Lebenslagen

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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:07 
Ich bin nicht stolz Holländer zu sein, hab mir immer eine andere Nationalität gewünscht. Ja, auch die deutsche. Aber ich bin eigentlich recht froh in einem Land zu leben das mich entscheiden lässt ob ich das Leiden noch tragen kann wenn es kommt, oder ob es mir zu schwer fällt. Und ja, ich kenne die Situation von nahe. Neulich der Vater meines Freundes. Voller schmerzhafter Durchliegestellen, der arme Mann. Mein Freund ist selbst Radiologe, er bedauerte den Hausarzt der das Leben seines Vaters beeenden musste. Ja, musste. Ich lese in den Zeitungen hier Berichte von Hausärzten die sich schwer tun mit dieser Pflicht. Ja doch: Pflicht. Sie töten einen menschen, einen Patienten den sie kennen, und leiden sehr darunter. Mancheiner wünschte sich an solchen Tagen nie Arzt geworden zu sein.

Mir geht es nicht um die ethische Frage ob ja oder nein der Mensch seinem Schöpfer die Entscheidung abnehmen darf. Denn das ist ja das einzige Argument gegen Selbstbestimmung. Sonst gibt es ja nichts Schönes dem folternden Krepieren abzugewinnen. Mir geht es um die Würde. Die ist hin wenn dem Körper künstlich geholfen wird einem unabwendbaren Ende hinauszuzögern.

Ich lebe in einem Land mit vielen Fehlern. Aber ich glaube nicht dass hier jemand auf meine Leber lauert. Ich habe das vollste Vertrauen dass hier meine körperliche Integrität gewährleistet ist, dass ich nicht zu einem grausamen Todeskampf gezwungen werde von einer Kirche die sich den Tod genauso monopolisiert wie die Schändung meiner Kinder. Gott, ja, dem gebe ich die Macht über meinen Tod. Aber seine Beamten sollen sich dem bitte fern halten. Und Schulmeister schon ganz.


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Verfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:07 


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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:22 
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gompert hat geschrieben:
Voller schmerzhafter Durchliegestellen, der arme Mann. Mein Freund ist selbst Radiologe, er bedauerte den Hausarzt der das Leben seines Vaters beeenden musste.


Muß jeder Hausarzt das auf Verlangen? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Und wegen den Druckstellen, bei guter Pflege und Dekubitusprophylaxe sollten ja eigentlich Druckstellen
vermieden werden durch gute Lagerung z.B.

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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:36 
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Hier in Deutschland ist ja eher passive Sterbehilfe erlaubt bei unheilbar Kranken.
Ich hatte schon Patienten zu Hause gepflegt, die eine Patientenverfügung hatten,wo ich bei einem
Notfall die nicht ins Krankenhaus hätte bringen lassen dürfen. Das finde ich immer ganz schwer,
nichts mehr tuen zu dürfen. Widerspricht auch meiner Auffassung der Krankenpflege.

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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:38 
florentine hat geschrieben:
Muß jeder Hausarzt das auf Verlangen? Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.


Nein, nicht jeder Hausarzt muss das auf Verlangen. Er kann sich weigern. Das wird ihm aber die Gewissensbisse nicht nehmen...


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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 22:50 
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Bei uns kommt dann schon eher ein Palliativteam.

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BeitragVerfasst: Sa 14. Apr 2012, 23:04 
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florentine hat geschrieben:
Und wegen den Druckstellen, bei guter Pflege und Dekubitusprophylaxe sollten ja eigentlich Druckstellen
vermieden werden durch gute Lagerung z.B.


Meines Wissens nach, kommt man äußerst schwer an dies Matrazen heran, man kann sie erst dann beantragen, oder bekommt sie erst dann erstattet, wenn schon schwere, offene Verletztungen da sind, die trotz einer solchen Matratze, dann wiederum immer noch einer sehr intensiven Pflege und langer Zeit bedürfen, bis es wieder besser wird.
Und in sehr vielen Pflegeheimen, und offenbar besonders in Krankenhäusern, scheint eine solch intensive Pflege fast unmäöglcih zu sein.

