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 Betreff des Beitrags: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 08:08 
Glaubt ihr an Träume?
Ich glaube an sich weder an Gott noch an etwas mystisches, dabei sollte ich es vielleicht.
Denn ich hatte oft in meinem Leben Träume, die man als "Vorahnung" bezeichnen könnte.
Damals, bevor mein Ehemann starb ging es mir elend, elend, elend..Eigentlich hatte ich gerade eine neue Beziehung angefangen, frische Liebe und endlich zu meinem Geliebten nach Wien gezogen (damals...tja, damals, war es alles so wunderbar und ein Licht am Ende des Tunnels) und doch lies mich der Gedanke an meinen Ehemann nicht los. Schlechtes Gewissen? Wer hat mir es dermassen eingepflanzt? Ich konnte meine neue Liebe nicht geniessen, nicht wirklich. Der Gedanke an meinen von mir verlassenen Ehemann, wie er nicht zu Recht mit seinem Leben kommt (dabei vergass ich, dass er schon vor mir mit seinem Leben nicht im Reinen war), wie er in seiner Wohnung dahin vegetiert, nicht imstande ist den kaputten Wasserhahn zu reparieren, den Kühlschrank zum laufen zu bringen und eine einfache Erklärung paratt hat, für sein Unglück: MEINE FRAU HAT MICH VERLASSEN.
Dabei war er ein Deutscher, in Bremen geboren und aufgewachsen, 17 Jahre älter als ich, mit 2 Ausbildungen, mit 40 noch nie verheiratet gewesen, seit Ewigkeiten keine Freundinn gehabt, von Kindheit an behindert gewesen (ein Glassauge, als er ein Junge war, hat ihm der andere Junge während eines Spiels mit dem Bogen das eine Auge weggeschossen, mir hat es nie was ausgemacht, er nannte uns: das Schöne und das Biest..). Er wohnte noch im Elternhaus. Sie hatten einen tollen vierstöckigen Haus und oben eine separate Wohnung, wo er wohnte und ich danach einzog.
Ich hatte nichts. Keine Rechte in Deutschland, wenig, ständig Visum nachmachen müssen, Eltern weitweg, außerdem spielte es keine Rolle, meine Eltern sind nie für mich eine Stütze gewesen und mittleweile habe ich gar keinen Kontakt, so gut wie keinen. Und ich fuhr weder nach Weißrussland zurück, noch wollte ich hin, dort erwartete mich nichts, außer Perspektivlosigkeit.
Ich war allein. Auch keine Freunde in der kalten nordlichen Stadt. Und mein Mann, der mir einen Antrag machte und somit mir die Möglichkeit für eine permanente Visum bat. Nein, nein, ich habe ihn geliebt, ich habe es nicht pragmatisch berechnet. Es passte nur ntl. in den Kram. Er wusste, sonst muss ich eines Tages doch das Land verlassen und er wollte es nicht. Ich war 24, er 40 so ca. Und ungefähr 5 Jahren waren wir zusammen, dann kam mein jetztiger Lebensgefährte.
Ich verlies meinen Ehemann, lies ihn im Stich, allein, nach dem er mir so geholfen hat und so gut zu mir war. Und dann fingen die Träume, quällende Träume an.
Ich musste noch mal vor Weihnachten hin, wegen dem Visum und Staatsangehörigkeit, wir blieben verheiratet, obwohl ich in Wien mit einem anderen lebte. Da zeigt sich wieder die Großzügigkeit meines Ehemannes, wie gut er zu mir war und anstatt mich rausschmeißen und die Scheidung beantragen, lies er mich sogar bei sich wohnen, wenn ich mal nach Bremen wegen Behörden musste.
Und das letzte mal vor Weihnachten, lebte ich bei ihm beinah einen Monat. Ich hatte starke, sehr starke Depressionen, nichts konnte mich aufmuntern. Wie gingen zum Psychiater und dann bekamm ich das erste mal Benzodiazipine... Der "gute" Psychiater hat sie mir hemmungslos verschrieben. ich bin schnell auf den Geschmack gekommen und schluckt bis zu 8 (!!) Stuck am Tag...Ich war benebelt, und mir ging es immer schlechter, ich bekam Panik, einfach aus nirgendwohin, bekam keine Luft, erstickte in der Angst. Und träumte...vom Tod, eine vernebelte Gestalt beugte sich über mein Bett, ich dachte, ich sei wach, ich lag da wie ein Stück Eis, erstarrt vor Angst und sah direkt dieser Gestalt ins Gesicht. Es WAR der TOD. Ich wusste es.
Als ich nach Wien zurückkehrte war ich nach wie vor ein Häufchen Elend. Und dann nur ein paar Tage später der Anruf. Ich habe erst nicht verstanden, als ich die Stimme der Schwester von meinem Ehemann hörte: P...ist tot, sagte sie. Ich verstand sie nicht, ich dachte, jemand hat sich verwählt.
Dann wiederholte sie das und ich spürte wie mein Körper sich verkrampfte, ich konnte weder atmen noch denken, ich schrie in den Hörer und schmiess es beiseite.. Es war ein grausamer Moment.
Wenn ich nur wüßte, dass ich diesen Moment in zwei Jahren wieder erleben werde..

