Lebenslagen

Hallo zusammen,
ich habe im pft mit jemandem vor Kurzem per PN diskutiert, ob Geld glücklich macht und dachte, dass dies auch ein interessantes Thema für dieses Forum sein könnte.

Macht Eurer Meinung nach Geld glücklich ?
Wenn "ja" warum ?
Wenn "nein" warum ?

Ich denke nicht, dass Geld jemanden auf Dauer glücklich machen kann.
Sicher ist es "angenehm" und toll, wenn man eine gewisse finanzielle Sicherheit hat und auch am Ende des Monats noch der Kühlschrank voll ist und man sich auch mal dies oder jenes leisten kann.
Aber wenn man z.B. Steve Jobs sieht, dem haben seine Millionen nicht geholfen seine Krankheit zu überleben und auch 3 Millionen auf meinem Konto würden meine "Schäden" jetzt nicht heilen.
Zudem je mehr Geld man hat, desto vorsichtiger muss man sein, denn ggf. sind Freunde/Partner nicht aus "echten" Gründen mit jemandem zusammen und um wirklch "richtig" wohlhabend zu sein muss man auch wirklich "richtig" viel arbeiten und leisten (wenn man nicht reich heiratet, erbt oder im Lotto gewinnt).

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

VG Tröte

Nö. Es kann sicher zufrieden machen, aber das letzte Hemd lässt eh nicht zu, dass wir etwas mitnehmen. Am Ende ist jeder gleich arm, und der Ärmste ist der Reiche, der seinen Reichtum nicht loslassen kann.

Da kann ich mir den Spruch nicht verkneifen.

Nein, Geld macht nicht glücklich.
Aber kein Geld auch nicht.

Ja und weil ich gerade so einen "philosophischen Impuls" habe , würde ich sagen, glücklich ist man (freilich nicht als alleiniges Kriterium), wenn man genug Geld hat, und man gleichzeitig auch weiß, WANN man genug hat.

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)

Und ich kenne persönlich Wohlhabende, die die ganze Zeit damit beschäftigt sind, Angst um ihren eventuell durch Geldentwertung gefährdeten Wohlstand zu haben. Ziemlich sicherer Weg, sich unglücklich zu fühlen.

ich denke, dass sehr viel davon abhängt, welche beziehung ich zu geld habe. ist "geld" etwas verurteilenswertes oder ein segen?
ich versuche, geld als energie zu sehen. energie muß fließen und so freue ich mich, wenn ich geld ausgebe (rechnungen bezahle, beiträge einzahle ect.) und wenn geld zu mir kommt.

ich persönlich finde, dass die meisten menschen viel zu viel an geld denken und ihnen geld sehr wichtig ist.
das merkte ich wieder, als ich in einem anderen forum beispielhaft erwähnte, ob alle probleme "weg" wären, wenn ich dem betreffenden user jetzt 1 millionen aufs konto überwies (ein fiktives natürlich nicht ernstgemeintes beispiel) und schwupps waren etliche user da, die meinten, dass sie prädestiniert wären die million zu bekommen.
oder mein arbeitskollege, der ist im ständigen wettbewerb zu "zeigen" dass er kohle hatu nd wehe dem einer "hat mehr".
dabei ist das gerade witzig, weil er die "kohle" nur durch seine frau hat, die fast das doppelte verdient.

und wie ist deine beziehung zu geld, tröte?

nachtrag:
geld ist ja grundsätzlich neutral. weder gut noch schlecht. es kommt halt, wie so oft, darauf an, was der mensch daraus macht, wie er damit umgeht.

ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass geld mir unwichtig ist. das ist es nicht, aber ich lerne gerade, dass geld einen anderen stellenwert bekommt. dass es ein zahlungsmittel ist, um sich dinge zu kaufen, aber eben nicht mehr.
durch meien partnerin (die sehr gtu mit geld umgehen kann und von kindesbeinen auf sich für geld (geldflüsse, etc) interessiert hat) habe ich meinen "finanzplan" komplett umgestellt und merke, wie gut mir das tut

durch das "andere" forum bekomme ich mit wie "gut" es mir geht, weil ich mir viele dinge leisten kann und für "normal" erachte, von denen andere nur träumen und das ich oft gar nichts zu etwas sage, einfach, weil ich nicht als "angeber" da stehen möchte (es ging zum beispiel mal um das thema "was gebt ihr im monat für essen und trinken aus")...da fand ich die beträge die dort genannt wurden schon sehr gering, habe mich aber nicht getraut zu sagen, was ich ausgebe.

Bei mir wars früher sehr knapp - dazwischen gut über die Runden kommend - und heute sehr gut ausreichend ...

Das zu knappe Budget löste Existenszängste aus; also wenn es sehr wenig ist, ist das unschön, weil kräftezehrend. Ich kann aus dieser Erfahrung heraus jeden nur zu gut verstehen, der das als große Belastung ansieht. Bei mir führte Geldknappheit zu vermehrtem Sparen, und irgendwie hab ichs immer geschafft, teilweise mit Nebenjob.

Die Bestätigung, für mich selbst recht gut sorgen zu können, tat auf jeden Fall gut. Und natürlich ist ausreichend Geld zu haben - und ein bisschen darüber hinaus - auch toll; schöne Reisen und hübsche Klamotten machen mir heute großen Spaß.

Aber mehr bräuchte ich auch nicht.

um deine eingangsfrage zu beantworten: geld kann glücklich machen. geld kann unglücklich machen. die ursache für das glück oder unglück ist allerdings nie das geld - so sehe ich das.

mir wurde in der diskussion vorgeworfen, dass man, wenn man "genug" hat eben sagen kann, dass geld alleine nicht glücklich macht. ich wurde zwar "falsch verstanden", aber getroffen hat mich die aussage schon....denn wie ich im ersten post schon sagte, klar, ist eine finanzielle sicherheit und freiheit schon toll, aber alles geld der welt macht einen totkranken nicht wieder gesund oder meine mutter eine liebende mutter.
es gibt halt dinge, die man mit geld nciht kaufen kann und ich finde, dass sich viele menschen da einfach zu wenig gedanken machen, die dneken "boah wenn ich 1 millionen hätte, dann wäre ich der glücklichste mensch auf erden". und ich denke einfach,d ass das nicht der fall wäre.
man sieht ja auch oft, dass "dicke "lotto gewinner einfach gar nicht mit der situation klarkommen und schon nach kurzer zeit alles geld weg ist.

und wenn ich betrachte, dass es in anderen ländern menschen gibt, die nix haben unter einem bananenblatt wohnen und trotzdem glücklich sind, dann muss es doch auch anderer prioritäten geben ausser geld

@yve: und für jeden menschen ist die grenze des "genug" haben individuell.
bei meinem arbeitskollegen würde ich sagen, dass er selbst bei zehn millionen noch nicht genug hätte.

genauso sehe ich das auch. was habe ich mich damals gefreut ein auto zu haben. aber igrendwann ist es
"normal" und es "fixt" einen nicht mehr an und das geht nud ging mir mit vielen dingen so.

Tröte,

was Du erlebt hast: Leider zieht "genug Geld" auch Neider auf sich. Dabei ist, dem anderen seines zu gönnen, eine wichtige Voraussetzung dafür, selbst genügend - was auch immer jeder darunter versteht - zu haben.

