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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 16:10 
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe gerade ein sehr akutes Thema, was mich nun "umhertreibt".
In letzter Zeit habe ich öfter Diskussionen und Streitgespräche mit meiner Partnerin gehabt. Meist (oder eigentlich nur) über
irgendwelche "Kindergartendinge". Wir haben wirklich keine Differenzen, was die Basisdinge anbelangt, aber oft "packt" es mich und ich fange aus dem nichts irgendeine Sinnlosdiskussion an, die dann ausartet.

Meine Therapeutin meint, dass sie schon seit längerem beobachtet, dass ich scheinbar unbewusst nicht ertragen kann, wenn eine Harmonie eintritt (die ich mir ja sehnlischt wünsche) und ich diese dann irgendwie zerstören muss. Dies, so sagte sie, benutze ich als eine Art Kompensation und Selbstbestrafung.

Wir haben auch schon Regeln aufgestellt, wie ich mich im Falle einer "Diskussion" verhalten kann, damit ich nicht in mein Muster "rutsche" und wir (besser ich) die Situation rette.
Hier habe ich aber zwei Probleme, erstens, ich merke oft nicht, dass ich mich in einem Muster befinde, weil ich so unendlich wütend bin und zweitens, selbst wenn ich es merke, packe ich einfach nicht mich anders zu verhalten (weil mir in dem Moment auch vlt. nciht einfällt was ich machen kann).

ISt unter Euch vielleich tjemand, der auch ein solches /ähnliches Problem hat, bzw. habt Ihr Ideen, wie ich an mir arbeiten kann, damit aus diesem Hamsterrad rauskomme ?

Vielen Dank und Grüße
die Tröte


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Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 16:10 


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 16:50 
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Hallo Tröte,

das ist ein Thema, das mich auch schon beschäftigt hat, in allerdings nur ähnlicher, nicht derselben Weise (wenn mir Fehler unterstellt wurden, dann konnte ich mich jeweils kaum bremsen, diese Fehler zu "erklären", also mich zu rechtfertigen). Ich finde so etwas wie mit dieser eingefleischten Verhaltensweise aufzuhören auch extrem schwer, es ist wie ein Automatismus!

Zumeist handelt es sich wohl um (früh-)kindliche Muster, die hier immer wieder aufbrechen bzw. sich durchsetzen. Man müsste quasi innerlich zurücktreten können in solchen Momenten: "Halt - stopp, nimm wahr, was du hier gerade wieder machst", und dann emotional herunterschalten ... Mir ist das so gut wie nie gelungen. - Für manchen mag es auch hilfreich sein, sich das Kindheitsgeschehen wieder in Erinnerung zu holen und im Geiste zu "korrigieren"; das wäre dann sowas wie eine tiefenpsychologische Herangehensweise ... Auch damit kam ich für mich nicht viel weiter. Ich fand nur soviel heraus, dass ich mich schon als Kind immer schnell schuldig fühlte ...

Heute übe ich allerdings ähnliches zusammen mit meinem Mann. Und hier gelingt es mir immer besser. Er hat eine bestimmte Verhaltensweise, die gelegentlich durchschlägt und mich jedesmal zu einer bestimmten Reaktion brachte (er wird wegen irgend etwas nervös, und ich fange dann regelmäßig - weil mich seine Nervosität meinerseits nervös macht und um die Wogen zu glätten - an zu "quasseln", was ihn aber nur noch nervöser macht). Langsam lerne ich tatsächlich die Klappe zu halten und ihn einfach zu lassen, bis er von selbst wieder ruhiger wird. Geht zwar nur schrittweise, aber wird ...

Es entscheidet sich in einem winzigen Moment, ob ich's hinkriege oder nicht - dieser Augenblick des innerlichen Innehaltens ... schwer zu erklären. Innehalten, heißt innerlich die Hände vor den Mund schlagen, und einfach nichts sagen. Ich gebe mir so eine Art Befehl, jetzt nicht zu reagieren. Bin hinterher selbst ganz fasziniert, wenn mir das gelingt. Und der kleinste Erfolg in der Richtung bringt dann immer ein Stückchen weiter.

