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BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 12:01 
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Was mir fehlt ist ein Thread über ein "Leben im Alter bis zum würdevollen Ende".
Wie sieht sowas aus? Was beinhaltet es? Wie würde ich es wollen?
Mir schwirrt der Kopf, weil ich keine Antworten habe, zumindest jetzt noch nicht.

Inspiriert ist dieser Thread durch den "Organspende"-Thread, denn darin habe ich für mich nach Antworten gesucht, paar Gedanken gefunden, aber nicht das was mir grad wichtig wäre, nämlich die Frage, wie man sich ein schönes angenehmes Leben im Alter vorstellen kann.
Also wenn man mal all diese ganzen total negativen Aspekte beiseite läßt, oder allenfalls in positiver Form an sich heran läßt.

Also mehr auf die Würde denn auf das Leid bezogen. Bin mal gespannt, was aus diesem Thread so wird.

Schönen Sonntag
AnsBriQue


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 22. Jul 2012, 12:01 


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BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 13:58 
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Ich denke, ab einem gewissen Zeitpunkt, sollte man, trotz aller Höhen&Tiefen, mit einem lächelnden und weinendem Auge zurücksehen können, sich aber -insgesamt- in eine Zufriedenheit begeben, bei der man auch sagen kann: Auch jetzt, die Weh-Wehchen des Alters; sie gehören halt dazu, aber es ist immer noch schön, daß ich bin; auch schön, das ich auch noch "gebraucht" werde - nicht abgeschoben werde, vergessen bin.


Persönlich kenne ich das eher vom Land-, denn Stadtleben, wo -einst- die Generationen noch unter einem Dach waren, und jeder, egal ob jung oder alt, wichtig ist und war, und bis "zuletzt" ins aktive Leben miteingebunden war, auch wenn man Krankheiten/Umstände Tribut zollte.

Das ist noch gar nicht so lange her, vlt. keine 20 Jahre, und ist tw. -auch wenn man sich der Neuzeit angepaßt hat, aber doch noch Teil des Lebens.
Ich kenne das, da ich früher, bis zu einem halben Jahr, in Südtirol lebte, von dort.
Allgemein, man hat das Leben respektiert, den Mitmenschen, und seliges "bekam" man zurück.

Und dort, wo man "alleine" lebt, nun, da darf man sich auch nicht wundern, wenn man dann -eines Tages- alleine ist.
Wobei, das, was ich erlebt habe, ist sicherlich nur ein Bruchteil dessen, wie es wirklich ist, und deswegen kann ich es nur, auf die ersten 2-3 Sätze, die ich oben schrieb, reduzieren.


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BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 14:44 
Zitat:
Wie sieht sowas aus? Was beinhaltet es? Wie würde ich es wollen?


ich hätte gern das Gefühl, auch im Alter noch eine Aufgabe zu haben. Das ist bei allen Nachteilen wiederum ein Vorteil in der Stadt: bei uns gibts einmal im Jahr eine "Ehrenamtsmesse" und ich bin immer wieder beeindruckt von den möglichen Tätigkeitsfeldern, die es da gibt. Sehr interessiert hätte mich ein Mentorenprogramm für Schüler. Aber das ist aufgrund der Zeiten vor allem was für nicht-mehr-Berufstätige, also Rentner. Denn die gehen direkt in die Schulen, führen Gespräche, helfen bei Bewerbungen usw. Das ganze ist aus dem Mentorentraining für Nachwuchsakademiker, das es bei uns an der Uni gibt, entstanden.

Natürlich gibts auch ganz andere Aufgaben, z.B. "Leihgroßeltern" wers mag, u.a.

Also da hab ich weniger Sorgen, dass ich nicht mal irgend ne Aufgabe finde. Viel mehr Sorgen mache ich mir, ob ich dann noch die materielle Basis dafür haben werde, die mir das überhaupt ermöglicht. Und da sehe ich den größten Knackpunkt, der mich (wieder mal) in eine unwürdiges Dasein stürzen könnte. Noch dazu bei der zunehmenden 2-Klassen-Medizin.

(Rest wieder gelöscht, da wir hier im öffentlichen Bereich sind)


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 Betreff des Beitrags: Positiv leben im Alter
BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 18:47 
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Schönes, wertvolles Thema, finde ich.

Für mich bedeutet Positives in diesem Zusammenhang, das kommende Alter als (eine der Lebens-)Aufgabe(n) zu sehen und es weiterführend als sinnvoll zu betrachten.

Das so erlebte Alter kann eine eigene Würde besitzen und diese dem eigenen zu verleihen, IST eine Aufgabe, IST für mich etwas Sinnhaftes.

Yve


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BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 18:57 
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AnsBriQue hat geschrieben:
so wenn man mal all diese ganzen total negativen Aspekte beiseite läßt, oder allenfalls in positiver Form an sich heran läßt.


Ich bin jetzt grad etwas irritiert, aber ggf. stehe ich mal wieder auf dem Schlauch! :kater:

Hier möchtest Du die positiven Aspekte, was ich gut verstehen kann, denn uns allen liegt wohl am "Altern in Würde", was, wie im Organspende-Thread sichtbar war, wohl unterschiedlich erlebt werden kann.

Gleichzeitig lädst Du mich ein für Infos zu Vollmachten. Dem komme ich gern nach, aber das würde das ein oder andere Mal dem Kontext dieses Freds widersprechen. Da ist vieles sehr sachlich und es geht auch um rechtliches Eingreifen in eher unschönen Situationen. Ist das so in Deinem Sinne hier?

Diese Vollmachten würde man ja in den meisten Fällen nicht benötigen, wenn alles im Sinne der Patienten gehandhabt wird.

LG Else


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BeitragVerfasst: So 22. Jul 2012, 20:32 
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Zitat:
(Rest wieder gelöscht, da wir hier im öffentlichen Bereich sind)


Schade, hätte das gerne gelesen. Vielleicht findet sich ja ein interner Bereich, wo das geschrieben bleiben kann?

Zitat:
Diese Vollmachten würde man ja in den meisten Fällen nicht benötigen, wenn alles im Sinne der Patienten gehandhabt wird.


Manchmal gehört irritierend widersprüchliches zusammen, weil nur so ein Ziel erreicht werden kann.
Ich mische hier ja unterschiedlichste Ansichten. Mir geht es ja nicht allein um meine Mutter, sondern auch ein Stück weit um mich und meine Zukunft. Außerdem interessiere ich mich, wie ihr hier über diesen Themenbereich denkt, denn da ergeben ja gerade die unterschiedlichsten Aspekte ein Gesamtbild.

Das aktuelle Ziel, das ich für meine Mutter sehe ist, daß sie wieder so fit wird wie einige Zeit vor ihrem jetzt aktuellen Krankenhausaufenthalt. Wird es wieder genauso, sieht ihr Alltag so aus, daß sie sich weitgehend selbst versorgen kann, überwiegend in der Wohnung ihren persönlichen Freiraum hat, ihre Kontakte pflegt, Radio hört und an den Dingen Anteil nimmt, die für sie interessant sind.
Sie kocht sich wenn möglich ihr Essen selbst, hat sich aber zwischendurch auch mal was bringen lassen. Das ist mal das, was ich ihr auf alle Fälle erhalten möchte.
Und vielleicht, wenn es ihr je nicht mehr ganz so gut gehen sollte, läßt sich dies besser dadurch erreichen, ihr die Möglichkeit zu geben in einer Umgebung mit Pflegepersonal das zu erhalten.
Aber wie gesagt, ich habe leider derzeit keine Ahnung von dem Thema, hab aber mitbekommen, daß ihr hier einiges an Wissen habt, das mir helfen könnte, die für meine Mutter richtige Entscheidung zu treffen, da sie derzeit leider nicht in der Lage ist, das selbst zu tun.