Dazu kommen dann auch immer noch die anderen Bedingungen unter denen diese Patienten leben müssen, nämlich fremd verantwortlich und abhängig leben zu müssen. Wenn man sich nicht einmal mehr artikulieren kann, um seine Schmerzen mitzuteilen, seine Probleme und Gedanken mitzuteilen, und ständig erleben muß, daß es einem gut geredet wird, weil der andere es gerne so hätte, obwohl es eigentlich nicht so ist, dann denke ich, daß es ein hilflosen Dasein sein muß, da man den anderen schlicht und einfach ausgeliefert ist. Dabei zwar nach außen respektvoll behandelt wird, aber nache innen eben nicht. Wie soll man sich respektvoll behandelt fühlen, wenn der andere einen nicht versteht.

Wenn man gezwungen ist, etwas auszuhalten, was eigentlich nicht auzuhalten ist, was man nur nicht zum Ausdruck bringen kann, weil man vollgestopft ist mit Medikamenten, die einen ruhig halten.


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 07:38 
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linaa hat geschrieben:

nämlich fremd verantwortlich und abhängig leben zu müssen. Wenn man sich nicht einmal mehr artikulieren kann, um seine Schmerzen mitzuteilen, seine Probleme und Gedanken mitzuteilen, und ständig erleben muß, daß es einem gut geredet wird, weil der andere es gerne so hätte, obwohl es eigentlich nicht so ist, dann denke ich, daß es ein hilflosen Dasein sein muß, da man den anderen schlicht und einfach ausgeliefert ist. Dabei zwar nach außen respektvoll behandelt wird, aber nache innen eben nicht. Wie soll man sich respektvoll behandelt fühlen, wenn der andere einen nicht versteht.

Wenn man gezwungen ist, etwas auszuhalten, was eigentlich nicht auzuhalten ist, was man nur nicht zum Ausdruck bringen kann, weil man vollgestopft ist mit Medikamenten, die einen ruhig halten.


oft braucht es keine medis die zum ruhig halten sind , diese somnolenten patienten sind ruhig und es bedarf keiner medis .
sie können keinen finger mehr bewegen , sind nicht ansprechbar und nur auf andere angewiesen .
sie bekommen keine krankengymnastik und alle gelenke werden spastisch , unbeweglich .
wer mit diesen menschen arbeitet , pflegt , weiß wie sinnlos und menschenunwürdig das leben für sie ist .

um so wichtiger ist die patientenverfügung für mich geworden , das es möglich ist mit der familie zu beraten
und schriftlich zu verfügen "bitte keine lebenserhaltene massnahme " an mir , das ist für mich beruhigend obwohl es ja bei uns noch nicht so geregelt ist , ich meine selbstverständlich das mein wunsch in dieser richtung gehört wird . egal wieviel hirnfunktion noch da ist - so ein leben ist menschenunwürdig , dafür sind wir nicht geschaffen .


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 07:46 
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gompert hat geschrieben:
. Aber ich bin eigentlich recht froh in einem Land zu leben das mich entscheiden lässt ob ich das Leiden noch tragen kann wenn es kommt, oder ob es mir zu schwer fällt.

Mir geht es um die Würde. Die ist hin wenn dem Körper künstlich geholfen wird einem unabwendbaren Ende hinauszuzögern.


gompert wie ist das wenn du durch einen unfall in die situation kommst , dich nicht mehr bemerkbar machen kannst das du so nicht mehr leben möchtest ? wie gibt es dann hilfe für dich ?
durch die familie oder habt ihr auch eine patienten verfügung ?

unser leben was es mal gewesen ist hin in so einer situation die uns nicht mehr aufstehen , denken , sprechen lässt , ja


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 10:42 
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florentine hat geschrieben:
Hier in Deutschland ist ja eher passive Sterbehilfe erlaubt bei unheilbar Kranken.