LG Yve


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 17:15 
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Hallo Yve,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Es tut irgendwie gut zu lesen, dass ich nicht alleine mit meinem Problem "da stehe".
Das Rechtfertigungsproblem habe ich auch, aber vlt. nicht ganz so ausgeprägt, oder ich habe noch viele andere "schlimmere" Probleme, so dass jetzt nicht in meiner Prio-Liste habe :).

ich finde es sehr schwer überhaupt zu erkennen, das sich in dem Muster bin. Meine Partnerin hat von meiner Thera die "Übung" bekommen mir in genau so einer Situation zu sagen, dass ich in meinem Muster bin. Problem ist, dann weiss ich es und kann trotzdem nicht stoppen (wie Du sagtestzurücktreten, was tust Du gerade und dann "runterfahren".).

Vielleicht ist eine Verhaltensübung wirklich die einzige sinnvolle (weil machbare) Lösung. Nur streiten um zu üben...hm... :-\

VG Tröte


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 20:38 
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:D Na ja, nur streiten um zu üben ... ich bezweifle, dass das geht, aber versuchen könnt Ihr es ja mal. Bei mir und meinem Mann ist das dann schon echt, aber wir streiten nicht mal, es ist dann nur eine nervöse Stimmung zwischen uns.

Ich glaube wirklich, was so hartnäckig "sitzt", braucht langen Atem. Schau, dass Du irgendein Zipfelchen erwischen kannst.

:wink: + LG, Yve


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 21:04 
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ja danke, ich habe nur gerade angst, dass ich das nie schaffe und dass dies ein schaden ist, der nicht "heilbar" ist.
Ich habe auch angst Borderline zu haben, weil das zwar gut therapierbar, aber nicht heilbar ist.
Und Impulsivität ist ja eines der Kriterien.
Meine Thera meinte, ich solle darüber keine Gedanken verschwenden, man kann das noch gar nicht sagen, ob das nur eine "böse" Falschverknüpfung ist oder wirklich BL, ich hätte gerade andere Baustellen...jo, aber Gedanken mach ich mir trotzdem.

VG und Dank
Tröte


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 21:38 
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Hej, den Gedanken an BL würde ich auch ganz weit wegschieben! Gute Gedanken denken, Dich selbst mögen ... dazu gehört, sich keine Sorgen zu machen, die wahrscheinlich nie Wirklichkeit werden. Probleme lassen sich dann lösen, wenn sie anstehen.

:tröst:


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BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2013, 23:35 
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ja, da hast Du wahrscheinlich recht, aber Du kennst das sicherlich auch mit dem "Denkhamsterrad" :freu: :kater:

Danke!!!

Tröte


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BeitragVerfasst: Do 10. Jan 2013, 09:29 
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Jou, das kenne ich natürlich. Früher dachte ich immer, man könne nicht anders ... ist aber auch Übung, die Sorgen nicht so durchkommen zu lassen, vor allem die nebulösen.

LG Y.


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BeitragVerfasst: Do 10. Jan 2013, 09:30 
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ich habe noch viel zu lernen :)


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BeitragVerfasst: Sa 12. Jan 2013, 16:06 
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Tröte hat geschrieben:
Hier habe ich aber zwei Probleme, erstens, ich merke oft nicht, dass ich mich in einem Muster befinde, weil ich so unendlich wütend bin und zweitens, selbst wenn ich es merke, packe ich einfach nicht mich anders zu verhalten (weil mir in dem Moment auch vlt. nciht einfällt was ich machen kann).



liebe tröte,

du hast ja bereits einen großen schritt gemacht, nämlich den der bewusstwerdung. noch wird dir erst hinterher bewusst, dass ein muster abläuft. du wirst sehen, dieses hinterher verändert sich dahingehend, dass du eines tages in solchen streitsituationen wie angewurzelt stehenbleibst, weil aus deinem inneren das wissen auftaucht: wie früher. das hat mit meiner partnerin nichts zu tun.

