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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 20:36 
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Ich überleg mir schon die ganze Zeit,wenn meine Mutter im Altenheim versterben sollte und es so
schwierig ist ein günstiges Bestattungsunternehmen zu finden und so lange dauert ( Tage), wo kann sie dann
solange verbleiben, wie schnell muß man sie von dort abholen lassen? Was wenn man nicht so schnell
was findet?

Edit:
Thema vom ursprünglichen Thema abgetrennt

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 12. Aug 2012, 20:36 


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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 20:45 
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@ florentine

Das ist schwierig, aber hängt davon ab, ob sie verbrannt werden mag; dann ist es leichter, weil es "nur" eine Urne gibt und ziemlich viel Zeit. (Oh man.... wie gruselig organisatorisch sich das alles anhört....)

Mein Bruder durfte einstweilen nicht verbrannt werden (Obduktion, Papiere etc.) und das war echt ätzend, weil er wochenlang in der Kühlkammer hing.

Wenn einer Verbrennung zugestimmt wird, hast Du weniger zeitlichen Druck.

Allerdings ist das ihre Entscheidung. Meine Oma z.B. wollte das nicht! Da muss man dann das Grab auch größer kaufen (1 Grab = eine Grabbestattung oder 4 Urnen) und die Dauer des Grabes ist auch um 5 Jahre länger.

Ich kann nur raten: Sprich mit Deiner Mutter darüber, solange das noch geht. Ich hab da grad wirklich neuerliche Dinge erfahren.

LG Else


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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 21:16 
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Else hat geschrieben:
Das ist schwierig, aber hängt davon ab, ob sie verbrannt werden mag; dann ist es leichter, weil es "nur" eine Urne gibt und ziemlich viel Zeit


Ja es ist gruselig, ich habe mir da überhaupt noch nie Gedanken drum gemacht, aber es kann ja alles mal ganz plötzlich kommen. Ein Krematorium ist unabhängig vom Beerdigungsinstitut?

Eine Urne muß man glaube ich gar nicht unbedingt beisetzen lassen, wenn man z.B. angibt diese außerhalb
Deutschlands im Urlaubsort beisetzen lassen zu wollen. (Natürlich ein Trick, hab ich mal gehört von einer Bestatterin während einer Weiterbildung).An andere Dinge kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

Dann habe ich mal gehört,es gibt außerhalb dieser Stadt ein Krematorium mit Trauerraum.
Also müßte es ja auch alles ohne Bestattungsunternehmen gehen. Also vom Krematorium direkt zum
Friedhof?

Else hat geschrieben:
Mein Bruder durfte einstweilen nicht verbrannt werden


Ist das ein anderer Bruder als der der den Unfall hatte?

Else hat geschrieben:
Allerdings ist das ihre Entscheidung.


Aber wenn das vorher nicht genau festgelegt ist, ich kann sie ja jetzt schlecht danach fragen,
wo es ihr schon so schlecht geht. Ich weiß ja auch nicht inwieweit sie ihren Zustand jetzt selber
mitbekommt und es ist mir schon lieber wenn sie das selber garnicht so bewußt mitbekommt.

Else hat geschrieben:
Ich hab da grad wirklich neuerliche Dinge erfahren.


Wie meinst du das?


Ich muß noch dazu sagen meine Mutter ist auch nicht gläubig.

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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 21:40 
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"Kann ich die Urne mit nach Hause nehmen?

In Deutschland besteht eine Beisetzungspflicht für Urnen. Um diese Pflicht zu umgehen, gibt es die Möglichkeit, die Urne ins Ausland (i. d. R. in die Niederlande) zu versenden und von dort aus zu "reimportieren" oder im Ausland eine Grabstelle zu erwerben (z. B. "Oase der Ewigkeit", im Schweizer Kanton Wallis) und die Urne nach einer Zeit der persönlichen Abschiednahme dorthin zu bringen. Einige Krematorien ermöglichen es auch, dass Sie eine kleine Menge der Asche in einem Amulett bekommen. Sie sollten allerdings diese Formen des Abschieds genau überlegen."

Aus: Cordula Caspari, Bestattungen

Es gibt ja auch ganz individuelle Bestattungsunternehmen:


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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 21:43 
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florentine hat geschrieben:
Ein Krematorium ist unabhängig vom Beerdigungsinstitut?


Ich bin da auch nicht so versiert, aber ich glaube, EIGENTLICH schon. Wenn mans allerdings einem Beerdigungsinstitut in die Hand gibt, ohne Ansage, wird dieses entscheiden.

florentine hat geschrieben:
Dann habe ich mal gehört,es gibt außerhalb dieser Stadt ein Krematorium mit Trauerraum.
Also müßte es ja auch alles ohne Bestattungsunternehmen gehen. Also vom Krematorium direkt zum
Friedhof?


Ja, davon habe ich auch gehört. Scheint wohl so, dass man das auch selbst bewerkstelligen könnte, wenn mann wollte und könnte.

florentine hat geschrieben:
Ist das ein anderer Bruder als der der den Unfall hatte?


Nein florentine, ich hab nicht nur einen Bruder. Der Verunfallte ist ein anderer, als der Verstorbene.

florentine hat geschrieben:

Wie meinst du das?


Dass meine Mutter jetzt letzte Woche bekundet hat, dass sie anonym beigesetzt werden will. Darauf wäre ich niemals gekommen und hätte auch entgegen gehandelt, weil SIE dieses Familiengrab immerzu unterhält und pflegt. Seit Jahrzehnten schon und ich dachte, auch für sie.


