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BeitragVerfasst: Mi 15. Aug 2012, 10:14 
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Ich kann daher jedem nur den Rat geben; auch wenn man mal böse mitteinander ist, man soll immer im Guten schlafen gehen, denn man weiß nie, was der nächste Tag bringt.
Ich gehe da noch einen Schritt weiter: Niemals ohne Abschied auch nur über Stunden weg fahren, man weiß nie, ob man sich wiedersieht. Meine Mutter fuhr morgens mit dem Zug weg, am Abend war ihr Mann, mein Vater, tot ... Das ist viele Jahrzehnte her, aber ich habe das nie mehr aus dem Bewusstsein gekriegt, niemals ohne Abschied gehen.


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Verfasst: Mi 15. Aug 2012, 10:14 


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BeitragVerfasst: Mo 20. Aug 2012, 21:25 
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45350049nx51268/lebenssinn-lebenshalt-lebenswert-f32/thema-bestattung-und-was-dazu-gehoert-t364.html#p20033

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In beiden Beiträgen stecken Bemerkungen, die ich gerne auch hier im Thread haben möchte.
Komme nur noch nicht dazu, die so umzuschreiben, daß es keine Dubletten werden, sondern eigenständige neue Beiträge. Florentine hat mich ziemlich inspiriert.

Was mir heute wieder auffiel, Denken und Fühlen scheint bei mir derzeit irgendwie getrennt zu sein.
Oftmals bin ich ziemlich nah am Wasser gebaut, wie man so schön sagt, aber derzeit irgendwie nicht.
Klar, manchmal kommt ein Gefühl wie weinen wollen hoch, aber Tränen fließen nur selten.
Das überrascht mich, weil ich mich durchaus auch anders kenne.
Im Vergleich zu einer Cousine von mir fiel mir das besonders auf, weil sie heute in einem Gespräch mit mir plötzlich ziemlich zu heulen begann, an einer Stelle, wo eigentlich eher ich von mir Tränen erwartet hätte. Vielleicht lag es auch daran, daß ich ein Schmerzmittel eingenommen hatte, ich weiß es nicht.
Aber eigentlich dürfte Ibuflam keinen Einfluß auf Emotionen haben, oder?
Heute war eh ein seltsamer Tag. Werde darüber aber erst ein wenig später schreiben.
Mich freute es, Bekannte zu sehen, die ich teils schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Außerdem bin ich derzeit irgendwie der Meinung, daß ich irgendwann in Zukunft meine Mutter wiedersehen werde. Ist derzeit einfach so ein Gefühl, daher kommen mir vielleicht auch wesentlich weniger Tränen als ich eigentlich erwartet hatte.
Wie es in paar Tagen aussehen wird, ist mir noch unklar.
Auch eine Neuerung ist, ich hab kurz mal mit meinem Vater Kontakt gehabt. Von ihm habe ich schon jahrelang nichts mehr gehört, entsprechend gemischt war das Gespräch auch.
Ob der Kontakt wieder auflebt ist auch noch offen. Freuen würde es mich, aber sicher bin ich mir da noch nicht. Es gab eben auf beiden Seiten Äußerungen die durchaus verletzen können, aber ich bin ihm dankbar, daß er mir angerufen hat und die Kontaktabbruchsituation beendete.
Denn Versuche mit ihm wieder in Kontakt zu kommen scheiterten die letzten Jahre ziemlich regelmäßig. Wieso ist mir im Moment noch unbekannt.
Im Prinzip war es so, daß ich mich längst schon in vielen Jahren daran gewöhnt hatte, zwar irgendwo einen Vater zu haben, aber mit ihm keinen Kontakt zu haben. Entsprechend positiv überrascht war ich dann, als ich seine Stimme am Telefon hörte.

Ganter hat recht, so eine Trauerzeit kann schon ziemlich überraschend sein, weil nicht alles so ist wie man erwartet hatte.


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BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 23:56 
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Wie der heutige Tag verlaufen wird, werde ich noch sehen. Wirklich planen kann ich wenig, weil sich am Donnerstag zeigte, daß vieles von dem ich annahm es würde auf eine bestimmte Weise laufen, noch nicht ganz sicher war.
Demnächst werden die Rechnungen kommen. Aber erstmal kommt heute noch der Abschied an der Urne.
Durch die Urlaubszeit hört sich das einfacher an, als es war. Wobei ich das Gefühl hatte, daß mir geholfen wurde und ich lang nicht so alleine dastand, wie ich das empfunden habe.
Ich hatte eine bestimmte Vorstellung, die sich aber nicht komplett umsetzen ließ. Ich hab mir angewöhnt wieder mehr zu beten und hab auch das Gefühl es hat geholfen.
Weil ich mir etwas schwer tat damit, alles auf einmal zu machen, wirkte ich darauf hin, daß die Trauerfeier und die Urnenbeisetzung an zwei verschiedenen Tagen stattfinden.
Da ich mich ja festlegen mußte, wo die Urne beigesetzt werden soll, überlegte ich mir, was im Interesse meiner Mutter liegt und wie sie sich (vielleicht) entschieden hätte.
Aufgrund dessen, war dann sowieso eine mehrtägige Frist zwischen Trauerfeier und der nun bald stattfindenden Urnenbeisetzung notwendig.
Am Donnerstag bekam ich die Unterlagen, wobei ich schon vor paar Tagen die vertraglichen Sachen beim Bestatter unterschrieben hatte, der sie dann gleich weiterleitete.
Durch diese zeitliche Entzerrung hatte ich das Problem, daß der eigentlich zuständige Pfarrer im Urlaub ist, seine letztwöchige Vertretung inzwischen auch und der diese Woche vertretende Pfarrer an dem inzwischen fest vereinbarten Termin schon eine andere Bestattung hat.
Ein kleiner Telefonmarathon mit ettlichen Absagen und immer neuen Namen und Telefonnummern brachte erst keinen Erfolg und am späten Donnerstagabend dann doch noch ein für mich positiver Anruf, daß eine Pfarrerin einen Termin für die Urnenbeisetzung verschiebt und mit dabei sein kann.
Nun gilt es nur noch den genauen Treffpunkt auszumachen, so daß eine kleine Verabschiedung im engsten Kreise bei der Urnenbeisetzung stattfinden kann.
Alternativ sah ich mich schon selbst Bibelstellen vorlesen, wobei mich eine Pfarrerin, die aber leider zu weit weg wohnte, als daß sie mir hätte an dem Tag beistehen können, ermutigte.
Interessant fand ich noch, daß ich noch paar Anrufe tätigen wollte, aber dabei irgendwie aus der Leitung kippte. Verwunderte mich etwas, aber ich verstand es etwas später, denn ich hatte am späten Nachmittag einer Pfarrerin auf den Anrufbeantworter gesprochen und sie rief dann am späten Abend zurück. Hätte es mit den zuletzt getätigten Anrufen geklappt, hätte ich womöglich das Problem gehabt, mehrere Pfarrer an gleicher Stelle zu haben. So ist es aber eine mir sympathisch erscheinende Pfarrerin, mit der ich mich vorab treffen werde, um kurz über meine Mutter zu sprechen.
Als dies geregelt war, fühlte ich mich ziemlich erleichtert, weil nun die Urnenbeisetzung auch langsam Gestalt annimmt, was bisher noch nicht der Fall war.
Dadurch fühlt es sich für mich nun etwas leichter an, als bisher. Irgendwie habe ich einfach das Gefühl, meine Mutter ist in guten Händen. Und das ist ein tröstlicher Gedanke für mich.
Baut mich auch etwas auf, weil ich nun langsam an die Zeit denken muß, in der es darum geht, wie ich mit den Sachen umgehe, die in ihrer Wohnung stehen. Da habe ich noch keine Lösung. Ebenso mit der finanziellen Seite, die ist auch noch nicht komplett geklärt. Das wird mich auch noch einige Zeit beschäftigen.
Aber immerhin wird nun ein Weg gefunden sein, der mit einer Nebelwand und der Hilflosigkeit und der völligen Ahnungslosigkeit was zu machen ist, begann.
Was mir gut tut, es wird geistiger Beistand dabei sein, denn alleine wäre es zwar schon gegangen, aber so finde ich es besser.


