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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 20:10 
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:d:

Die Kirche ist für meinen Glauben lediglich ein Rahmen, der das Ganze zusammenhält und denen, die es möchten, Gemeinsamkeit bietet, weiter nix. Und damit komme ich bestens klar. Ich bin Mitglied einer ev.-liberalen Freikirche, habe diese persönlich gewählt, zahle keine Kirchensteuer, sondern spende, wenn und was ich will - nicht nur an meine eigene Kirche. Die setzt niemanden unter Druck, bietet aber einen gemeindlichen Zusammenhalt, der mir persönlich und vielen anderen gut tut.

Wir versuchen, denen, die es wollen, eine Heimat zu bieten, in der sie bestenfalls ein Stückchen der Geborgenheit, Halt im Glauben und den Sinn im Leben finden, die viele Menschen heute so nötig haben. Ich wüsste auch nicht, was dagegen zu sagen wäre. Und wers nicht will und braucht, muss ja nicht ...

Aber anderen diesen Weg offen zu lassen, finde ich halt auch wichtig.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 17. Mär 2013, 20:10 


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 21:27 
JA, ein privilegierter Verein. Nur (!) weil er soviele Mitglieder hat!
Aber ich betrachte das ja auch seit Jahren jetzt so... Der Vergleich hinkt nicht wirklich.

Ich bin mit mir übereingekommen, dass das mit den Mitgliedsbeiträgen über Vater Staat wie zum Beispiel ja auch mit Sozialer Arbeit in freier Trägerschaft funktioniert. Und dafür sind die Mitgliedsbeiträge. Da bezahlt man für die Ideologie und ihre Aufrechterhaltung gleich mit. Und sowas ist teuer! :D uiuiui....


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 21:30 
Yvette hat geschrieben:
Mitglied einer ev.-liberalen Freikirche, habe diese persönlich gewählt, zahle keine Kirchensteuer, sondern spende, wenn und was ich will - nicht nur an meine eigene Kirche. Die setzt niemanden unter Druck, bietet aber einen gemeindlichen Zusammenhalt, der mir persönlich und vielen anderen gut tut.



Liebe Yvette,

hab mich schon einige Zeit gefragt ob ich mit meinen Äußerungen deine religiösen Gefühle verletze.
Ich verstehe aber jetzt, dass auch Du den Katholizismus nicht brauchst... ;)
Hab ich das richtig verstanden?

:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 21:41 
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Hi liebes Stehauferl!

Mein Mann ist katholisch, wir führen eine echt ökumenische Ehe. :D Nein, also, ich selbst brauche weder Katholizismus noch den Papst, mit Verlaub. Ich respektiere jedoch jede Religion - außer "Pseudoreligionen", sprich Sekten. Und Fundamentalisten = nicht meines.

Meine Gefühle wurden hier nicht verletzt keine Sorge. Da hab ich schon ganz andere Kaliber erlebt. ;)

LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 21:57 
Dasfreutmich! :knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 17. Mär 2013, 21:59 
linaa hat geschrieben:
Aussage, die Christen sollen sich auf Christus und nicht auf den Papst konzentrieren, gefällt mir.


Ja genau.
Das gefällt mir auch.
:wink:
Christsein kann ja nicht heißen, den Papst zum Superstar zu machen, sondern das muß irgendwas anderes sein ....


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 31. Mär 2013, 19:00 
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Wie gesagt, ich bin keine Katholikin, aber dieser Papst ...

überrascht!!!


Fußwaschung im Jugendgefängnis, und dann noch auch von Muslimen und Frauen - ja hallo!?!


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 31. Mär 2013, 19:44 
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Liebe Yvette, ich bin ja nicht nur am Meckern. ;)
Was mir aus einer Rede gefallen hat über die Rolle des Klerus: Priester sollten Hirten sein mit dem Geruch der Schafe.

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 31. Mär 2013, 20:12 
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Vielleicht, lieber Anastasius, bringt es ja dieser Mann fertig, die so arg beschädigte katholische Kirche wieder ein wenig zurechtzurücken ...