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BeitragVerfasst: So 12. Aug 2012, 22:11 
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Bei einer anonymen Beisetzung kann man glaube ich nicht dabei sein und erfährt nicht wo die Stelle genau
ist.

Ich hab mir gerade überlegt dass man eine Trauerfeier mit der Urne an einem Lieblingsort von meiner
Mutter abhalten kann ganz individuell und die Urne später halbanonym beisetzen lassen kann.

Aber.............

angeblich hat meine Mutter eine Sterbeversicherung, dann wird es sicher alles mit Sarg und Kirche,

so wie es sich gehört( auf sowas legt sie ja Wert,obwohl nicht gläubig)stattfinden.

Noch lebt sie ja.

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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 07:42 
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Kleine Randbemerkung: Ich dachte auf Anhieb, bei DEM Titel, es ginge um das Weiterleben nach dem Tod - und wunderte mich schon ... :confused:

Ob freie Bestattungsunternehmen da sind, ist sicherlich auch örtlich verschieden. Ich kenne es gar nicht, weder aus der alten Heimat noch aus der neuen, dass nicht zeitnah abgeholt werden kann. :kopfkratz:


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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 08:55 
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Yvette hat geschrieben:
Kleine Randbemerkung: Ich dachte auf Anhieb, bei DEM Titel, es ginge um das Weiterleben nach dem Tod


Hört sich auch so an,

es ging aber einzig und alleine um die Frage wo die Toten verbleiben können bis man ein geeignetes

Bestattungsinstitut gefunden hat, wenn man jetzt nicht zu Hause oder im Krankenhaus stirbt.

Etwas makaber, ich weiß.

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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 12:09 
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Mir fiel auf die schnelle nichts ein;ändere ich aber sofort ab, wenn ihr mir (Florentine) was passendes sagt.


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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 13:48 
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Ist auch nicht einfach, Ganter. Wie wärs mit "Bestattung und was dazu gehört"?


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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 19:27 
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Oh ... und schon stehts da. :) Ich hoffe, für Dich, Florentine, ist das so okay.

Gruß, Yve


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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 19:33 
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Soweit ich weiß (mal gehört habe), ist man nicht gebunden an bestimmte Bestattungsunternehmen; die bieten halt - der Einfachheit halber - das komplette Programm: Beginnend mit der Abholung (wo auch immer) und endend mit der Beisetzung oder ggf. sogar Organisation der Grabpflege etc. und sind firm in allen Gepflogenheiten und div. Vorschriften.

Man kann das auch alles einzelnd und individuell handhaben, aber ich denke, da muss man sich viel informieren und endlos selbst regeln.

Also Krematorium aussuchen geht m.W., aber man kann dann nicht einfach mit der Urne unter dem Arm nach Hause schlappen, um sie z.B. irgendwann nach Monaten im Wald zu vergraben. Zumindest in Deutschland ist das verboten.

Wenn eine Verbrennung angedacht ist, hat man allerdings danach recht viel Zeit, sich zu überlegen, wie man eine Beisetzung handhaben möchte.

Wenn jemand der Verbrennung allerdings widerspricht (ggf. der/die Verstorbene zu Lebzeiten z.B., wie meine Oma), dann sind da ggf. Fristen einzuhalten, denn selbst gekühlt, ist ein Leichnam nicht unendlich aufbewahrbar.

Auch unterscheidet sich die Grabgröße erheblich! In unserem kleinen Familiengrab kommen 1 Sarg auf 4 Urnen. Und die Dauer des Grabeigentums unterscheidet sich auch um 5 Jahre (20 vs. 25 Jahre).

Klar, makrabres Thema, aber ich finde es gut, wenn es zumindest grob zu Lebzeiten geregelt werden kann, bzw. die Hinterbliebenen einen groben Rahmen haben, damit sie im Sinne des Verstorbenen agieren.

LG Else


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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 21:20 
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Yvette hat geschrieben:
Oh ... und schon stehts da. :) Ich hoffe, für Dich, Florentine, ist das so okay.


Ja ist okay.

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BeitragVerfasst: Mo 13. Aug 2012, 21:29 
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Else hat geschrieben:
Man kann das auch alles einzelnd und individuell handhaben



Ja, so wie bei den Geschichten von Frau Cordula Caspari:


"Geschichten, die der Abschied schrieb

Frau K. war eine sehr gepflegte Dame, die einen Tag nach ihrem Tod einen Termin beim Frisör gehabt hätte. Die Töchter legten ihr im Sarg noch eine Dauerwelle, damit sie in gewohnter Weise ihren „letzten Weg“ gehen kann.

Das Baby der Familie K. starb am Ende der Schwangerschaft. Die Eltern massierten es liebevoll mit Rosenöl und betteten es in Rosenblüten. Bei der Trauerfeier verlas die Rednerin einen Brief der Eltern an ihr Kind.

Herr O. starb 50-jährig sehr plötzlich. Wir feierten die Trauerfeier an seinem Geburtstag mit Kaffee und Kuchen um den Sarg. Am Ende der Feier stellte eine Freundin ein gefülltes Schnapsglas vor das Bild auf seinem Sarg. Alle Gäste kamen und stießen mit ihm an.

Frau E. sammelte Engel. Zum Abschied bekam jeder Trauergast einen Engel aus Ihrer Sammlung.

Herr H. nahm sich das Leben. Die Familie und die Freund/-innen hatten noch so viel zu sagen. Bei der Trauerfeier bekamen alle kleine Briefumschläge und Kärtchen und konnten alles zu Papier bringen und zum Sarg legen. Die Briefe wurden mit dem Sarg verbrannt.

