Lebenslagen

Inspiriert zu diesem Thread hat mit folgender:
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Bounce bezieht sich in ihrer Antwort auf meinen Beitrag:
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Hallo ihr Zwei,

hatte den Thread irgendwie gar nicht mehr gesehen und bin aktuell zufällig mal wieder dort gelandet. Daher eine erste Antwort auch mit Monaten Verspätung.
Mich freut es, daß ich dir Bounce damit ein klein wenig helfen konnte. Die Unterscheidung Verstand und Herz oder in meinen Worten Denken und Fühlen ist mir eigentlich erst die letzten paar Monate etwas klarer geworden. Davor war es eigentlich die meiste Zeit eine harmonische Einheit weil ich irgendwie positiv verankert war.

Dieser Anker, auf den ich vertrauen konnte ist nun weg und ich suche mir grad neue Verankerungen, die es mir ermöglichen gut über stürmische Zeiten zu kommen.

Wobei ich noch das Glück habe, daß mein Grundvertrauen intakt geblieben ist. Mir ist auch klar, daß es hier viele gibt, deren Grundvertrauen ziemlich instabil ist, wenn es denn überhaupt noch vorhanden ist. Daher geht es mir, trotz aller Schwierigkeiten noch relativ gut.Wenngleich manches mir trotzdem bedrohlich für meine Existenz vorkommt. Wie gut ich damit zurecht komme, weiß ich noch nicht. Das ist noch nicht abschätzbar, weil es noch einige Zeit dauern wird, bis ich wieder optimistischer in die Zukunft blicken kann.

Damals im März, für mich irgendwie inzwischen zu einer guten alten Zeit gehörend, hätte ich wohl geschrieben, daß ich soweit zufrieden bin, daß es einiges gibt, das ruhig besser werden könnte, vielleicht auch, daß ich mich auf den Herbst freue, weil da ein langerhoffter Besuch sich angekündigt hat. Finanziell ging es mir da schon nicht so toll, aber ich war da grad dabei mir bisschen was auf die Seite zu legen, damit ich für den Besuch bisschen was auf der hohen Kante habe. Dann kam aber der Juli und August und alles schmolz schneller dahin als ich je für möglich gehalten hätte.

Rückblickend hätte ich vielleicht manches bisschen anders gemacht, aber das ist eine Erfahrung, die ich hoffentlich für mich positiv nutzen kann und über die ich mich nicht rückblickend grämen möchte. Es kam eben wie es kam und ich muß nun schauen, das sinnvollste für mich daraus zu machen, was möglich ist.

Was immer noch gilt, Denken und Fühlen ist derzeit für mich noch keine harmonische Einheit. Da ist weiterhin immer noch eine Art Mauer dazwischen. Weil manches kann ich einfach noch nicht wirklich an mich heran lassen. Das wird vermutlich auch noch einige Zeit dauern.

Genauer weiß ich das grad nicht.

Ob ich zu den Bescheidenen dieser Welt gehöre? Vielleicht, ich weiß es nicht. Hab mich aktuell mit einem Freund unterhalten und der meinte als er sich so anhörte was ich ihm erzählte, daß sich bei mir viel zuviel um Geld dreht. "Geld ist Mittel zum Zweck" meinte er, während ich es grad mehr als etwas "erstrebenswertes zur Existenzabsicherung" sehe.
Weil sich grad tatsächlich viel um Materielles dreht, ist das Nachdenken über Ideelles etwas an den Rand verschoben.
Ich vermute mal, daß du diese eher ideelle Variante von Bescheidenheit meinst. Da muß ich sagen, möchte ich die Beurteilung lieber anderen überlassen.
Ich mag es einfach, wenn es möglich ist, daß sich die Menschen rund um mich herum wohlfühlen.Irgendwie fühle ich mich auch besser, wenn ich weiß, daß rund um mich herum soviel Harmonie wie möglich vorhanden ist.
Mir ist aber klar, daß das nur angestrebt werden kann, weil eben soviele Dinge dazwischen kommen können, die diese angestrebte Harmonie stören können.
Freude kann man eben nur fühlen und sich nicht immer herbei denken. Wobei es mir im Normalfall schon etwas helfen kann, mich mit für mich schönen Dingen zu beschäftigen um die Harmonie stabil zu halten. Wie schon erwähnt, gelingt mir derzeit auch mehr theoretisch als praktisch. Aber weil ich ja ungefähr weiß, wie ich es mir für mich vorstelle, kann ich mich auch wieder Schritt für Schritt darauf zu bewegen.Wobei ich da auch ein wenig vorsichtiger voran gehe, weil es leicht möglich ist zu stolpern, oder unerkannt auf glattem Grund auszurutschen.
Der sichere Boden, auf dem ich einfach ohne groß darüber nachzudenken frohgemuts entlang gehen kann, ist noch nicht erreicht. Aber ich hoffe darauf, den bald wieder zu erreichen.