Es wäre ein kleines Wunder - das wahrhaft zur rechten Zeit käme.


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mo 1. Apr 2013, 08:14 
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Hatte einen längeren Beitrag geschrieben, doch plötzlich war ich ausgeloggt.
Daher nun nur kurz. Ich bin auch mal gespannt, wie sich das alles entwickelt.

Frohe Ostern
AnsBriQue


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 3. Apr 2013, 07:03 
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Yvette hat geschrieben:
Fußwaschung im Jugendgefängnis, und dann noch auch von Muslimen und Frauen


Ja, super Aktion!!! Und wie er zu denen hochgelächelt hat. Toll.
Ich weiß bloß noch nicht, was da mit mir los ist, dass ich anfange, den Papst zu mögen...

Ist die Fußwaschung jetzt sein Schafspelz, fishing for compliments und so?
Oder kann ich nun ( ganz bouncisch) eine Facette von ihm toll finden
und den Rest ablehnen? Da muss ich noch mal überlegen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Mi 3. Apr 2013, 08:54 
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Man kann natürlich ALLES infrage stellen, alles - auch die guten Gesten - als heuchlerisch brandmarken, und als werbewirksam in Misskredit bringen, ja, auch das geht (nicht dass ich denke, Du meinst das so, hab Dich da schon verstanden, aber es gibt viele, die ein großes Misstrauen behalten, vielleicht behalten wollen.) Na ja, es ist ja vielleicht auch noch zu früh für echte Freude ...

Dennoch: Trotzdem schon allein das, dass dieser Papst in der Lage ist, n kürzester Zeit neue Akzente zu setzen und zumindest im Ansatz die KT aus ihrem beleidigten Kälteschlaf zu holen ... überraschend und verblüffend.

Ich hoffe, er macht so weiter und wird nicht gehindert ... Er setzt für sich selbst hohe Maßstäbe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 21:32 
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Ihr Lieben,

tja, ich bin katholisch groß geworden, weil meine Mutter uns (obwohl evangelisch) in katholische Schulen geschickt hat. Mir war dann irgendwann katholische Freizeit (Zelten, Glaubensfragen...) sehr wichtig und ich bin mit 14 sogar konvertiert. Was für mich wenig dramatisch war, einfach nur konsequent, weil mir die Gemeinschaft, in der ich groß geworden war, so wichtig gewesen ist.

Nachdem ich die Schule mit 16 verlassen musste, ist mir das aus dem Sinn geraten. Auch wenn ich gerne Mal in einer Kirche saß.

Weihnachten nun ging ich in die katholische Messe in meinem Viertel. Aus rein dramaturgischen Gründen, wie ich mir sagte.
Mein Therapeut war im Urlaub, ich war verwaist, das war natürlich auch ein Grund. Kennen ja manche hier, das Problem. Aber es ging mir gut. Ich ging mit guter Stimmung in die Messe. Wellen von Emotionen, Einnerungen... haben mich da erfasst - ist ja klar. Bis der Thera wieder da war, machte ich das weiter und ging stumpf da hin - weil es mir gut tat.

Als ich dann dem Thera davon berichtete, sagte er: Ist ja wie fremd gehen, oder? Im Ernst: Ich hatte richtige innere Konfiikte deshalb. Schuldgefühle...

Nun ist Ende Mai, ich habe eine Gemeinde,in der ich vieles mit mache, ich gehe in die Messe, es ist so selbstverständlich, dass es mich umhaut. Auch, dass da so etwas wie Glaube in mir ist. Der mit dem ich groß wurde. Und die Erfahrung einer Gemeinschaft von Menschen, die nicht besser oder glücklicher sind als andere, aber mit denen ich nicht erst immer darüber streiten muss, ob es ok ist, sich gegenseitig zu bescheißen, oder ähnliches. Da gibt es weniger Diskussion. Das ist eine ethische Heimat, wenn man so will. Ein Gitter, in dem ich immer aufgestellt war. Ich lese viel. Philosophen, die sich mit dieser Art des Humanismus beschäftigt haben. Levinas, Zizek, sogar Lacan. Und mir ist klar geworden, das mir was zentrales in meinem Leben über 20 Jahre gefehlt hat. Wäre nur nie auf die Idee gekommen dass es das ist.