Die Angehörigen von J. mochten das Geräusch der Erde nicht, wenn sie auf das Grab fällt. Der Sarg wurde im Grab erst mit Zweigen und Stroh bedeckt. Erst dann wurde das Grab mit Erde geschlossen.

Herr R. litt unter einer schweren Lungenkrankheit und Atemnot. Er hatte immer Angst unter die Erde zu müssen. Seine Asche wurde vom Heißluftballon aus verstreut.

Frau R. hing sehr an ihrem Hund. Die Freundinnen legten ein Foto des Hundes und das Hundehalsband mit in die Urne.

Herr H. reiste viel in der Wüste, weil ihn die Leere faszinierte. Bei der Trauerfeier gab es keinen Blumenschmuck, nur den Sarg mit einer roten Rose der Ehefrau.

Frau L.’s letzte Worte waren: „Ich werde auf einer Blumenwiese sitzen und auf Euch warten“. Bei der Trauerfeier bestand die Dekoration nur aus lebenden Frühlingsblumen in Töpfen, die von den Trauergästen anschließend nach Hause genommen wurden.

Für Herrn T. schrieben die Kinder Psalmen in den Sargdeckel, damit er von Gottes guten Worten umhüllt sei.

Herr N. feierte gerne ausgiebig mit seinen Freund/-innen Gartenfeste. Die Trauerfeier fand im Garten unter einem großen Baum statt. Nachdem der Sarg vom Grundstück getragen worden war, wurde das Bierfass angestochen.

Frau L. malte wunderschöne Bilder. Aus einem Bild wurden die Trauerkarten gestaltet.

Herr H. starb obdachlos und ohne Angehörige. Da er sein Leben lang gerne trank, bekam er ein „Sixpack“ Bier und einige Flaschen „Kümmerling“ mit ins Grab.

Die Tochter von Frau G. hat ihre Mutter nach dem Tod wie ein Kind auf den Arm genommen und im Sarg gebettet. Sie hat sie mit einem Federbett zugedeckt und bis zur Nasenspitze liebevoll eingekuschelt.

Herr H. hatte ein ganz persönliches Symbol. Es wurde auf den Sarg gemalt, es zierte die Kondolenzlisten und schmückt seinen Grabstein.

Herr H. blies seinem Freund am Grab auf dem Jagdhorn einen Abschiedsgruß.

Frau M. liebte es, mit einer ganz speziellen Creme lange massiert zu werden. Sie erhielt nach ihrem Tod noch eine ausgiebige Ganzkörpermassage. Alle Zeichen ihrer Krankheit verschwanden dabei.

Herr K. kam von einer Weltreise zurück. Er wurde in seinem Schlafsack bestattet."

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BeitragVerfasst: Di 14. Aug 2012, 16:28 
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Komplett erzählen kann ich es noch nicht.
Was ich mitbekommen habe ist: Zuhause kann eine verstorbene Person bis zu 36 Stunden verbleiben. Spätestens dann sollte die Überführung zumindest zu einem Bestatter erfolgen.
Meist ist ja bekannt wo die Beerdigung bzw. Bestattung stattfinden soll.
In eher ländlichen Gegenden gibt es auch meist nur ein oder zwei Bestatter, so daß die Auswahl auch recht einfach ist.
Große Bestattungsunternehmen können teils eigene Krematorien besitzen.
Krematorien sind aber meist unabhängig, damit alle Bestattungsunternehmen der Gegend Zugang dazu haben.
Was mir gesagt wurde, nur ein Bestattungsunternehmen erhält Zugang zu einem Verstorbenen und die Möglichkeit die Person mitzunehmen. Meist um sie zur Aufbahrung am Bestimmungsort vorzubereiten.
Teils besitzen Bestattungsunternehmen auch einen eigenen Saal, wo Trauerfeiern stattfinden können. Auch bei Krematorien ist das möglich. Dürfte aber von Region zu Region verschieden sein.
Üblicher Weise finden Trauerfeiern auf dem Friedhofsgelände statt.
Meist im Anschluß daran kommt die Beisetzung entweder von dem Sarg bei einer Erdbestattung, oder der Urne bei einer Urnenbeisetzung, wobei dann zuerst die Kremation stattgefunden haben muß, was man auch individuell festlegen kann.
Wird die Person erst spät gefunden, wird relativ rasch eine Kremation vorgenommen, so daß nur noch die Urne dasteht.
Wenn noch unklar ist, wie es mit der verstorbenen Person weiter geht, wird diese in einem Kühlraum untergebracht um die Unklarheiten lösen zu können.
Theoretisch könnte eine verstorbene Person auch völlig ohne Bestatter zur letzten Ruhe gebettet werden, doch soweit mir bisher bekannt kommt das nicht vor, da eh wegen Überführung der Person und Vorbereitung für den weiteren Verbleib ein Bestatter benötigt wird. Nur mal ein Beispiel, woher sonst sollte man einen Sarg bekommen können?
Was mir unbekannt war, daß man jederzeit die Möglichkeit hat bei einem Bestatter einen Vorsorgetermin zu vereinbaren. Hätte ich beinahe gemacht, hatte an dem Tag dann aber keine Zeit dazu. Kurz darauf bekam ich dann die Todesnachricht, so daß ein Vorsorgetermin gar nicht mehr möglich war, weil nun schon die Entscheidung anstand.
Wäre das Bestattungsunternehmen Caspari nicht enorm weit weg, hätte ich es mir durchaus vorstellen können, dorthin den Auftrag zu vergeben.
Meine Empfehlung ist, sich wenn möglich in aller Ruhe umzuschauen und individuell zu entscheiden, wem man die verstorbene Person anvertrauen möchte.
Hängt natürlich davon ab, ob man diese Zeit hat, oder ob alles ganz schnell gehen muß.
Ob in Einzelfällen auch ein Bestatter bestimmt werden kann, ist mir gerade nicht bekannt, könnte ich mir aber vorstellen. Beispielsweise bei Verstorbenen ohne (ermittelbare) Angehörige.
Auf den Internetseiten der Bestatter finden sich diverse Möglichkeiten, wie der Weg zur letzten Ruhe stattfinden kann. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan.