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BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 06:58 
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Hallo ABQ

Ich bin beeindruckt mit welch grosser Bedachtheit du den Abschied von deiner Mutter lebst. Vielleicht kommen die Tränen später - wenn die äusseren Anforderungen nicht mehr so gross sind.
Gäbe es für dich die Möglichkeit einen Einstellraum zu mieten, wo du zb. Möbel, Fotoalben, Papiere usw. die dir wichtig scheinen - zwischenlagern könntest? Dann müsstest du erstmals nur das fortwerfen was offensichtlich nicht mehr zu gebrauchen ist und du hättest Zeit den Rest langsam und in Ruhe zu prüfen, ob was dabei ist, das für dich - oder für die Ämter wichtig ist.

Zitat:
Ich hab mir angewöhnt wieder mehr zu beten und hab auch das Gefühl es hat geholfen.


Das ist gut. Wer kann schon mit Gewissheit ausschliessen, dass es nicht doch etwas "zwischen Himmel u. Erde" gibt, das uns "begleitet".

Und ebenso gut ist, dass du einen irdischen Begleiter gefunden hast, der dir hilft.

Alles Liebe dir
:tröst:

Timpe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


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BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 15:15 
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Lieber Ans...

möchte Dir nur kurz da lassen, dass ich hier bei Dir mitlese, wenn auch zuletzt schweigend. Es ist ein sensibles Thema, und manchmal fehlen die Worte.
Zitat:
Ich hab mir angewöhnt wieder mehr zu beten und hab auch das Gefühl es hat geholfen.
Das finde ich wunderbar. Sei behütet.

Liebe Grüße,
Yve


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BeitragVerfasst: Fr 24. Aug 2012, 18:13 
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Lieber Ansbrique,

:tröst:

Bounce

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Alles ist möglich


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BeitragVerfasst: Sa 25. Aug 2012, 01:07 
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Liebe Timpe Te,

danke dir für deine Worte. Sie haben mir geholfen, den Tag besser zu überstehen. Ich habe es gleich morgens gelesen, bevor ich los mußte. Hab überlegt, ob ich gleich antworten soll, oder lieber später. Da ich mich noch ein wenig ausruhen und sammeln wollte, entschied ich mich für später, was nun gekommen ist.

Zitat:
Ich bin beeindruckt mit welch grosser Bedachtheit du den Abschied von deiner Mutter lebst. Vielleicht kommen die Tränen später - wenn die äusseren Anforderungen nicht mehr so gross sind.

Mir war meine Mutter sehr wichtig, daher ist es mir auch wichtig, daß alles so gut wie möglich verläuft. Immer wieder bin ich auch versucht sie anzurufen, mit ihr zu reden, sie um Rat zu fragen, doch dann kommt mir wieder die Erinnerung, das geht ja nicht mehr.
Wie ich schon schrieb, das vor mir vorhandene, das ich sehe ist wohl immer noch was anderes als ich im Moment wahrnehme. Ein Gefühl der Schwere ums Herz kam mir, richtig intensiv Tränen, wie ich erwartet hätte, nicht. Es ist da irgendwie eine Art Leere. Die habe ich besonders heute Abend (besser gesagt inzwischen gestern Abend) gespürt. Aber gleichzeitig auch das Gefühl, daß meine Mutter nun in guten Händen ist und ich die Hoffnung haben kann, sie irgendwann in Zukunft wieder zu sehen.
Deshalb kam mir das alles auch weiterhin so unwirklich vor, wie wenn es gar nicht real wäre, sondern einfach wie in einem Film den ich mir anschaue.
Ist nicht einfach zu beschreiben, vermutlich fühlt das jeder auch ein wenig anders. Mir geht es eben im Moment so, auch wenn es mich selbst etwas erstaunt.

Zitat:
Gäbe es für dich die Möglichkeit einen Einstellraum zu mieten, wo du zb. Möbel, Fotoalben, Papiere usw. die dir wichtig scheinen - zwischenlagern könntest? Dann müsstest du erstmals nur das fortwerfen was offensichtlich nicht mehr zu gebrauchen ist und du hättest Zeit den Rest langsam und in Ruhe zu prüfen, ob was dabei ist, das für dich - oder für die Ämter wichtig ist.

Genau nach so etwas suche ich im Moment, doch ob mir das schon im Laufe der kommenden Woche gelingt ist noch offen. Vermutlich werden die Sachen noch mindestens einen Monat länger so bleiben wie sie sind.
Darüber werde ich am Wochenende ein wenig nachdenken.

Zitat:
Das ist gut. Wer kann schon mit Gewissheit ausschliessen, dass es nicht doch etwas "zwischen Himmel u. Erde" gibt, das uns "begleitet".

Und ebenso gut ist, dass du einen irdischen Begleiter gefunden hast, der dir hilft.

Alles Liebe dir

Wenn ich ganz nach meinem Gefühl gehe, kann ich eher sagen, jemand hat mir geholfen und war bei mir. Sonst hätte ich das mit Sicherheit nicht so gut hinbekommen, wie es nun im Nachhinein ist.
Stimmt, über die Pfarrerin, die sich spontan entschlossen hat mir beizustehen bin ich sehr dankbar. Alternativ hätte ich sonst selbst eine Auswahl treffen müssen und selbst ein paar Worte gesprochen. Doch ich war ganz froh, daß das nicht notwendig war, denn so wie es war, war es um einiges besser.
Danke, dein Zuspruch hat mir gut getan und mir etwas mehr Kraft gegeben.