Bei einer unheilbarkranken Patientin mit unerträglichen Schmerzen habe ich es erlebt dass der Arzt
eine Nutzenrisikoabwägung angeordnet hat, dass heißt man durfte starke Schmerzmittel geben und
hat dann dabei das Risiko in Kauf genommen dass die Patientin daran verstirbt. Sie ist dann allerdings
nicht zu Hause, sondern im Krankenhaus nach einer Morphiuminfusion gestorben.

Hauptsache es kommt nicht irgendwann mal zu solchen Situationen, falls die aktive Sterbehilfe mal
erlaubt sein sollte, wie ich es mal mit einer Tierärztin erlebt habe.
Die Ratte meiner Tochter hatte ein gutartiges Geschwür, die Tierärztin sagte: Entweder operieren für
200 Euro oder einschläfern. 200 Euro hatte ich aber nicht, dann sagte sie dann würde sie das Veterinär-
amt verständigen das Tier würde ja leiden,obwohl die Ratte noch sehr munter und vergnügt war, dann mußten wir die Ratte einschläfern lassen und haben
dabei zugeguckt, es war sehr grausam, die Ratte krampfte und zuckte nach der Spritze.
Nicht das die Ärzte dann bei Menschen auch solche Anordnungen voreilig treffen.

Zur Organtransplantation:
(Der Artikel:Prinz Friso zur Organtansplantation freigegeben war natürlich nur ein Scherzartikel)

Aber: Warum so selbstlos sein und Organe spenden? Wenn schon,dann kann man sie ja auch verkaufen und die
Angehörigen profitieren dann davon.

Wer bezahlt die Transplantationen? Wo werden die Organe aufbewahrt? Wer bezahlt die Organentnahmen?
Bekommen Empfänger diese Organe und Transplantationen von der Krankenkasse bezahlt?

Ich finde das sollte man alles wissen bevor man sich für eine Organ"spende" entscheidet.

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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 10:55 
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Hallo florentine

Zitat:
Nicht das die Ärzte dann bei Menschen auch solche Anordnungen voreilig treffen.


Glücklicherweise ist mein "Menschenbild" ein positives. Ich vertraue den Ärzten, dass die mein Bestes wollen....Bis jetzt war das immer der Fall. Und ich kenne einige Ärzte. Eher sah ich sie weinen - denn so gewissenlos handeln...

Zitat:
Der Artikel:Prinz Friso zur Organtansplantation freigegeben war natürlich nur ein Scherzartikel)

Ich habe es nicht gelesen. Aber wenn Letzteres stimmt, dann ist das eine ungeheure Geschmacklosigkeit...... und sollte nicht weiterverbreitet werden. :zeter: :flagge:

So - das war mein letzter Beitrag hier auf diesen Seiten. Wenn ich ein Anliegen habe diesbezüglich, dann werde ich das in meinem Thread ansprechen. Dann habe ich auch die Freiheit diesen hier :flagge: vehement einzufordern.

TimpeTe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:00 
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alena hat geschrieben:
sie können keinen finger mehr bewegen , sind nicht ansprechbar und nur auf andere angewiesen .


Wenn sie nicht ansprechbar sind, dann hätte ich evtl noch im Kopf, daß sie auch garnicht da wären, heißt nicht klar. Allerdings wenn sie eindeutig ansprechbar sind, sich aber nicht mehr selber bewegen können, sich nicht mehr ausdrücken können, weil ihnen dazu offenbar die Kraft fehlt, sie nicht mal mehr ihre Schmerzen zum Ausdruck bringen, außer durch Stöhnen, daß einzige, was sie an "Lebenswillen", oder hinnehmen noch zum Ausdruck bringen, sind ihre Blicke, und eben die Schluckbewegungen, wenn man ihnen mit einer Spritze Nahrung zuführt.
Das kann doch einfach nur noch unaushaltbar sein, und trotz allem, müssen sie leben, es jeden Tag aufs neue erdulden, dürfen nicht gehen. Ich frage mich was versteht man dann unter Lebenserhaltende Maßnahmen.

florentine hat geschrieben:
florentine hat geschrieben:
Hier in Deutschland ist ja eher passive Sterbehilfe erlaubt bei unheilbar Kranken.