Zitat:
Klar, makrabres Thema, aber ich finde es gut, wenn es zumindest grob zu Lebzeiten geregelt werden kann, bzw. die Hinterbliebenen einen groben Rahmen haben, damit sie im Sinne des Verstorbenen agieren.

Leider habe ich mich nie wirklich damit befasst, weil ich an dieses Thema nie denken wollte.
Dadurch habe ich nun aber das Problem, daß ich selbst die Entscheidungen treffen muß, was ich denke was im Interesse meiner Mutter ist.
Die Verwandtschaft hat es teils besser, da ist inzwischen schon in etwa festgelegt was gewünscht wird.
Ob das dann aber tatsächlich verwirklicht wird, wird sich dann zeigen.

Technische Frage an Ganter mal nebenbei: Mir ist eine Funktion Spoiler bekannt, durch die Inhalte "versteckt" werden können und nur durch bewußtes anklicken sichtbar werden.
Gibt es die hier im Forum auch? Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte. Ich habe sie mir auf der Homepage durchgelesen, im Forum gehen sie mir allerdings derzeit etwas nahe. Deshalb fiel mir das auch ein.
(Kann aber ruhig stehen bleiben, nur für die Zukunft würde mich das mal interessieren.)


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BeitragVerfasst: Mi 15. Aug 2012, 11:36 
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Ja, den Spoiler-Tag gibt es:

[ spoiler] text [ /spoiler]

(Ohne die Abstände innerhalb der 4-eckigen Klammern)

bzw. wenn man "Quote" oder Antwort drückt, dann ist oberhalb des Textfensters der Button dazu


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BeitragVerfasst: Mi 15. Aug 2012, 16:30 
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SPOILER:
...Test

Das ist nur ein Test. Funktioniert: Man klickt auf den Raum vor dem Wort Spoiler und es erscheint das Versteckte.

Zitat:
Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte.
Ich z. B. wollte es nicht. Hab nur die ersten beiden Abschnitte gelesen und dann nichts mehr davon. Die Idee des "Versteckens" triggernder Texte finde ich gut.


LG Yve


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BeitragVerfasst: Sa 18. Aug 2012, 09:09 
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Zitat:
Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte



Yvette hat geschrieben:
Ich z. B. wollte es nicht.


Diese "Geschichten" beschreiben nur wie man es auch anders machen kann.

Ich finde es zum Beispiel grausam eine verstorbene geliebte Person sofort in das Bestattungsunternehmen,

in fremde Räume zu geben.

In diesen "Geschichten" wird nur beschrieben dass man eine verstorbene geliebte Person auch zu Hause
48 Stunden aufbahren kann, so wie es früher üblich war und evtl. bei der Gestaltung des Sarges innen und
außen noch mitgestalten kann sowie bei der Planung einer induviduellen Trauerfeier.

Dann ist doch auch die Trauer leichter wenn man das alles noch mitbegleiten kann, als wenn einem das alles so aus den Händen gerissen wird, mal ganz zu schweigen von den ca. 5000 Euro, die das kostet.

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BeitragVerfasst: Sa 18. Aug 2012, 22:34 
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florentine hat geschrieben:
Zitat:
Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte



Yvette hat geschrieben:
Ich z. B. wollte es nicht.


Diese "Geschichten" beschreiben nur wie man es auch anders machen kann.


Hallo florentine,

durch deinen Link auf die Seite der Bestatterin war es schon möglich sich diese Geschichten durchzulesen. Dadurch haute es mich auch nicht um, als ich die Geschichten hier auch las.
Im Normalfall hätte ich wohl einen ziemlichen Bogen um das Thema und somit auch deinen Beitrag gemacht, weil das in mir Dinge aufgewühlt hätte, die ich für mich nicht unbedingt gewollt hätte.

Es gibt eben Dinge, die Gefühle auslösen, ohne daß man das eigentlich haben will. Das läßt sich dann meist auch nicht gleich wieder stoppen. Durch meine aktuell besondere Situation machte es mir zu meiner Überraschung im Moment gerade wenig aus, aber mir fiel ein, wie ich darauf im Normalfall reagiert hätte.

Darum kam ich auf die Frage mit dem Spoiler.

Hätte ich das gepostet, hätte ich es in Spoiler-Tags gesetzt, weil ich weiß, wie mir damit zumute wäre. Du hast beruflich bedingt mit dem Thema etwas mehr zu tun, daher hast du dir sicher auch einen persönlichen Schutzmechanismus zugelegt, um das nur so nah wie es nötig ist, an dich heran zu lassen, ohne dich davon überwältigen zu lassen. Wer damit nie oder nur selten zu tun hat, hat oft keinen solchen Schutzmechanismus und ist der Sache voll ausgeliefert.