Aber wie gesagt, mir geht es nicht nur um meine Mutter, sondern auch um Ideen für meine eigene Zukunft. Daher finde ich die bisher geschriebenen Beiträge sehr schön, weil sie durchaus Inspiration in sich tragen.

Konkreter kann ich es gerade nicht benennen, weil mir teils noch die Gedanken dazu fehlen und entsprechend natürlich auch die Worte um es klar beschreiben zu können.

Es ist also auch etwas Sinnsuche mit dabei.


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 05:54 
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Zitat:
Für mich bedeutet Positives in diesem Zusammenhang, das kommende Alter als (eine der Lebens-)Aufgabe(n) zu sehen und es weiterführend als sinnvoll zu betrachten.


Magst du das noch bisschen ausführlicher schreiben? Würde ich gerne lesen.


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 06:25 
Zitat:
Schade, hätte das gerne gelesen.


hallo AnsBriQue,

hätte nichtmal richtig zum Thema gepasst, da es dir ja um die positiven Aspekte geht, wie ich jetzt erst mitgekriegt habe. Hatte mehr mit meiner persönlichen Situation zu tun, du hast nix versäumt ;-)


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 07:18 
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Zitat:
da es dir ja um die positiven Aspekte geht,
Daher fiel auch meine Stellungnahme oben etwas mager und nicht sehr originell aus. ;) Lässt sich vielleicht noch erweitern, aber es ist in der Tat so, dass einem, was das Alter betrifft, die positiven Aspekte fast nur im Gegensatz zu den negativen einfallen. :kopfkratz:

Zeit, sich ein paar andere Gedanken dazu zu machen. :ja:


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 17:06 
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Hallo ABQ,

also ich gebe zu, ich bin, aufgrund der Thematik, weiterhin etwas schaumgebremst. Ich beteilige mich gern weiter hier, aber wenn Du in Deinem Fred konkrete Fragen hast, wäre es mir sehr lieb, wenn Du diese konkretisieren könntest.

a) möchte ich jetzt gar nicht alles nachlesen, wo oder wieviel ich hier über konkrete Dinge (Vollmachten) gepostet habe und

b) was Du daraus für Dich gebrauchen kannst oder was noch offen ist.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter auf jeden Fall alles Gute.

LG Else


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 17:15 
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Ok, ich sehe es ein, ich habs zu sehr eingeschränkt. Dürft auch gerne über negative Dinge schreiben. Vielleicht findet ja irgendwer auch einen Aspekt darin der an etwas positives erinnert.
Mir geht es einfach darum, über unterschiedliche Aspekte nachzudenken, damit ich auf mehr Situationen als im Moment vorbereitet bin.
Mit der Situation in der meine Mutter gerade ist hätte ich nie gerechnet, weil in den vergangenen Jahren eigentlich immer nur plötzliche Todesfälle vorkamen, die meist überraschend kamen. Nur in einem Fall ist mir bekannt, daß der plötzlich Verstorbene schon eine Weile vorher immer wieder andeutete, daß er sein Ende nahen fühlt.
Und in den wenigen Fällen, wo doch mal ein Krankenhausaufenthalt vorkam, waren wir weiters weg und haben das nie richtig deutlich mitbekommen.
In der Intensität, mit häufigerem Aufenthalt auf der Intensivstation, bin ich erstmals konfrontiert.
Und meine Mutter hat das soweit ich mitbekam zuletzt vor meiner Geburt erlebt, also auch schon ziemlich lange her.
Hätte ich damit rechnen und auch ein wenig planen können, hätte ich mich ganz anders darauf vorbereitet. Im Prinzip ging ich eigentlich davon aus, daß meine Mutter irgendwann sagt: "ok, ich möchte nicht mehr allein in der Wohnung bleiben, ich gehe in ein Pflegeheim".
Aber das wäre wohl nie der Fall gewesen.
Paar Erkundigungen habe ich mir inzwischen eingeholt, daher geht es mir grad ein wenig besser.
Was mir unbekannt war und was mir vielleicht Else hätte sagen können, daß ich als Angehöriger ohne schriftliche Vollmacht eigentlich gar nicht unterschriftsberechtigt bin, beispielsweise bei einer Patientenaufklärung in Bezug auf eine anstehende Operation.
Weil ich das nicht wußte, dachte ich mir auch nicht viel dabei, als mich aktuell die Ärzte baten, eine solche Patientenaufklärung zu unterschreiben.
Würde mir heute was passieren, wäre genau derselbe Schwebezustand, weil offiziell habe ich niemanden, der für mich an meiner Stelle Entscheidungen treffen könnte. Daran habe ich bisher noch nie gedacht, weil sich dieses Thema einfach noch nie gestellt hat und erst jetzt durch die aktuelle Situation meiner Mutter für mich recht zentral geworden ist.
Darum möchte ich mich auch umfassend informieren, damit ich für die Zukunft etwas besser gewappnet bin als derzeit.
Ein Freund von mir hat sich für sich schon Gedanken gemacht. Er hat aber auch in seiner Familie einen Pflegefall miterlebt und weiß wie hilflos man sich fühlen kann.
Er stellt sich das so vor, daß er seine Kinder versorgt, daß sie eine gesicherte Existenz haben. Wenn er und seine Frau in ein bestimmtes Alter kommen, möchte er das Haus verkaufen und in betreutes Wohnen umziehen, um dort altersgerecht verpflegt zu werden.
Ob es so kommt ist offen, aber immerhin hat er eine Vorstellung davon, wie er sich seine Zukunft denkt. Soweit habe ich noch nie voraus gedacht, weil ich mir das im Moment einfach noch nicht vorstellen kann. Aber wie man sieht, manchmal wird man eher mit so einem Thema konfrontiert, als man denkt.


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 17:34 
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also ich gebe zu, ich bin, aufgrund der Thematik, weiterhin etwas schaumgebremst. Ich beteilige mich gern weiter hier, aber wenn Du in Deinem Fred konkrete Fragen hast, wäre es mir sehr lieb, wenn Du diese konkretisieren könntest.