Liebe Yve,

Zitat:
Es ist ein sensibles Thema, und manchmal fehlen die Worte.

das kann ich sehr gut nachvollziehen, mir würde es wohl ähnlich gehen. Mir hilft gerade wohl ein wenig, daß ich für mich ein wenig Distanz gefunden habe, was es mir möglich macht, Denken und Fühlen ein wenig zu entkoppeln. Hätte nie gedacht, daß das möglich ist, aber im Moment geht es mir so.
Zudem war mir im Moment einfach wichtig, für meine Mutter das bestmögliche zu machen, und da war es notwendig klar bei der Sache bleiben zu können um in ihrem Interesse zu wirken. Mir kommen immer wieder auch die Gedanken, daß ich mir gewünscht hätte, daß sie alles gut überstanden hätte und wieder zumindest soweit fit geworden wäre, wie vor dem Klinikaufenthalt. Aber danach sah es eben leider nicht aus.
Habe am Freitag mit der Pfarrerin auch darüber gesprochen und ihr erzählt, daß ich betete, daß das kommen soll, was im Interesse meiner Mutter das Beste ist. Ich hatte gehofft, daß dies die Wiederherstellung des vorigen Zustandes wäre, doch dem war wohl eben leider nicht so.
Und Pflegeheim und alles was damit zusammen hängt, hätte meine Mutter zwar erduldet und widerstrebend mitgemacht, aber ihr Wunsch war das nicht. Sie wollte immer so frei und unabhängig wie möglich sein und bleiben.
Ich hätte ich gern noch einige Jahre gegönnt, aber es kam nun eben anders. Von außen wurde ich immer wieder darauf hingewiesen, daß ich mich für meine Mutter um einen Pflegeplatz bemühen muß, weil ich sie nicht mehr alleine lassen könne.
Bisschen umgeschaut habe ich mich ja schon, aber nun ist es ja anders gekommen, als ich erwartet hatte.
Für manches fehlen mir auch die Worte, das kann ich allenfalls umschreiben oder gar nicht in Worte fassen, doch mir hilft derzeit sehr, hier zu schreiben. Das gibt mir die Möglichkeit meinen Gefühlen Worte zu verleihen, die ich bisher nicht ausgesprochen habe.
Klar, durch die Telefonate in Bezug auf die Trauerfeier und bei der Trauerfeier selbst redete ich schon ein wenig, aber so für mich hilfreich ist es nur hier, weil ich da immer wieder die Möglichkeit habe es nachzulesen und mir selbst ein wenig begreifbarer zu machen, was ich noch nicht wirklich fassen kann.

Zitat:
Zitat:
Ich hab mir angewöhnt wieder mehr zu beten und hab auch das Gefühl es hat geholfen.
Das finde ich wunderbar. Sei behütet.

Danke ... tut gut.

Danke auch an dich Bounce

Liebe Grüße an euch alle
AnsBriQue


Zitat:
Wie der heutige Tag verlaufen wird, werde ich noch sehen.
Demnächst werden die Rechnungen kommen.
Aber erstmal kommt heute noch der Abschied an der Urne.

Wie erwartet kam tatsächlich beides. Hab heute Abend im Briefkasten die erste Rechnung entdeckt. Werde ich aber erst im Laufe der kommenden Woche anschauen, weil ich dafür einfach noch kein Gefühl habe.

Wie schon beschrieben, ich habe die Trauerfeier bewußt an einem anderen Tag als die Urnenbeisetzung angesetzt. Einerseits, weil es für mich so einfacher zu verkraften war, andererseits weil es vom organistatorischen Ablauf her sowieso nicht anders möglich gewesen wäre, außer man hatte einen ziemlichen Aufwand in Kauf genommen.

Letzte Woche habe ich die Leute angerufen, von denen ich das Gefühl hatte, daß meine Mutter gerne gehabt hätte, daß sie Bescheid bekommen. Alle habe ich nicht erreicht, aber doch so einige. Entsprechend stand ich daher auch da, weil ich nicht wußte, wer nun kommen wird. Da waren auf der Anrufliste mehr Fragezeichen als Haken, durch die es klar war, ob jemand kommt oder nicht.
Paar kleinere Überraschungen gab es, so kamen paar Leute extra weit her, während andere, die es näher gehabt hätten nicht kamen.
Was mir anfangs noch bisschen Sorge machte war, wo ich die Trauerfeier halten lassen sollte.
Durch die Urlaubszeit gab es da ein paar Veränderungen, die zum Schluß aber sehr stimmig wurden. Die Trauerfeier fand mit etwa 20 Personen in einer wie ich fand netten Kirche statt.
Der Pfarrer hatte für die Trauerfeier extra auf seinen ersten Urlaubstag verzichtet, was ich ihm hoch anrechne. Danach gab es dann im Gemeindehaus noch Kaffee und Kranzkuchen.
(Vergleichbar mit Hefezopf.)
Die Gespräche mit den Trauergästen taten mir sehr gut. Teils hatte ich die Leute über Jahre nicht mehr gesehen. Was es mir auch einfacher machte war, daß ich ja an dem Tag noch nicht Abschied nehmen mußte, da ich einige Tage später noch bei der Urnenbeisetzung dabei sein würde.
Dadurch war es mir möglich alles ein wenig lockerer zu nehmen. Zudem fand ich die Worte des Pfarrers aufbauend. Es war auch schon, im Kreise guter alter Bekannten zu sein.
Verwandtschaft war auch da, was mich freute.
Paar mehr hätten gerne kommen können, aber teils war es wegen der Urlaubszeit nicht möglich.
Da für etwas mehr Trauergäste vorgesorgt war, gab es reichlich, was mir auch gut tat, weil das war besser, als wenn ich manchen weder Kaffee noch Kranzkuchen hätte anbieten können.

Anfahrt erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wobei ich sehr zeitig losfuhr, weil ich Panik hatte zu verschlafen. Dadurch war ich aber dann der Erste der da war und erstmal vor verschlossener Kirche saß.
Später kam dann der Bestatter, der alles vorbereiten wollte und einige Zeit darauf dann die Mesmerin der Kirche. Als die ersten Trauergäste eintrafen, liefen nebenher noch die Vorbereitungen, wobei mit Ankunft des Pfarrers alles pünktlich beginnen konnte.
Die Rückfahrt konnte ich bei lieben Bekannten im Auto mitmachen, so daß es für mich einfacher war wieder heim zu kommen.

Vergleichbar war es bei der Urnenbeisetzung. Wobei ich da einfach nur eine andere Bahnlinie fahren mußte und von der Pfarrerin abgeholt wurde. Mit ihr hatte ich dann noch ein kleines Vorgespräch, in dem sie ein wenig ein Gefühl für die Situation gewinnen wollte.

Normalerweise hätte der Bestatter alles geplant und vorbereitet, wenn es zu einem Friedhof gegangen wäre. Das hatte er mir auch schon so gesagt. Dann hätte er alles veranlaßt und ich hätte nur noch am Termin vor Ort sein müssen, ohne selbst noch aktiv werden zu müssen.