Zitat:
Ich finde es zum Beispiel grausam eine verstorbene geliebte Person sofort in das Bestattungsunternehmen, in fremde Räume zu geben.


Das kann ich nachvollziehen. Wie ich darüber denke, kann ich dir grad gar nicht beschreiben, weil sich meine Finger weigern darüber zu schreiben. Für mich ist das kein einfaches Thema. Vielleicht wird es mir ja später mal möglich sein mich zu äußern. Hab paarmal zu Sätzen angesetzt, doch die endeten irgendwo mittendrin, ohne einen richtigen Sinn zu ergeben.

Zitat:
In diesen "Geschichten" wird nur beschrieben ...


Soweit ich mitbekommen habe sind es 36 Stunden.
Cordula Caspari hat ja auf ihrer Seite erwähnt, daß sie sich nicht nur um die verstorbene Person bemüht, sondern auch um die Hinterbliebenen, die die Möglichkeit haben individuell bei einzelnen Schritten auf Wunsch mit dabei zu sein. Das hat auch der Bestatter angeboten, den ich beauftragt habe.
Inzwischen habe ich einige Termine mit ihm gehabt und dort angenehme Gespräche, die mir das Gefühl gaben, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Auch mit dem Pfarrer der nun zuständig ist, konnte ich mich auf angenehme Weise unterhalten.
Auch das ist nicht so selbstverständlich, weil man eben nicht mit allen Menschen gleich gut zurecht kommen kann.

Zitat:
Gestaltung des Sarges


Da triffst du eines meiner Triggerthemen voll. Einer der Hauptgründe weshalb ich den Bestatter auswählte, den ich dann beauftragt habe, war; daß ich zu dem Thema größtmögliche Distanz halten konnte und kann. Bei einem ähnlich vertrauenswürdigen Bestatter wurde ich damit voll konfrontiert.
Genau aus dem Grund beauftragte ich ihn auch nicht und bin nun froh darüber, weil es doch immer wieder notwendig ist, für Gespräche direkt Kontakt zu haben. Und immer wieder durch den Raum mit seinen Ausstellungsstücken hätte ich nicht gehen können. Das wäre mir auf alle Fälle zuviel geworden. Er hatte aber sein Büro genau hinter den Ausstellungsstücken.

Zitat:
Planung einer induviduellen Trauerfeier.


Das wiederum ist ein Thema, das mir derzeit nicht so viel ausmacht. Wobei ich anfangs auch ziemlich am schwimmen war und keine Ahnung hatte, was ich nun tun soll. Das kam erst nach und nach und hat sich nun fast von alleine ergeben.

Das lag daran, daß erst vor paar Tagen feststand, welcher Pfarrer die Trauerfeier leitet. Mit ihm hatte ich am Freitag auch ein Gespräch, damit er sich auf seine Predigt vorbereiten kann und mir die Räumlichkeiten zeigen konnte.

Wäre der erste Bestatter die richtige Wahl gewesen, hätte ich mich gar nicht um das Thema kümmern müssen, weil dieser Bestatter einen Andachtsraum zur Verfügung gehabt hätte und als ehemaliger Diakon die Trauerfeier selbst hätte abhalten können.
Nun ist es bisschen aufwendiger, aber meinem persönlichen Gefühl nach stimmiger. Der Grund: Ich gehe in der Sache sehr nach meinem persönlichen Gefühl und möchte es so haben, daß sich alles so gut wie möglich anfühlt.
Klar, mir wäre am allerliebsten, wenn das alles noch nicht nötig geworden wäre, aber nun ist der Moment eben da und aus der Vollnebelwand muß ein würdevoller Abschied gestaltet werden.
Denn anfangs stand ich da und hatte von nichts auch nur die geringste Ahnung.

Zitat:
Dann ist doch auch die Trauer leichter wenn man das alles noch mitbegleiten kann, als wenn einem das alles so aus den Händen gerissen wird, mal ganz zu schweigen von den ca. 5000 Euro, die das kostet.


An die Kosten darf ich gerade noch gar nicht denken. Das wird ein Thema, das mich wohl die nächsten Monate noch beschäftigen wird.
Ob Trauer leicht ist, kann ich nicht beantworten. Vielleicht kann ich dazu in paar Jahren was sagen, im Moment fehlen mir die passenden Worte.
Wie die individuelle Begleitung aussieht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht kommt der Moment, an dem ich denke, "hätte ich doch manches anders machen sollen?", aber im Moment fühlt es sich für mich stimmig an und daran halte ich mich fest.
Eigentlich geht es darum, aus der gegebenen Situation das bestmögliche zu machen.

Schönen Gruß
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: So 19. Aug 2012, 11:30 
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AnsBriQue hat geschrieben:
durch deinen Link auf die Seite der Bestatterin war es schon möglich sich diese Geschichten durchzulesen. Dadurch haute es mich auch nicht um, als ich die Geschichten hier auch las.


Hallo AnsBriQue,

Ich dachte als Link wird es vielleicht übersehen und es wird keiner lesen.

AnsBriQue hat geschrieben:
Im Normalfall hätte ich wohl einen ziemlichen Bogen um das Thema und somit auch deinen Beitrag gemacht, weil das in mir Dinge aufgewühlt hätte, die ich für mich nicht unbedingt gewollt hätte.


Das muß hier ja niemand lesen, der sich nicht damit auseinander setzen will.
Ich dachte vielleicht interessiert es gerade dich was für Möglichkeiten einer Bestattung es noch gibt.
Und die anderen User können für sich selber reden. :) Die werden es schon sagen wenn sie sowas hier nicht
lesen wollen.