Schon ok. Mein Problem ist ja, daß mir für vieles einfach auch die Worte fehlen und ich so manches erst benennen kann, wenn ich darüber was lese oder sonst irgendwie aufschnappe.
Vieles wird ja über den sozialen Dienst des Krankenhauses laufen, doch ein erstes Gespräch verlief für mich ziemlich unbefriedigend, weil mir mehr oder weniger nur gesagt wurde, daß derzeit noch nichts gemacht werden kann, da noch kein aktueller Bedarf besteht irgendwas zu beantragen.
Damit stehe ich nun genauso doof da, wie zuvor.
Heute habe ich zufällig den Begriff Vorsorgevollmacht mitbekommen, der mir bisher noch unbekannt war. Sollte der bei dir schon vorgekommen sein, habe ich ihn entweder überlesen oder nicht richtig verstanden. Was ich in deinem Thread fand, aber auch nicht konkret zuordnen kann ist "Entlassungsmanagement", weil das zwar prima klingt, aber für mich im Moment einfach nur eine Worthülse ohne Inhalt ist.
Du hast auch irgendwo erwähnt, daß du etwas mit dem Notar abgeklärt hast. Mit einem Notar hatte ich persönlich noch nie zu tun und wüßte grad auch gar nicht, ob und in welchem Zusammenhang ich einen brauchen würde.
Mir fliegen grad Begriffe um die Ohren, mit denen ich oft gar nicht viel anfangen kann, die ich auch nicht einordnen kann, ob und wann ich sie benötige und ob sie für mich relevant sind.
Konkret ist im Moment nur eines, daß alles völlig offen ist und ich im Prinzip in alle Richtungen vorbereitet sein sollte, damit mich möglichst wenig überraschen kann.
Für mich am wahrscheinlichsten ist, daß es meiner Mutter nach dem Aufenthalt im Krankenhaus zwar besser geht, aber noch nicht der Zustand wie zuvor erreicht werden kann und sie erstmal in Reha und dann zumindest in Kurzzeitpflege sollte. Ab da kann man dann darüber konkreter nachdenken, wie alles sonst weiter laufen könnte.
Das ist im Moment der Weg, den ich für sie sehe und den möchte ich ihr so angenehm wie möglich gestalten, damit sie sich wohlfühlen kann.
Ob es konkret so kommt, oder ob sie es anders haben möchte, oder sich doch was anderes ergibt, wird sich zeigen. Aber dies ist momentan das, was mir am greifbarsten erscheint.
Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das auch ungefähr das, was sich für deinen Vater ergeben hat. Daher kam ich darauf, daß du in der konkreten Lage schon viel an Kompetenz gesammelt hast und mir einiges an Infos zukommen lassen kannst, was ich dann im Gespräch mit dem sozialen Dienst im Krankenhaus dann nutzen kann. So wie ich jetzt dastehe fühle ich mich einfach noch zu hilflos und würde das gerne ändern.

Danke daß du weiter mit dabei bist
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 17:55 
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@Abq;
Als mein Vater (Krebs) im KH lag, die div. Phasen des künstlichen Tiefschlafs, Wachphasen usw. hatte,
und es auch eine Zeit gab, wo es dannach aussah, als würde er es schaffen,
hätte ich ihm eines gewunschen; daß er -nach all den Strapazen- die "letzten" Lebenstage einfach nur in seinem Garten verbringen kann, die Rosen sieht...
und zumindest das als gutes Gefühl mitnimmt.

In solchen Momenten wird man dann ganz genügsam.

Mir war damals klar, daß jede Menge zu erledigen sei, aber das wollte ich -soweit als möglich- von ihm fernhalten; und ich denke, er hätte auch nicht mehr gewollt


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 18:00 
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Puuuuuhhhh..... wat´n Glück. Selten kopiere ich Beiträge vor dem Posten. Eigentlich rappel ich immer los.... klick...knopf... und wech. DIESEN hab ich vorher kopiert! Also neuer Versuch:

Hallo ABQ,

ich glaub, es war etwas missverständlich formuliert, über was Du Dich hier austauschen möchtest. Viele Dinge sind ja schon im Fred "Organspende" angesprochen; auch über das würdevolle Altern und die div. Vorstellungen der hier schreibenden User (bzw. der, die sich beteilien konnten und wollten). Da rauschten so einige Male die unterschiedlichsten Ansichten und Emotionen aneinander, was wohl sehr verständlich ist bei diesem Thema. :rolleyes:

Das Problem ist ja gerade auch, wie Du es ansprichst, dass solche Situationen unvorbereitet kommen und eine adäquate und sinnvolle Reaktion meist kaum möglich ist; oder nicht vorbereitet.

Bei mir waren z.B. alle Fälle, in denen in irgendeiner Form eingegriffen werden musste, völlig unvorbereitet oder zumindest wurden sie lange nicht in dieser Heftigkeit erwartet, in der der Verunfallte/Kranke schneller nicht mehr für sich entscheiden kann, als gedacht, von daher bin ich da natürlich inzwischen etwas "überlegter".

Ich kopier Dir mal schnell etwas aus einem anderen Forum hier rein, was ich dort postete; vllt. hilft es Dir weiter. Wenn nicht, einfach nachfragen. Wobei ich auch nicht alles weiß, aber mein Wissenstand hat sich in der letzten Zeit sicher vervielfacht. :rolleyes:

...ich setze mich grad - aus div. Gründen - mit Patienten- und Vorsorgevollmachten auseinander und durch einen gestrigen (zugegeben etwas merkwürdigen) Austausch in einem anderen Forum, fühle ich mich grad veranlasst, dass nochmal für mich zu thematisieren.

Ich selbst hatte über Jahre eine PV, habe sie aber wieder "aufheben" lassen, weil mir die Verantwortung und die Last zu groß war, die jemand anderes für mich im Falle des Falles übernehmen müsste. Nachdem ich selbst nicht das erste Mal in der Lage bin, über existentielle Dinge zu entscheiden, ist mir erst sehr bewusst geworden, wie massiv und belastend diese Übernahme sein kann. Ob ich dabei bleibe.... hmmmm, das wird sich zeigen und ich bin da noch (oder wieder) in der Findungsphase.

Eine Vorsorgevollmacht habe ich seit kurzem für meinen Paps und muss sie - entgegen meinem Wunsch - mehr nutzen, als mir lieb ist. Eine VV für meine Mutter wird folgen, da sind wir uns einig; ich hab sie auch schon fertig hier liegen, aber, obwohl alles abgesprochen ist, "hakt" es bei mir, auch diese von ihr unterzeichnen zu lassen. Obwohl es formal mom. rein gar nichts ändern würde.

Wie steht es bei Euch? Habt Ihr sowas? Wenn ja/nein, warum/warum nicht? Ist es für Euch noch weit entfernt oder wollt und könnt Ihr ggf. auch nicht über solch Dinge nachdenken oder hängt es vllt. einfach an der Umsetzung oder anderen Begebenheiten?

@ xx

Das sind genau solche Fälle (die ja nicht allzu selten vorkommen), weshalb eine Patientenverfügung so wichtig und sinnvoll erscheint! Es geht ja nicht darum, "einzugreifen", wenn ein Mensch in Würde altert und der Körper irgendwann selbst das Ende des Lebens bestimmt.

Mir gehen solche Geschichten sehr nahe und ich habe sie selbst erlebt (ich bin nicht aus der Pflege/Medizin), was mich immer wieder zu diesen Gedanken führt, solche Dinge zu Zeiten zu regeln, wenn dieses noch unschwer möglich ist bzw. heutige Möglichkeiten auch zu nutzen.

@ xy

Kenne ich, dass solch ein Thema oft hinter anderen ansteht. Geht mir auch immer wieder mal so, weils ja nichts Akutes ist und noch in ein/zwei/drei/vier Jahren geregelt werden kann/könnte.

Die nächste, nicht unerhebliche Frage ist natürlich die, WEM man eine solche PV erteilen mag und kann. Da ist ja nicht nur der eigene Wunsch maßgeblich und Voraussetzung, dass diese Menschen mich und meine Wünsche kennen und akzeptieren, sondern eben auch der Vollmachtnehmer, der eine sehr große Verantwortung auf sich nimmt.

yy hat geschrieben:
Für Notar o.ä. fehlt mir derzeit das Geld.


