Die Angehörigen sagten,die Patientin soll so schnell wie möglich sterben und nicht mehr im Krankenhaus
Untersuchungen ausgesetzt werden,damit sie nicht mehr leidet,wobei die Patientin selber durch
Gehirnmetastasen schon etwas verwirrt war.
Möglicherweise spielte auch das Geld eine Rolle,da die Pflege zuhause ca.6000 Euro im Monat kostete.
Ganz zuletzt war ich auch nicht mehr dabei,weil ich so ein Theater gemacht hatte und einen Notarzt holen
wollte,da war eine Kollegin da.Ich muß aber auch sagen,dass ich zuletzt in der Krankenpflege vor 30 Jahren
Leute sterben gesehen habe und das überhaupt nicht ab kann.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:54 
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ich weiß nicht in welchem gruselkabinett manche pflegende arbeiten ....
sicher ist das jeder patient abführen darf ohne die erlaubnis der angehörigen !
genauso kenne ich es nicht anders das ein darmverschluss operiert wird wenn es die situation ergibt .

noch nie habe ich erlebt bei jungen oder alten patienten das sich ein arzt vorschreiben lässt wann er akute krankheiten die auftreten nicht adäquart behandelt !

mit dem geschriebenen wird die krankenpflege in den dreck gezogen , so sehr das ich es als eine frechheit empfinde !!!!


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 09:59 
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alena hat geschrieben:
noch nie habe ich erlebt bei jungen oder alten patienten das sich ein arzt vorschreiben lässt wann er akute krankheiten die auftreten nicht adäquart behandelt !


Alena ich arbeite bei den Leuten zuhause, dort ist nicht immer ein Arzt anwesend.
Die Patientin konnte das nicht selber entscheiden,da sie durch Gehirnmetastasen geistig verwirrt war.
Für solche Fälle ist ja gerade die Patientenverfügung gedacht.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 10:36 
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Im Krankenhaus wäre soetwas nicht möglich gewesen, alena,da gebe ich dir Recht, zumindest hier in Deutschland.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 10:56 
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wenn ich als privatpflegerin arbeite auch als krankenschwester im krankenhaus , entscheide ich ob ich etwas zum abführen gebe oder nicht ,
ich habe erfahrung genug um nicht bei allem den arzt zu fragen und schon gar nicht interessieren mich in so einer situation das reden der angehörigen !
außerdem werden auch geistig verwirrte patienten so versorgt wie es für sie gut ist wobei auch ich dann entscheide das sie in eine klinik gebracht werden , dazu kommt das patienten zu hause von ihrem hausarzt versorgt werden oder vom diensthabenden arzt der hört das so eine patientin in die klinik gehört .
noch nie habe ich so etwas gelesen oder erlebt was du da schreibst .
dafür sind wir da um patienten zu helfen und für sie zu entscheiden wenn sie es selbst nicht mehr können .
ich scheiß auf eine patienten verfügung ob da oder nicht da möchte ich erleben wenn mir da ein junger arzt quer dazwischen fährt !
das heißt DU bist für die patientin verantwortlich und musst dich auch verantwortlich zeigen !


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 11:04 
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Im Krankenhaus hast du ja auch Medikamente zur Verfügung. Zu Hause bist du auf die Angehörigen angewiesen, die die Rezeptgebühren und alles finanzieren und mußt Rechenschaft über die Ausgaben
geben. Wenn eine Patientenverfügung vorliegt habe ich außerdem Anweisungen meiner Firma zu
folgen,über die die ganze Pflege organisiert ist, ich bin da ja angestellt, so ganz privat ist das ja nicht.
Ansonsten riskiere ich meinen Job.
Gerade habe ich wieder einen Patienten mit einer Patientenverfügung, ich finde das schon alles sehr schwierig. Da heißt es zum Beispiel, wenn er stürzt "will" er nicht mehr ins Krankenhaus.
Sagen die Angehörigen.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 13:34 
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florentine hat geschrieben:
Dann passierte Folgendes,wobei es sich um ganz einfache Sachen handelte, nicht etwa um das Abstellen
von Beatmungsgeräten.
Bei einer krebskranken Patientin mit Patientenverfügung habe ich es erlebt dass sie keinen Stuhlgang mehr
hatte,da ist es mir von den Angehörigen verboten worden Abführmittel oder einen kleinen Einlauf zu machen.
Einen Arzt durfte ich schon garnicht holen.Diese Patientin ist elends an ihrem dicken Bauch verrekt.