Anfangs wußte ich noch gar nicht, was ich für meine Mutter wollte. Da standen dann einige Friedhöfe zur Auswahl. Auch über die Art des Grabes war ich mir unschlüssig.
Dazu kam ja noch der Kostendruck, daß alles nicht zu teuer werden durfte. Daher fielen einige Möglichkeiten gleich mal weg.
Da ich mit diversen Leuten darüber geredet hatte, formte sich langsam eine Vorstellung, wie es wohl werden könnte.
Da meine Mutter sehr naturverbunden war, überlegte ich mir, ob es da eine passende Möglichkeit gibt. Ein Urnenreihengrab mit anschließender Grabpflege kam nicht in Frage, solche Gräber hatte ich mir angeschaut und mich einfach nicht so wohl gefühlt damit.
Zudem war eben das Problem, daß ich weit fahren hätte müssen und die Grabpflege an Dritte geben, was nicht allzu günstig gekommen wäre. Selbst machen wäre nicht gegangen und wie mir ein Bestatter sagte, tun sie das ihrer Mutter nicht an, daß sie ein Grab ungepflegt lassen.
Da hat er völlig recht.
Also blieb eine relativ anonyme Möglichkeit, die mir aber auch nicht zusagte, oder eine Urnenwand, die jemand mit dem ich redete, mit Schließfächern verglich.
Damit konnte ich auch kein passendes Gefühl aufbauen. Ich fühlte mich einfach nicht wohl mit dem Gedanken und überlegte weiter.

Was ich schon am Rande mitbekommen hatte und was sich mir immer mehr als eine mögliche Alternative anbot war dann eine Naturbestattung in einem FriedWald.
Daher nutzte ich die Möglichkeit, in dem in Frage kommenden FriedWald eine Führung mitzumachen, bei der der Förster über die Vorgehensweise und die Möglichkeiten während einem Spaziergang durch den FriedWald berichtete.
In einem anschließenden Gespräch erzählte ich ihm meine Situation und er gab mir gute Tipps, mit denen ich dann was anfangen konnte. Ich überlegte noch einige Tage, ob mir vielleicht noch eine bessere Alternative einfällt, oder ob mir der Pfarrer bei der Trauerfeier noch einen Vorschlag macht. Aber er meinte, genau wie ein Kollege von ihm mit dem ich darüber auch gesprochen hatte, daß das eine würdevolle Idee ist und ich dies ruhig so umsetzen soll, wie ich es mir vorstelle.
So kam es dann auch dazu, daß ich in der Annahme, der Vertretungspfarrer hätte Zeit, einen genauen Termin vereinbarte. Weiter oben habe ich ja schon beschrieben, daß dies dann doch nicht ganz so einfach war und zum Glück aber doch noch gut klappte.

Mit der Pfarrerin und dem Förster stand ich nun an der Stelle, wo inzwischen die Urne meiner Mutter beigesetzt ist. Die Pfarrerin fand ergreifende Worte und meiner Meinung nach war dies ein relativ kleiner aber würdevoller Abschied.
Der Förster zeigte uns nochmal ein wenig den FriedWald, unter anderem einen Andachtsplatz, wo beispielsweise Trauerfeiern abgehalten werden können, oder auch mal ein Naturgottesdienst stattfinden kann.
Kaffee und Kuchen hatte ich vor der Beisetzung schon von der Pfarrerin bekommen, so daß ich dann einfach nur mit dem Zug wieder zurück fuhr und mich erstmal hinlegte, da ich einfach Ruhe brauchte. Auf der Rückfahrt hatte ich irgendwie das Gefühl, nun sollte etwas neues beginnen, doch ich habe noch keine Ahnung was kommen soll.
Einerseits fühlte ich mich einsam, andererseits doch nicht ganz allein. Also ziemlich gemischte Gefühle, dazu einfach das Gefühl eines schweren Herzens, wobei mir auch das Atmen nicht ganz so einfach fiel. Da dachte ich an den Tipp den ich Timpe Te gab und versuchte bewußt tief durchzuatmen, was ein bisschen half.

Später war ich nochmal bisschen spazieren und nun sitz ich in meiner kleinen Wohnung und tippe dies in den Computer. Hilft mir auch, weil ich dadurch alles etwas besser verarbeiten kann.

Liebe Grüße
AnsBriQue


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BeitragVerfasst: Sa 25. Aug 2012, 11:47 
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Lieber Ans,

nur kurz, weil mir auch etwas die Worte fehlen, meine Eltern haben sich im Vorfeld auch
für eine Waldbestattung entschieden, ich finde das eine tolle Lösung!

Nochmals :knuddel: , Du machst das alles ganz super!

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BeitragVerfasst: Sa 25. Aug 2012, 12:38 
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Hallo Ans,

auch ich lese hier eher still mit, möchte Dir aber auch sagen, daß ich es toll finde, wie viel Mühe und Gedanken Du Dir gemacht hast.

Für mich wäre es sicher weit über meine Grenzen gegangen, mich über einen so "langen" Zeitraum, so intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen.

Daher bewundere ich Dich regelrecht, wie Du alles geplant und umgesetzt hast.

Es ist schön zu lesen, wie nahe Deine Mutter Dir ist.


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BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 23:17 
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Hallo,

hatte mich schon vor einigen Tagen an die Antwort gesetzt, aber leider stützte mir dann alles ab, so daß ich nun erstmal wieder bisschen Abstand gewinnen mußte um hier schreiben zu können.

Zitat:
meine Eltern haben sich im Vorfeld auch
für eine Waldbestattung entschieden, ich finde das eine tolle Lösung!

Hab mich darüber mit mehreren Pfarrern unterhalten und fand deren Reaktion darauf auch positiv. Für mich selbst kam ich irgendwann auch mal auf die Idee. Ob es dazu mal kommen wird, werden dann die Personen entscheiden, die damit konfrontiert werden.
Das Einzige was ich bisschen bedauere ist, daß über den normalen Waldbewuchs hinaus leider keine Blumen möglich sind. Wäre aber bei anderen denkbaren Möglichkeiten auch nicht möglich gewesen.
Vielleicht ist es ja doch an persönlichen Feiertagen möglich, darüber werde ich mich noch informieren. Denkbar wäre, symbolisch eine an anderer Stelle im Wald gewachsene Pflanze an die Stelle einzupflanzen, aber wie gesagt, offiziell geht das nicht und gefragt habe ich auch noch nicht. Ist nur so eine Idee, die mir die letzten paar Tage eingefallen ist.
Was ich beispielsweise auch nett fand, die eigentliche Stelle, wo alles hätte stattfinden sollen war nicht so toll, da aber genügend Platz vorhanden war, hat der Förster, mit dem ich mich ja schon vorab unterhalten hatte, am selben Baum eine andere Stelle ausgewählt, die mir um einiges besser gefällt.
Gar nicht so weit weg von der Grabstelle ist ein Andachtsplatz. Dort sind auf einer Freifläche um die herum Bäume stehen, Holzstämme als Sitzbänke aufgestellt. Es ist ein gedachter Halbkreis in dessen Mittelpunkt ein Holzstamm als Rednerpult und einer daneben als Stellplatz für die Urne steht. Dahinter ist ein Messingkreuz aufgestellt.
Hier gibt es also die Möglichkeit bei entsprechender Witterung auch Gottesdienste abzuhalten. Oder eben, wenn das gewünscht wird eine Trauerfeier.
Hatte ich mir auch überlegt, war mir dann aber von der Logistik her nicht ganz so passend erschienen, weshalb ich es lieber klassischer in einer Kirche stattfinden ließ.
Habe heute dem Pfarrer hier in der Kirchengemeinde davon erzählt, weil er mich nach dem Gottesdienst darauf ansprach und er fand es gut.
Muß zwar ein ganzes Stück fahren um dort hinzukommen, aber mir ist das lieber, als wenn ich eine Umgebung aussuchen hätte müssen, die mir nicht so behagt hätte.