@ yy

Einen Notar benötigt man nicht (KANN, muss aber nicht)

Bei einer PV kann man eine oder mehrere Personen einsetzen (oder auch nur einen und einen weiteren als Zeugen, was sinnvoll ist). Bestenfalls informiert man seinen eigenen Hausarzt über eine solche PV und lässt ihn auch gegenzeichnen, dass er Kenntnis von dieser PV besitzt. Er wäre "im Fall des Falles" dann wohl einer der objektivsten Beteiligten.

In einer PV geht es ja vornehmlich darum, zu Zeiten kognitiver und medizinischer Klarheit, darüber zu entscheiden, ob und inwieweit man lebensverlängernden Maßnahmen, Reanimierung, Beatmung, künstlicher Ernährung etc. gegenüber steht und dies im Vorfeld zu entscheiden.

Vorsorgevollmachten überschneiden sich in Teilen mit der PV, haben aber eher den Zweck, administrative, medizinische und verwaltende Aufgaben für den Fall des Hinfalls zu deligieren; also nicht nur die Entscheidung über "Tod oder Leben", sondern sie geben einen Handlungsspielraum für den Fall, dass der Vollmachtgeber (derzeit) nicht (mehr) in der Lage ist, diese Dinge selbstverantwortlich zu regeln.

Solche Vollmachten können individuell gestaltet werden (Achtung: Fallstricke) oder man bedient sich bestenfalls am I-Net. Bei Landesratsämtern, Justizministerien oder Verbraucherzentralen können recht "wasserdichte" Vollmachten runter geladen werden, die auch im Zweifelsfrei stand halten.

Im lala-Forum wies mich per PN eine Userin in einem etwas "gewöhnungsbedürftigen" PN-Austausch darauf hin, dass Voraussetzung einer PV eine VV wäre. Das wäre mir neu und entspricht nicht meinem Kenntnisstand und wäre zudem "unsinnig", weils zwar artverwandt erscheint, aber doch thematisch recht unterschiedlich. Das werde ich nochmal im Auge behalten und prüfen.

yy hat geschrieben:
Wobei ich zum Glück weiß, was meine Eltern wollen, ebenso wissen sie, was ich will. Trotz aller Trauer würden wir uns gegenseitig gehen lassen, wenn wir wissen, dass der andere das will.


Das nützt Dir, bzw. Euch, leider gar nichts, yy. Das Wissen um den Angehörigen und dessen Wünsche ist leider absolut uninteressant und rechtlich irrelevant! Genau DAFÜR gibt es ja die PV! Um genau dieses Wissen und den Wunsch dieses Menschen umzusetzen. Ob angehörig oder nicht, wird es nicht geschehen, sofern nicht der Wille dieses Patienten nachgewiesen ist, nicht lebensverlängert behandelt zu werden. Da könnten auch 27 Kinder stehen und das gleiche behaupten....

yy hat geschrieben:
Das einzige, was ich habe, ist ein Organspendeausweis.


Den habe ich auch, aber mittlerweile in die Schublade verfrachtet; betrifft nämlich das gleiche Thema, nur in eine andere Richtung. Ich schriebs in einem anderen Faden bereits, wäre aber hier zu OT.


Habe ich das richtig verstanden, dass Deine Mutter schon seit längerer Zeit erkrankt ist oder sind ihre Äußerungen grundsätzlich und eher dem Alter geschuldet?

AnsBriQue hat geschrieben:
Was mir unbekannt war und was mir vielleicht Else hätte sagen können, daß ich als Angehöriger ohne schriftliche Vollmacht eigentlich gar nicht unterschriftsberechtigt bin, beispielsweise bei einer Patientenaufklärung in Bezug auf eine anstehende Operation.


Nein, Du wärest nicht berechtigt gewesen ohne Vollmacht! Problem ist, dass die Ärzte diese Aufklärung unterzeichnet benötigen, damit man ihnen später nicht "ans Bein pi****" kann, weil man ja im Vorfeld den Risiken zugestimmt hat. Das muss der Patient oder wahlweise der Bevollmächtigte unterzeichnen.

Genau auf diesem Weg wären auch damals die Organe meines Bruder weg gegangen; da war nur die Frage nach einem Ausweis, die ich ja einstweilen verneint habe, um Zeit zu gewinnen. Es hätte also keine rechtliche Handhabe für die Organentnahme gegeben; sie wäre mit unserem Einverständnis dennoch durchgeführt worden.

Ich hoffe, Du kannst mit dem Info-schwall ein bisserl was anfangen. :kater:

LG Else


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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 18:19 
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Ok, ABQ, dass hört sich in Teilen ähnlich an, wie bei meinem Paps (Deinen letzten Post grad erst gelesen) udnd unsere Beiträge haben sich überschnitten.

Es gibt sehr wohl gravierende Unterschiede zwischen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht! Die sind für verschiedene Bereiche gedacht, überschneiden sich aber natürlich dann und wann.

Sozialstation und Entlassungsmanagement in den Krankenhäusern sind ganz wichtige und hilfreiche Institutionen. Die können Dir sehr gut weiter helfen, wenn jemand im Krankenhaus "austherapiert" ist, was ja leider inzwischen sehr schnell der Fall ist, sofern kein KH-Aufenthalt und eine entsprechende Versorgung mehr notwendig erscheint. Mit denen habe ich alles durchgeackert, was möglich und unmöglich erscheint (erneute Reha etc.), sie forcieren neue Gespräche mit den Ärzten, informieren über Möglichkeiten, werden selbst aktiv und man kann da Dinge in Gang setzen, auf die man selbst nie gekommen wären. Da habe ich also Top-Erfahrungen! :d:

Später, also NACH Entlassung, gibt es dafür andere Stellen, die unabhängig und sehr gut informieren. Also über Pflege, Mehrbedarf, zusätzliche Betreuung etc.

LG Else


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BeitragVerfasst: Fr 27. Jul 2012, 09:24 
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@Ganter
Zitat:
hätte ich ihm eines gewunschen; daß er -nach all den Strapazen- die "letzten" Lebenstage einfach nur in seinem Garten verbringen kann, die Rosen sieht...
und zumindest das als gutes Gefühl mitnimmt.

In solchen Momenten wird man dann ganz genügsam.

Wunderschön formuliert. Wie es für meine Mutter wird ist leider noch ungewiss. Da schwanke ich zwischen hoffen und bangen, je nachdem was sich gerade aktuell tut.
Von ihr möchte ich auch vieles so fern wie möglich halten, aber selbst sitz ich derzeit auch manchmal da und hoffe daß es nur ein schlechter Traum ist und ich bald wieder wach bin und alles wieder "normal" ist, so wie ich es in den Monaten zuvor kannte.

@Else
Zitat:
ich glaub, es war etwas missverständlich formuliert, über was Du Dich hier austauschen möchtest.

Kann durchaus sein. Wobei ich auch durchaus widersprüchliche Dinge hier lesen mag.
Ganters aktueller Beitrag hier ist so ein Beispiel.
Würde hier jemand von seiner bevorstehenden Weltreise im hohen Alter erzählen, würde ich das genauso gerne lesen, wie Informationen über Behördengänge die teils notwendig sind um vorzusorgen, oder wie bei meiner Mutter gerade um die aktuelle Situation so gut es geht zu managen.

