Lebenslagen

Von Usern für User
Aktuelle Zeit: Do 18. Apr 2024, 05:16

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 186 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5 ... 8  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 17:30 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
... stellt uns vor immense Herausforderungen, finde ich: Dinge, mit denen so noch keine Generation vor uns fertig werden musste.

Heikle Themen, zu denen sich lange diskutieren lässt. Ich fühl mich manchmal damit überfordert - und weiß doch, dass ich für mich Stellung beziehen muss ...

Wie gehts Euch damit?

LG, Yve,
manchmal ratlos,
manchmal hin- und hergerissen

P.S. Oder gehört das ins andere Themengebiet, wie Lebenszweifel etc.? Selbst da bin ich gerade unsicher ...

Edit: Überschrift angepaßt


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 11. Apr 2012, 17:30 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 18:31 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 09:44
Beiträge: 590
Geschlecht: w
Alter: 42
Hallo Yve,

als ich heute Morgen Timpes Beitrag gelesen habe, habe ich mir auch Gedanken zu diesem Thema gemacht. Zwar ist für mich persönlich dieses Thema noch nicht akut, aber in unserer Familie gab/ gibt es auch Fälle zu diesem Thema.

Im Großen und Ganzen finde ich die heutigen Möglichkeiten, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, und dadurch den Angehörigen Entscheidungen abzunehmen positiv.

Meine Oma z.b. hat nach einer Herz-OP lange im Koma gelegen, und als sie Monate später doch wieder wach wurde, war sie nicht mehr in der Lage irgendetwas zu machen, sie hat anschließend monatelang nur noch im Rohlstuhl vor sich hingestarrt.

Während dieser Monate und auch in der Zeit, in der sie im Koma lag, stand einige Male zur Diskussion, ob noch irgendwelche Maßnahmen durchgefüht werden sollten. Leider hatte sie keine Patientenverfügung gemacht, so daß ihre Kinder nicht befugt waren Entscheidungen zu treffen.

Es mußte erst bei Gericht ein Antrag gestellt werden, der dann zur Folge hatte, daß ein Vormund beauftragt wurde. Bei jedem neuen Krankheitsbefund wurde er dann Kontaktiert, bis er dann, als sie an einer erneuten Lungenentzündung erkrankte, und sich weigerte Nahrung zu sich zu nehmen, die Einwilligung gab, keine weitere Hilfe mehr zu leisten, als die die zur Entlastung beitrugen.

Auch meine andere Omi liegt mittlerweile seit ca. vier Jahren in ihrem Bett, ist kaum noch ansprechbar, kann sich nicht mehr zum Ausdruck bringen, bekommt mit Hilfe einer Spritze flüssige Nahrung zugeführt, besteht nur noch aus Haut und Knochen, ein Arm mußte schon amputiert werden und sie scheint ständig Schmerzen zu haben.

Ich weiß, daß sie so ein Leben nie hätte führen wollen, aber auch da gibt es keine Handhabe, es in irgendeiner Form zu verkürzen. Es bleibt nur abzuwarten, und es sich anzusehen, nicht zu wissen, wie es ihr damit geht.
Sie scheint freiwillig noch den Willen zu haben, sich in ihr Schicksal zu fügen, sofern man das überhaupt beurteilen kann; Plegerinnen, und auch meine Mutter ( selber gelernte Altenpflegerin) denken, daß sie noch lebenswillig sei, weil sie schließlich die Nahrung noch schluckt; aber ich selber kann mir das im Eigentlichen nicht wirklich vorstellen. Mein Gedanke dazu ist, daß sie es Geduldig, wie es ihre Natur ist, hinnimmt.

Bei ihrem Anblick, würde ich mir für sie wünschen, sie hätte es im Vorfeld festlegen können, daß sie so nicht leben möchte, und es in einem solchen Fall ein Recht darauf gäbe erlöst zu werden.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 18:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
hi yve ,

für mich ist die organspende etwas segensreiches , ganz wichtiges und gutes für den der mit meinen organen weiter leben kann ,
zur sterbehilfe bin ich der meinung das es richtig ist uns entscheiden zu lassen wann wir gehen möchten zb bei unheilbarer krankheit , da muss ich nicht warten bis ich unter umständen auf schlimme art und weise sterben darf .
aufgrund der politischen entwicklung was unsere gesundheitsreform angeht habe ich ein sehr ungutes gefühl wie es mal in 20,30 jahren mit uns aussehen wird , wenn entschieden wird ob ich noch eine neue hüfte kriegen soll oder dafür schon viel zu alt bin , wenn es eine vorschrift gibt die sagt wer noch behandelt werden darf und wer nicht . bei dem personalmangel , krankenhaus/altenheim wird es auf dauer fast nicht mehr möglich sein das die älteren pflegefälle guuut versorgt werden so wie ich es in meiner ausbildung als kr.schwester gelernt habe . mir blieb keine zeit für ein nettes , beruhigendes gespräch weil schon der nächste versorgt werden muss ...
es hat sich in den letzten 20 jahren so viel geändert in der kr.pflege das ich angst bekomme wenn ich mir vorstelle das ich mal pflegebedürftig sein könnte , bei unserer klassenwirtschaft wo nur die gut betuchten sicher sein können gut versorgt zu werden .