Und wieder Träume. Die Jahre vergingen. Ich rappelte mich auf. Wir fuhren in Urlaub (so selten wie ich und mein LG Urlaub machten---nie das Geld da) Wir fuhren nur fürs Wochenende in eine süße Gegend in Österreich, idyllisch, wunderschön (ich hatte im nachinein eine Zeit lang eine Allergie bei schönen, kleinen, niedlichen Gegenden, sie wurden für mich die Orte des Grauens)
Zwei wochen davor: ein Traum.. Ich sehe mich mit meinem LG im Auto fahren, und dann stürzen wir ab..ich erlebe diesen Moment ganz heftig, ganz genau, ich weiß, dass ich gleich STERBEN werde, ich weiß, wie sich es anfühlt. Unbeschreiblich grauenvoll. Ich schau noch kurz zu meinem LG, er sieht mich auch an, und wir beiden verabschieden uns, wir WISSEN es, es wars.. und dann stürzen wir mit dem Auto tief..Ich wache auf, mich schüttelt es.

Dann Urlaub, ich kann nicht schlaffen. 3 Uhr nachts. Irgendwas ist nicht in Ordnung, ich weiß nur nicht was. LG schläft schon, ich sitze vorm Fernsehen in unserem Zimmer (Zimmer mit 2 Zimmern, weil er schnarcht und wir können auch in Urlaub unmöglich in einem Bett schlaffen) Und dann klingelt es, mein Handy.
Ich habe Jahre danach mein Handy auf stumm gestellt. Ist jetzt meistens auf stumm. Und Nachts schalte ich es komplett aus.
Ich ging ran, Stimme meines Bruders, sagt etwas, ich wunder mich, wieso er um diese Zeit anruft, lächele und dann kommen seine Worte durch: Katja ist tödlich verunglückt...Gerade hat Polizei angerufen.
Mir blieb der Atem weg, ich glaube es nicht, ich schüttel den Kopf, lache noch, mein lachen wird hysterisch: Willst Du mich verarschen? Ach, komm!
Die Stimme meines Bruders meint: Nein, sie sei tod.

Ich brech zusammen. Ich verstehe nichts mehr. Alles, wie eine mit Wasser übergossene Aquarellgemälde zergeht um mich herum. Ich atme wie ein gestrandeter Fisch, ich atme, krieg aber kein Luft. Ich renne raus, sehe die Hotelangestellten, sie schaun mich merkwürdig an, mein LG rennt mir nach..ich bin auf der Straße. Es ist eine Schmerz, unendlich, unglaublich tief, unheilbar, unüberwindbar, vernichtend..