Vielleicht bin ich da auch ein wenig zu sehr TV-geprägt, aber in den Siebzigern war eines meiner Ideale später mal so gut zusammenhaltend zu leben wie die Waltons.
Weil ich selbst nur wenig Kontakt mit meinen Großeltern hatte, waren in Gedanken Opa und Oma Walton für mich das Idealbild, das ich vor Augen hatte. Insgesamt mochte ich die Waltons ganz gerne und wäre öfter mal bei ihnen zu Besuch gewesen.

Romantische Idealvorstellungen haben hier also auch ihren Platz, genau wie reale Begebenheiten. Man könnte also sagen "Leben im Alter - Vorstellung und Wirklichkeit".

Zitat:
Viele Dinge sind ja schon im Fred "Organspende" ... Da rauschten so einige Male die unterschiedlichsten Ansichten und Emotionen aneinander, was wohl sehr verständlich ist bei diesem Thema.

Stimmt. War aber vieles mehr auf Organspende fokusiert, während es hier mehr allgemein auf ein Leben im Alter fokusiert sein soll.

Was ich als Kind mal am Rande mitbekam, aber nie genauer ist dieses "die Person liegt im Sterben", was mich etwas mitnahm, weil es in der etwas weiteren Nachbarschaft war und ein ansonsten lebendiges Haus plötzlich eine Art verhaltenes Schweigen um sich hatte.

Das gehört zum Leben auch mit dazu, wenngleich ich es ehrlich gesagt am liebsten ausklammern würde, aber irgendwann ist eben ein Leben auch mal zu Ende.
Daher auch der Zusatz "würdevolles Ende", weil es eben auch Abschlüsse gibt, die mich sprachlos zurücklassen und über die ich lieber nicht so genau nachdenken will.

Zitat:
Das Problem ist ja gerade auch, wie Du es ansprichst, dass solche Situationen unvorbereitet kommen und eine adäquate und sinnvolle Reaktion meist kaum möglich ist; oder nicht vorbereitet.

Stimmt. Wäre etwas vergleichbares schonmal passiert, wäre ich etwas darauf vorbereitet gewesen. Da mir das in der Form bisher aber unbekannt blieb steh ich nun da und kann nur schauen, was da an mir so vorbei rauscht.
Wüßte ich, wem ich selbst mein Leben anvertrauen würde, würde ich alles für mich besser regeln, aber derzeit fällt mir niemand ein und so bleibt eben alles genauso ungeregelt, wie bei meiner Mutter derzeit.

Zitat:
vllt. hilft es Dir weiter

Danke!

Zitat:
In einer PV geht es ja vornehmlich darum, zu Zeiten kognitiver und medizinischer Klarheit, darüber zu entscheiden, ob und inwieweit man lebensverlängernden Maßnahmen, Reanimierung, Beatmung, künstlicher Ernährung etc. gegenüber steht und dies im Vorfeld zu entscheiden.


Ich sehe es ja gerade bei meiner Mutter. Einerseits ist es schon nicht so einfach zu ertragen, aber solange Hoffnung besteht, daß sie einen Zustand erreichen kann, der an die Zeit vorher anknüpft, solange stehe ich auch voll hinter solchen Maßnahmen.
Wäre ich in solch einer Lage, wäre ich auch froh darüber, wenn mir jemand zu helfen versucht und ich nach den Maßnahmen weiterleben kann.
Einzige Ausnahme wäre, wenn das Gehirn Schaden nimmt und man als geistiger Pflegefall zurück bleibt, also nur noch sehr wenig von dem Leben nach den Maßnahmen hat.
Wie es bei Bettlägrigkeit wäre, da bin ich mir für mich noch im Unklaren.
Hängt ganz sicher auch davon ab, wie sich alles für meine Mutter weiterentwickeln wird und was ich da noch so zu sehen bekomme.

Zitat:
Ich hoffe, Du kannst mit dem Info-schwall ein bisserl was anfangen

Ja kann ich. Wobei ich gerade als ich hier schrieb noch eine Info bekam, die mich zumindest an einem der Ärzte bisschen zweifeln läßt.
Daher kommt mir wieder die Idee, eventuell meine Mutter in ein anderes Krankenhaus verlegen zu lassen, doch ob und wie ich das hinbekommen kann, weiß ich nicht.
Im Grunde ist schon alles ok, außerdem ist der Zustand meiner Mutter ja kritisch, was eine Verlegung auch nicht gerade wahrscheinlicher macht, aber es sind kleine Details die mich stören und die in mir diesen Verlegungsgedanken immer wieder wach werden lassen.

Zitat:
Sozialstation und Entlassungsmanagement in den Krankenhäusern sind ganz wichtige und hilfreiche Institutionen. Die können Dir sehr gut weiter helfen, wenn jemand im Krankenhaus "austherapiert" ist, was ja leider inzwischen sehr schnell der Fall ist, sofern kein KH-Aufenthalt und eine entsprechende Versorgung mehr notwendig erscheint.

Dazu würde ich gerne auch etwas mehr lesen. Wie sah es denn mit "Austherapiertheit" bei deinem Vater aus? Denn vor einigen Wochen war meine Mutter schon einmal im selben Krankenhaus und kam direkt von der Intensivstation nach Hause, was mich doch ziemlich überraschte. Ihr ging es da aber ganz gut, daher dachten wir uns eigentlich nicht viel dabei, obwohl es schon kopfschütteln auslöste.
(War ein ansich harmloser Eingriff, der nun nachträglich betrachtet durch die ganzen sich später ergebenden Umstände, an dem jetzigen Zustand meiner Mutter mitwirkte. Zumindest meiner Meinung nach.)

Zitat:
Später, also NACH Entlassung, gibt es dafür andere Stellen, die unabhängig und sehr gut informieren. Also über Pflege, Mehrbedarf, zusätzliche Betreuung etc.

Das würde mich auch mal etwas mehr interessieren, denn da sehe ich auch einiges auf mich zukommen und ich wäre ganz froh darüber, schon jetzt mindestens eine Art Wörterliste zu haben, was da so auf mich zukommen könnte.

Vielleicht kennst du ja auch gute brauchbare Internetseiten, die du selbst genutzt hast um dir über manches klarer zu werden.

Du siehst, mir geht es also konkret um meine Mutter, aber auch was mal später mit mir werden könnte und auch darum, wie die anderen hier "Leben im Alter" für sich sehen.
Auch Yvettes Gedanken zum älter werden, brachten mich dazu noch bisschen mehr darüber nachzudenken, denn ansich ist das ein Thema, das ich möglichst weit von mir wegschieben möchte, weil ich mich damit eigentlich erst in vielen vielen Jahren für mich selbst vielleicht beschäftigen möchte. Durch die aktuelle Situation bin ich aber gezwungen nun schon jetzt damit so gut es geht klar zu kommen.

Liebe Grüße
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2012, 16:14 
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pflegewiki.de/wiki/Lebenslage
pflegewiki.de/wiki/Hauptseite

Hab ich grad durch Zufall entdeckt, als ich mich hier einloggen wollte und mich nicht an die genauer Adresse erinnerte. Über Google mit den Suchworten "Lebenslagen" und "Forum" kam ich dann hierher. Durch die Autovervollständigung wurde aber schon bei Lebenslage das Pflegewiki angezeigt. Wie gut der Link ist, kann ich noch nicht sagen.