wir haben hier in der nähe ein exclusives altenwohnheim , wer da arbeiten darf geht nicht so schnell wieder weg , die bewohner geben sehr viel geld und geschenke , das heißt es ist nicht so einfach da rein zu kommen , klar dürfen wir nicht annehmen aber wer hält sich daran wenn er ein zweites gehalt steuerfrei bekommt ?

ich kann mir so ein heim nicht leisten und bin dankbar wenn es soweit ist das ich sterbehilfe bekomme , ich denke wenn ich von anderen abhängig bin ist das leben nicht mehr lebenswert -
ich finde die entwicklung in unserer heutigen zeit als beruhigend , was mir viel mehr angst macht ist was die wissenschaftler unter dem deckmäntelchen der wissenschaft da machen , ich glaube das es schon geklonte menschen gibt und da hört mein verständnis auf , das macht mir angst wenn der mensch von anderen entwickelt wird .

puh , ist ein thema wo ich mich schon länger auseinander setze , deshalb so viel von mir

lg , alena


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 18:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 14:40
Beiträge: 851
Geschlecht: w
Alter: 43
Huihhhh... ist ja gleich ne Königsdisziplin für mich! :kater:

Sterbehilfe (also wirklich im Sinne von Hilfe und nicht von beliebig gewähltem Abgang) halte ich für richtig, gut und respektvoll und ich glaube, trotz meiner Angst vor dem Tod, würde ich diese unterstützen, wenn ich in die Möglichkeit käme.

Organspende.... urgs.... da bin ich - inzwischen - zwiegespalten, vermutlich eher ablehnend, so bitter es erscheinen mag.

Mein verunfallter Bruder (der noch lebt), hatte damals einen schweren Motorradunfall. Ausschließlich Kopf- und Hirnschädigungen und der "Rest" tippitoppi. Er wurde wiederbelebt (nach 5 oder 10 Min.? Keiner weiß es) und lag monatelang im Koma. Er wurde nur noch von Maschinen am Leben erhalten und ein selbständiges Leben bzw. Überleben ausgeschlossen.

Wir wurden massiv bedrängt, insbesondere in der ersten Zeit. Schon in der ersten Nacht, wurden wir aufgefordert, seine Organe frei zu geben und uns wurden in Einzelheiten Leidensgeschichten von anderen Menschen erzählt, die alle gerettet werden könnten, wenn wir nicht so "starrsinnig" wären. Er war jung, Sportler, kein Alkohol, keine Zigaretten, nix Drogen und seine Organe wurden uns als prädestiniert für Wartelisten vermittelt. Das war echt gruselig.

Meine Eltern "ahnten" um seine Wunsch und waren am Grübeln bzw. hatten es mal von ihm gehört, ich WUSSTE von seinem Organspendeausweis mit Zusatzverfügung (hatte selbst einen) und hielt den in Händen, weil wir seine Klamotten schon zurück hatten. Ich hab ihn verschwiegen, nie wieder erwähnt, aus einer diffusen Angst heraus, die sich m.E. bestätigte.

Später hörte ich ich von fachlich Involierten, dass es naheliegend gewesen wäre, dass nicht so sehr um sein Leben gekämpft worden wäre, wenn Kenntnis von seinem Organspendewunsch bestanden hätte.

LG Else


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 18:51 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Ich bin Motorradfahrer,
als solcher "lebe" ich Tagtäglich mit der Gefahr, den ich habe bestenfalls einen Helm,
und gerade der ist es, der vlt. Fluch&Segen ist.

Und wie "schnell" es gehen kann, egal wie umsichtig man ist, nun, daß sah ich nicht nur im Freundeskreis, sondern spätestens dann, als ich selber unterm Auto lag, respektive auch mal mein Moped ohne mich.

Ich habe den Leuten (lange bevor es die Patientenverfügung gab) immer gesagt:
Wenn ihr wahre Freunde seid, dann zieht ihr den Stecker, oder stolpert darüber.