Zitat:
Meine Therapeutin meint, dass sie schon seit längerem beobachtet, dass ich scheinbar unbewusst nicht ertragen kann, wenn eine Harmonie eintritt

weil du dir zwar harmonie sehnlichst wünschst, doch in wirklichkeit angst davor hast. denn disharmonie ist dir aus der kindheit vertraut. harmonie ist etwas neues. neuem traut man selten. was sag ich: vor neuem hat man angst. und damit die angst nicht die oberhand gewinnt, muss der alte zustand wieder hergestellt werden, denn in diesem kennst du dich aus.
Zitat:
habt Ihr Ideen, wie ich an mir arbeiten kann, damit aus diesem Hamsterrad rauskomme ?

.) immer wieder sich der hintergründe bewusst werden. nachspüren, was ist da wirklich in mir abgelaufen?
wozu "brauchte" ich diesen streit? wovor hatte ich angst?
wut verbirgt die angst
angst verbirgt den schmerz
schmerz verbirgt die ursprünglich enttäuschte liebe

.) sich in der vorurteilslosigkeit üben. urteilen bedeutet die beständige einschätzung aller dinge als entweder gut
oder schlecht, richtig oder falsch. dieses ständige urteilen, einschätzen, klassifizieren erzeugt eine menge
innerer unruhe.
Zitat:
über irgendwelche "Kindergartendinge".

schluß mit solchen bewertungen.
eine gute übung war für mich z.b.: "heute werde ich nichts beurteilen, was mir zustößt!" ich habe mir dies immer
wieder ins gedächtnis gerufen.
.) den inneren schalter auf "ja" umlegen. gefühltes unglück entsteht immer dann, wenn wir etwas nicht wollen oder
anders haben wollen als es gerade ist. "es ist wie es ist" ist inzwischen mein lieblingssatz für mich geworden. eine
innere ablehnung und glück gehen niemals zusammen. "nein, ich will das nicht! nein, das ist nicht gut! nein, das
lasse ich mir nicht gefallen!" = ablehnung der gegenwart.

mlg
ostara


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BeitragVerfasst: Sa 12. Jan 2013, 16:28 
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nachtrag.

diese inszenierungen (von streit, auseinandersetzungen, leiden) haben ja einen sinn. bei mir hatten sie den sinn, dass ich mich in solchen situationen besser gespürt habe. als mir das bewusst wurde und harmonie mir nicht mehr solche angst machte, konnte ich die inszenierungen (los-)lassen.


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BeitragVerfasst: Sa 12. Jan 2013, 17:17 
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Passend dazu vielleicht: Gerade merke auch ich wieder meine alte Schwäche. In einem anderen Forum erging eine Antwort an mich, die mir die Schuhe auszog. :zeter:

Tenor: "Du bist dumm. Bilde dich erst mal weiter, dann kannst du mit uns hier mitreden." Früher hätte ich impulsiv gepfeffert zurückgeschrieben, mich verletzt gezeigt und vermutlich sogar gerechtfertigt; jetzt bin ich dabei, mir die Sache neutral anzuschauen und mir zu überlegen, was der Typ damit wohl bezwecken könnte.

Und vielleicht BIN ich ja dumm? :kopfkratz: :lol:

Jedenfalls ist es mir gelungen, ganz schnell innezuhalten ...

Es übt sich. ;)


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 10:12 
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Ihr seid die Besten :)
Ich finde es toll Osara, dass Du mir so eine gute "Anleitung" gibst, ich werde versuchen sie zu verinnerlichen und zu beherzigen, um mein Denken und Verhalten "umzuswitchen" :)

auch Du, liebe Yve, hilfst mir mit Deinen Antworten sehr.

Vielen Dank Euch beiden.

VG Tröte


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 15:40 
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Yvette hat geschrieben:
Tenor: "Du bist dumm.


liebe yvette,

dir ist schon bewusst, dass diese menschen, dich nur auf deine vollkommenheit hingewiesen haben ;) denn dumm ist nur möglich, weil es gescheit gibt. du bist also manchmal "dumm" und manchmal "gescheit". das ist: vollkommenheit. wenn ich beides sein darf, bin ich ganz. :freu:

mlg
ostara


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 15:42 
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Gut gebrüllt, liebe Löwin Ostara! :D :ja:

Liebe Tröte, freut mich ... :) :wink:


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 15:44 
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Tröte hat geschrieben:
Ihr seid die Besten :)


liebe tröte,

ich verstreue nur samen.
samen, die einmal bei mir fruchtbaren boden gefunden haben.
wenn diese samen auch bei dir auf fruchtbaren boden fallen, freut mich das. doch das beste dabei bist du, denn kein same könnte wachsen ohne diesen boden. der boden bist du.

