Lebenslagen

Huhu ihr Lieben,

in letzter Zeit kommt es häufiger vor, dass ich nachts aufwache, aus einem Traum oder durch ein Geräusch, und dann panische Angst habe.

Es ist vor allem die Angst, dass jemand mir etwas antun könnte.

Ich liege dann wie paralysiert im Bett, wirklich starr vor Angst. Versuche, mir gut zuzureden, mir die Angst auszureden und mich zu beruhigen, so dass ich wieder einschlafen kann.

Letzte Nacht war ich vor lauter Angst nicht mal fähig, aufzustehen und zur Toilette zu gehen. Ich fürchtete tatsächlich, durch nur die kleinste Bewegung könnte ich jemanden, etwas, auf mich aufmerksam machen, und dieser jemand, dieses etwas könnte sich dann auf mich stürzen und mir was tun. Ich hatte auch Angst, eine ganze Bande von fiesen Kreaturen würde ums Haus herum nur darauf lauern, dass ich mich bewege, und sie so wissen, wo ich bin. Ich betete, dass es schon Morgen sei und hell draußen, aber als ich auf die Uhr sah, war es blöderweise erst 4.00 Uhr. Ich hatte richtig, richtig Panik und konnte mich nicht bewegen.

Völlig schräg!

Ab heute werde ich nachts die Rollläden runterlassen, die Haustür abschließen und das Handy mit ans Bett nehmen, vielleicht ist es dann besser. Ich kann auch gar nicht mehr spät abends mit dem Hund rausgehen, dass mach ich nur noch zu "normalen" Uhrzeiten, also wenn noch überall Leben ist, so spätestens gegen 20.00 Uhr

Aber ehrlich gesagt habe ich jetzt vor allen Dingen Angst vor einer Angststörung, also dass sich das manifestiert, schlimmer wird. Kennt sich jemand von euch mit Angststörungen aus?

Gerade habe ich auch einfach Angst davor ins Bett zu gehen, Angst davor, dass ich wieder nachts aufwache mit dieser Panik

Mann ey, immer was Neues

Guten Morgen Rilke,

nein, das kenne ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass es mit den Ex-Tabletten zusammenhängt. Und es ist ja sehr, sehr viel passiert in letzter Zeit bei dir. Dass da die Gedanken und Träume Handstand Überschlag machen, das kann ich mir vorstellen.

Lass es dir gut gehen und mach Licht, dann kannst du vielleicht die Schatten vertreiben?

Kann es mit den Veränderungen der letzten Zeit zu tun haben?

Liebe Rilke ,

ich kenne diese Angst die du beschreibst sehr gut , ich habe auch nach Lösungen für mich gesucht so wie du schreibst das du nicht mehr so spät mit dem Hund raus gehst ,
zeitweise habe ich ein Nachtlicht im Schlafzimmer angemacht oder meine Nachttischlampe angelassen , später in der Nacht konnte ich sie ausmachen und weiterschlafen . Manchmal hat geholfen die Tür im Schlafz. auf zu lassen ...
aber oft bin ich in dieser Angst nur erstarrt und habe um die Realität gerungen .

bei mir sind es die Ängste und Schatten aus meiner Kindheit die durch die Therapie wieder da waren ,
bei dir weiß ich nicht in wie weit dein Medi was du abgesetzt hast diese Angst bei dir aufgefangen hat ?
sagen kann ich dir das durch meine Therapie die Ängste fast weg sind also viel besser aushaltbar ,
du bist doch auch in Therapie ?

lg , alena

Rilke,

ich glaube auch, dass es a) ein Zeichen von Überforderung ist und b) mit den Tabletten bzw. mit dem Fehlen dieser zu tun haben kann, also eine Art Entzugssymptom darstellen könnte.

Wenn Du damit vorher nie so zu tun hattest, denke ich, wirds auch jetzt nur etwas Vorübergehendes sein. Nicht grübeln, besser beten, wenn das wiederkommt. ES GEHT VORBEI!

Dass die Angst ein Absetzsymptom sein könnte bzw die Tabletten auch gegen Angst gewirkt haben, habe ich auch schon gedacht. Emotional überfordert bin ich auch, ja. Dazu kommt noch, dass meine große Hündin ja weg ist, die hat mir wohl auch viel Sicherheit gegeben.

Licht anmachen geht irgendwie nicht: Angst, dass was auch immer mich dann noch schneller findet.

Letzte Nacht bin ich auch aufgewacht, aber der Gedanke daran, dass ich alles verrammelt hatte und Handy am Bett war, hat etwas geholfen.

Wenn's nicht weggeht, muss ich mal schauen, was mein Therapeut sagt... im nächsten Jahr.

Und die Gedanken an Deine neue Bekanntschaft - helfen sie da da nicht?

Ich wünsche mir nur, er wäre bei mir, wenn ich solche Angst habe.

Aber jetzt ist er ja erstmal lange weg. Vor seiner Reise werden wir uns wohl nicht mehr sehen können. Wenn die Angst bleibt, werde ich ihn um Rat fragen. (Ist ja doch irgendwie praktisch, einen Analytiker privat ständig greifbar zu haben . Eigentlich schade, dass er nicht praktiziert, denn soweit ich das bisher beurteilen kann, ist er sehr gut.)

Liebe rilke,

bin ja leider auch so ein angstgeplagter Mensch. Das was du da beschreibst kenne ich aus Kindertagen. Als Kind wusste ich mir da ganz gut zu helfen, ich erfand mir kleine wunderwirkende Helferleins, sie waren dann jeden Abend da und halfen mir beim Einschlafen.

Das klappt natürlich heute nicht mehr. Eigentlich schade.

Wenn heute die Angst so extrem kommt, und das tut sie ja leider, dann ist das erstmal natürlich sehr erschreckend. Doch ich habe inzwischen gelernt mich davon nicht mehr so beeindrucken zu lassen. Ich weiß ja, dass es real keinen Grund gibt sich zu fürchten. Es ist keine Gefahr da, es ist alles in Ordnung, auch wenn ich "alleine" bin. Nachfühlen nennt man das, hinsehen wo denn die Angst ist. Sitzt sie im Kopf oder im Bauch, spüren wo sie ist. Thera sagt man muss sie richtig suchen und das mag die Angst gar nicht, sie wird dann kleiner und das macht dann schon mal mehr Mut. Es ist auch das Wissen, dass es eben nur ein Gefühl ist, und dass man diesem nicht hilflos ausgeliefert ist. Sie annehmen ist da ganz wichtig. Davonlaufen (innerlich) macht sie noch stärker. Stehenbleiben und ihr ins Gesicht sehen, das ist der einzige wirklich hilfreiche Weg. Rede mit ihr! (ja, ja ich weiß, klingt jetzt albern, aber hat doch eine nicht zu unterschätzende Wirkung )

Es hilft auch wenn du an etwas Lustiges denkst. Stell dir eine Situation vor die echt komisch war, gibt es da etwas mit deinem Hund vielleicht?
Nichts vertreibt die Angst so schnell wie das Lachen!

Keine Angst vor der Angst, lass sie kommen, schau sie dir an und dann kann sie auch wieder gehen.

Liebe Grüße
leise

Liebe leise,

die Angst suchen und hinsehen, das klingt gut! Ich geh später noch näher auf deinen Beitrag ein, hab jetzt leider keine Zeit...