Nun, mittlerweile bin ich froh, daß es eine Patientenverfügung gibt,
weil im ernstfall hoffe ich, daß dieser mehr hilft, als "Freunde".


In Österreich brauche ich mir keine Gedanken machen, da bin ich ohnedies "Organspender",
außer ich lehne dies ausdrücklich ab.
Wer mit dem Wissen lebt, der weiß auch, daß er ein fahrendes Ersatzteillager ist.
Von mir aus, mir soll es recht sein, wenn die Resteverwertung für etwas gut ist (dann hatte mein Leben wenigstens nen Sinn)

Und ehrlich gesagt, bin ich froh, daß unsere Medezin nicht nur Brüste aufblasen kann,
sondern tatsächlich Menschen helfen kann.

Natürlich ist es da ein Zwiespalt: Maschine abdrehen, oder warten, bis wer was braucht?
Nun, bei mir ist es relativ einfach:
Bei meiner Lebensweise, bezweifle ich, daß viel da ist, was man verwerten kann,
und bei meiner Lebensweise - ich will nicht an irgendwelchen Maschinen hängen,
dazu war ich früher viel zu Lebensfroh, und heute, heute erst recht nicht willens.

Prinzipiell bin ich froh, wenn es die Möglichkeit gibt, selber zu entscheiden -vor allem zu einem Zeitpunkt, wo es einem gut geht, was man im Falle des Falles vorsorgen kann.

Klar, das öffnet die Möglichkeit der Fehlentscheidung; aber mal ehrlich -okay, schwer, wenn es im persönlichen Umfeld passiert- wie oft passiert anderswo ein "Fehler".

Klar, ein Bekannter hatte abgeschlossen, Frau bei VU schwerst verletzt (Hirnstammschaden), Aussage lt. Ärzte: Wenn Überlebenschance, dann Maschine/lebenslanger Pflegefall.
Nun, wie gesagt, er hatte bereits abgeschlossen, und es gibt doch Wunder; die Kinder haben ihre Mutter wieder - langsam, aber doch.
Der denkt heute um ein vielfaches anders über das, was seine Frau/er einst besprochen hatten, und waren froh, daß es "Verzögerungen" gab.

Nur, wieviel von denjenigen, die Locked-In sind, würden sich wünschen, sie hätten die Option um Wahl....

Ich denke, es ist eine Grundsatzfrage, die wir, die es betrifft, letztendlich nicht so ohne weiters entscheiden dürfen, weil irgendwer diktiert, was oder wie unser Leben zu sein hat.
Sagt man laut, man will "gehen", dann kommst in die Klapse (also richtet man sich auf ne andere Art zugrunde)
Ganzz ehrlich; wenn ich gehen wollte, und wüßte: Hey, die Docs hätten die richtigen Medis dafür (so wie der Tierarzt), und ich kann zeitgleich den Termin wählen, weil da schon jemand wartet - hey... 2 Fliegen mit einer Klappe

Aber, das ist nicht, weil irgendwer meint, zu wissen was für mich gut ist.
Und genau die Entscheidungsträge sind es, die mir GEn-Manipulation zumuten, die mir Atomstrom zumuten, die mir da Entscheidungen abnehmen, udn dort, weil es für uns alle besser ist, auf das, daß sie es in der Hand haben, zu entscheiden, wann wir den Löffel abgeben.



Vielschichtiges Thema; udn es kommt drauf an, wohin du den thread führen willst


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 19:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 14:40
Beiträge: 851
Geschlecht: w
Alter: 43
Ganter, ich stimme Dir zu.

Allerdings, so es die Ansicht meines Bruders ist, hat er schlicht nicht mit diesem Prozedere gerechnet bzw. sich gar keine weiteren Gedanken gemacht und war später froh, dass ich seinen Ausweis ins Nirwana verschwinden ließ. Er wäre heute nicht mehr.

Die Gefahr des Motorrades war ihm bewusst (er war ein sehr besonnener Fahrer und auch unschuldig, was aber nicht Thema und unerheblich ist).

Ihm war nicht bewusst, "wo" die Organspende greift. Sprich: Er dachte, so wie Du. Wenn schon weg, denn wenigstens anderen helfen/nützen. Das hört sich ja auch erstmal toll an und dem würde ich auch zustimmen.

So läuft es aber eben nicht. Auch, wenn wir uns das wünschten.

Ich mag gar nicht wieder geben. was uns die ersten Tage an Druck entgegen schlug und welche Geschichten uns erzählt wurden, damit wir abstellen lassen. Uns wurden in unserer Situation wirklich alle möglichen Familiengeschichten unterbreitet und wen wir im einzelnen auf dem Gewissen hätten, wenn wir bei unserer Einstellung blieben.