....................................................................

Und jetzt, die letzte Zeit wieder Träume. Ich habe Angst vor meinen Träumen.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 30. Nov 2011, 08:08 


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 08:50 
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Vorausschauende Träume kenne ich auch, Ragneda, sie sind aber sehr selten.

Ich glaube, dass Deine Ängste an der ungelösten Situation liegen, ist ja auch ganz logisch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 09:00 
Irgendwie weiß ich gar nicht mehr warum ich diesen langen Beitrag überhaupt geschrieben habe
Es war so spontan und loderte in mir, dabei ist es keine Frage an niemanden, nur ein weiteres Erzälungsstück, die ich immer wieder durchkaue :nixweiss:
Und jetzt vor Weihnachten scheint mir wieder alles schlecht zu sein, wieder alles schwarzsehen.
Ich war doch vor kurzem noch so lebensfroh! Entgleitet mir wieder.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 09:10 
Liebe Ragneda,
sind Träume nicht Hinweise darauf, dass eigenes Leben geändert werden sollte, weil die augenblickliche Situation erstickt, weil ohne Änderung der tiefe Fall in die Depression folgt?

Mit dem hier :knuddel: bin ich sprarsam, dir soll er helfen bei deinen vielen Entscheidungen.

Libelle


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 09:31 
Liebe Ragneda,
ja, ich glaube an Träume, ich glaube aber nicht daran, daß sie vorhersehend sind.
Deine Angst davor, daß Deine Träume einen Zusammenhang haben könnten mit den schmerzvollen Ereignissen kann ich aber sehr gut verstehen.
Ich glaube aber auch, daß es möglich ist, daß aus Deiner Angst auch wieder Träume geboren werden können.
Und solcherlei aus Angst konstruierte Träume berühren immer in ihrer Art in der sie uns was erzählen das Grenzgebiet zwischen Tod und Leben.
Denn das macht uns wohl natürlicherweise am meisten Angst.
Hast du eine Möglichkeit abends vor dem Schlafengehen in eine Entspannung zu kommen?
So, daß die unbewusste Anspannung und Anstrengung aus der Angst zur Ruhe kommen kann?
Vielleicht gibt es solche Möglichkeiten für dich und wenn es sie nicht gibt, könntest Du sie Dir vielleicht schaffen....


ich wünsche Dir was Gutes :tröst2:
Das Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 11:39 
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Liebe Stehaufi,

Du schreibst zum Thema:
Zitat:
... Träume, ich glaube aber nicht daran, daß sie vorhersehend sind.

Bei mir war es nicht der Glaube daran, sondern umgekehrt: Ich glaube daran, weil selbst erlebt - zweimal.

Da haben wir es wieder, das Unterbewusstsein ;) ... Meine beiden Vohersage-Träume waren etwas, was das UBW erspürt und vorausgeahnt hat; insofern gar nicht so außergewöhnlich, allerdings "über"sinnlich. Ich habe übrigens erst hinterher erkannt, dass sie die Ereignisse vorweg genommen hatten.


Ragneda,

ich denke, Du hast das hier aufgeschrieben, weil es in Dir gearbeitet hat, war doch gut so; meistens entlastet das Niederschreiben der Gedanken ja schon etwas.

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 12:05 
Hallo Yvette :wink:

mit größtem Respekt für Dein Erlebnis erlaube ich mir doch zu glauben, daß es keinen kausalen (!) Zusammenhang zwischen Trauminhalten und tatsächlichen Ereignissen gibt. In den meisten Fällen gebe ich da menschlichen Rückschaufehlern die Verantwortung. Es sei denn, es geht einen Selbst und den eigenen Körper an. Da lass ich mit mir reden.

STEHAUFMÄDI :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 13:09 
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Hallo Stehaufi, :)

Deine Meinung respektiere ich selbstredend ebenfalls. Meine eigene Erfahrung war aber so, dass es kein Rückschaufehler sein konnte.