mlg
ostara


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 15:46 
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danke ostara :)


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BeitragVerfasst: So 13. Jan 2013, 22:36 
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Yvette hat geschrieben:
Gut gebrüllt, liebe Löwin Ostara! :D :ja:

weder loewin noch bruellend, lb yvette

nur der versuch, die geistigen gesetze des lebens zu verstehen :)


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BeitragVerfasst: Mo 14. Jan 2013, 09:14 
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Ostara, das war nur so ein Schnack, wie man hier oben sagt. Nicht übel nehmen bitte, ich bin manchmal ein bisschen übermütig in meinen Antworten. :freu:


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BeitragVerfasst: Di 19. Mär 2013, 10:14 
Hallo,

ich sitze verheult vor meinem Rechner und weisst einfach nicht mehr weiter. Ich habe das gleich Problem " meine Impulsivität ). Es hat mich schon so oft an Rand der Verzweiflung gebracht. Ich fühle mich für alles Verantwortlich; Schuldig und habe den zwang mich für alles zu Rechtfertigen. Ich weiss es auch, dass ich das aus meiner Kindheit mitgebracht habe. Aber jetzt wo ich selbst Mutter bin und mitten im Leben stehe, könnte endlich etwas Ruhe einkehren. Frühre als ich das Gefühl hatte, ungerecht behandelt zu werden, habe ich mich um Hals und Kragen geredet. Irgend wann fing ich an laut zu werden. Ich brüllte das ganze Haus zusammen. Jetzt werde ich äusserst aggressiv und Handgreiflich. Mein Mann ist Agent und verbringt viel Zeit außerhalb. Also bin ich die meiste Zeit mit meinen Kindern allein. Es ist nicht einfach, den die Kinder fühlen sich immer ungerecht behandelt. ;)... Zuerst die Diskussionen...Der Streit. Ich bin ein Nervlicher Wrack. Als das allein nicht genug für mich war, erfuhr ich, dass mein Mann eine Affäre hatte. Mein Uhrvertrauen war seit meiner Kindheit nicht wirklich da und jetzt erst recht nicht. Das Ende von allem ist, das ich so ausgerastet bin, das ich meinem 11 Jährigem Sohn eine verpasst habe. Der streit eskalierte so, dass mein Mann die Polizei gerufen hat. Ich habe jetzt eine Anzeige gegen Körper Verletzung. Ich bekomme die Strafe was mein Verhalten verdient hat. Mir ist es Bewusst was ich da gemacht habe. Aber ich kann meine Wut Ausbrüche nicht steuern. Ich bekomme es nicht mit, das ich mich in Gefährlichen Moment befinde. Ich wünschte mir so sehr das kontrollieren zu können. Ich leide da drunter sehr. Habe Angst vor jeglichen Diskussionen. Meine Schuldgefühle gegenüber meiner Familie sind unerträglich. Ab Morgen Fange ich wieder mit einer Therapie. Es ist nicht die erste. Aber irgend etwas muss ich doch tun können. Es ist ermutigend zu erfahren dass ich nicht allein unter der Art vom Problem Leiden.


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BeitragVerfasst: Di 19. Mär 2013, 13:14 
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Hallo Kessy,

erst einmal willkommen, schön dass Du hier bist - wie hast Du hergefunden, wenn Du das sagen magst?

Nein, allein bist Du mit Deinem Problem wahrhaftig nicht. ... Ob körperliche Gewalt wie in Deinem Fall oder ein Zurückstellen hinter dem Kampf mit dem eigenen Selbst - es fällt immer auf einen selbst zurück, verletzt beide Seiten ...

Und wenn ich lese, wie Du mit Dir haderst, tuts mir in der Seele weh. Aus meinem Bauch heraus möchte ich Dir sagen: Eine große Herausforderung wird es sein, Dir erst einmal selbst zu verzeihen. Ich sehe das im Nachhinein als die Voraussetzung an, dass überhaupt eine Änderung geschehen kann; es war bei mir der Anfang ...