es gibt keine rechtfertigung die das erlaubt , du sitzt bei deiner privatpatientin und schaust zu wie sie - mit deinen worten - verreckt ?

finanziell sind pflegefälle abgesichert , dein arbeitgeber würde dich rausschmeissen für das was du in deinem letzten post geschrieben hast ,
was du geschrieben hast ist nicht relevant für patient und arbeitgeber , du , wie kannst du damit leben ?

meine letzte antwort weil du immer mehr unglaubwürdiges anbringst .


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 19:56 
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Glaub was du willst alena,es war alles mit dem Arbeitgeber abgesprochen,ich habe nur auf Anweisung gearbeitet,
die Angehörigen und die Patientin selber wollten nichts mehr machen lassen. Ich mußte nur alles genau
dokumentieren in der Akte. Wenn Patienten etwas ablehnen kann man sie nicht zwingen etwas zu nehmen.
Ich wollte einen Notarzt rufen, da haben die Angehörigen einen Aufstand gemacht und mich von einer
Kollegin ablösen lassen, so war ich die letzten drei Tage nicht dabei, aber das habe ich ja schon geschrieben,
anscheinend liest du hier nicht richtig! Ach ja, du liest ja nur quer und verstehst alles falsch!
Wenn du mal richtig lesen würdest,jetzt kann ich alles noch mal schreiben, es war kein Pflegefall
sondern eine Patientin mit Krebs im Endstadium und Gehirnmetastasen.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 20:15 
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Eine Bitte: :flagge:
Wenn möglich, nicht die allerschrecklichsten Fälle in Einzelheiten schildern, es liest sich zu furchtbar ... Vielleicht geht ja manchmal auch eine Umschreibung?


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 20:22 
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OK,Yvette, ich glaube ich habe jetzt auch alles gesagt, finde aber das sollte man auch wissen,was alles
passieren kann, wenn man sich auf eine Patietenverfügung einläßt.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 20:34 
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In den gut 10 Jahren in denen ich mit alten, weniger alten und sterbenden Menschen gearbeitet habe stand nie zur Diskussion einen Menschen ersticken- oder an einem trägen Darm sterben zu lassen. Oberstes Gebot war den Menschen das Sterben so erträglich wie möglich zu machen. Eine Patinetenverfügung stand dieser Hilfe nie im Wege!!! Alle Massnahmen geschahen immer in Absprache und Zusammenarbeit mit den Angehörigen und den Ärzten. Überdies habe ich einmal gegen den Wunsch eines Vorgesetzten gehandelt und den Arzt gerufen, weil ich das Leiden des Patienten nicht mehr angucken konnte. Und die Konsequenzen waren mir dann egal. Die hätten mich von mir aus rauswerfen können. Aber dann hätte ich geredet!!!! Das kann ich versichern - und die wussten das! Die Angst darf nie mehr wiegen als das Mitgefühl und die Mitverantwortung.

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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 20:47 
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Zitat:
Oberstes Gebot war den Menschen das Sterben so erträglich wie möglich zu machen.
Das möchte ich weiterhin glauben können!

Ich habe selbst das scheußliche Wort mit "v" hier reingebracht, ich weiß ... aber meinen Glauben an das Gute im Menschen und somit auch und gerade in Pflegekräften darf ich einfach nicht verlieren: dass geholfen wird, wo geholfen werden kann ...