Es ist ja eine uralte, universelle Erfahrung und, wie die gemeinsame Bilder- bzw. Symbolsprache, ein völker- und kulturübergreifendes Phänomen, dass Träume eine besondere Art der "Sprache" darstellen und gedeutet werden; diese Deutungen unterliegen natürlich jeweils dem Deuter. Auch deshalb sind hier die Erfahrungen - und meist daraus resultierend der Glaube daran - so unterschiedlich.

(Davon abgesehen: Vermutlich könnten wir beiden stundenlang über alles Mögliche diskutieren, wäre bestimmt sehr interessant. ;) )

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 13:35 
JA ich glaub auch Ivette, wir hätten da Diskussionsstoff über viele einzelne Keksebackzeremonien lang :trippel:

Grüße!
Stehauf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 14:59 
Es dreht sich bei dem Thema ja immer um die Unabwendbarkeit. Eine echte Prophezeiung lässt uns ja keinen Spielraum mehr. Da kannste machen watte willst, auch nicht schlecht eigentlich...


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 18:36 
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Ich glaube, Gompert, deshalb kleiden sich die Träume eben auch in Bilder, die sich dann oft nur von rückwärts betrachtet enträtseln. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch:

Sie können Geschehnisse voraussagen, ohne sie direkt zu erkennen zu geben; sie lassen aber die Möglichkeit offen, sie zu deuten - und somit zu erkennen. Wenn man sie sozusagen "rückwärts lesen" kann, ist die Unabwendbarkeit nicht mehr die Frage. Es war ja schon ...

Ich glaube auch nicht, dass Träume uns eine Art Gebrauchsanweisung geben wollen, deshalb ist das vorher Deuten in meinen Augen nicht ihr Sinn; im Falle, wo es das wäre, würde uns die Deutung "mitgeliefert". Für mich sind Träume, auch als Vorhersagen, prinzipiell Hinweise der Seele darauf was ist, aber kein "Tu dies oder lass das".


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 19:13 
Guten Abend, Ihr Lieben!

Bevor unsere Träume zu uns kommen (eine schöne Thread-Idee, liebe Ragneda, doch dass Deine Träume Dich momentan offenbar wieder so plagen, weil sie nur in Gestalt von Alpträumen Dich besuchen oder eher: heimsuchen, - das tut mir sehr leid!), ein paar tastende (weil noch sehr neue) Überlegungen zum Thema von mir, da ich derzeit auch an Träumen zu knapsen habe.

Ich habe jahrzehnte lang "gar nicht geträumt", konnte mich also überhaupt nicht daran erinnern (oder nur in seltensten Fällen, bei Alpträumen, so alle Vierteljahr mal einen halben).
Seitdem die Analyse begonnen hat bzw. ich auf dem Weg zu ihr war (war ja etwas holprig dahin), kann ich mich zumindest an die Enden meiner Träume oft erinnern. Auch dann, wenn es keine Alpträume waren.
Die kommentiert/"deutet" mein freudianischer Hintercouchler immer. Und irgendwie kommen da ganz spannende Sachen raus. (Manches durchschaue ich mittlerweile auch allein.)
Z.B., dass mein UBW - das garstig ES (da kommen die Träume ja her) - weg will, und dann aber doch nicht, wie ICH auch also.
Auch die (wechselnde und doch in Grundkomponenten konstante) Gestalt dieses "weg" ist jeweils interessant. (Nö, verrat ich jetzt nicht.)
In dem Zusammenhang meinte der von hinter der Couch neulich, dass Träume mit realen "Inszenierungen" (die ja auch vom ES mitbeeinflusst sind), also einem Handeln in und Erleben von Realität, mitunter Parallelen aufweisen würden, die sie vergleichbar machten. Und dass dieses ES sehr viel sensiblere Antennen für "die Welt" hätte, als wir dächten. - Bzw. hielten wir, wenn wir das mal wahrnehmen würden, das dann für "Prophezeiung", "in die Zukunft-Blicken" oder ähnliches, was es aber nicht sei, sondern nur ein anderer, sehr feinfühliger Zugang zur Realität, der eben unbewusst bleibt, aber in ihr vieles wahrnimmt, was unserem Bewusstsein entgeht.