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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2012, 22:16 
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Guten Abend ABQ,

AnsBriQue hat geschrieben:
Stimmt. War aber vieles mehr auf Organspende fokusiert, während es hier mehr allgemein auf ein Leben im Alter fokusiert sein soll.


Ok, ich mag des jetzt nicht alles nochmal suchen gehen, aber da es ja auch parallel um "aktive Sterbehilfe" ging, hatte ich in Erinnerung, dass dort eben auch (sehr kontrovers) um das Altern an sich und die einzelnen Umstände darum diskutiert wurde.

AnsBriQue hat geschrieben:
Daher auch der Zusatz "würdevolles Ende", weil es eben auch Abschlüsse gibt, die mich sprachlos zurücklassen und über die ich lieber nicht so genau nachdenken will.


Das geht mir ebenso; die Realität sieht dann eben leider anders aus, wie Du ja selbst auch schmerzhaft feststellen musst.

Ich habe auch nie einen Umgang damit gelernt; alle geliebten Menschen, die auch alle in meiner frühen Kindheit verstarben, wurden im wahrsten Sinne des Wortes tot geschwiegen. Trotz Leiden und Fragen meinerseits; da war nix zu holen und dann stand ich erstmals mit süßen 19 Jahren völlig unvorbereitet vor solchen Geschehnissen, die mich völlig überforderten, weil ich wusste, dass ich ggf. über Leben oder Tod entscheide, nicht wissend, was das überhaupt ist.

AnsBriQue hat geschrieben:
Ich sehe es ja gerade bei meiner Mutter. Einerseits ist es schon nicht so einfach zu ertragen, aber solange Hoffnung besteht, daß sie einen Zustand erreichen kann, der an die Zeit vorher anknüpft, solange stehe ich auch voll hinter solchen Maßnahmen.
Wäre ich in solch einer Lage, wäre ich auch froh darüber, wenn mir jemand zu helfen versucht und ich nach den Maßnahmen weiterleben kann.
Einzige Ausnahme wäre, wenn das Gehirn Schaden nimmt und man als geistiger Pflegefall zurück bleibt, also nur noch sehr wenig von dem Leben nach den Maßnahmen hat.
Wie es bei Bettlägrigkeit wäre, da bin ich mir für mich noch im Unklaren.
Hängt ganz sicher auch davon ab, wie sich alles für meine Mutter weiterentwickeln wird und was ich da noch so zu sehen bekomme.


ABQ, DAS ist ja genau das Problem! Man KANN die Entscheidung selten von Entwicklungen abhängig machen! Wenn eben diese Entwicklung vorher ersichtlich wäre, ergibt sich solch eine meist von selbst. Entweder aus gesundem Menschenverstand heraus oder mit dem Wissen und Vollmachten der Betroffenen.

Man weiß in solchen Fällen eben VORHER nicht, ob ein Mensch wieder ein einigermaßen würdevolles oder gar selbständiges Leben wird führen können oder eine Entscheidung eben ein 30-jähriges Dahinsiechen mit sich zieht.

Die Entscheidung, die ich damals bei meinem Bruder traf, hätte auch bedeuten können (und war mehr als wahrscheinlich nach Aussagen aller Ärzte), dass mein Bruder entweder sein Lebenlang nicht mehr aus diesem Koma erwacht, im Wachkoma vor sich hinvegetiert oder bestenfalls wach wird aber 100% geistig und körperlich schwerstbehindert bettlägerig bleiben würde. Ich wusste, dass er das auf keinen Fall gewollt hätte und wäre wohl meines Lebens nicht mehr froh geworden, wenn sich die Diagnosen der Ärzte bestätigt hätten. Da war also nix mit abwarten und schauen.....

AnsBriQue hat geschrieben:
Daher kommt mir wieder die Idee, eventuell meine Mutter in ein anderes Krankenhaus verlegen zu lassen, doch ob und wie ich das hinbekommen kann, weiß ich nicht.


Wenn Du keinerlei Handhabe hast, wird das schwierig bis unmöglich. Es sei denn, die Ärzte spielen mit und unterstützen Deinen Wunsch, was ich mir nicht vorstellen kann.

Mit einer Vollmacht wäre das möglich, die Du ja nicht zu haben scheinst. Sollte diese - aus Deiner Sicht - wirklich notwendig werden und Deine Mutter nicht in der Lage sein, diese unter den gegebenen Voraussetzungen zu unterzeichnen, müsstest Du ein gerichtliches Verfahren einleiten; in besonderen Situationen und Notwendigkeiten kann man auch ein Eilverfahren anstrengen. Dieses hatte ich selbst schon eigeleitet, bevor sich glücklicherweise ein kleiner Phönix aus der Asche erhob und sich andere Möglichkeiten ergaben....



AnsBriQue hat geschrieben:
Dazu würde ich gerne auch etwas mehr lesen. Wie sah es denn mit "Austherapiertheit" bei deinem Vater aus?


Austherapiert sind im Krankenhaus Patienten, die keine medizinische stationäre Vollversorgung mehr benötigen. Das hat nichts damit zu tun, ob sie sich wieder selbständig versorgen können; das wird vom Krankenhaus nicht berücksichtigt. Dann müssen eben Reha, häusliche Pflege oder entsprechende Einrichtungen greifen.

Wobei "die Krankenhäuser" da nix für können; das ist die Gesundheitsreform. Sie können nur Patienten und Behandlungen abrechnen, die vollumfängliche medizinische Versorgung benötigen.

AnsBriQue hat geschrieben:
Das würde mich auch mal etwas mehr interessieren, denn da sehe ich auch einiges auf mich zukommen und ich wäre ganz froh darüber, schon jetzt mindestens eine Art Wörterliste zu haben, was da so auf mich zukommen könnte.


Ich find es etwas schwierig und müßig, hier seitenlang Infos runter zu rappeln, die auf Dich und Deine Mutter ggf. gar nicht zutreffen (hab ich ja eh schon getan) oder nicht hilfreich sind. Vllt. schilderst Du die Lage und die daraus entstehenden Probleme etwas konkreter, dann fällt es mir leichter, konkret darauf einzugehen, was nun die möglichen weiteren Schritte wären.

Wenn ich es richtig lese, ist Deine Mutter noch akut betreut und zu eigenem Handeln nicht fähig!? Dann wäre als erste Stelle die Sozialstation in Verbindung mit dem Entlassungsmanagement zu empfehlen.

Sollte eine Entlassung anstehen oder frühzeitig zu "befürchten" sein, obwohl Deine Mutter noch lange nicht in der Lage ist, ihr Leben zu bestreiten, setze Dich mit dem regionalen Pflegenotdienst zusammen. Die sind unabhängig in ihrer Beratung, total fit, und verfügen über ungeahntes Wissen bezüglich Reha´s, Pflege, Sonderleistungen, Betreuung, Beantragungen von Hilfsmitteln etc. und auch alle Voraussetzungen dazu.

ABQ, wo stehst Du denn jetzt grad? Wie ist die Situation? Was gilt es zu regeln?

Ich wünsch Dir, dass Du einen händelbaren Weg finden kannst für Deine Mutter und Dich.