Florentine, ja, es kann sicherlich alles mögliche passieren, und es kann immer etwas schief gehen - aber dass so etwas normal ist, will ich nicht akzeptieren. Heftig, es muss Dich verfolgen ... :(


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 21:58 
Schau einmal hier:

www.sterbenduerfen.de


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 22:09 
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Hallo Peter,

danke für den Link, ich habe ihn mir gerade angesehen.

Allerdings sagt er für mich nicht sehr viel aus, außer eben der Tatsache, daß es offensichtlich auch in Deutschland eine Gruppe gibt, die sich für ein humanes Sterben einsetzt.

Könntest Du mehr Informationen zu dem offenbar von Dir gegründeten Verein geben.

Z. B. was ihr macht, was ihr schon erreicht habt, was an Unterstützung und Hilfe von Euch zu erwarten wäre.

Auch was für Hintergrundwissen Ihr zu diesen hier angesprochenen Themen habt.


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BeitragVerfasst: So 6. Mai 2012, 22:32 
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Vielen Dank, liebe TimpeTe, für Deine ehrlichen Worte!

Ich stelle aufgrund derer grad bei mir einen Widerspruch fest:

Das Thema Tod/Sterben/Würde, jedes einzelnd, aber auch alle zusammen genommen, spielt ja schon - durch div. Begebenheiten - eine nicht unwichtige Rolle in meinem Leben.

Zu sagen, selbst ich hätte dem Tod ins Auge geblickt, wäre, denke ich, zu weit gegriffen, allerdings wäre das ohne Behandlung sicher innerhalb kürzester Zeit der Fall gewesen.

Dennoch habe ich mich selten in meinem Leben mit dem eigenen Sterben befasst; eher nur mal abstrakt oder situationsbedingt, aber es hat mich nie lange begleitet.

Viel mehr mache ich mir immer Gedanken um "Andere", wer auch immer das sein mag. Vielleicht ist das ein Ergebnis davon, dass eigentlich ich immer "der Andere" war. :nixweiss:

Yvette hat geschrieben:
Huch, Else - kann es sein, dass ich hier missverständlich 'rüber kam? Das Wort "Verrenkungen" erschien Dir abwertend?


Nein, Yve, GAR NICHT! So hab ich es nicht aufgefasst! Ich habs überhaupt nicht negativ aufgefasst! Es war einfach nur eine Feststellung von mir, dass logischerweise nicht alles planbar ist (will ich auch gar nicht), aber eben heute - glücklicherweise - mehr, als noch vor Jahrzehnten (wo DIESE medizinische Versorgungslage noch gänzlich anders war). Und das halte ich für gut und möchte es nutzen und wünschte, das können und wollen viele Menschen für sich so gestalten.

Damit und mit dem "unterschiedlich sein" meinte ich eher, dass wir da verschiedene Grenzen haben, was ja auch völlig ok ist, aber ich mich da manches Mal "ausgebremst" fühle, wenn so ein Thema für mich an den Kern kommt, alle hitzigen Emotionen langsam runter fahren, man wirklich IM Gespräch und Kontakt damit ist und bei Dir damit - nach meinem Gefühl -bereits eine Grenze überschritten wird, dich damit auseinander setzen zu wollen.

Das finde ich ich total verständlich und kann das so stehen lassen und akzeptieren. Ich für mich, oder auch Andere, möchten aber einen weiteren Austausch nicht missen, selbst, wenn es etwas "pieksen" kann im Inneren mit dieser schweren Thematik.

@florentine

Ich finde das heftig, was Du berichtest und ich frag mich allen Ernstes, wie so etwas geschehen kann, wenn alle Menschen ihre Verantwortung, wie in jeder Position ihres Jobs, wahrnehmen.

Wir sprechen hier in diesem Fred ganz deutlich nicht von notwendigen medizinischen und helfenden Maßnahmen, sondern von davon, ein unwürdiges Leben künstlich unter übelsten Umständen mit allen der Medizin zur Verfügung stehenden Mitteln zu verlängern; in erster Linie zur unerträglichen Last des Betroffenen.