Sicher ist das auch deshalb kein "religiöses Erweckungserlebnis" sondern ein Anknüpfen - mal sehen, wohin es mich bringt.

Von meinem Therapeuten jedenfalls nehme ich so etwas wie therapeutische Eifersucht war, wohlwollend von ihm angedeutet. Aber auch Zuspruch. Obwohl er glaube ich keine Ahnung von Kirche hat. Das merke ich an den Fragen und Bildern.

Religion kann definitiv eine Falle sein, in die man wieder nur tappt, um so weiter zu machen, wie bisher. In meinem Fall, das unmögliche Bedürfnis nach Verschmelzung zu befriedigen. Oder wieder mal GERADE keine Beziehung zu Menschen zu brauchen (stattdessen Gott). Aber wenn man Levinas Gedanken nimmt: Den anderen erkennen (lieben), bedeutet, das Antlitz Gottes zu erkennen (lieben) - dann geht es eben darum, in echte, verantwortlich Beziehungen zu den Menschen (allen) zu gelangen. Das gleiche Ziel hat eine Psychoanalyse. Es geht darum, Liebe empfinden zu können. Und sich selbst anzuerkennen. Mit allen Macken. Und auch andere in ihrem fremd sein anzuerkennen.

Da kann Glaube sicher sehr gut mit Psychoanalyse zusammen gehen. Mich nervt gerade nur manchmal, dass er gar keinen Draht dazu hat. Aber das ist ja auch eine Herausforderung!

Und im Ernst: Frommies, die anderen missionarisch ihren Glauben rüber helfen wollen, werden mich weiterhin verärgern! Ein kluger Ordensmann sagte neulich zu mir: "Mission ist ja auch: einfach mal den Mund halten und zuhören."

Das würde ich gerne besser können :flagge: Ich hab wieder so viel geschrieben, sorry,

Zopfab


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 21:54 
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zopfab hat geschrieben:
Weihnachten nun ging ich in die katholische Messe in meinem Viertel


Ja ,schön zopfab, ich kann das nachempfinden.
Ich hab früher 10 jahre lang in einem katholischen Krankenhaus gearbeitet obwohl ich evangelisch bin
und ging auch öfters mit einer Kollegin in die katholische Abendmesse und fand das auch immer schön. :)
Der Geruch nach Weihrauch.

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 22:22 
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Hallo zopfab,

eine schöne Beschreibung Deines Weges, danke dafür. Ich freue mich darüber, dass jemand - nein - dass Du hier positiv eingestiegen bist in das Thema, mit dem ich mich vergleichsweise allein hier im Forum fühlte: den christlichen Glauben.

Zitat:
Religion kann definitiv eine Falle sein, in die man wieder nur tappt, um so weiter zu machen, wie bisher. In meinem Fall, das unmögliche Bedürfnis nach Verschmelzung zu befriedigen. Oder wieder mal GERADE keine Beziehung zu Menschen zu brauchen (stattdessen Gott). Aber wenn man Levinas Gedanken nimmt: Den anderen erkennen (lieben), bedeutet, das Antlitz Gottes zu erkennen (lieben) - dann geht es eben darum, in echte, verantwortlich Beziehungen zu den Menschen (allen) zu gelangen. Das gleiche Ziel hat eine Psychoanalyse. Es geht darum, Liebe empfinden zu können. Und sich selbst anzuerkennen. Mit allen Macken. Und auch andere in ihrem fremd sein anzuerkennen.

Gefallen mir sehr, diese Gedanken ...

