Lebenslagen

Hallo,

wie ich es am sinnvollsten in Worte fasse ist mir unklar. Die Überschrift sagt ja schon einiges.
Bei mir ist viel zuviel Stillstand und ich bemühe mich in Schwung zu kommen. Kann man sich vielleicht mit einer Runde laufen auf einer 500m-Strecke vorstellen.
Also gemütlich loslaufen und langsam an Tempo zulegen, da es nicht auf die Höchstgeschwindigkeit ankommt, sondern überhaupt auf der Strecke voran zu kommen.

Gemeiner Weise sind immer wieder fast unsichtbare Seile über die Strecke gespannt, die einen bestenfalls ins Stolpern bringen, oder gleich zu Fall. (In dem Gedankenbild ist die Strecke aus Isoliermaterial, damit man sich beim Fall mindestens nicht allzu sehr verletzt.)

Und sich da wieder aufzurappeln und weiter zu gehen, laufen, rennen, fällt dann schwer. Die Unsicherheit wann der nächste Fall kommt steckt dann einfach in einem.

So in etwa fühle ich mich, immer mit der Hoffnung, daß es bald wieder besser geht und irgendwann auch mal alles wieder gut wird. Zieht sich aber leider weiterhin dahin und ich komm viel weniger voran, als ich es mir wünsche.

Dazu durfte ich mir diese Woche mal anhören, daß man das was man wirklich will auch erreicht.
Leichter gesagt als getan. Aufgeben tue ich natürlich nicht, aber mich deprimiert es, es immer noch nicht weiter gebracht zu haben.

Also läßt das "hurra mir gehts wieder gut" noch auf sich warten.

Ich wünsche euch, daß es euch gut oder zumindest besser geht als mir und wünsche euch auch gleichzeitig eine schöne Adventszeit.

Alles Gute
AnsBriQue

Hi ABQ,

schön, heute wieder etwas von Dir zu lesen, das vorab.

Deine Zeilen übersetze ich in Kurzform mit "leicht deprimiert" … korrekt?

Das "durfte ich mir anhören" beinhaltet Deinerseits ein Stirnrunzeln und einen leichten Widerspruch?

Zu dem Spruch möchte ich eindeutig sagen, dass wohl etwas dran sein kann, in der Regel - dennoch, es kommt drauf an ...

Hier flechte ich eigene Erfahrung ein: Stimmt es nicht vielleicht doch ein bisschen, was an der Stelle von dem, der es äußerte, impliziert wurde? Was bedeutet denn "wirklich wollen"? Wie unumstößlich überzeugt bist Du von Deinen Zielen, Deinen Wünschen - nur vorsichtig nachgefragt - mit wie viel Begeisterung für deren Erreichen dabei? Oder würdest Du selbst von Halbherzigkeit beim Laufen sprechen?

Ich selbst weiß, dass ich dort, wo es hakte, noch mit mir im Konflikt war, manchmal dessen selbst nicht bewusst, es gab innere Widersprüche, die sich gegenseitig manchmal praktisch aufhoben und so meinen Lauf behindern konnten. Das will ich Dir nicht unterstellen, kann ich ja auch gar nicht, da wir uns nicht einmal kennen und ich von Deinem Leben so gut wie keine Einzelheiten weiß. Aber ist es nicht doch möglich, dass auch Du gegenüber den Zielen auch Vorbehalte hast und sie von daher nicht so ganz und gar "wirklich willst"? Dann könnte doch was dran sein …

Liebe Grüße,
Yve

Hallo Yvette,

danke für deine Zeilen. *freu*

Vor zwei Jahren dachte ich, daß ich rasch mit allem klar komme und es dann aufwärts geht. Da alles aus finanziellen Gründen schief ging ist inzwischen komplett Sand im Getriebe und nichts geht voran.
Das zu realisieren und mich davon nicht fertig machen zu lassen hat viel Kraft gekostet.
In vielem was mir vor längerer Zeit noch leicht gefallen wäre, tue ich mich derzeit schwer.
Immerhin habe ich wieder Ziele, aber die haben mit der Sache derzeit nichts zu tun.
Konkret würde ich aktive Hilfe brauchen, aber es ist im Moment niemand da der hilft.
Und alleine bewältige ich es leider nicht.
Im Moment überwiegt die Angst zu scheitern und abzustürzen. Wäre das nicht der Fall, wäre es vermutlich einfach und auch längst gelöst.
So sitz ich eben im Schlamassel und hoffe darauf, daß sich irgendwann eine Lösung findet.

Hallo ABQ,
sitzenbleiben im Schlamassel? Nö, aufstehen und weitergehen - manchmal langsam und mit Bedacht. So schätze ich dich ein. Was macht eigentlich deine Idee, eine Therapie zu machen? Dann hättest du jemand, der dir hilft, nicht nur die Drahtseile zu sehen, sondern dir auch zeigen könnte, wie man um sie herumgeht, drübersteigt und nicht über die Rennbahn (blindlings) läuft.

Gute Zeit Dir!

Ja, so etwas meinte ich. Da sind hindernde Gefühle im Spiel. Wenn Du sagst, dass Du Hilfe brauchst, wäre vielleicht die erste Option, Dir diese zu beschaffen. Manchmal braucht man einfach jemanden an seiner Seite, oder wenigstens jemand, der irgendwie "da" ist, wenigstens auf Abruf oder im Hintergrund … Sophilas Gedanke ist schon gut.