Zitat:
auch ich lese hier eher still mit, möchte Dir aber auch sagen, daß ich es toll finde, wie viel Mühe und Gedanken Du Dir gemacht hast.

Danke! Dein Zuspruch tut mir richtig gut.
Mir ist das einfach wichtig, weil ich das richtige tun möchte. Deshalb habe ich auch hin und her überlegt und mir wenn möglich Rat geholt. Leider stehe ich mit vielem ziemlich alleine da, weil nun das Gespräch mit meiner Mutter nicht mehr direkt möglich ist. Ich ertappte mich einige Male dabei, sie anrufen zu wollen, um ihre Meinung zu der Sache zu hören, denn normalerweise wäre sie es gewesen, die ich erstmal gefragt hätte, da ich mich gerne und viel mit meiner Mutter unterhalten habe.
Insofern war es für mich auch recht gut, daß sich alles einige Zeit hinzog, weil ein überraschender plötzlicher Abschied wäre mir wohl um einiges schwerer gefallen, als so wie es nun kam. Ein klein wenig darauf vorbereitet war ich ja, auch wenn ich eigentlich hoffte, daß sie wieder gesund wird.

Zitat:
Für mich wäre es sicher weit über meine Grenzen gegangen, mich über einen so "langen" Zeitraum, so intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen.

Mir hat ja geholfen, daß ich mich nicht völlig überraschend von jetzt auf nachher damit beschäftigen mußte, sondern daß ich nachträglich betrachtet eine Phase des Abschieds hatte, in der ich mich langsam daran gewöhnen konnte.
Ich habe mich auch nicht rund um die Uhr damit beschäftigt, sondern versucht mich auch ein wenig abzulenken, was es mir auch ein wenig leichter machte. Zumindest mir half es. Andere können da vielleicht ganz anders an die Sache rangehen.
Ich hab mich auch ziemlich zurückgezogen wobei es mir manchmal vielleicht besser getan hätte, das Gespräch zu suchen.
Das Forum hat mir auch ziemlich geholfen, weil ich mich hier über alles unterhalten kann, ohne es aussprechen zu müssen, weil mir das immer noch etwas schwer fällt.
Ursprünglich wollte ich mich gleich aktiv um die aktuell anstehenden Dinge kümmern, aber das gelang mir noch nicht. Darum werde ich mich demnächst aktiv kümmern müssen.
Derzeit schiebe ich das grad bisschen vor mir her. Wenn alles klappt, werde ich mich aber die nächsten Tage mal mit Verwandten unterhalten können, von denen ich mir Hilfe erhoffe.
Wie gut das klappt wird sich zeigen.

Zitat:
Daher bewundere ich Dich regelrecht, wie Du alles geplant und umgesetzt hast.

Danke! Wobei mir bei vielen Dingen ja auch die Fachleute geholfen haben. Hätte nie gedacht, daß ich mich mal so gut mit einem Bestatter unterhalten könnte. Auch mit den verschiedenen Pfarrern und Pfarrerinnen waren angenehme Gespräche möglich.
Nun sind noch paar Amtsgänge angesagt. Da bin ich mal gespannt wie das laufen wird. Wobei eine Beamtin mit der ich reden möchte, hat mir schon bei der Auswahl des Bestatters gute Tipps gegeben. Sie hat auch in einem Gespräch FriedWald erwähnt, was dann vom Bestatter aufgegriffen wurde, als ich ihm davon erzählte.
Ganz vorbei ist es ja noch nicht. Erst wenn auch die finanzielle Seite komplett geregelt ist, werde ich mich wohler fühlen, denn das beschäftigt mich gerade, weil einiges noch nicht so möglich ist, wie ich es mir wünsche.

Zitat:
Es ist schön zu lesen, wie nahe Deine Mutter Dir ist.

Stimmt, sie ist mir nahe und in Gedanken wird sie mir auch nahe bleiben. War schön, viel gemeinsame Zeit mit ihr verbringen zu können. Sie legte großen Wert darauf Zeit zu haben.
Sie sagte auch immer, daß ich jederzeit bei ihr anrufen kann, egal um welche Uhrzeit.
Manchmal ergab es sich, daß ich sie auch zu unmöglichsten Zeiten besuchte, weil es sich zufällig so ergeben hat und wenn immer es ihr möglich war, hatte sie dann Zeit für mich und wir setzten uns gemeinsam hin und unterhielten uns. Eine gemeinsame Tasse Kaffee oder ein leckeres Essen gab es sehr oft bei ihr. Muß zugeben, da bin ich bisschen verwöhnt, weil sie mir das Gefühl gab, daß das ganz normal ist und man einfach füreinander da ist.
Eigentlich erst hier im Forum habe ich mitbekommen, daß es für manche lang nicht so selbstverständlich ist, wie ich es für mich gewohnt war.
Entsprechend wichtig ist es mir nun auch, daß alles so gut wie möglich wird, weil ich meiner Mutter für viele Dinge sehr dankbar bin.

Schönen Gruß
AnsBriQue

PS: Hab mal die Texte von mir aus dem Thread "Bestattung und was dazu gehört" hierher übernommen. Wollte ja ursprünglich mal eine bearbeitete Fassung hier in den Thread einbauen, doch die stürzte mir ab und seitdem kam ich nicht mehr dazu.
Daher habe ich nun einfach die Texte so kopiert wie sie im anderen Thread stehen.
Wer diesen Thread kennt, kennt das hier in Spoliern geschriebene schon.
So kann es leichter überscrollt werden, wenn es schon bekannt ist. Und wer es lesen will, braucht es ja nur zu öffnen.