AnsBriQue hat geschrieben:
Es gibt eben Dinge, die Gefühle auslösen, ohne daß man das eigentlich haben will.


Ja AnsBriQue, ich konnte gestern abend deinen Bericht hier auch kaum lesen, so an einem bestimmten
Fall wie jetzt bei deiner Mutter das zu verfolgen war mir dann auch noch gruseliger als so allgemein
darüber zu sprechen.

AnsBriQue hat geschrieben:
Durch meine aktuell besondere Situation machte es mir zu meiner Überraschung im Moment gerade wenig aus, aber mir fiel ein, wie ich darauf im Normalfall reagiert hätte.


Durch dich und deinen anderen Thread bin ich erst auf dieses Thema gebracht worden, dann hat Ganter
das Thema Bestattung hier abgekoppelt. Es ging ja ursprünglich um dich und du bist zur Zeit nicht im
Normalfall.

AnsBriQue hat geschrieben:
Darum kam ich auf die Frage mit dem Spoiler.


Sehr gute Idee. :d:

AnsBriQue hat geschrieben:
Hätte ich das gepostet, hätte ich es in Spoiler-Tags gesetzt, weil ich weiß, wie mir damit zumute wäre


Ich habe es ja auch für dich gepostet und wegen deiner aktuellen Situation da spielt es doch jetzt keine Rolle wie es dir normaler Weise zumute wäre, normalerweise hätte ich sowas auch garnicht gepostet wenn
es jetzt nicht einen aktuellen Anlaß wie bei dir dazu geben würde.

AnsBriQue hat geschrieben:
eil ich weiß, wie mir damit zumute wäre. Du hast beruflich bedingt mit dem Thema etwas mehr zu tun, daher hast du dir sicher auch einen persönlichen Schutzmechanismus zugelegt, um das nur so nah wie es nötig ist, an dich heran zu lassen, ohne dich davon überwältigen zu lassen. Wer damit nie oder nur selten zu tun hat, hat oft keinen solchen Schutzmechanismus und ist der Sache voll ausgeliefert.


Ich habe mit dem Thema sogut wie garnichts zu tun, sonst wüßte ich ja alles.Ich habe in den letzten Jahren,
wo ich in der Pflege arbeite keinen einzigen Patienten sterben sehen. Da habe ich sehr viel Glück gehabt,
Auch mit Beerdigungen hatte ich noch nie was zu tun, ich war auf einer einzigen Trauerfeier von meiner
Tante, da war die Trauerfeier in einem Raum vom Bestattungsunternehmen, eine Orgel spielte als ich dort
hinein kam, der Sarg war geschlossen und mit Blumen bedeckt, dann kam eine Pfarrerin und hielt einen
Gottesdienst ab und anschließend gab es Kaffee und Kuchen in einem Cafe nebenan,welches glaub ich auch noch zu dem Bestattungsunternehmen gehört. Mein ganzes Wissen ist rein theoretisch und stammt aus dieser
einen einzigen Weiterbildung und ja sie war bei Cordula Caspari und hat mich schwer beeindruckt.

Welchen Schutzmechanismus sollte ich haben, soetwas habe ich glaube ich nicht. Wenn ein Patient von mir
bei mir sterben würde dann würde es mir genau so nahe gehen. Gerade ich könnte so was gar nicht ab.
Ein Erlebnis hatte ich vor 30 Jahren in der Krankenpflege wo eine junge unheilbar erkrankte Frau bei
mir gestorben ist, wo auch der Arzt nicht mehr helfen konnte, daraufhin habe ich meinen Beruf für lange
Zeit erstmal an den Nagel gehängt, gerade weil ich soetwas nicht ab kann.
Was für Schutzmechanismen könnte man denn entwickeln?
Vielleicht würde mir das ja helfen in dem Beruf überhaupt noch zu arbeiten und nicht immer auf das Glück
angewiesen zu sein das nicht mitzubekommen.

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BeitragVerfasst: So 19. Aug 2012, 22:14 
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florentine hat geschrieben:
Hallo AnsBriQue,

Ich dachte als Link wird es vielleicht übersehen und es wird keiner lesen.

Hallo florentine,

an der Stelle mal ein Danke schön für deine Mühe. Finde es sehr nett, daß du dich für mich bemühst und mir dabei hilfst nicht alleine dazustehen.
Wie erwähnt, ich habe (nach kurzem zögern) die verlinkte Seite angeschaut. Da ich mir die Homepages der hier ansässigen Bestatter auch angeschaut hatte, wußte ich schon in etwa, was mich erwartet und entsprechend positiv konnte ich die Seite auch aufnehmen, da sie vergleichsweise dezent und würdevoll rüber kommt.
Wäre ich in der Gegend gewesen, hätte ich vermutlich ein Gespräch mit Frau Caspari gesucht.

florentine hat geschrieben:
Das muß hier ja niemand lesen, der sich nicht damit auseinander setzen will.
Ich dachte vielleicht interessiert es gerade dich was für Möglichkeiten einer Bestattung es noch gibt.
Und die anderen User können für sich selber reden. :) Die werden es schon sagen wenn sie sowas hier nicht lesen wollen.