Bei einer unheilbarkranken Patientin mit unerträglichen Schmerzen habe ich es erlebt dass der Arzt
eine Nutzenrisikoabwägung angeordnet hat, dass heißt man durfte starke Schmerzmittel geben und
hat dann dabei das Risiko in Kauf genommen dass die Patientin daran verstirbt. Sie ist dann allerdings
nicht zu Hause, sondern im Krankenhaus nach einer Morphiuminfusion gestorben.

Hauptsache es kommt nicht irgendwann mal zu solchen Situationen, falls die aktive Sterbehilfe mal
erlaubt sein sollte, wie ich es mal mit einer Tierärztin erlebt habe.
Die Ratte meiner Tochter hatte ein gutartiges Geschwür, die Tierärztin sagte: Entweder operieren für
200 Euro oder einschläfern. 200 Euro hatte ich aber nicht, dann sagte sie dann würde sie das Veterinär-
amt verständigen das Tier würde ja leiden,obwohl die Ratte noch sehr munter und vergnügt war, dann mußten wir die Ratte einschläfern lassen und haben
dabei zugeguckt, es wr sehr grausam, die Ratte krampfte und zuckte nach der Spritze.
Nicht das die Ärzte dann bei Menschen auch solche Anordnungen voreilig treffen.

Zur Organtransplantation:
(Der Artikel:Prinz Friso zur Organtansplantation freigegeben war natürlich nur ein Scherzartikel)

Aber: Warum so selbstlos sein und Organe spenden? Wenn schon,dann kann man sie ja auch verkaufen und die
Angehörigen profitieren dann davon.

Wer bezahlt die Transplantationen? Wo werden die Organe aufbewahrt? Wer bezahlt die Organentnahmen?
Bekommen Empfänger diese Organe und Transplantationen von der Krankenkasse bezahlt?

Ich finde das sollte man alles wissen bevor man sich für eine Organ"spende" entscheidet.


Hier die Frage, woran erkennt man dann noch diese unterträglichen Schmerzen. Meiner Omi wurde offenbar beim umkleiden, oder Lagern, das Schultergelenk gebrochen, und es wurde erst sehr viel später erkannt. In wieweit kann man denn überhaupt noch erkennen, wie aushaltbar, wie Schmerzen empfunden werden, wenn sich die Patienten nicht mehr zum Ausdruck bringen können.

Außer zu stöhnen, und Blicke kann ich bei ihr nichts mehr ausmachen, und ich z. B. deute sie ganz anders als meine Mutter oder die Pflegerinnen. Wieviel Zeit hat das Pflegepersonal solchen Dingen wirklich auf die Spur zugehen, wieviel Aufmerksamkeit können sie solchen kleinen, sehr feinen Ausdrücken widmen, um es zu verstehen, zu deuten, richtig einzuschätzen.

Und wie lange soll man sich so etwas anschauen, wenn die Patienten nicht krank in dem Sinner werden, daß sie beatmet werden müßten, oder reanimiert?

Wo also fangen in solchen Fällen Lebenserhaltene Maßnahmen an, gehört dann nicht evtl auch schon die Nahrungszuführung über einen Tropf dazu, was das Einzige zu sein scheint, was sie am Leben erhält, eben weil sie als einziges noch in der Lage ist selbständig zu atmen.


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:03 
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Liebe Timpe Te,

in meinem ersten Beruf bin ich examinierte Krankenschwester und habe auch schon einige Jahre auf einer
chirurgischen Abteilung gearbeitet, da ist man abgehärtet,ja leider. :)

Du mußt es ja nicht lesen. Hast du ganz richtig gemacht.

Trotzdem einen schönen Sonntag dir und den anderen natürlich auch.

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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:27 
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Hallo linaa,

ich glaube alena und ich reden hier von zwei verschiedenen Sachen, alena redet hier von unfallopfern,
die hirntot sind und zur organentnahme freigegeben werden sollen.