SPOILER:
Komplett erzählen kann ich es noch nicht.
Was ich mitbekommen habe ist: Zuhause kann eine verstorbene Person bis zu 36 Stunden verbleiben. Spätestens dann sollte die Überführung zumindest zu einem Bestatter erfolgen.
Meist ist ja bekannt wo die Beerdigung bzw. Bestattung stattfinden soll.
In eher ländlichen Gegenden gibt es auch meist nur ein oder zwei Bestatter, so daß die Auswahl auch recht einfach ist.
Große Bestattungsunternehmen können teils eigene Krematorien besitzen.
Krematorien sind aber meist unabhängig, damit alle Bestattungsunternehmen der Gegend Zugang dazu haben.
Was mir gesagt wurde, nur ein Bestattungsunternehmen erhält Zugang zu einem Verstorbenen und die Möglichkeit die Person mitzunehmen. Meist um sie zur Aufbahrung am Bestimmungsort vorzubereiten.
Teils besitzen Bestattungsunternehmen auch einen eigenen Saal, wo Trauerfeiern stattfinden können. Auch bei Krematorien ist das möglich. Dürfte aber von Region zu Region verschieden sein.
Üblicher Weise finden Trauerfeiern auf dem Friedhofsgelände statt.
Meist im Anschluß daran kommt die Beisetzung entweder von dem Sarg bei einer Erdbestattung, oder der Urne bei einer Urnenbeisetzung, wobei dann zuerst die Kremation stattgefunden haben muß, was man auch individuell festlegen kann.
Wird die Person erst spät gefunden, wird relativ rasch eine Kremation vorgenommen, so daß nur noch die Urne dasteht.
Wenn noch unklar ist, wie es mit der verstorbenen Person weiter geht, wird diese in einem Kühlraum untergebracht um die Unklarheiten lösen zu können.
Theoretisch könnte eine verstorbene Person auch völlig ohne Bestatter zur letzten Ruhe gebettet werden, doch soweit mir bisher bekannt kommt das nicht vor, da eh wegen Überführung der Person und Vorbereitung für den weiteren Verbleib ein Bestatter benötigt wird. Nur mal ein Beispiel, woher sonst sollte man einen Sarg bekommen können?
Was mir unbekannt war, daß man jederzeit die Möglichkeit hat bei einem Bestatter einen Vorsorgetermin zu vereinbaren. Hätte ich beinahe gemacht, hatte an dem Tag dann aber keine Zeit dazu. Kurz darauf bekam ich dann die Todesnachricht, so daß ein Vorsorgetermin gar nicht mehr möglich war, weil nun schon die Entscheidung anstand.
Wäre das Bestattungsunternehmen Caspari nicht enorm weit weg, hätte ich es mir durchaus vorstellen können, dorthin den Auftrag zu vergeben.
Meine Empfehlung ist, sich wenn möglich in aller Ruhe umzuschauen und individuell zu entscheiden, wem man die verstorbene Person anvertrauen möchte.
Hängt natürlich davon ab, ob man diese Zeit hat, oder ob alles ganz schnell gehen muß.
Ob in Einzelfällen auch ein Bestatter bestimmt werden kann, ist mir gerade nicht bekannt, könnte ich mir aber vorstellen. Beispielsweise bei Verstorbenen ohne (ermittelbare) Angehörige.
Auf den Internetseiten der Bestatter finden sich diverse Möglichkeiten, wie der Weg zur letzten Ruhe stattfinden kann. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan.

Zitat:
Klar, makrabres Thema, aber ich finde es gut, wenn es zumindest grob zu Lebzeiten geregelt werden kann, bzw. die Hinterbliebenen einen groben Rahmen haben, damit sie im Sinne des Verstorbenen agieren.

Leider habe ich mich nie wirklich damit befasst, weil ich an dieses Thema nie denken wollte.
Dadurch habe ich nun aber das Problem, daß ich selbst die Entscheidungen treffen muß, was ich denke was im Interesse meiner Mutter ist.
Die Verwandtschaft hat es teils besser, da ist inzwischen schon in etwa festgelegt was gewünscht wird.
Ob das dann aber tatsächlich verwirklicht wird, wird sich dann zeigen.

Technische Frage an Ganter mal nebenbei: Mir ist eine Funktion Spoiler bekannt, durch die Inhalte "versteckt" werden können und nur durch bewußtes anklicken sichtbar werden.
Gibt es die hier im Forum auch? Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte. Ich habe sie mir auf der Homepage durchgelesen, im Forum gehen sie mir allerdings derzeit etwas nahe. Deshalb fiel mir das auch ein.
(Kann aber ruhig stehen bleiben, nur für die Zukunft würde mich das mal interessieren.)







florentine hat geschrieben:
Zitat:
Weil ich bin mir nicht sicher, ob jeder die Geschichten von Cordula Caspari hier lesen möchte

Yvette hat geschrieben:
Ich z. B. wollte es nicht.

Diese "Geschichten" beschreiben nur wie man es auch anders machen kann.


Hallo florentine,

durch deinen Link auf die Seite der Bestatterin war es schon möglich sich diese Geschichten durchzulesen. Dadurch haute es mich auch nicht um, als ich die Geschichten hier auch las.
Im Normalfall hätte ich wohl einen ziemlichen Bogen um das Thema und somit auch deinen Beitrag gemacht, weil das in mir Dinge aufgewühlt hätte, die ich für mich nicht unbedingt gewollt hätte.

Es gibt eben Dinge, die Gefühle auslösen, ohne daß man das eigentlich haben will. Das läßt sich dann meist auch nicht gleich wieder stoppen. Durch meine aktuell besondere Situation machte es mir zu meiner Überraschung im Moment gerade wenig aus, aber mir fiel ein, wie ich darauf im Normalfall reagiert hätte.

Darum kam ich auf die Frage mit dem Spoiler.

Hätte ich das gepostet, hätte ich es in Spoiler-Tags gesetzt, weil ich weiß, wie mir damit zumute wäre. Du hast beruflich bedingt mit dem Thema etwas mehr zu tun, daher hast du dir sicher auch einen persönlichen Schutzmechanismus zugelegt, um das nur so nah wie es nötig ist, an dich heran zu lassen, ohne dich davon überwältigen zu lassen. Wer damit nie oder nur selten zu tun hat, hat oft keinen solchen Schutzmechanismus und ist der Sache voll ausgeliefert.

Zitat:
Ich finde es zum Beispiel grausam eine verstorbene geliebte Person sofort in das Bestattungsunternehmen, in fremde Räume zu geben.


Das kann ich nachvollziehen. Wie ich darüber denke, kann ich dir grad gar nicht beschreiben, weil sich meine Finger weigern darüber zu schreiben. Für mich ist das kein einfaches Thema. Vielleicht wird es mir ja später mal möglich sein mich zu äußern. Hab paarmal zu Sätzen angesetzt, doch die endeten irgendwo mittendrin, ohne einen richtigen Sinn zu ergeben.

Zitat:
In diesen "Geschichten" wird nur beschrieben ...


Soweit ich mitbekommen habe sind es 36 Stunden.
Cordula Caspari hat ja auf ihrer Seite erwähnt, daß sie sich nicht nur um die verstorbene Person bemüht, sondern auch um die Hinterbliebenen, die die Möglichkeit haben individuell bei einzelnen Schritten auf Wunsch mit dabei zu sein. Das hat auch der Bestatter angeboten, den ich beauftragt habe.
Inzwischen habe ich einige Termine mit ihm gehabt und dort angenehme Gespräche, die mir das Gefühl gaben, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Auch mit dem Pfarrer der nun zuständig ist, konnte ich mich auf angenehme Weise unterhalten.
Auch das ist nicht so selbstverständlich, weil man eben nicht mit allen Menschen gleich gut zurecht kommen kann.