"Ihr Bruder, der es eh nicht mehr schafft, gegen 10 andere Leben, was können und wollen sie verantworten....womit können und wollen sie noch glücklich werden in Ihrem Gewissen :rolleyes: "

Unglaublich.... je mehr Druck aufkam, umso fester presste ich seinen Ausweis in meiner Tasche. Das war nur noch völlig pietät- und völlig geschmacklos. Wäre ich nicht so erstarrt gewesen durch diesen Unfall und die Situation, hätte ich sicher anders reagiert.

Nix gegen Organspende. Wenn ich gehe, hab ich kein Problem mit "Resteverwertung", aber bitte respektvoll und der Situation angepasst.

LG Else


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 11. Apr 2012, 20:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Der Unterschied ist, ihr lebt in Deutschland - und ich verfolge die "Vorgehensweise" des sanften Drucks mit.
In Österreich ist es anders rum.

Nenne es Morbid, speziell dem Wiener Bereich zugeordnet, aber nicht respektlos, sondern vlt. eher auch .. ja zynisch.
Gerade jetzt, wo es wieder schön wird, gerade auf den typischen Hausstrecken, egal ob mit dem Auto, dem Bike, so wird dir jeder Zweite sagen: Oh, es ist wieder Organspendertag.

Nenn es: Dem Tod ins GEsicht lachen (und damit eigentlich die Furcht verbergen)


Als ich eben meinen Beitrag abgesetzt hatte, habe ich dann die neuen Beiträge, so auch den deinen gelesen; und da trifft genau das zu, wo ich von der Frau eines Bekannten schrieb.

Also hier gibt es deswegen nicht mehr, oder weniger medizinische Leistung, und auch keine "Internas" wo man sich sagt: Wie bringen wir die (Angehörigen) dazu...

Ganz im Gegenteil;
Bei meinem Vater war es so (Darmkrebs der sich binnen 2 Monate entwickelt hatte), daß er dem Tod durch eine Not-OP von der Schippe gesprungen war.
Der erste Arzt sagte mir am Tag darauf ziemlich unverblümt, wie es um ihn steht, und ich denke, er hätte noch weitaus mehr zu sagen gehabt (was noch mehr verdeutlicht, wie es wirklich um ihn stand), was er aber leider nicht tat.

Das was folgte (und was imho (aus heutiger Sicht) sinnlos war), war eine 3 monatige "Tortur", die mein Vater so sicher nicht gerne gehabt hätte, was ein Wechselbad zwischen künstlichem Koma, aufwachen künstlichen Koma usw. war.

Das Resultat: Jedes Koma stabilisierte ihn, jede Wachphase zerstörrte das, was vorher aufgebaut war.

In der letzten Wachphase -er konnte da ob der Schläuche nicht mehr reden- sah er mich an, sehr tief, sehr innig, und er sagte mir damit weit aus mehr, als Worte es können.
Er wußte zu dem Zeitpunkt wohl, das es wohl die letzte Wachphase ist, und ich denke, er hatte auf der Intensiv weit aus mehr mitbekommen, als man es als Patient soll (Ich muß die aber vom KH da doch auch in Schutz nehmen, weil die sich wirklich bemüht haben).

Wir standen so gesehn zu keinem Zeitpunkt vor einer Entscheidung, weil sich da nie die Frage stellte, nichtmal annähernd,
und klar, ich hatte gehofft, daß er noch einmal seine Rosen sieht, daß er meintetwegen nur im Sessel sitzt und den Lebensabend genießt - aber es sollte nocht sein.

Ich möchte nicht wissen, wieviel er wirklich mitbekommen hat, von dem, was gesprochen wurde, oder wie andere Intensivpatienten, die neben ihm lagen, ja, überlebten bzw. auch verstarben, und ich kann ihm nur wünschen, daß er es nie direkt/indirekt erfuhr, daß er eigentlich gar keine Chance mehr hatte - war für ihn schon schlimm genug, mit künstlichem Ausgang zu "leben".

Ich weiß aber, aus andern Situationen, wie oft ein unbedachtes Wort, zu falschen Zeit, am falschen Ort gesprochen wird.
Und daher kann ich für mich entscheiden, daß ich sag: Ich will sowas nicht
Dann lieber ins Koma legen und den Stecker ziehen.
(Ganz ungeachtet meiner jetztigen Situation)

Auf der anderen Seite habe ich mich für diesen BEkannten, wie Bolle gefreut, als es hieß, daß dieses Wunder geschieht, und das die Frau -wenn auch eingeschränkt- aber eben nicht "lebenslang" an der Maschine hängt, wo man nicht weiß, bekommt sie was mit, oder auch nicht.