Ich arbeite in der privaten Pflege bei Leuten zuhause und ab und an als Springer in Alteneinrichtungen
und bezog mich hier zuletzt auf die passive Sterbehilfe, da aktive Sterbehilfe ja hier in Deutschland
verboten ist.
linaa hat geschrieben:
Hier die Frage, woran erkennt man dann noch diese unterträglichen Schmerzen.


Schmerzen erkennt man schon noch an der Körperhaltung, wenn sie sich krümmern oder an einem
verzerrtem Gesichtsausdruck und wenn man die Patienten tagtäglich pflegt kennt man seine Patienten
natürlich auch. Meine schwer krebskranken Patienten konnten aber bis zum Schluß noch reden und sich
mitteilen, auch die Schmerzen.
linaa hat geschrieben:
. Meiner Omi wurde offenbar beim umkleiden, oder Lagern, das Schultergelenk gebrochen, und es wurde erst sehr viel später erkannt.

Meine Mutter war auch gestürzt und hatte sich die Wirbelsäule gebrochen, sie lehnte eine Röntgenuntersuchung ab, erst nach einem Vierteljahr ist sie geröngt worden. Dann war aber alles zum Glück
schon verheilt. Wenn in einer Alteneinrichtung jemand stürzt wird danach erstmal alles durchbewegt
und die Patienten auf Brüche und Wunden kontrolliert. Oft werden sie dann zur Kontrolle ins Krankenhaus zum
Röntgen geschickt um ganz sicher zu gehen. Wenn etwas gebrochen ist dann Schreien die Patienten aber auch. Wenn jemand bei uns stürzt sind das ja meistens Leute,die noch laufen können, mit Bewußtlosen habe
ich weniger zu tun.
Ist deine Oma vielleicht gestürzt oder aus dem Bett gefallen?
Beim Lagern oder Umkleiden dürfte soetwas natürlich nicht passieren.

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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:43 
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florentine hat geschrieben:
Ist deine Oma vielleicht gestürzt oder aus dem Bett gefallen?


Nein, sie liegt schon seit Jahren nur noch im Bett und hat ein komplettes Gitter, um das Bett. Was da gewesen ist, weiß ich nicht, laut den Pflegerinnen wissen sie nicht, was da passiert ist, es hat keinen Anhaltspnukt gegeben, an dem man das festmachen könnte, und alleine bewegt sie sich nicht, dreht höchstens noch mal den Kopf.

Auch scheint sie nicht geschrien zu haben, daß einzige, was ich in den letzten Jahren von ihr gehört habe, ist ein leises Stöhnen oder ein Nuscheln.

Sie ist auch nicht bewußtlos, entweder schläft sie oder schaut zur Decke, sie reagiert durchaus, wenn man sie anspricht.


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:50 
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linaa hat geschrieben:
Wo also fangen in solchen Fällen Lebenserhaltene Maßnahmen an, gehört dann nicht evtl auch schon die Nahrungszuführung über einen Tropf dazu, was das Einzige zu sein scheint, was sie am Leben erhält, eben weil sie als einziges noch in der Lage ist selbständig zu atmen.


Ich hatte es bisher mit unheilbar Krebskranken Menschen zu tun, die eine Patientenverfügung hatten,

wo die Angehörigen sehr viel Wert darauf gelegt haben,dass diese auch eingehalten wird um das Leiden,

in diesem Falle die Schmerzen nicht zu verlängern. Wobei ich den Eindruck hatte,dass meine Patienten

noch nicht sterben wollten und eher entsetzt über die Prognose der Ärzte waren, die ihnen nur noch

ein paar Wochen Lebenszeit einräumten. Zum Beispiel sollte ich keinen Arzt mehr rufen,als Probleme

mit der Ausscheidung auftraten. Habe ich dann aber trotzdem gemacht und die endgültige Entscheidung

dem Arzt überlassen, was noch gemacht werden soll oder auch nicht. Dann hat die Patientin aber selber

alles abgelehnt und dann mußte ich das alles genau protokollieren, damit ich mich nicht strafbar mache.

gegessen haben sie ja noch so ziemlich bis zum Schluß, eine Magensonde oder Flüssifkeitszufuhr über eine

Infusion ist aber schon eine lebensverlängernde Maßnahme und Krankenhäuser und Altenheime sind hier in

Deutschland ja auch dazu verpflichtet Leben zu erhalten, wenn es keine Patientenverfügungen gibt.