Es scheint eine Art "universelles" Gesetz zu sein: Wünsche den anderen Wohlstand, und die Aussichten ihn selbst zu erhalten, steigen. Dagegen: Missgönne, und du wirst selbst nicht genug haben.

dauerhaft ? ich weiss es nicht....
ich glaube viel mehr, dass man sich oft "einredet" dass es glücklich macht.
aber wirklich dauerhaft sind es sicherlich andere dinge (denke ich)

stimmt, habe ich bei mir auch bemerkt. seither verbrauche ich sehr wenig geld und gebe einen teil davon weiter an menschen, die sehr wenig haben z.b. den schulbesuch des kindes nicht finanzieren können.

und genau das ist der punkt, warum ich gar nichts sage....wenn ich millionen auf dem konto hätte, ich würde niemanden was sagen. sowas was die "geissens" z.b. machen geht für mich gar nicht.
aber das ist eben der punkt, weil geld vielen menschen so wichtig ist, müssen sie sich damit auch immer aufwerten.
da wird am rande mal erwähnt, dass man eine fernreise macht, oder dass mane einen pool hat. für mich eine form eines anerkennungsproblem. andere wirklich "wohlhabende" würden sowas nie erwähnen, weil sie gar nicht auffallen möchten.

ach ja ergänzend....viele sehen auch nur, was derjenige sich leisten kann, aber wieviel derjenige leistet oder arbeitet, damit er sich das leisten kann, wird dann wiederrum nicht gesehen...

ostara schrieb . . . siehe oben

Solche Proll-Sendungen dienen allerdings geradezu dazu, Neider auf den Plan zu rufen; absichtlich, denke ich. Sie schüren die niedersten Instinkte. Und sie nähren vielleicht auch Träume. (Ich kann mir den Kram eh nicht anschauen, aber wegen der Sprache und Stimmen ... )

da hat sich die tröte verlesen sorry

wobei mit fernreise und pool nicht die geissens gemeint waren, denn die erwähnen das nicht am rande, sondern da wird "voll" drauf gehalten

aber wenn man mal so in trivialen zeitungen oder auch im inet nachliest, es gibt eine menge leute, die die geissens toll finden, dabei sage ich immer, "die sind wie die wollnys (wollnys ist eine unterschichtfamilie, die mit zehn kindern "durchkommt") nur in reich". niveau und bildung spielt da einfach keine rolle, hauptsache "man hat was". wenn ich die kinder essen sehe oder wie robert mit carmen umgeht, sorry geht gar nicht da sind die millionen auch nix besodneres....

tröte,

was schaust du denn für sendungen?
also ich kenne weder die einen, noch die anderen, drum frag ich so kopfkratzend

also die wollnys musste ich mal schauen,w eil sie in meiner stadt wohnen (ja peinlich ich weiss)
und die geissens hab ich mal gesehen, weil jeder davon schwärmte...

so, ich pack mich jetzt zusammen, mein dienst ist beendet, geld darf wieder zu mir fließen ich fahre nach hause und würd mir wohl die wollnys reinziehen, wenn sie in meiner stadt wohnten.

wenn selbst die tageszeitungen alle kleinigkeiten von den wollnys "offenbaren" musste ih mich mal aufschlauen

Nein.

Ich glaube sogar, dass es viel Charakterstärke braucht, um Reichtum "unbeschadet" zu verkraften. Wenn sich "Mensch" alles kaufen kann - nie mehr auf "freiwillige" Hilfe von andern Menschen angewiesen ist - dann ist die Gefahr des Machbarkeitswahns sehr gross. Wenn ich meine Eltern angucke: Ihr Geld hat ihren Hochmut - sich auf keine Auseinandersetzungen einlassen zu müssen - sehr begünstigt. Sie müssen keine noch so kleinen Kompromisse machen. Es gab nie eine Anstrengung für ein "Miteinander". Was es nicht freiwillig gibt, das wird gekauft! Das kann Seelen verarmen lassen. Kein Geld der Welt ist so eine Verarmung der Seele wert....

Sicher - mir macht die Tatsache, dass ich demnächst fast kein Geld mehr haben werde schon etwas Angst. Aber ich habe früher mit sehr wenig Geld leben können - also werde ich es auch in Zukunft wieder hinkriegen.

Sendungen wie die "Geissen-Familie" oder was es da sonst noch gibt - die finde ich schrecklich. (da müsste der Kotzsmilie her )

allen eine gute Nacht
timpe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)