Herrje? War das jetzt zu verstehen? (Knotkopf, ich aber auch!)

Einen lieben Gruß in die Runde - und gute Träume allen hier!
Sigune


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Mi 30. Nov 2011, 19:14 
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Liebe Ragneda,

auch ich hatte oft zwischendurch Träume vom Tod. Allerdings, so verschieden die Träume auch waren, so ging es doch immer um MEINEN Tod. DEN habe ich im Traum allerdings nie erlebt, sondern der brach vorher ab...

Ob es nun wahr ist oder nicht, weiß ich nicht, aber ich hab mich da verschiedentlich informiert und die Kernaussage war eigentlich immer: Träume vom Tod stehen meist nicht für den Tod an sich, sondern für einschneidende Veränderungen im eigenen Leben. Sie stehen für Abschließen, hinter sich lassen, Begebenheiten unweigerlich und ohne Rückkehr beenden und sie "sterben lassen". Rückblickend für mich traf es immer zu!

Könnte ja auch, wenn die Theorie stimmt, nicht ganz abwegig für Deine Situation stehen.

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Do 1. Dez 2011, 11:12 
Mir haben Träume wesentlich weiter geholfen. Eigentlich macht dieser thread mir erst recht bewusst, wiesehr.

Ich nehme Träume als Metaphern an. Sie haben mir handfestere Einsichten verschafft als meine ganzen Therapien zusammen. Ich hätt mir gewünscht dass ich durch eben diese Therapien friedvoller träumen würde. Das ist nicht der Fall. Es mag daher rühren dass wichtige Fragen in meinem Leben immer noch keine Antwort bekommen haben, dass vieles, sowohl beruflich als auch persönlich und emotional, viel mehr im Umbruch ist als in jüngeren Jahren und ich spüre wie unerwachsen ich geblieben bin in meiner gut getarnten Widerspentigkeit. Ich will mich, wie ein verwilderter Hund, immer noch nicht von den Menschen mit ihren gesellschaftlichen Forderungen einfangen lassen.

Ich habe in Lebenslust den Traum beschrieben der meine Lebenseinstellung aufdeckte: wie ich, schwimmend, mich nicht von eines anderen Vater an Land ziehen lassen wollte, da ich meinen eigenen Vater wollte der verstorben war. Dieser Traum hat zu EMDR-Sitzungen geführt in denen ich diese Entscheidung rückgängig machte und Hilfe annahm. Das wiederum hat mein Leben so ziemlich auf den Kopf gestellt.

Hätte ich den Traum auch anders interpretieren können, verwenden können? Ihn vielleicht auch ignorieren können? Für mich steht fest dass er mir die wichtigste Erkenntnis meines Lebens gegeben hat. Ich träume immer noch viel und heftig, verdränge es aber schleunigst, mein Seelchen scheint da zu weiterer Verarbeitung noch nicht wieder betriebsbereit zu sein. Ich muss es wohl noch ein wenig pampern. Das kann ich nur all zu gut. :rolleye:


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Do 1. Dez 2011, 13:11 
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Gompert,

mich beeindruckt das, was Du erzählst. Weil ich in den letzten 10 Jahren ganz viel Vertrauen in solche Dinge - im Grunde ins Leben, ins geführt Werden - setze: Ich meine, Du hättest diesen wichtigen Traum nicht anders interpretieren "können", weil sich Dir zu dem Zeitpunkt diese Frage gar nicht stellte.