Liebe Grüße und alles Gute
AnsBriQue

hallo AnsBriQue,

ich kenne weder die von dir angeführten threads, noch habe ich deine er-lebenserfahrungen mitverfolgt. womit ich mich allerdings schon lange beschäftige ist: denken versus fühlen.
beide brauchen sich, so meine schlußfolgerung. gefühle ohne verstand sind wie ein pferd ohne reiter. verstand ohne gefühle, wie ein reiter ohne pferd.
ich war lange zeit eine reiterin ohne pferd, dann wechselte ich zu pferd ohne reiterin und schön langsam, so kommt es mir vor, finden beide zusammen. achten und wertschätzen einander und erkennen, dass es für den ritt durch leben sehr förderlich ist, wenn beide den angestammten platz einnehmen (können).

gefühle sind die sprache des körpers.
gedanken sind die sprache des geistes.

freude kann man sich nicht herbeidenken, nur fühlen - sehe ich auch so. allerdings, so meine erfahrung, kann ich an freudvolle erfahrungen denken und das gefühl der freude stellt sich mit dem denken an diese erfahrung wieder ein. in einem seminar wurden wir teilnehmerInnen aufgefordert, an eine bedrohliche/stresserzeugende situation aus der vergangenheit zu denken und nachzuspüren, was sich im körper, in der gefühlswelt verändert. plötzlich saßen alle mit vorgebeugtem körper, hängendem kopf da und ausnahmlos alle berichteten von einem engefühl in der brust, von beschleunigtem herzklopfen ect. gleich darauf lautete die vorgabe: denken sie an ein schönes, erwärmendes, freudiges ereignis. der oberkörper aller richtete sich auf, lächeln machte sich breit, das gefühl der weite in der brust ect.
seither bin ich sehr bedacht darauf, meinen gedanken aufmerksamkeit zu schenken. das hat sich inzwischen so weit entwickelt, dass in mir manchmal eine stimme zu hören ist, ohne dass ich schon realisiert habe, dass meine stimmung am absteigenden ast sitzt, die mir sagt: schwingung erhöhen!
unter "schwingung erhöhen" verstehe ich, mich wieder ans "halbvolle glas" zu erinnern.
angst, zorn, ärger, wut, hass ect. senken meine schwingung. ich fühle mich eng, schwer(mütig), lebensverneinend ect.
freude, liebe (und da meine ich jetzt nicht diese art von liebe, . . .), wertschätzung, mitgefühl, dankbarkeit ect. heben meine schwingung. leichtigkeit, offen sein können für alles, freiheit, friede sind das geschenk.

mlg
ostara

Lieber ABQ,

hach, Du bist auch ein "Harmonie-Süchtling"? So nannte mich einmal mein Therapeut - in grauer Vorzeit. (Ich glaube, er wäre überrascht, wie viele von seinen Gedanken ich inzwischen übernommen und in mein Leben integriert habe.) Ich habe auch begriffen, was er damit damals meinte: Dass das Bedürfnis nach harmonischer Umwelt ein "Überlebens-Bedürfnis" war, weil es nämlich meine eigene Unsicherheit und Bedürftigkeit beschwichtigte. Gelegentlich spüre ich das auch heute noch - aber seltener.

Es war zu der Zeit damals jedenfalls in Ordnung, und so sehe ich es auch für Dich; ebenso wie Dein vermeintliches "überwiegend materielles Denken" Dein großes und nur zu verständliches Sicherheitsbedürfnis aufzeigt. Ich möchte Dir aus meinem eigenen Erleben empfehlen, es anzunehmen, so wie es gerade ist, gewissermaßen beobachtend, aber ohne Widerstand; heißt, ohne das an Dir selbst zu kritisieren. Es ist ein Spiegelbild Deiner derzeitigen Lage, wie eine Blaupause, nicht weniger, aber auch nicht mehr, nach meinem Empfinden.