LG Else


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BeitragVerfasst: Do 2. Aug 2012, 19:49 
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Hallo Else,

schon ok, du hast mir schon einiges an Infos zukommen lassen. Was in anderen Threads steht kann ich auch dort nachlesen.
Stimmt, manchmal kommt es anders als man es sich erhofft.

Manchmal hängen Entscheidungen auch von Entwicklungen ab, denn nicht alles kommt überraschend. Manches Mal deutet es sich auch an und man muß es dann einfach wahrnehmen und wenn möglich akzeptieren.

Dein Bruder hatte viel Glück und du hast dazu beitragen können.

Was ein anderes Krankenhaus betrifft, denke ich darüber nach, aber entschieden ist noch nichts. Werde auch mal mit meinem Hausarzt reden, der auch schon bisschen was zu der Sache weiß.

Stimmt, es gibt keine Vollmacht. Ist im Moment auch nicht wichtig, das ist im Moment nur theoretisch interessant und vielleicht für jemanden, der hier derzeit unbeteiligt mitliest. (Vor einigen Wochen hätte ich den Thread auch allenfalls interessehalber aber da zum Glück noch unbeteiligt mitgelesen. Inzwischen stecke ich gerade in dem Thema mittendrin. Hätte ich mir so nie vorgestellt.)

„Gesundheitsreform“ ist ein Begriff, den ich den Politikern in Berlin manchmal gerne um die Ohren hauen würde.
Manchmal habe ich den Eindruck, daß die medizinischen Möglichkeiten zwar immer besser werden, vieles aber nur noch nach dem Motte „teurer dafür schlechter“ umgesetzt wird. Wobei ich berechtigter Weise sagen muß, daß für meine Mutter alles erdenklich mögliche gemacht wird und ich dafür dankbar sein kann, daß meine Mutter überhaupt noch da ist.

Konkreter geht es im Moment nicht, weil eben alles in der Schwebe ist.
Vielleicht kommen ja weitere Informationen, wenn andere Fälle hier auch mitbesprochen werden, denn den Thread sehe ich ja nicht allein auf den konkreten Fall bezogen, sondern auch ganz allgemein.
Nebenbei mache ich mir ja auch Gedanken und suche das, was im Moment konkret passend erscheint. Da bin ich dir auch ziemlich dankbar, weil du mich schon auf Ideen gebracht hast, die ich alleine vermutlich nicht gehabt hätte.

Über Entlassungsmanagement würde ich gern mal mehr erfahren, denn darunter kann ich mir im Moment nichts vorstellen. Ist derzeit zwar nicht aktuell, aber zumindest mal lesen möchte ich es, denn ein Kontakt mit der Sozialstation bringt derzeit noch nichts.

Zitat:
Wissen bezüglich Reha´s, Pflege, Sonderleistungen, Betreuung, Beantragungen von Hilfsmitteln etc.

Gerade diese finanzielle Seite wäre für mich auch mal wichtig, Weil da stehe ich im Moment auch alleine da und weiß sehr vieles noch nicht, was für mich durchaus hilfreich sein könnte.

Zitat:
ABQ, wo stehst Du denn jetzt grad? Wie ist die Situation? Was gilt es zu regeln?

Irgendwo im Nirgendwo. Wie es weitergehen soll weiß ich noch nicht. Was wirklich mal wichtig wäre für mich, daß ich nicht alleine mit der Situation dastehe, doch das ist derzeit der Fall. Ansonsten kann man grad nicht viel regeln, weil unklar ist wie die aktuelle Behandlung wirkt. Das wird demnächst auch einiges entscheiden. Grad ist voll der Schwebezustand.

Zitat:
Ich wünsch Dir, dass Du einen händelbaren Weg finden kannst für Deine Mutter und Dich.

LG Else


Danke, dir auch liebe Grüße
AnsBriQue

PS: Ganters Worte klingen derzeit auch in mir nach …


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BeitragVerfasst: Do 2. Aug 2012, 20:22 
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Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
AnsBriQue hat geschrieben:
....
Irgendwo im Nirgendwo. Wie es weitergehen soll weiß ich noch nicht. Was wirklich mal wichtig wäre für mich, daß ich nicht alleine mit der Situation dastehe, doch das ist derzeit der Fall. Ansonsten kann man grad nicht viel regeln, weil unklar ist wie die aktuelle Behandlung wirkt. Das wird demnächst auch einiges entscheiden. Grad ist voll der Schwebezustand.
...

Was für mich damals recht hilfreich war, nachdem ich über 3 Monate hinweg fast täglich im KH war, meist mit Muttern an der Seite,
waren die "Vorzimmerdamen" auf der Intensivstation; also die, wo man sich (als Besucher) anmeldet.

Ich denke, die waren für mich (und wahrscheinlich auch viele andere Familienangehörige von anderen Betroffenen) eine sehr, sehr gute Seelsorge, aber auch Hilfe.
Grad auch bei diesen ganzen Sachen, von denen man oftmals gar keine Ahnung hat.

Dort, wo ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah, gaben die mir nicht nur Tipps&Tricks,
sondern, ab&an, regelten sie KH-Intern einiges.

Die hatten natürlich den Vorteil, daß die nicht nur über den aktuellsten Zustand Bescheid wußten, sondern auch "Mensch" genug, als jeweils zum richtigen Zeitpunkt, die "richtige" Hoffnung zu geben/zu nehmen.

Jedenfalls erfuhr ich damals doch recht viel über diese ganzen Verwaltungsdinger; wo man hingehen muß, in welcher Reihenfolge und was mich sonst erwartet.

Auch andere, innerhalb des KHs, konnten mir ab und an helfen - dort, wo ich aufgrund meines damaligen Verständnisses "Wege" suchte...

Ich war über das recht froh; weil alleine, hätte ich das nie geschafft/nie rausgefunden


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BeitragVerfasst: Fr 3. Aug 2012, 22:49 
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Alter: 43
AnsBriQue hat geschrieben:
Manchmal hängen Entscheidungen auch von Entwicklungen ab, denn nicht alles kommt überraschend. Manches Mal deutet es sich auch an und man muß es dann einfach wahrnehmen und wenn möglich akzeptieren


Das stimmt schon und das erlebe ich auch; aber vieles ist/war schon unvorhergesehen. Bzw. HÄTTE man es mit unseren heutigen Möglichkeiten anders handhaben können.

AnsBriQue hat geschrieben:
Dein Bruder hatte viel Glück und du hast dazu beitragen können.


Ob Glück, Schicksal, Fügung oder meine zufällig richtige Entscheidung, sei hier dahin gestellt! Das mag missverständlich erscheinen, aber es gibt/gab zwei Brüder. Ein Bruder lebt (sehr eingeschränkt), der andere ist seit Jahren tot.

AnsBriQue hat geschrieben:
Stimmt, es gibt keine Vollmacht. Ist im Moment auch nicht wichtig, das ist im Moment nur theoretisch interessant und vielleicht für jemanden, der hier derzeit unbeteiligt mitliest


Doch, das IST wichtig! Gerade, um die Interessen dieses Menschen wahrzunehmen und durchzusetzen, der einem so sehr am Herzen liegt und der das selbst nicht mehr kann.

AnsBriQue hat geschrieben:
Über Entlassungsmanagement würde ich gern mal mehr erfahren, denn darunter kann ich mir im Moment nichts vorstellen.