LG Else


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BeitragVerfasst: Mo 7. Mai 2012, 05:15 
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Hallo ,

es tut mir leid wenn ich hier jemand erschreckt haben sollte - aber - mich macht sauer wenn ich von
jemand aus der krankenpflege solche erlebnisse höre ,
was kann denn der grund sein die krankenpflege mit horror geschichten hier dar zu stellen ?
ich verstehe es nicht , niemand aus meinem berufsstand würde so etwas ungefiltert an jemand weiter
erzählen - so etwas gibt es nicht -
dazu kommt meine eigen verantwortlichkeit meinen mitmenschen gegenüber , die nicht gewahrt wurde . gerade hier bei diesem thema , als krankenschwester fühle ich mich persönlich angegriffen und
kann das nur noch als unsensibel und boshaft empfinden .
ich verspreche mir und euch gegenüber mich darüber mit florentine nicht mehr auseinander zu setzen weil es für mich unfassbar ist was sie erzählt und weil ich ihr nicht glaube .

alena


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BeitragVerfasst: Mo 7. Mai 2012, 07:40 
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Danke, Else.

Alena und Florentine: Ja klar, manches erschreckt - mich zumindest - aber es ist ja nun mal die Realität, der auch ich nicht eigentlich ausweichen will und kann; aber brutale Einzelheiten machen mir doch zu schaffen.

Vielleicht können wir es so machen: Weiterhin auch diese mitteilen, es ist auch hier ein miteinander Teilen und soll es bleiben, ich will ja niemandem das Wort abwürgen. Aber eventuell lässt es sich machen, dann vor dem Beitrag noch eine kleine Triggerwarnung vorauszustellen? Wer es nicht lesen will, könnte die Passage dann auslassen.

Ich selbst war einmal in meinem Leben dicht am Rand des Todes und erlebte in dieser hochsensiblen Verfassung die Pflegekräfte so total unterschiedlich, dass ich es nie vergessen habe. Es gab einen Pfleger, also einen Mann, der mich nach meinem Suizidversuch regelrecht wieder "zurückgeholt" hat damals, seelisch, meine ich, und zwar durch seine Wärme und wirkliche Menschenliebe, die er auch für mich unwertes Etwas (wie ich mich fühlte) hatte. Ganz das Gegenteil dort war eine Pflegerin, die mich verächtlich und kalt und, so am Ende wie ich war, absolut von oben herab behandelte. Ich war ja nur eine Selbstmordkandidatin, die Scherereien machte ... Das macht wirklich, wirklich eine ganze Welt aus: Liebe oder deren Fehlen; schon klar, dass nicht jede Pflegekraft das so kann, aber eigentlich sollte sie es können, weil es retten oder zerstören kann, ich weiß es ...

Es ist also nicht nur die medizinische Versorgung, sondern hat eben auch sooo viel mit den Menschen zu tun, wurde mir dadurch klar ...

@ Peterpuppe

Auch mich interessieren weitere Informationen.

LG Yve


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BeitragVerfasst: Mo 7. Mai 2012, 07:53 
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Kann das hier alles jetzt leider nicht mehr lesen, da ich erst in einer Woche wiederkomme, ich kann nur

sagen,dass mich alles auch zutiefst erschreckt hat, da ich damals auch erst neu in der Altenpflege

angefangen hatte zu arbeiten, ich habe mich dann da ja auch rausgezogen,weil ich das nicht verantworten

wollte,nur die späteren Berichte meiner Kollegin waren dann aber sehr erschreckend.

Bis in einer Woche!

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BeitragVerfasst: Mo 7. Mai 2012, 09:05 
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Es ist ja auch alles eine Sache wie man etwas empfindet. Ich kann ja auch genausogut schreiben,

der Tod ist eingetreten, weil die Darm- Blasen- und Atemfunktion erloschen sind. Hört sich vielleicht

nicht so schlimm an. Oder noch anders, beim Sterben erlöschen die Darm- Blasen- und die Atemfunktion.

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