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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:50 
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linaa hat geschrieben:
alena hat geschrieben:
sie können keinen finger mehr bewegen , sind nicht ansprechbar und nur auf andere angewiesen .


Wenn sie nicht ansprechbar sind, dann hätte ich evtl noch im Kopf, daß sie auch garnicht da wären,



sie sind nicht da linaa , sie sind in tiefer bewußtlosigkeit , es gibt keine reaktionen von ihnen , ich habe niemand vor schmerzen stöhnen hören , keine unwohlreaktionen , es ist ihr körper der da ist ,

lebenserhaltene massnahmen - dazu gehört beatmet werden , die künstliche ernährung über infusion

ich hatte vorher schon geschrieben das mir die veränderung was das krankenpflegepersonal angeht - immer weniger personal - angst macht für die zukunft , nein , es ist oft keine zeit um Einen patienten so zu versorgen das es mir damit gut geht , ich muss mich beeilen weil die nächsten warten .....

mit deiner omi tut mir leid das ihre schulter gebrochen wurde , wie lange man sich das ansehen soll ?
wenn deine omi keine infusion/medis zb herzmittel mehr bekommt wird sie sterben , unsere ethische vorstellung lässt diesen gedanken nicht zu , ich habe da auch probleme weiß aber das ich so nicht auf meinen tod warten möchte


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 11:56 
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linaa hat geschrieben:
Sie ist auch nicht bewußtlos, entweder schläft sie oder schaut zur Decke, sie reagiert durchaus, wenn man sie anspricht.


Sie hat ja aber auch nicht geäußert dass sie sterben will oder?

Dann wird sie bis an ihr natürliches Lebensende gepflegt werden.

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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 12:18 
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florentine hat geschrieben:
Sie hat ja aber auch nicht geäußert dass sie sterben will oder?


Daß kann sie ja offensichtlich auch nicht mehr, allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob sie es tun würde, sie ist vom Typ her jemand, der alles so nimmt wie es kommt.

alena hat geschrieben:
ich hatte vorher schon geschrieben das mir die veränderung was das krankenpflegepersonal angeht - immer weniger personal - angst macht für die zukunft , nein , es ist oft keine zeit um Einen patienten so zu versorgen das es mir damit gut geht , ich muss mich beeilen weil die nächsten warten


Ich bin in ihrem Fall froh, daß sie die finaziellen Mittel hatte/ hat, in einer Einrichtung zum Betreuten Wohnen untergebracht zu sein, ich habe den Eindruck, daß das Personal dort mehr Zeit für den einzelnen Patienten hat, als in anderen Einrichtungen, zumindest habe ich den Eindruck, daß sie sehr gut betreut wird, und auch die Zeit da zu sein scheint, ihr Aufmerksamkeit zu geben.


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 13:57 
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Ganter hat geschrieben:
Yvette hat geschrieben:
Ach du liebe Zeit, ein Trigger-Thema
... Und ich fürchte, wir können uns um diese Auseinandersetzung nicht drücken (und sollten es auch nicht.)
Naja, können schon, indem wir die Themen hier nicht ansprechen.
...
Ich möchte an dieser Stelle nicht aprupt abbrechen, würde aber dennoch empfehlen, da das Thema zu "beenden", da es vermutlich nur noch weiter -unnötig- aufwühlt.

Ganter, das erstaunt mich, ehrlich gesagt. Ist es Dir persönlich denn SO unangenehm?