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du es vermisst, mit Deinem Therapeuten darüber reden zu können. Ich hatte das Glück, noch weit bevor ich selbst gläubig wurde, mit einem reden zu können, der mir eine wunderbar tolerante und trotzdem innige Beziehung zu Gott nahebrachte.

Ein Missions-Fan bin ich übrigens auch nicht - womit ich in meiner frei-evangelischen Gemeinde nicht gerade typisch bin.

Liebe Grüße
Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 22:24 
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Hallo zopfab,

zopfab hat geschrieben:
Da kann Glaube sicher sehr gut mit Psychoanalyse zusammen gehen. Mich nervt gerade nur manchmal, dass er gar keinen Draht dazu hat. Aber das ist ja auch eine Herausforderung!

Es wird noch lange dauern, bis die Psychoanalyse alter Schule von Freud als scharfem Religionskritiker geheilt ist. :)
Und mit Glück und Sinn hat er auch nichts im Sinn. ;)
(Irgendwo schrieb er so in etwa (es war ein Brief an jemandem, eine Frau, ich hab´s im Netz nicht gefunden, müsste sonst meine alte Festplatte anschmeißen, das ist mir grad zu mühsam):
Wer nach Sinn suche, das läge nur an einem Übermaß (bzw. unerfüllter) Libido. :kopfkratz: :) )

Falls du ihn bzw. diese Bücher nicht kennst, so als Tipp.
Der kath. Theologe, Psychoanalytiker und "Vielschreiber" (ist überhaupt nicht negativ gemeint) Eugen Drewermann.
Leider in Ungnade gefallen und als Priester supendiert. Von ihm gibt es sehr viel Literatur.
Was ich gelesen habe, fand ich gut und interessant von der Herangehensweise.

Zweiter Band seiner Habilitation "Strukturen des Bösen - Die jahwistische Urgeschichte in psychoanalytischer Sicht.
Der dritte aus philosohischer Sicht ist auch gut.
("Habilitation" hört sich schlimmer an als es ist. Er schreibt recht verständlich.)

Gut fand ich auch alle drei Bände von: "Psychoanalyse und Moraltheologie"
1. Angst und Schuld 2, An den Grenzen des Lebens. 3. Wege und Umwege der Liebe. Besondrs
aber Bd. 1 und 3.

Gruß
Anastasius

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Zuletzt geändert von Anastasius am Sa 25. Mai 2013, 22:32, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 22:30 
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Hallo Anastasius,

Drewermann ist schon "hardcore" zu lesen in manchem. :D Aber wems nichts ausmacht, seine manchmal endlos verschachtelten Sätze zu lesen, der findet bei ihm viel Interessantes.

Meine Lieblingsautoren im religiösen Bereich sind übrigens Küng (katholisch) und Zink (evangelisch) - beide (auch) ein wenig aufmüpfig und zu ungewöhnlichen Gedanken neigend, jedenfalls nicht das, was man für ihren Bereich jeweils erwartet, finde ich.

Gruß, Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 25. Mai 2013, 22:51 
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Hallo Yvette,

Yvette hat geschrieben:
Drewermann ist schon "hardcore" zu lesen in manchem. :D

Na ja, "Strukturendes Bösen", da gebe ich dir recht.

Aber z. B. "Angst und Schuld" aus der Reihe Moraltheologie, das ist (finde ich) gut zu lesen und anregend.

(Du kannst dir vorstellen, dass der Gedanke: zeitweise sei es notwendig (dort gemeint in der Therapie), den Begriff Schuld zu suspendieren, um ihn später aber wieder einzuführen, ihn eben nicht fallen zu lassen, dass also der Gedanke bei mir auf offene Ohren stieß. :) )

Küng finde ich auch gut. Und auch Paul Tillich.

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 26. Mai 2013, 08:09 
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@Yve,

Zitat:
Ein Missions-Fan bin ich übrigens auch nicht - womit ich in meiner frei-evangelischen Gemeinde nicht gerade typisch bin.

ja, das war immer etwas mein Problem damit. Ich mag es persönlich aber auch einfach gar nicht, wenn man mir zu sehr entgegen kommt. Und verstehe das Motiv auch nicht. Aber durch die ökumenische Zusammenarbeit habe ich nun auch freikirchliche Vertreter getroffen, die total in Ordnung sind und vieles richtig machen.