Wenn wir immer mehr lernen, uns dem Strom des Lebens zu überlassen - ich glaube, das ist es - brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen: nichts "Verpasstes", nichts Falsches, nichts Verfrühtes ... es gibt so betrachtet nichts mehr, mit dem wir uns unnütz herum schlagen müssen.

Und so bleiben uns Zeit und Kraft, uns den wirklich anstehenden Aufgaben zu stellen, mit ganzer Seele, und wenn wir Glück haben, sogar mit ganzem Herzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 03:33 
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Im anderen Forum hatte ich ja auch einen Traumthread. Finde Träume auch sehr interessant und bin ganz froh, daß meine Träume meist recht neutral sind.
Ich bin der überzeugung, daß Träume das wiederspiegeln, was einem in dem Moment grad sehr wichtig ist. Oder auch etwas, das das Unterbewußtsein gerade ziemlich beschäftigt.

@Ragneda
Ich bin mir sicher, daß du deinem Ex-Ehemann eine glückliche gemeinsame Zeit geschenkt hast. Lieber 5 Jahre glücklich als überhaupt nicht. Leider klappt es eben nicht immer, daß eine "ewige Liebe" tatsächlich lange hält. Vermutlich wart ihr einfach zu unterschiedlich um langfristig glücklich miteinander zu sein.

Ich wünsche dir, daß für dich auch mal positive Träume in Erfüllung gehen :knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 11:41 
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Ich hatte heute Nacht eine Katze. In meinem Elternhaus.
(90 % meiner Träume spielen in meinem Elternhaus :kopfkratz: )

Es war ein kleines kränkliches Kätzchen. Ich musste darum
kämpfen, es zu behalten, da meine Eltern Katzen ablehnen.

Es hatte einen Korb, mit Zeitungspapier ausgelegt. Ich wollte eine Decke
nehmen, durfte ich nicht.

Dann brachte ich ihm Milch in einem Eierbecher.
Es trank zunächst so wie Katzen trinken, dann aber so wie Rinder trinken
(Schnauze rein und saugen) Es verschluckte sich und spuckte
den Kristall von TimpeTe und eine rosa Perle aus.

Ich wollte es am Weitertrinken hindern, damit es nicht noch etwas verschluckt.
Aber es trank weiter und erstickte dann. ich versuchte es, zu retten.
Klopfte es, stellte es auf den Kopf, griff ins Mäulchen aber es wurde
innerhalb von Sekunden kalt und starr und war tot.

Ich war Schuld. :(

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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:08 
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Oh Bounce, ein harter Traum. :tröst2:

Aber Tod symbolisiert im Traum "nur" das Sterben alter Einstellungen oder Überzeugungen - in Wirklichkeit ist das also nicht so bedrohlich, wie es meist wahrgenommen wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:14 
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90% meiner Träume finden in öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Mein Ziel kenne ich fast nie und häufig verpasse ich Bahnen oder Busse oder irre auf Bahnhöfen herum. Manchmal hab ich auch keine Fahrkarte. Wenn ich für alle nächtlichen Reisen ins Nirgendwo bezahlen würde, wäre ich hoch verschuldet.

Aber letzte Woche hab ich auch mal von meinem Analytiker geträumt. Er lag mit mir auf einer Couch und sah aus wie mein Ex..


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:25 
Augustine, ich hab mal geträumt dass meine Analytikerin bei mir am Bett stand, bin aufgewacht und hab ihr gesagt, dass das zu weit geht, hier zu erscheinen. Das habe ich erzählt und sie meinte, dass ICH sie an mein Bett zitiert habe und wollte wissen warum. :oops: Nie wieder erzähl ich so was. Habs auch nicht mehr geträumt. Das geht zu weit...

Frage zurück: Warum hast du deinen Analytiker auf deine Couch zitiert?


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:29 
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Danke Ive,
am Schlimmsten war eben, dass ich es nicht davot beschützt hatte, zu sterben.