Das gibt es in jedem (größeren?) Krankenhaus und ich hab nur fitte und engagierte Leutchen dort kennen gelernt. Die wissen genau, wie weiter zu verfahren ist und haben jede Menge Möglichkeiten und Infos an der Hand, wie es mit "austherapierten" Menschen weiter gehen kann und könnte. Sprech die einfach mal an!!!

AnsBriQue hat geschrieben:
Gerade diese finanzielle Seite wäre für mich auch mal wichtig, Weil da stehe ich im Moment auch alleine da und weiß sehr vieles noch nicht, was für mich durchaus hilfreich sein könnte.


Sofern es dazu kommt,ist der Pflegenotdienst oder Pflegestützpunkt angezeigt. Diese sind darauf spezialisiert, außerhalb des Krankenhausaufenthaltes, erschwingliche Wege zu finden und wissen auch über Kostenerstattungen, Unterstützungen etc. Bescheid.

Ganter hat geschrieben:
Was für mich damals recht hilfreich war, nachdem ich über 3 Monate hinweg fast täglich im KH war, meist mit Muttern an der Seite,
waren die "Vorzimmerdamen" auf der Intensivstation; also die, wo man sich (als Besucher) anmeldet.


Bei uns haben damals ALLE gemeinschaftlich geschwiegen. Nach einigen Tagen habe ich meine Freundin gebeten, die ebenfalls in einem andern Krankenhaus Stationsleitung war, mir das Krankenblatt zu übersetzen und mal mitzukommen, weil mir immer nur gesagt wurde, es wird abgewartet, ob er überlebt, aber in dem Krankenblatt ganz viele abweichende Kürzel zu finden waren, die auf div. Untersuchungen hin deuteten.

ABQ, magst Du grad nix dazu schreiben, oder kann ich es nicht wirklich lesen?

LG Else


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BeitragVerfasst: Sa 4. Aug 2012, 00:55 
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Zitat:
ABQ, magst Du grad nix dazu schreiben, oder kann ich es nicht wirklich lesen?


Würde es grad positiv laufen würde ich mehr schreiben, aber im Moment sieht es nicht gut aus.
Hab aktuell noch eine Ärztin hinzu gezogen, die sich nächste Woche mal ein Bild von der Situation machen wird. Meinen Hausarzt werde ich vielleicht auch noch hinzuziehen, weil mit ihm kann ich mich auch ganz gut unterhalten.
Immerhin weiß ich nun, daß alle erdenklich mögliche getan wird, die Ärzte derzeit aber wenig Hoffnung haben und mir das auch so kommunizieren. Durch die vorhandenen Vorerkrankungen steckt meine Mutter alles nicht so locker weg wie ein zuvor relativ gesunder Mensch.
Was mir in der Deutlichkeit erstmals gesagt wurde, daß sich eine Blutvergiftung ergeben hat, die so wie es aussieht auch schon Organe in Mitleidenschaft gezogen hat. Durch Dialyse versuchen sie es zwar in Griff zu bekommen, aber meine Mutter spricht wohl nicht wie erwartet auf die Medikamente an.
Was mit 100% Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann ist, daß meine Mutter wieder so fit wird wie vor der ganzen Sache. Und da war sie auch schon nicht allzu fit.
In die Wohnung zurück und dann auch noch allein wird nicht mehr möglich sein. Insofern bin ich grad am überlegen, wie ich das mit der Wohnung sinnvoll regeln kann.
Hätte ich Platz, würde ich einfach alles zu mir nehmen, aber das geht nicht. Zudem bekam ich schon mit, daß ich alleine gar nichts entscheiden darf, wenngleich wohl niemand was dagegen unternehmen würde, wenn ich handeln würde. Nur wie soll ich das machen, wenn ich grad gar nicht weiß, was ich machen soll?
Wenn das Problem gelöst wäre, wäre es auch einfacher konkret über Reha usw. nachzudenken.
Nur könnte alles auch schlechter enden. Darüber muß ich auch nachdenken, wenngleich ich dieses Thema liebend gerne verdränge und so weit wie möglich beiseite schiebe.
Wollte mich damit eigentlich schon befassen, aber ich war wie benebelt als ich aus dem Krankenhaus kam und wäre wohl gar nicht wirklich aufnahmefähig gewesen.

Zitat:
Ein Bruder lebt (sehr eingeschränkt), der andere ist seit Jahren tot.


Ich bin mir sicher, daß du dein möglichstes getan hast ihm zu helfen. Leider ist es nicht immer möglich erfolgreich zu helfen. Das kann einen ziemlich fertig machen und einem ein Gefühl der Hilflosigkeit geben.
Sagte ich aktuell auch zu dem Arzt, denn bei meiner Mutter kann ich persönlich außer meiner Anwesenheit leider nicht viel hilfreiches beitragen.

Schönes Wochenende
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: Sa 4. Aug 2012, 11:51 
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Zitat:
Würde es grad positiv laufen würde ich mehr schreiben, aber im Moment sieht es nicht gut aus.

... wenig Hoffnung haben und mir das auch so kommunizieren.

...

Nur könnte alles auch schlechter enden. Darüber muß ich auch nachdenken, wenngleich ich dieses Thema liebend gerne verdränge und so weit wie möglich beiseite schiebe.
Wollte mich damit eigentlich schon befassen, aber ich war wie benebelt als ich aus dem Krankenhaus kam und wäre wohl gar nicht wirklich aufnahmefähig gewesen.

...

Sagte ich aktuell auch zu dem Arzt, denn bei meiner Mutter kann ich persönlich außer meiner Anwesenheit leider nicht viel hilfreiches beitragen.


ca. 12:30 Uhr ... vorbei ...

Die Sorgen sind noch da, die Hoffnung endete gerade durch einen Anruf.
Erst hieß es, ich solle schnell kommen weil es schlecht aussieht, dann bekam die Anruferin eine Mitteilung daß es zu Ende ist und ich mir nun Zeit lassen kann.
Da ich hier über die Situation berichtete, setzte ich mich sofort hin um diesen Beitrag zu schreiben.
Werde jetzt nachher mit paar Verwandten zu reden versuchen. Mal sehen ...

Danke allen, die mir beiseite gestanden haben. Hier in dem Thread kann es nun ganz allgemein weiter gehen, so wie von Beginn an geplant. Hatte zwar gehofft, daß meine konkrete Situation besser ausgeht, aber es wurde eben nicht so.

Ich kann nur sehr dankbar dafür sein, daß ich eine liebe Mutter hatte über die ich sehr froh war und die mir den Glauben ins Gute mit auf den Weg geben konnte. Danke für die schöne gemeinsame Zeit.

Liebe Grüße
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: Sa 4. Aug 2012, 14:04 
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:eek: Mir fehlen die Worte, lieber ABQ, und es tut mir unendlich leid!

Manches Mal lässt sich das Leben, trotz aller Mühe, nicht halten! Das tut sauweh!

Ich wünsche Dir Menschen, die für Dich da sein können und werden! :tröst2:

Traurige Grüße

Else


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BeitragVerfasst: Sa 4. Aug 2012, 14:53 
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LIebe ABQ - das tut mir soooo leid!! Wie traurig! Hoffentlich hast du Menschen um dich, die dir zuhören und wo du reden kannst.
Alles Liebe dir
Timpe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


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