Klar, er war damals im Aufbau -gerade das Haus fertiggestellt (und am Schulden abzahlen) 2 Kleinkinder, und gerade die Autowerkstätte übernommen und aus den roten Zahlen geführt...
und dann stehst plötzlich vor dem Nichts
Auch wenn das alles weg gewesen wäre, das wäre weniger schlimm, als daß der geliebte MEnsch weg ist.


Ich denke, es ist nicht schlecht, wenn man den Menschen die freie Wahl läßt,
wenn man ab und an "Organspende" in Erinnerung ruft.
Das, was bei Euch angedacht ist, eben dieser sanfte Druck - das würde mir zu weit gehen, auch wenn ich es ignorieren kann.

Ich bin mit dem Zustand, wie er bei uns ist, aufgewachsen, daher kenne ich es auch nicht anders.
Ich weiß nicht, ob es da nicht geschickter wäre, offensiv zu sagen: Ab heute ist jeder automatisch Organspender, udn wer ablehnt, der muß das auch aktiv tun.

Mir ist sowas lieber, auch weil wir -in unseren Breitengraden- erfolgreich verpflanzen können, und so anderen MEnschen wirklich geholfen werden kann.
Ich finde das besser, als irgendwelche dubiosen Organhandelvarianten, oder Ausweichvarianten ins Ausland.
Wohin sowas führt, sieht man ja schon beim Thema künstliche Befruchtung (wobei ich ein Gegner von Gen-Man. bin ebenso wie "Tests" zugunsten der Forschung).

Es mag vlt. für den einzelnen ein schwerer/harter Schlag sein, aber ich denke, wenn sich mal sowas im "Gehirn" verankert hat/selbstverständlich ist, auch seitens der Ärzteschaft "kein Druck" mehr da ist, wird das Denken ein anderes werden.


Ich denke, gerade dieser "Druck" macht das Thema erst unschön


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 12. Apr 2012, 06:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
ich bin ganz erstaunt über das was else und ganter geschrieben haben was organspende angeht .
ich kenne organspende nur dann wenn die hirnfunktion eines menschen nicht mehr da ist , er hirntot , wo nichts mehr reparabel ist :kopfkratz:

alles andere finde ich schrecklich da gebe ich euch recht .


die patientenverfügung ist für uns , wo wir selbst entscheiden können was wir möchten , damit unsere angehörigen keine not haben zu entscheiden , hm , ist wohl alles noch nicht genügend geregelt darum ist es gut wenn sich in der neuen zeit langsam alles regelt .


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 12. Apr 2012, 12:41 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Danke für Eure Antworten.

Ich gebe zu, ich selbst bin, was die Organspende angeht, zwiegespalten. Die Dinge sind noch viel zu unklar, "Hirntod" ist durchaus nicht so einfach zu definieren als wirklicher Tod, wie es "werbewirksam" gern behauptet wird.
Zudem habe ich Eltern beobachtet, die nach Organspende ihres Kindes nicht mehr dazu stehen konnten.
Andererseits: Wie würde man sich wohl dazu stellen, wenn die eigenen Lieben ein Organ bräuchten?

Else und Ganter, Ihr habt Recht: Der Druck macht das Ganze schlimm. Und es kommt sehr unschön auch der Gedanke an den Geldwert der Organe auf ...

Zur Sterbehilfe möchte ich erst später Stellung nehmen.

LG Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 12. Apr 2012, 21:14 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Zur Organtransplantation:

Ich bin dagegen, ich glaube man ist noch nicht tot,wenn man hirntot ist:



und aktive Sterbehilfe ist hier in Deutschland ja sowieso verboten.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 12. Apr 2012, 21:39 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Wie tot ist ein Hirntoter?

Ein Mensch gilt als hirntot, wenn die Gesamtfunktion des Groß- und Kleinhirns und des Hirnstamms unwiederbringlich erloschen ist. Doch der Hirntod ist nicht der Tod des Menschen, sondern nur der Beginn des Sterbeprozesses, der mit dem Herzstillstand endet. Die klassischen Todesmerkmale in der jahrhundertealten Medizingeschichte sind Erkaltung, Leichenstarre und Todesflecken.