Alles Gute. Und fühl Dich hier im Forum wohl.

Yve


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BeitragVerfasst: Di 19. Mär 2013, 19:57 
Yve,
ich danke dir für die vielen Worte, die wirklich gut getan haben. Die Muster die ich aus meiner Kindheit habe, haben sein Uhrsprung. Ich weiss das ich mich immer nach Liebe und Zuwendung gesehnt habe. Irgendwann habe ich meine Familie gegründet mit der Hoffnung dort mein Platz zu finden. Aber auch da heben die Schuldgefühle und die Rechtfertigung nicht lange auf sich warten lassen. Ich mache alles kaputt auch das was ich so liebe. Ich muss es schaffen, sonst verliere ich auch sie. Der Druck ist so groß.
Kessy


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BeitragVerfasst: Di 19. Mär 2013, 20:32 
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Zitat:
Ich mache alles kaputt auch das was ich so liebe.
Liebe Kessy, rede Dir das nicht ein. Es macht Dir schwer zu schaffen, und das zeigt doch auf, dass Du ein ganz liebenswerter Mensch bist.

Sprich die Dinge, die Dich belasten, auch so rasch wie möglich in der bevorstehenden Therapie an.

LG Yve


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BeitragVerfasst: Di 19. Mär 2013, 21:59 
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Hallo Kessy,
ersteinmal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich finde es sehr gut, wenn man weiss warum man handelt wie man handelt. Viele Menschen flippen aus udn hauen alles kurz und klein und wissen gar nicht, warum dem so ist. Von daher bist Du schon einen Schritt weiter in die richtige Richtung unterwegs.
Ein nächster Schritt wäre (wie Yve auch schon schrieb) sich selbst zuzugestehen, dass das, was man getan hat nicht gut war, aber
dies eben Gründe hatte und man dies aber jetzt auch ändern möchte. Die Vergangenheit kann man leider nicht ändern, aber die Zukunft kann man so gestalten wie man möchte. Viele Menschen sagen zum Beispiel "ich bin nicht gut zu meinem Partner, also wäre es besser ihn zu verlassen" anstatt dass man sagt "ich bin nicht gut zu meinem Parnter, also möchte ich an mir arbeiten, dass wir uns gegenseitig wieder gut tun". Will sagen, dass Du daran arbeiten kannst, nicht mehr das kaputt zu machen was Du liebst, sondern es so zu behandeln wie es Euch beiden gut tut.
Dazu wäre wichtig zu erkennen,d ass man in so einer "Ausbruchsphase" merkt, dass man in einem destruktiven Muster drin ist.
Denn wenn man merkt, dass man in einem Muster drin ist, kann man gegensteuern.
Wenn Du also auf 180 bist und merkst, dass Du wieder in Rage bist, wäre es vlt. gut mal raus zu gehen, um runter zu kommen, oder mal zu versuchen besonders freundlich zu sein. Es ist alles andere als eifach und ich habe auch noch optimierungsbedarf, aber das wäre eine Möglichkeit aus diesem Dilemma rauszukommen.

VG Tröte


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BeitragVerfasst: Mi 20. Mär 2013, 11:45 
Hallo,

heute bin ich voller Hoffnung zur meiner Tagesklinik gefahren, den heute sollte meine Therapie anfangen. Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung um so grösser zu erfahren dass sie nicht überzeugt sich etwas für mich tun zu können. Es ist scheinbar ein grosses unterschied mit der Wut umzugehen wenn man sie kommen spürt oder halt nicht. Ich merke es meistens zu spät. Darum stehe ich wieder in der Luft. Für meine Familie war es auch sehr wichtig, dass ich damit anfange. Und wieder habe ich mich gerechtfertigt gegen über meinem Mann, der der Meinung ist, wir sitzen auf eine Pulverfass. Ich will so sehr das sich da was tut... Scheinbar muss ich noch mehr zerstören damit mir geholfen wird. Wie Paradox ist das eigentlich. Also nehme ich meine Tropfen weiter um mich im Zaun zu halten. Der ganze Alltag ist für mich jeden tag eine Herausforderung. Ich kontrolliere mich und mein Umfeld um rechtzeitig mich zurück zu ziehen. Mein Kopf ist so voll.

Kessy


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