Immer ist es wichtig, die Gefühle - die Emotionen - wahrzunehmen und die Gedanken zu akzeptieren. Und von da aus dann im eigenen Tempo weiterzugehen. Du bist auf dem Weg - spannend, wann Du wo ankommen wirst. Schön, wenn Du ihn ein Stück mit uns hier gehen willst.

Liebe Grüße
Yve

P.S. Die Kleinheit, die wir oft fühlen, wenn wir uns so nach Harmonie sehnen, kann weichen: Einem schönen Gefühl der INNEREN Harmonie, die nicht auf das Außen angewiesen ist. Und daran können wir wachsen, werden größer - wachsen auf unsere natürliche Größe an. Die stellen wir dann vielleicht im Rückblick auf das, was wir schon alles hinter uns gelassen haben, fest.

Hallo Ostara,

ich danke dir für deine lesenswerte Worte. Werde ich mir wohl immer wieder durchlesen, denn im Moment fühle ich mich nicht komplett. Dein Bild von der Einheit Reiter und Pferd hat etwas sinnerweiterndes.
In Gedanken kann ich mir zwar vorstellen, wie ich auf einem Pferd reitend die Umgebung erkunde in der ich mich befinde, aber tatsächlich zu reiten, das zu spüren ist ganz anders, weil man einfach nicht so limitiert ist, wie auf den eigenen zwei Beinen.

Diese Einheit wünsche ich mir, doch im Moment bin ich davon noch ein Stück entfernt.
Kann man sich vielleicht mit einem erfolgten Sturz erklären, den ich erst überwinden muß um wieder Zutrauen und Vertrauen fassen zu können. Deshalb irgendwie auch die Blockade.
Aber Reiter und Pferd sollten wieder so nah wie im Moment möglich zueinander finden.
Selbst wenn ein Ausritt wie vor der Sturzzeit noch nicht möglich ist.

Danke
AnsBriQue

Ja bin ich.
Wollte noch mehr schreiben, aber im Moment fallen mir nicht die passenden Worte ein, die zu den schönen Zeilen passen, die du geschrieben hast.

Derzeit überlege ich verzweifelt, wie ich es hinbekommen kann, ohne Kosten oder wenn nur mit wenig Kosten einen Sprinter zu mieten, um Sachen von Punkt A nach Punkt B zu transportieren. Würde ich das hinbekommen, wäre mir schon wesentlich wohler.
Gern auch im Tausch -> ich bekomm für ein zwei Tage den Sprinter geliehen und helfe dafür bei was anderem, oder "zahle" mit Büchern die ich habe oder oder ...
Könnte so einfach sein, doch unsere Gesellschaft ist da einfach kompliziert.

Aber ich vermute, wenn dieses drängende Problem bewältigt ist, werde ich auch wieder Muße haben ideeller zu denken, da mir das eh viel lieber ist.

Wie gerne würde ich verträumt in wunderschönen Gedankenbildern schweben und mich an ideellen Dingen erfreuen. Aber dazu hält mich die reale Welt grad wenige Millimeter über dem Boden schwebend fest. (Denn ganz geb ich meinen Idealismus nicht auf *g*)

Ich erinnere mich da auch an eine Begebenheit, wo ich mal etwas viel Alkohol in mich rein süffelte. Da fühlte ich mich auch recht schwerelos und heiter, nicht ganz so schön wie wenn man unbeschwert glücklich ist und sich aus tiefstem Herzen wohlfühlt, aber ein wenig vergleichbar.
Zumindest daran versuche ich mich nüchtern zu erinnern, wie ich mich da fühlte.
Denn für Alkohol habe ich kein Geld und gut tun tut er mir auch nicht.

Du hast recht, innere Harmonie ist sehr wichtig, aber sie fällt mir derzeit eben leider nicht so leicht, wie ich es für mich gerne hätte.
Reiter und Pferd müssen erst wieder zueinander finden.

Liebe Grüße
AnsBriQue

Hej ABQ,

guck mal hier, vllt ist da jemand in deiner Nähe mit einem Sprinter.
http: // www. tauschbörsearbeit .de/


Bounce

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Alles ist möglich

Danke für den Link.
Soweit ich sah zwar derzeit nicht, aber vielleicht wird das ja trotzdem noch was zur passenden Zeit.

Safi Nidiaye: Aufspüren verdrängter Gefühle ...........

..............watch?v=Wla9SJJbJBM