Bis 1968 war es üblich, von einem irreversiblen, d. h. nicht mehr rückgängig zu machenden Koma zu sprechen oder von totalem Hirnversagen. Kurz nach der ersten Herzverpflanzung wurde daraus "hirntot", ein Begriff, der an der Harvard-Universität kreiert wurde. Dabei handelt es sich letztlich um eine Definition zum Zwecke der Organtransplantation. Denn nur der noch lebende Organismus des "Toten" garantiert die Verwertbarkeit seiner Organe. Also wird der Patient per Definition für tot erklärt, d. h. ihm wird der Leichenstatus aufoktroyiert, ohne dass er sich dagegen wehren kann.

Tote kann man nicht beatmen

Eine hirntote Frau konnte nach Monaten noch ein Kind austragen, das gesund zur Welt kam. Ein hirntoter Mann kann noch Erektionen haben. Der "Hirntote" wird bis zur Organentnahme beatmet. Beatmen aber kann man nur einen lebenden Menschen, keinen Toten. Den könnte man allenfalls "aufblasen". Der Hirntote hat vor der Organentnahme einen normalen Blutdruck und eine stabile Herzfrequenz. Kurz vor dem Eingriff kommt es in der Regel zu einem dramatischen Blutdruckanstieg auf Werte von 230 zu 115. Gleichzeitig steigen bestimmte Hormone an wie das Adrenalin. Bekanntlich werden Organspender bei der Explantation narkotisiert. Warum, wo sie doch tot sind? Sie sollen keine unkontrollierten Bewegungen machen. Trotzdem kommt es immer wieder vor: Die Patienten machen spontane, unkontrollierte (Abwehr-) Bewegungen - die Arme bewegen sich, eine Hand hebt sich, beide Hände werden zum Kinn geführt, um in dieser Haltung zu verharren. Mediziner sprechen vom "Lazarussyndrom".

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 05:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
florentine hat geschrieben:
Eine hirntote Frau konnte nach Monaten noch ein Kind austragen, das gesund zur Welt kam.



hirntot bedeutet als pflegefall , unter umständen jahrelang , von anderen abhängig zu sein ,
lebendig in den körperlichen funktionen , ja , aber nie mehr aufstehen und selbstständig zähne zu putzen zb

nichts mehr was den mensch vorher ausgemacht hat ist da von ihm , er muss liegen mit allen problemen die es macht wenn man sich nicht mehr bewegen kann - dazu gebe ich kein beispiel -

er darf sterben wenn sein herz endlich aufgeben kann , nach wie viel jahren ? :rolleyes:


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 06:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
florentine hat geschrieben:
Zur Organtransplantation:

Ich bin dagegen, ich glaube man ist noch nicht tot,wenn man hirntot ist:



noch niemand konnte nach einem hirntot wieder in sein leben zurück ,
was leben bedeutet weiß jeder , -
was hirntot bedeutet habe ich geschrieben , jeder der in der krankenpflege ist und mit diesen patienten kontakt hat weiß wie schlimm es ist wenn da jemand liegt der nicht mehr zurück kommen kann ...

irgendwann geben die angehörigen auf nachdem sie planen mussten wohin mit ihm ? die verwaltung macht da oft große probleme , zb mein kind liegt im altenheim weil niemand sonst ihn übernehmen wollte und ich selbst nicht pflegen kann ...

das drum herum das mürbe macht darf nicht vergessen werden , ich glaube das niemand , der in so einer situation ist und selbst für sich entscheiden könnte als hirntoter auf der welt bleiben möchte


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 08:35 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
alena hat geschrieben:
irgendwann geben die angehörigen auf nachdem sie planen mussten wohin mit ihm ? die verwaltung macht da oft große probleme , zb mein kind liegt im altenheim weil niemand sonst ihn übernehmen wollte und ich selbst nicht pflegen kann .


Liebe alena,

es geht mir nicht darum, dass diese Menschen nicht sterben sollen dürfen.
Ich bin nur gegen diese Ausschlachtiung der Organe am lebendigem Leibe, auch wenn das Gehirn seine
Funktion schon aufgegeben hat.

@Else,
wie war das mit deinem Bruder? Er war gehirntot und ihr solltet ihn zur Organspende freigeben,
dann hat er es geschafft und ist wieder aufgewacht und jetzt froh,dass ihr das nicht erlaubt habt,
dann muß doch jetzt noch eine Gehirnfunktion da sein. Haben die Ärzte sich da geirrt?
War er gar nicht sicher gehirntot? Ich habe damals in der Krankenpflege noch gelernt,das man es garnicht so genau wissen kann inwieweit die Gehirnfunktion wirklich erloschen ist,ob nicht doch noch etwas davon da ist.
Hab deinen Text gerade noch mal durchgelesen Else, du schriebst von Gehirnschädigungen deines Bruders,
dann war er nicht mal gehirntot und dann seid ihr schon bedrängt worden. Ich finde es gut,dass ihr euch da durchgesetzt habt. :d:

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 08:46 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
florentine hat geschrieben:
Ich bin dagegen, ich glaube man ist noch nicht tot,wenn man hirntot ist:


Aus einem interessanten Zeitungsartikel:

"Organentnahmen von Hirntoten", folgert Müller aus den empirischen Befunden, "sehe ich als Tötung an." Würden Ärzte dies eingestehen, müsse dies aber nicht das Ende der Transplantationsmedizin bedeuten. "Man könnte darüber nachdenken", so Müller, "ob man eine solche Tötung bei informierter Zustimmung des Organspenders aufgrund altruistischer Motive legalisieren sollte." Für Mediziner solle die Explantation straffrei bleiben, "auch wenn sie dadurch Leben beenden".

Im Ergebnis ähnlich argumentiert der Düsseldorfer Bioethiker Dieter Birnbacher, der seit Jahren in Gremien der Bundesärztekammer (BÄK) mitwirkt: "Wir müssen anerkennen, dass hirntote Menschen eben noch nicht tot sind, dass wir sie aber dennoch als Organspender heranziehen können." Professor Birnbacher "erwägt", das heikle Thema in die Zentrale Ethikkommission der BÄK einzubringen.

Quelle:

http://www.taz.de/!60829/

Edit: Link angepaßt

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 09:04 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Anastasius hat geschrieben:
"Man könnte darüber nachdenken", so Müller, "ob man eine solche Tötung bei informierter Zustimmung des Organspenders aufgrund altruistischer Motive legalisieren sollte.


Auf jeden Fall sollten dann nicht Angehörige darüber entscheiden dürfen, ob soetwas gemacht werden
soll oder nicht.

Und aufgrund altruistischer Motive, heißt sich für andere zu opfern, da muß man schon in seinem jetzigem
Leben ziemlich suizidal sein,wenn man so eine Lebensauffassung hat.
Irgendwo in dem von mir oben angegebenem Artikel stand,dass eine Organentnahme bei einem "Gehirntotem"
Folter sei und diese sich noch bewegen würden auf dem OP-Tisch und auch der Blutdruck ansteigen würde
ebenso wie der Adrenalinspiegel.
Die Organempfänger müssen viele Medikamente schlucken wegen Abstoßreaktionen der neuen Organe
und es soll auch seelische Folgen für die Organempfänger haben,da in den Organen Gene enthalten sind
vom Organspender.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 11:16 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Die Sedierung HirnTOTER stimmt mich immer wieder nachdenklich. Dass sie nur notwendig sein soll wegen unerwünschter (Phantom-)Bewegungen kann ich mir nicht vorstellen. Impliziert man also auch mögliche Schmerzen bei der Entnahme? ... Grausig ist das.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:12 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Sabine Müller verweist auf "etliche", in der Fachliteratur beschriebene, Patienten, die aufgrund klinischer Diagnostik zwar als hirntot klassifiziert worden seien, "bei denen aber mit apparativer Diagnostik zerebraler Blutfluss oder elektrische Hirnaktivität nachgewiesen wurde". Der Einsatz bildgebender Verfahren ist gemäß BÄK-Richtlinien nur in wenigen Fällen verpflichtend: bei Kindern vor dem dritten Lebensjahr und bei bestimmten Hirnschädigungen. In den Richtlinien heißt es: "Der Hirntod kann in jeder Intensivstation auch ohne ergänzende apparative Diagnostik festgestellt werden."

Vorgeschrieben ist unter anderem, dass hirngeschädigte Menschen durch zwei erfahrene Ärzte unabhängig voneinander untersucht und mindestens zwölf Stunden beobachtet werden. Die Ärzte, meist Neurologen und Intensivmediziner, müssen ihre abschließende Diagnose in einem Protokoll dokumentieren.

"Aus ethischen Gründen sollte eine Hirntoddiagnostik auf dem Stand der besten verfügbaren Technologie gesetzlich vorgeschrieben werden", meint Sabine Müller. Notwendig sei "zumindest" die zerebrale Angiographie - ein Röntgenverfahren, das die Hirnarterien sichtbar machen kann. Diese Anregung ist Fachkreisen geläufig: Bereits 2009 hatte Professor Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), die BÄK aufgefordert, die Angiographie der Hirngefäße sowie neue Techniken der CT-gestützten Untersuchung in die Richtlinie aufzunehmen.
Bislang hat die BÄK dies weder getan noch in Aussicht gestellt. Der Ruf nach zusätzlichen, technischen Untersuchungen stoße hierzulande auf Widerstand, vermutet Müller - aus Kostengründen und "auch weil eine verbesserte Hirntoddiagnostik das Organaufkommen verringern könnte".