Zitat:
Gestaltung des Sarges


Da triffst du eines meiner Triggerthemen voll. Einer der Hauptgründe weshalb ich den Bestatter auswählte, den ich dann beauftragt habe, war; daß ich zu dem Thema größtmögliche Distanz halten konnte und kann. Bei einem ähnlich vertrauenswürdigen Bestatter wurde ich damit voll konfrontiert.
Genau aus dem Grund beauftragte ich ihn auch nicht und bin nun froh darüber, weil es doch immer wieder notwendig ist, für Gespräche direkt Kontakt zu haben. Und immer wieder durch den Raum mit seinen Ausstellungsstücken hätte ich nicht gehen können. Das wäre mir auf alle Fälle zuviel geworden. Er hatte aber sein Büro genau hinter den Ausstellungsstücken.

Zitat:
Planung einer induviduellen Trauerfeier.


Das wiederum ist ein Thema, das mir derzeit nicht so viel ausmacht. Wobei ich anfangs auch ziemlich am schwimmen war und keine Ahnung hatte, was ich nun tun soll. Das kam erst nach und nach und hat sich nun fast von alleine ergeben.

Das lag daran, daß erst vor paar Tagen feststand, welcher Pfarrer die Trauerfeier leitet. Mit ihm hatte ich am Freitag auch ein Gespräch, damit er sich auf seine Predigt vorbereiten kann und mir die Räumlichkeiten zeigen konnte.

Wäre der erste Bestatter die richtige Wahl gewesen, hätte ich mich gar nicht um das Thema kümmern müssen, weil dieser Bestatter einen Andachtsraum zur Verfügung gehabt hätte und als ehemaliger Diakon die Trauerfeier selbst hätte abhalten können.
Nun ist es bisschen aufwendiger, aber meinem persönlichen Gefühl nach stimmiger. Der Grund: Ich gehe in der Sache sehr nach meinem persönlichen Gefühl und möchte es so haben, daß sich alles so gut wie möglich anfühlt.
Klar, mir wäre am allerliebsten, wenn das alles noch nicht nötig geworden wäre, aber nun ist der Moment eben da und aus der Vollnebelwand muß ein würdevoller Abschied gestaltet werden.
Denn anfangs stand ich da und hatte von nichts auch nur die geringste Ahnung.

Zitat:
Dann ist doch auch die Trauer leichter wenn man das alles noch mitbegleiten kann, als wenn einem das alles so aus den Händen gerissen wird, mal ganz zu schweigen von den ca. 5000 Euro, die das kostet.


An die Kosten darf ich gerade noch gar nicht denken. Das wird ein Thema, das mich wohl die nächsten Monate noch beschäftigen wird.
Ob Trauer leicht ist, kann ich nicht beantworten. Vielleicht kann ich dazu in paar Jahren was sagen, im Moment fehlen mir die passenden Worte.
Wie die individuelle Begleitung aussieht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht kommt der Moment, an dem ich denke, "hätte ich doch manches anders machen sollen?", aber im Moment fühlt es sich für mich stimmig an und daran halte ich mich fest.
Eigentlich geht es darum, aus der gegebenen Situation das bestmögliche zu machen.

Schönen Gruß
AnsBriQue






florentine hat geschrieben:
Hallo AnsBriQue,

Ich dachte als Link wird es vielleicht übersehen und es wird keiner lesen.

Hallo florentine,

an der Stelle mal ein Danke schön für deine Mühe. Finde es sehr nett, daß du dich für mich bemühst und mir dabei hilfst nicht alleine dazustehen.
Wie erwähnt, ich habe (nach kurzem zögern) die verlinkte Seite angeschaut. Da ich mir die Homepages der hier ansässigen Bestatter auch angeschaut hatte, wußte ich schon in etwa, was mich erwartet und entsprechend positiv konnte ich die Seite auch aufnehmen, da sie vergleichsweise dezent und würdevoll rüber kommt.
Wäre ich in der Gegend gewesen, hätte ich vermutlich ein Gespräch mit Frau Caspari gesucht.

florentine hat geschrieben:
Das muß hier ja niemand lesen, der sich nicht damit auseinander setzen will.
Ich dachte vielleicht interessiert es gerade dich was für Möglichkeiten einer Bestattung es noch gibt.
Und die anderen User können für sich selber reden. Die werden es schon sagen wenn sie sowas hier nicht lesen wollen.


Es geht mir dabei ums runterscrollen. Da schnappt man hin und wieder doch einen Begriff auf.
Aber wie gesagt mich freut es, daß du dir die Mühe für mich gegeben hast.
Ja ich fand es sehr interessant und es bestärkte mich auch ein wenig in meinem Entschluß, die Sache so zu machen, wie ich es nun mache.

florentine hat geschrieben:
Ja AnsBriQue, ich konnte gestern abend deinen Bericht hier auch kaum lesen, so an einem bestimmten Fall wie jetzt bei deiner Mutter das zu verfolgen war mir dann auch noch gruseliger als so allgemein darüber zu sprechen.


Geht mir genauso. Irgendwie verdränge ich das grad alles. Ich lasse es so wenig wie möglich an mich heran, wobei ich durch Anrufe derzeit ziemlich intensiv damit konfrontiert werde. Da merke ich dann, wie nah es mir geht und ich bau wieder eine Schutzmauer um mich herum.
Ich bin auch sehr froh, daß ich hier von Beginn an darüber geschrieben habe, weil dadurch wird das Thema für mich überhaupt erst ein klein wenig greifbarer und schwebt nicht bedrohlich über mir.
Wie ich im Moment ohne das Forum mit dem Thema zurecht kommen soll, will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. Hier habe ich gleichzeitig Distanz und Nähe und das tut mir gut, weil ich die Freiheit habe zu entscheiden, wie ich damit umgehe und was ich schreibe.

florentine hat geschrieben:
Durch dich und deinen anderen Thread bin ich erst auf dieses Thema gebracht worden, dann hat Ganter das Thema Bestattung hier abgekoppelt. Es ging ja ursprünglich um dich und du bist zur Zeit nicht im Normalfall.


Stimmt da hast du recht. Irgendwie fühle ich mich in einem Zustand, den ich grad gar nicht näher beschreiben kann. So eine staunende nicht wahr haben wollende Gelassenheit, die sich irgendwie unwirklich anfühlt, weil ich weiß es wird sich alles ändern, doch im Moment ist eine Art Leerlauf, wo noch vieles so ist wie es war. Und immer wieder der Gedanke "Griff zum Telefon, das möchte ich Mama erzählen, das interessiert sie bestimmt". Zu einigem was sich hier so tut, würde ich mir gerne ihre Meinung anhören, doch dann fällt mir ein, daß das nicht möglich ist. Wann ich das nicht nur weiß, sondern auch begreife und an mich heran lassen kann? Keine Ahnung.
Im Moment zumindest noch nicht.

florentine hat geschrieben:
Sehr gute Idee.


Danke

florentine hat geschrieben:
Ich habe es ja auch für dich gepostet und wegen deiner aktuellen Situation da spielt es doch jetzt keine Rolle wie es dir normaler Weise zumute wäre, normalerweise hätte ich sowas auch garnicht gepostet wenn es jetzt nicht einen aktuellen Anlaß wie bei dir dazu geben würde.