Es geht mir dabei ums runterscrollen. Da schnappt man hin und wieder doch einen Begriff auf.
Aber wie gesagt mich freut es, daß du dir die Mühe für mich gegeben hast.
Ja ich fand es sehr interessant und es bestärkte mich auch ein wenig in meinem Entschluß, die Sache so zu machen, wie ich es nun mache.

florentine hat geschrieben:
Ja AnsBriQue, ich konnte gestern abend deinen Bericht hier auch kaum lesen, so an einem bestimmten Fall wie jetzt bei deiner Mutter das zu verfolgen war mir dann auch noch gruseliger als so allgemein darüber zu sprechen.


Geht mir genauso. Irgendwie verdränge ich das grad alles. Ich lasse es so wenig wie möglich an mich heran, wobei ich durch Anrufe derzeit ziemlich intensiv damit konfrontiert werde. Da merke ich dann, wie nah es mir geht und ich bau wieder eine Schutzmauer um mich herum.
Ich bin auch sehr froh, daß ich hier von Beginn an darüber geschrieben habe, weil dadurch wird das Thema für mich überhaupt erst ein klein wenig greifbarer und schwebt nicht bedrohlich über mir.
Wie ich im Moment ohne das Forum mit dem Thema zurecht kommen soll, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. Hier habe ich gleichzeitig Distanz und Nähe und das tut mir gut, weil ich die Freiheit habe zu entscheiden, wie ich damit umgehe und was ich schreibe.

florentine hat geschrieben:
Durch dich und deinen anderen Thread bin ich erst auf dieses Thema gebracht worden, dann hat Ganter das Thema Bestattung hier abgekoppelt. Es ging ja ursprünglich um dich und du bist zur Zeit nicht im Normalfall.


Stimmt da hast du recht. Irgendwie fühle ich mich in einem Zustand, den ich grad gar nicht näher beschreiben kann. So eine staunende nicht wahr haben wollende Gelassenheit, die sich irgendwie unwirklich anfühlt, weil ich weiß es wird sich alles ändern, doch im Moment ist eine Art Leerlauf, wo noch vieles so ist wie es war. Und immer wieder der Gedanke "Griff zum Telefon, das möchte ich Mama erzählen, das interessiert sie bestimmt". Zu einigem was sich hier so tut, würde ich mir gerne ihre Meinung anhören, doch dann fällt mir ein, daß das nicht möglich ist. Wann ich das nicht nur weiß, sondern auch begreife und an mich heran lassen kann? Keine Ahnung.
Im Moment zumindest noch nicht.

florentine hat geschrieben:
Sehr gute Idee. :d:


Danke

florentine hat geschrieben:
Ich habe es ja auch für dich gepostet und wegen deiner aktuellen Situation da spielt es doch jetzt keine Rolle wie es dir normaler Weise zumute wäre, normalerweise hätte ich sowas auch garnicht gepostet wenn es jetzt nicht einen aktuellen Anlaß wie bei dir dazu geben würde.


Wie gesagt, sehr aufmerksam von dir.

florentine hat geschrieben:
Ich habe mit dem Thema sogut wie garnichts zu tun, sonst wüßte ich ja alles.Ich habe in den letzten Jahren, wo ich in der Pflege arbeite keinen einzigen Patienten sterben sehen. Da habe ich sehr viel Glück gehabt.


Dieses Glück wünsche ich dir auch weiterhin. Denn ich stelle es mir nicht einfach vor.
Wäre ich früher informiert worden und hätte die Möglichkeit gehabt hinzufahren, wäre ich wohl am Krankenbett meiner Mutter gewesen. Ob ich das gut verkraftet hätte, weiß ich nicht.
So war es wohl für mich einfacher, obwohl es noch schwer genug war.

florentine hat geschrieben:
Auch mit Beerdigungen hatte ich noch nie was zu tun, ich war auf einer einzigen Trauerfeier von meiner Tante, da war die Trauerfeier in einem Raum vom Bestattungsunternehmen, eine Orgel spielte als ich dort hinein kam, der Sarg war geschlossen und mit Blumen bedeckt, dann kam eine Pfarrerin und hielt einen Gottesdienst ab und anschließend gab es Kaffee und Kuchen in einem Cafe nebenan,welches glaub ich auch noch zu dem Bestattungsunternehmen gehört. Mein ganzes Wissen ist rein theoretisch und stammt aus dieser einen einzigen Weiterbildung und ja sie war bei Cordula Caspari und hat mich schwer beeindruckt.


Cordula Caspari würde mich vermutlich auch ziemlich beeindrucken.
Im Lauf der Jahre kamen einige Trauerfeiern zusammen. Mir wäre es inzwischen ganz recht, wenn ich langsam auch mal wieder zu einer Hochzeit oder einem anderen angenehmen Kirchenfest eingeladen wäre. Zufällig war an einem Sonntag, an dem ich in der Kirche war gerade eine Taufe. Das freute mich für das Taufkind und für die Familie des Kindes.

florentine hat geschrieben:
Welchen Schutzmechanismus sollte ich haben, soetwas habe ich glaube ich nicht. Wenn ein Patient von mir bei mir sterben würde dann würde es mir genau so nahe gehen. Gerade ich könnte so was gar nicht ab.
Ein Erlebnis hatte ich vor 30 Jahren in der Krankenpflege wo eine junge unheilbar erkrankte Frau bei
mir gestorben ist, wo auch der Arzt nicht mehr helfen konnte, daraufhin habe ich meinen Beruf für lange Zeit erstmal an den Nagel gehängt, gerade weil ich soetwas nicht ab kann.
Was für Schutzmechanismen könnte man denn entwickeln?
Vielleicht würde mir das ja helfen in dem Beruf überhaupt noch zu arbeiten und nicht immer auf das Glück angewiesen zu sein das nicht mitzubekommen.