Ich hab es HIER angesprochen, da es natürlich etwas ist, was mich beschäftigt. Else fand sogar meine Bitte um Entschärfung unnötig, und inzwischen wurde überaus lebhaft weitergeschrieben ... was zeigt, dass es uns alle mehr oder weniger belastet.

Und ausgerechnet das jetzt abbrechen? :nixweiss:


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 15:02 
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Nein, mich triggert das Thema in keinster Weise, und ich kann in beide Richtungen mitlesen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Das was ich meinte; klar können wir es hier besprechen, aber es wird nichts ändern,
wir können es auch bleiben lassen - und somit "aus den Augen, aus dem Sinn" zumindest, was jetzt persönliche Befindlichkeiten betrifft - denn im Großen werden wir weiterhin nichts ändenr.

Was deine Frage betrifft, so denke ich, daß du viele Einblicke erhalten hast,
daß es aber -bevor man sich bei diesem Thema aufreibt- besser ist, das Thema "auslaufen" zu lassen.


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 15:07 
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Okay, an mir solls nicht liegen ...


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BeitragVerfasst: So 15. Apr 2012, 20:27 
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Von mir aus kann der Thread geschlossen werden.


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BeitragVerfasst: Mo 16. Apr 2012, 23:08 
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Yve, Du hast diesen Thread eröffnet und kannst auch nach Deinen Wünschen ermessen, wo ein Ende gesetzt werden soll.

Mich hat dieses Thema komischerweise fast gar nicht mehr getriggert, obwohl ich anfangs davon ausging mit meiner Erfahrung.

Ich finde es schade, dass es so im Nirwana verschwindet, weil ich denke, dass es viel Gedankenpotential hat. Ob und was es - nur ggf. im kleinen - ändert, bleibt dahin gestellt, aber es auszusortieren, weil "man eh nix ändern kann" finde ich keinen guten Weg. Ich glaube, dann bräuchten wir alle gar nie miteinander sprechen und Austausch btw. Foren überflüssig.

Ich passe mich allerdings der Allgemeinheit an.

LG Else


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BeitragVerfasst: Di 17. Apr 2012, 09:35 
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Else, danke, ich stimme Dir hier grundsätzlich zu.

Mir gings so, dass ich zuerst erschrocken war über die Heftigkeit der Resonanz, und dann fand ich es gut, dass wir uns hier einmal ehrlich Luft machen konnten. Wie viel geschrieben wurde, zeigt ja, wie relevant das Thema ist.

Dass zuerst ein Trigger gesetzt und dann sogar ein Stopp vorgeschlagen wurde, hat mich überrascht, und ich sehe es insgesamt doch so wie Du: Wenn es immer nur danach ginge, dass ein Thema erst dadurch länger Relevanz besitzt, ob sich etwas ändern lässt an der besprochenen Sache - wieviel würde hier überhaupt noch geschrieben werden können? Es bliebe wohl wenig übrig.

Es kann ja auch ein Selbstzweck für ein Thema bestehen; das könnte z. B. allein der sein, dass offen über etwas gesprochen werden kann, wofür sich sonst wenig Möglichkeiten finden, und zudem mit Menschen, die man kennt und denen man weitgehend vertraut, die ähnlich oder ganz anders gestrickt sind als man selbst ...

Was ich unterschätzt habe, und hier gebe ich Ganter Recht: dass das Thema so stark emotional besetzt zu sein scheint, dass es nicht nur schon zu heftigen Kontroversen führte, sondern für manchen, der mit sich, jetzt gerade oder überhaupt, mehr zu kämpfen hat, vielleicht nicht zu ertragen ist. Aber dann muss man nicht mitlesen ...

Falls es nicht ohnehin schon sein Ende gefunden hat, würde ich es jetzt gern doch noch weiterführen.

LG Yve


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BeitragVerfasst: Di 17. Apr 2012, 09:40 
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Hallo Yvette,

was ich mich schon die ganze Zeit frage ist: Was meinst du eigentlich in der Überschrift mit:


- die neue ?

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