Wie gesagt, sehr aufmerksam von dir.

florentine hat geschrieben:
Ich habe mit dem Thema sogut wie garnichts zu tun, sonst wüßte ich ja alles.Ich habe in den letzten Jahren, wo ich in der Pflege arbeite keinen einzigen Patienten sterben sehen. Da habe ich sehr viel Glück gehabt.


Dieses Glück wünsche ich dir auch weiterhin. Denn ich stelle es mir nicht einfach vor.
Wäre ich früher informiert worden und hätte die Möglichkeit gehabt hinzufahren, wäre ich wohl am Krankenbett meiner Mutter gewesen. Ob ich das gut verkraftet hätte, weiß ich nicht.
So war es wohl für mich einfacher, obwohl es noch schwer genug war.

florentine hat geschrieben:
Auch mit Beerdigungen hatte ich noch nie was zu tun, ich war auf einer einzigen Trauerfeier von meiner Tante, da war die Trauerfeier in einem Raum vom Bestattungsunternehmen, eine Orgel spielte als ich dort hinein kam, der Sarg war geschlossen und mit Blumen bedeckt, dann kam eine Pfarrerin und hielt einen Gottesdienst ab und anschließend gab es Kaffee und Kuchen in einem Cafe nebenan,welches glaub ich auch noch zu dem Bestattungsunternehmen gehört. Mein ganzes Wissen ist rein theoretisch und stammt aus dieser einen einzigen Weiterbildung und ja sie war bei Cordula Caspari und hat mich schwer beeindruckt.


Cordula Caspari würde mich vermutlich auch ziemlich beeindrucken.
Im Lauf der Jahre kamen einige Trauerfeiern zusammen. Mir wäre es inzwischen ganz recht, wenn ich langsam auch mal wieder zu einer Hochzeit oder einem anderen angenehmen Kirchenfest eingeladen wäre. Zufällig war an einem Sonntag, an dem ich in der Kirche war gerade eine Taufe. Das freute mich für das Taufkind und für die Familie des Kindes.

florentine hat geschrieben:
Welchen Schutzmechanismus sollte ich haben, soetwas habe ich glaube ich nicht. Wenn ein Patient von mir bei mir sterben würde dann würde es mir genau so nahe gehen. Gerade ich könnte so was gar nicht ab.
Ein Erlebnis hatte ich vor 30 Jahren in der Krankenpflege wo eine junge unheilbar erkrankte Frau bei
mir gestorben ist, wo auch der Arzt nicht mehr helfen konnte, daraufhin habe ich meinen Beruf für lange Zeit erstmal an den Nagel gehängt, gerade weil ich soetwas nicht ab kann.
Was für Schutzmechanismen könnte man denn entwickeln?
Vielleicht würde mir das ja helfen in dem Beruf überhaupt noch zu arbeiten und nicht immer auf das Glück angewiesen zu sein das nicht mitzubekommen.


Ich dachte dabei an eine Art Routine, so wie es auch Krankenschwestern für sich brauchen, um mit schwerkranken Menschen gut zurecht zu kommen. Also gar nicht die kranke Person sehen, sondern einfach nur einen Menschen dem man aktuell helfen möchte und für den man dann eben die notwendigen Dinge tut. Ich kann das nicht besser erklären, weil ich selbst nur ganz vage mit Pflege zu tun hatte. Meine Mutter machte vieles noch selbst, was andere bei ihren Erkrankungen längst an dritte Personen abgegeben hätten.

Der Bestatter mit dem ich es gerade zu tun habe, erzählte mir, ihm hilft es bei der Arbeit, immer daran zu denken, daß er den Menschen hilft einen würdigen Abschied zu haben. Den Angehörigen hilft er, indem er sich so individuell wie möglich um sie bemüht.

Mir half, daß ich meine Mutter schon tagelang auf der Intensivstation liegen sah. Dadurch war der Übergang für mich nicht so krass, wie es der Fall gewesen wäre, wenn sie am einen Tag noch ganz munter gewesen wäre und am nächsten Tag nicht mehr da.
Dadurch war der Abschied nur insofern ein Unterschied, daß die ganzen Apparaturen fehlten und es ganz still war.
Ein Krankenhaus-Seelsorger war mit dabei und der fragte, ob er ein Gebet sprechen soll. Dem stimmte ich zu, weil einfach nur untätig dastehen war auch nicht das Wahre.

War für mich aber wie eine Nebelwand, ob und wann ich was realisiere ist mir wie gesagt unbekannt.
Im Moment komme ich mir vor, wie wenn ich das alles nur zur Kenntnis nehme und noch gar nicht wirklich an mich heran lasse.

Ich denke inzwischen, daß da jeder ganz individuell reagiert und einen eigenen Weg finden muß, zurecht zu kommen. Mir halfen da auch die Beiträge von Ganter und Else, die das ja schon mitgemacht haben. Daran halte ich mich auch ein wenig fest.

Liebe Grüße
AnsBriQue





Stimmt, wenn die Beziehung zu der Person intensiv ist, wird ein Abschied schwerer, außer man bekommt das Gefühl, der Person geht es nun gut und sie ist in guten Händen. Aber Gefühle lassen sich nicht vorherbestimmen, sondern die kommen einfach und es gilt damit zurecht zu kommen.

Wenn man - wie durch eine Traueranzeige - darauf aufmerksam gemacht wird, trifft einen das ziemlich.
Da muß man dann in dem Moment einfach darüber nachdenken, selbst wenn man das bis dahin vermeiden konnte. Wie ich über alle in einiger Zeit denken werde weiß ich noch nicht. Im Moment tröste ich mich mit dem Gedanken, daß meine Mutter es nun gut hat. Zumindest habe ich immer wieder dieses Gefühl.

Vielleicht gelingt es dir ja, bei deinem Patienten etwas vergleichbares zu denken. Wobei mir klar ist, das schreibt sich einfacher als man es nachfühlen kann. Würde ich das von jemandem lesen, wüßte ich nicht, ob das bei mir tatsächlich schon richtig ankommt.

Wie schon erwähnt, mir hat bisher schon das Forum und die Möglichkeit mich hier mit Leuten die mir sympathisch sind austauschen zu können sehr geholfen. Alleine und ohne die Möglichkeit mich mit jemandem über alles auszutauschen, wäre ich bisher wohl lang nicht so gut damit zurecht gekommen.
In solchen Moment ist Einsamkeit noch einsamer als sonst schon. Es wird auch noch dauern, bis ich wieder auf normales alleine sein umschalten kann.

Im Moment tut es mir recht gut, wenn ich zwar alleine, aber inmitten anderer Leute unterwegs sein kann. Also mitbekomme, was sich um mich herum tut, ich aber nicht reden und mich aktiv beteiligen muß.

Wobei ich in letzter Zeit wieder viele Gespräche und Telefonate führen mußte. Etwas, das ich davor gar nicht mehr so gerne machte und woran ich mich auch wieder etwas mehr gewöhne.


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