Ohnehin hängt es von den einzelnen Gemeinden ab. Diese vatikanische Mackerbude oben drüber etwa, gehört beizeiten auch mal aufgemischt.

@florentine: der Weihrauch... das war das krasseste. Das hat mich im Dezember fast aus der Kirchenbank gehoben. Weil es mit Kindheit verbunden ist, noch einmal mehr.

So ganz kirchenfeindlich war Monsieur Freud ja gar nicht. Er konnte den monotheistischen Religionen durchaus etwas abgewinnen. Sah es aber so, dass die Psychonanalyse da etwas anzubieten hat, was etwas mit erwachsen werden zu tun hat. Das Leid erkennen und darin leben. Einsehen, was nicht geht! Juaques Lacan nimmt das in "Triumph der Religion" noch einmal auf. Und sagt: Die Psychoanalyse ist ein Symptom. Nicht umsonst kam sie mit dem Erstarken einer Wissenschaftsgesellschaft auf und wird vielleicht wieder verschwinden. Religion aber bleibt. Weil die Religion nicht tot zu kriegen ist. Und für ihn ist die urchristiliche katholische Kirche die einzige wahre Religion, die das kann (der Lacan, immer so ausschließlich!).
Die Religion, so Lacan, wird allen "Umwälzungen, welche die Wissenschaft einführen wird, einen Sinn geben müssen. Und davon, vom Sinn, verstehen sie etwas." Den Menschen gewissermassen etwas verbindendes anbieten. Und das funktioniert ja quer durch alle Konfessionen.

Da sich die Psychoanalyse vor allem mit dem befasst, was nicht geht, dem Realen, hat sie mit diesem Sinn tatsächlich nicht viel am Hut.

Dennoch gibt es ja neben Drewermann jede Menge Psychoanalytiker, die sich mit der Religion beschäftigen und mit dem Glauben ihrer Patienten arbeiten.
Augustine sagte es ja ganz richtig, wenn ich es recht erinnere, finde es hier grad nicht mehr: Die Beziehung, die Menschen zu Gott haben, ist genau die, die diese sonst auch zum Anderen haben. Da zeigen sich gewissermassen alle Pathologien, Macken, Ängste, die ganze Kultur, in der wir groß geworden sind. So gesehen, sind wir davon alle ohnehin nicht ganz frei. Da hatte Freud vielleicht auch für sich selbst seinen blinden Fleck.

so, schönen Sonntag :)

Zopfab


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 26. Mai 2013, 09:04 
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Zitat:
Die Beziehung, die Menschen zu Gott haben, ist genau die, die diese sonst auch zum Anderen haben. Da zeigen sich gewissermassen alle Pathologien, Macken, Ängste, die ganze Kultur, in der wir groß geworden sind. So gesehen, sind wir davon alle ohnehin nicht ganz frei. Da hatte Freud vielleicht auch für sich selbst seinen blinden Fleck.
:d:

Jung meinte in einem Fazit sinngemäß, bei all seinen psychisch angeschlagenen Patienten sei ihm aufgefallen, dass jeweils keine Glaubensbeziehung vorlag bzw. die Beziehung zu Gott fehlte. Finde ich auch bemerkenswert.

Ja, Freikirchler sind nicht alle vom Missionsdrang beseelt, und auch nicht alle glauben daran, dass die Welt wörtlich in 6 Tagen erschaffen wurde. ;) Gibt auch ein paar Intelligente darunter. :ja: :D

Anastasius,

Tillich kenne ich noch gar nicht; danke für den Tipp, werde ihn mir mal anschauen.