Ich dachte dabei an eine Art Routine, so wie es auch Krankenschwestern für sich brauchen, um mit schwerkranken Menschen gut zurecht zu kommen. Also gar nicht die kranke Person sehen, sondern einfach nur einen Menschen dem man aktuell helfen möchte und für den man dann eben die notwendigen Dinge tut. Ich kann das nicht besser erklären, weil ich selbst nur ganz vage mit Pflege zu tun hatte. Meine Mutter machte vieles noch selbst, was andere bei ihren Erkrankungen längst an dritte Personen abgegeben hätten.

Der Bestatter mit dem ich es gerade zu tun habe, erzählte mir, ihm hilft es bei der Arbeit, immer daran zu denken, daß er den Menschen hilft einen würdigen Abschied zu haben. Den Angehörigen hilft er, indem er sich so individuell wie möglich um sie bemüht.

Mir half, daß ich meine Mutter schon tagelang auf der Intensivstation liegen sah. Dadurch war der Übergang für mich nicht so krass, wie es der Fall gewesen wäre, wenn sie am einen Tag noch ganz munter gewesen wäre und am nächsten Tag nicht mehr da.
Dadurch war der Abschied nur insofern ein Unterschied, daß die ganzen Apparaturen fehlten und es ganz still war.
Ein Krankenhaus-Seelsorger war mit dabei und der fragte, ob er ein Gebet sprechen soll. Dem stimmte ich zu, weil einfach nur untätig dastehen war auch nicht das Wahre.

War für mich aber wie eine Nebelwand, ob und wann ich was realisiere ist mir wie gesagt unbekannt.
Im Moment komme ich mir vor, wie wenn ich das alles nur zur Kenntnis nehme und noch gar nicht wirklich an mich heran lasse.

Ich denke inzwischen, daß da jeder ganz individuell reagiert und einen eigenen Weg finden muß, zurecht zu kommen. Mir halfen da auch die Beiträge von Ganter und Else, die das ja schon mitgemacht haben. Daran halte ich mich auch ein wenig fest.

Liebe Grüße
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 20:14 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
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AnsBriQue hat geschrieben:
Also gar nicht die kranke Person sehen, sondern einfach nur einen Menschen dem man aktuell helfen möchte und für den man dann eben die notwendigen Dinge tut. Ich kann das nicht besser erklären, weil ich selbst nur ganz vage mit Pflege zu tun hatte.


Ja AnsBriQue,das ist schon ganz gut erklärt, kommt nur immer darauf an wie lange man diese Person pflegt
und wie intensiv die Beziehung ist.

AnsBriQue hat geschrieben:
War für mich aber wie eine Nebelwand, ob und wann ich was realisiere ist mir wie gesagt unbekannt.
Im Moment komme ich mir vor, wie wenn ich das alles nur zur Kenntnis nehme und noch gar nicht wirklich an mich heran lasse.


Geht mir auch so, gestern bekam ich die Traueranzeige zugeschickt von den Angehörigen meines verstorbenen
Patienten. Bis jetzt hatte ich das ja verdrängt,aber wenn man sowas dann in der Hand hält geht einem
das doch sehr nah.

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BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 00:09 
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Stimmt, wenn die Beziehung zu der Person intensiv ist, wird ein Abschied schwerer, außer man bekommt das Gefühl, der Person geht es nun gut und sie ist in guten Händen. Aber Gefühle lassen sich nicht vorherbestimmen, sondern die kommen einfach und es gilt damit zurecht zu kommen.

Wenn man - wie durch eine Traueranzeige - darauf aufmerksam gemacht wird, trifft einen das ziemlich.
Da muß man dann in dem Moment einfach darüber nachdenken, selbst wenn man das bis dahin vermeiden konnte. Wie ich über alle in einiger Zeit denken werde weiß ich noch nicht. Im Moment tröste ich mich mit dem Gedanken, daß meine Mutter es nun gut hat. Zumindest habe ich immer wieder dieses Gefühl.

Vielleicht gelingt es dir ja, bei deinem Patienten etwas vergleichbares zu denken. Wobei mir klar ist, das schreibt sich einfacher als man es nachfühlen kann. Würde ich das von jemandem lesen, wüßte ich nicht, ob das bei mir tatsächlich schon richtig ankommt.

Wie schon erwähnt, mir hat bisher schon das Forum und die Möglichkeit mich hier mit Leuten die mir sympathisch sind austauschen zu können sehr geholfen. Alleine und ohne die Möglichkeit mich mit jemandem über alles auszutauschen, wäre ich bisher wohl lang nicht so gut damit zurecht gekommen.
In solchen Moment ist Einsamkeit noch einsamer als sonst schon. Es wird auch noch dauern, bis ich wieder auf normales alleine sein umschalten kann.

Im Moment tut es mir recht gut, wenn ich zwar alleine, aber inmitten anderer Leute unterwegs sein kann. Also mitbekomme, was sich um mich herum tut, ich aber nicht reden und mich aktiv beteiligen muß.

Wobei ich in letzter Zeit wieder viele Gespräche und Telefonate führen mußte. Etwas, das ich davor gar nicht mehr so gerne machte und woran ich mich auch wieder etwas mehr gewöhne.


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BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 15:20 
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Florentine, ich bin derzeit ein wenig dünnhäutig, sollte nicht vorwürflich rüberkommen, das oben ...

ABQ, Dir habe ich im anderen Thema etwas geschrieben.

LG Yve


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