Augustine!!!
- ich bin auch ständig unterwegs, mit dem Fahhrrad, mit dem Bus,
im Dunklen auch mal im Hellen, immer soll ich zu meinem Elternhaus.

-irre durch Flughäfen/Bahnhöfe (unendliche Rolltreppen).
Verpasse Züge, Flüge. Falsche Richtung, falscher Zug.
Wobei da dann Ziel unbekannt ist, weiß nur, dass ich falsch bin.
Manchmal ist der Zug auf einmal ein Schwimmbad und ich stehe
nackt auf dem drei Meter Brett.
Oder ich muss total verdreckte öffentliche Toiletten benutzen.

Wenn ich so eine Unterwegs-Nacht hatte, bin ich am nächsten Tag wie gerädert.
Geht es dir auch so?

Ich hätte gerne auch mal schöne Träume!

_________________
Alles ist möglich


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:34 
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Es war gar nicht meine Couch, sondern eine geträumte Therapiecouch. Und dass er da dann mit mir lag, tja, Wunscherfüllung? Aber so richtig erfüllt wurden da keine Wünsche, ich hab die Finger von ihm gelassen und er von mir. Ich habs ihm erzählt. Er meinte, ich habe an der Grenze entlang geträumt. Ich erzähl ihm sowas immer. Würd ihm am liebsten jedes Mal so einen Traum mitbringen. Er freut sich über solche Träume (zeigt er nicht, merk ich aber).

@ Bounce: ich kringel mich gerade. Kloträume hab ich auch oft. Meistens ist es dann so, dass ich ganz in echt tierischen Druck auf der Blase habe und dann versuch ich das irgendwie wegzuträumen, geht aber natürlich nicht. Ich sitze dann nachts oft auf irgendwelchen Gemeinschaftstoiletten, ohne Trennwände und so. Schrecklich. Und erleichtern tut mich das nie! :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:42 
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Alter: 37
Bounce hat geschrieben:
Manchmal ist der Zug auf einmal ein Schwimmbad und ich stehe
nackt auf dem drei Meter Brett.

:lol: Ich hau mich weg echt

Zitat:
Wenn ich so eine Unterwegs-Nacht hatte, bin ich am nächsten Tag wie gerädert.
Geht es dir auch so?

Hm, weiß nicht, ist unterschiedlich glaube ich. Zudem bin ich eigentlich sowieso fast immer ziemlich geschreddert morgens.

Aber die anstrengsten Träume die ich manchmal habe sind die: Ich will zur Therapie oder bin auf dem Weg dort hin, die Zeit rennt mir davon und auf dem Weg dort hin passieren tausend Katastrophen, die mich daran hindern, zur Therapie zu kommen. Hunde, die mich beißen, Züge die in die falsche Richtung fahren, Leute die mich festhalten oder meine Beine, die sich auf einmal nur noch in Zeitlupe bewegen.. und irgendwann weiß ich, ich schaffe es nicht rechtzeitig, die Stunde ist flöten und ich hab Angst vor Konsequenzen... urgs. Nach sowas bin ich komplett fertig!


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:49 
Bounce,
bei deinem Traum denke ich, du bist einen negativen Anteil von dir losgeworden und hast 2 postive gewonnen: die Perle und den Kristall. Welche Anteile das von dir sind, das weißt nur du.


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 Betreff des Beitrags: Re: Träume
BeitragVerfasst: Sa 3. Dez 2011, 13:54 
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Ich glaub nicht, dass man die Träume anderer deuten kann. Da ist selbst mein Analytiker total vorsichtig, fragt mich immer erst, was mir noch dazu einfällt, bevor er was dazu sagt. Langsam lerne ich das überhaupt erstmal, mit Träumen in der Therapie umzugehen, bisher war ich da total blockiert und konnte mich nur seltenst an Träume erinnern. Damit fangen wir eigentlich gerade erst an. Aber wie gesagt, nicht mal er deutet mir so geradezu einen Traum..


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