Gruß, Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 26. Mai 2013, 10:08 
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Yvette,

Yvette hat geschrieben:
und auch nicht alle glauben daran, dass die Welt wörtlich in 6 Tagen erschaffen wurde. ;) Gibt auch ein paar Intelligente darunter. :ja: :D


Nach Wikipedia:
„Ein Glaube, der seine Symbole wörtlich versteht, wird zum Götzenglauben. . . . Der Glaube aber, der um den symbolischen Charakter seiner Symbole weiß, gibt Gott die Ehre, die ihm gebührt.“ (Paul Tillich :) )

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 26. Mai 2013, 11:43 
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Anastasius, passt wie die Faust aufs Auge, klingt gut und lässt mich jetzt echt gespannt auf Tillich sein!

Gruß, Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Do 30. Mai 2013, 23:01 
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Zitat:
das Thema, mit dem ich mich vergleichsweise allein hier im Forum fühlte: den christlichen Glauben


Finde dazu, dich allein zu fühlen, besteht kein Grund; denn viele haben in der ein oder anderen Form mit Glauben zu tun. Sei es, daß sie sich irgendwie damit arrangiert haben, sei es, daß sie sich dem Christentum bewußt ein Stück näher fühlen, so wie es bei dir der Fall ist.

Mit dem Christ sein beschäftige ich mich nicht so häufig, bin da auch gar nicht offensiv.
Aber seit letztem Jahr habe ich immer wieder das Bedürfnis hier bei mir in der Nähe in die Kirche zu gehen, oder auch ab und zu zu beten.

Ist für mich derzeit einfach irgendwie stimmig, weil ich mich ansonsten vermutlich ziemlich einsam fühlen würde.

Liebe Grüße
AnsBriQue


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: Sa 1. Jun 2013, 19:47 
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Lieber ABQ,

"vergleichsweise" schrieb ich, das sollte ja bedeuten, es gibt schon ein paar Menschen hier, die ebenfalls glauben - auf ihre Art - aber so richtig Thema ist es bei ihnen eben nicht, nicht so, dass man sich näher darüber austauschen könnte.

Aber schön, dass Du das
Zitat:
seit letztem Jahr habe ich immer wieder das Bedürfnis hier bei mir in der Nähe in die Kirche zu gehen, oder auch ab und zu zu beten.
so fühlst - und auch hier geschrieben hast.

L. G., Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Glaube an Gott
BeitragVerfasst: So 9. Jun 2013, 08:33 
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LIebe Yvette


Zitat:
Ja, statt Erlösung (veraltet, vorgestrig, dumm) Selbsterlösung (modern, praktisch, schlau).
Bleibt nur zu hoffen, dass "der da oben" es auch so sieht.


Ich hoffe, es ist erlaubt, eines deiner Zitate aus Anastasius Thread zu "klauen". Da es nicht "sein" Thema ist, wollte ich meine Antwort nicht auf seinem Thread schreiben. Wenn es nicht ok ist, dann werde ich Ganter bitten, meinen Beitrag zu löschen. Aber für mich sprichst du etwas sehr Wichtiges an....

Zweiteres (wie Anastasius es beschrieben hat) hat mit praktisch, modern usw. eigentlich nix zu tun. Es ist buddhistischer Glaube und hat mMn. genau so eine Berechtigung wie unser Glaube. Ich glaube, wenn es einen Gott gibt, dann wird er uns Menschen gegenüber gnädig sein und nicht werten, ob wir Anhänger von Jesus, Gott oder Buddha waren. Der Buddhismus kann für Menschen denen die Fähigkeit an einen christliche Gott glauben zu können auf brutale Weise genommen wurde ein Weg sein, wieder "glauben" zu können/dürfen. Und nicht selten folgt dann die Aussöhnung mit dem "alten" Glauben. Was wir tun - wie wir mit den Lebewesen dieser Erde- der Natur umgehen - sprich an unserm "Tun" zeigt sich die religiosität eines Menschen....

einen schönen Sonntag wünsche ich euch
timpe

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Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas, das uns vollendet. (Antoine de Saint-Exupéry)


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