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:19 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
florentine hat geschrieben:
Diese Anregung ist Fachkreisen geläufig: Bereits 2009 hatte Professor Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), die BÄK aufgefordert, die Angiographie der Hirngefäße sowie neue Techniken der CT-gestützten Untersuchung in die Richtlinie aufzunehmen.
Bislang hat die BÄK dies weder getan noch in Aussicht gestellt. Der Ruf nach zusätzlichen, technischen Untersuchungen stoße hierzulande auf Widerstand, vermutet Müller - aus Kostengründen und "auch weil eine verbesserte Hirntoddiagnostik das Organaufkommen verringern könnte".


Eine verbesserte Hirndiagnostik könnte das Organaufkommen verringern. :eek:

Man stelle sich vor dass dort Organe entnommen werden von Menschen,die möglicherweise noch nicht

hirntod sind.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Das sind ja genau die neuralgischen Punkte: Dass der Hirntote eben doch nicht ganz tot ist, und dass zu früh für hirntot erklärt wird - wegen des immensen Organbedarfs (auch so ein neues, wie ich finde, ziemlich schreckliches Wort.)


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:33 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Ich meinte es so Yvette, dass ein"Hirntoter" nicht tot ist, weil er noch einen lebenden Körper hat.

Nun kommt noch hinzu dass ein"Hirntoter" möglicherweise noch nicht mal hirntod ist,weil die Diagnose

nicht sicher ist,weil nicht genügend untersucht wird. Siehe Sabine Müller.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:41 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Meine Tante war bewußtlos, wurde von den Rettungskräften wiederbelebt, nach drei Tagen wurden alle
Geräte abgestellt, weil sie sonst ein Pflegefall geworden wäre, sie war nicht wieder zu Bewußtsein ge-
kommen,es sind aber keine Untersuchungen auf Hirnaktivität gemacht worden, kein EEG, nichts.
Dann ist sie gestorben.Von einer Organentnahme weiß ich jetzt allerdings nichts.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 12:59 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
zuerst bin ich von einem hirntod ausgegangen ohne organspende -
der so von statten geht wie ich es geschrieben habe .

was die organspende von diesen armen menschen angeht kenne ich es nur so das es nach allen ethischen aspekten vor sich geht .
es wurde entschieden die lebenserhaltenden massnahmen einzustellen , wobei dann erst eine rolle spielt ob der patient eine organspende gewünscht hat , vieleicht sogar ein o.spendeausweis von ihm da ist .

wenn ja , oder die angehörigen zugestimmt haben , wird unter narkose die zu spendenden organe entnommen , es ist eine einmalige entnahme danach darf der patient sterben weil die lebenserhaltenden massnahmen eingestellt werden .

das hört sich alles schrecklich an , weiß ich aber niemand darf vergessen das ein blinder mit meiner hornhaut wieder sehen kann oder , oder , oder

es gibt überall schwarze schafe , ja , es gab auch berichte über organhandel , das finde ich auch ganz schrecklich .
ich habe von meiner tochter und mann den auftrag das sie auf jeden fall spenden wollen wenn ihnen etwas passiert und es möglich ist . innerlich wehrt sich da auch etwas in mir , ich hoffe nicht in diese situation zu kommen - wenn doch kann ich ihren wunsch nicht ignorieren

lg alena


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 13:13 
Offline

Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
So wie ich es gelesen habe wird dabei aber alles entnommen, Organe, Haut, Gelenke, Augen,
Speiseröhre, Knochen auch? da bleibt ja nichts mehr über. Finde ich grausam.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr 13. Apr 2012, 13:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 6. Nov 2011, 17:16
Beiträge: 289
Geschlecht: w
florentine hat geschrieben:
So wie ich es gelesen habe wird dabei aber alles entnommen, Organe, Haut, Gelenke, Augen,
Speiseröhre, Knochen auch? da bleibt ja nichts mehr über. Finde ich grausam.



ja flo , es ist grausam diesen gedanken zu denken

vieleicht sollten die zu wort kommen denen damit geholfen wurde was vom anderen entnommen wurde ,
ich wurde von meiner familie darauf hingewiesen was bei einer normalen beerdigung mit den nicht entnommenen organen passiert .....


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 186 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5 ... 8  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Leben im Alter bis zum würdevollen Ende (Trigger? Mal sehen)
Forum: Lebenssinn Lebenshalt Lebenswert
Autor: AnsBriQue
Antworten: 59

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Liebe, Rap, NES, Forum

Impressum | Datenschutz