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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 29. Dez 2011, 19:30 
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Vielen Dank auch Euch Beiden, Stehaufi und Neblina,

es ist schon sehr hilfreich für mich, nicht nur abstrakt irgendwo über Depressionen zu lesen, sondern sehr konkret auf unsere Schwierigkeit bezogen und auch von Euch allen, die Ihr in der ein oder anderen Art damit konfrontiert seid und ward.

Ich achte schon auf mich und hab auch genug Zeit für mich und für Dinge, die mir gut tun. Das ist weniger das Problem. Wir leben ja (mom. zum Glück) nicht zusammen bzw. noch nicht einmal in der selben Stadt, so dass es i.d.R. auch den Großteil Alltag nicht betrifft. Auch sinds nicht unsere Kinder, Stehaufi, sondern seine, von daher bin ich da ziemlich außen vor. Aber hier zumindest stimmen Eure Tipps absolut; da muss ich mich gedanklich und emotional mehr raus halten.

Da kommt dann irgendwie die unverbesserliche Glucke durch, die die Kinder schützen möchte. :rolleyes: Die habens eh schon nicht leicht, weil mein Freund und seine Ex schon vor der Trennung Anfang 2009 jahrelang im Haus in getrennten Räumen gelebt haben (mit entsprechender Stimmung dabei), dann eine unschöne Trennung/Scheidung miterlebten (die Mutter meint, es gehe sie auch etwas an, also werden sie über ALLES brühwarm informiert...) und auch jetzt noch immer keine Ruhe einkehrt, weil sie den Kids u.a. indoktriniert, dass diese ihr Zuhause verlieren werden, weil es sein Wunsch sei.... er sich eine "zusätzliche Ferienwohnung" (seine EIN-Zimmer-Wohnung nach dem Auszug) leistet, während sie am Hungertuch nagen und dass er ihnen die tägliche, mütterliche Betreuung nehmen will, weil er keine knappen EUR 1.500,00 Ehegattenunterhalt zahlen kann (die Kids sind übrigens 12 und 14 Jahre alt). So und mit vielen vergleichbaren Thesen kommen sie ins Papa-WE (wäre einen eigenen Faden wert, weils echt entsetzlich ist) und er ist dann meist, und mom. eben mehr als extrem, komplett handlungsunfähig.

Ja.... und da beißt sich dann mein "mütterliches Verantwortungsgefühl" mit seiner mom. absoluten Unmöglichkeit, hier adäquat zu handeln oder zu reagieren und wenn er mir dann diese Dinge erzählt, oder ich sie miterlebe würde ich am Liebsten nur noch :tisch: Ja, damit kann ich fast noch schlechter leben, als mit dem Umgang mit mir und wenn ich da spüre, wie ich hoch koche, ist es vermutlich wirklich richtiger, mich da raus zu ziehen.

Es ist ja nicht so, dass er grad komplett "anders" ist; eher ist es so, dass sich z.B. seine sowieso vorhandenen Eigenschaften einfach verdoppeln oder verdreifachen und da bekomme ich ein Problem.

Beispiel:

Ich bin eh der Quirl, bewegungsfreudig, optimistisch, extrovertiert, Schnelldenker und -reagierer (was natürlich über die Qualität noch nichts aussagt ;) ), er introvertiert, pessimistischer, bedachter und viel ruhiger und schlicht langsamer. Das ergänzt sich auch gut, zwei von meiner Sorte auf einem Haufen wären nicht zu ertragen. :D

Grad verstärken sich aber seine Eigenschaften dermaßen, dass es mir mit meinem Gemüt echt die Schweissperlen auf die Stirn zaubert. Ich hab da wirklich Probleme, mit umzugehen und könnte ihm ständig den Brenner unter den Hintern halten, insbesondere, wenn er sich wieder so in seiner Opferrolle aalt. :zeter: DAFÜR bleibt nämlich noch JEDE MENGE Energie und das ist auch ein Fass ohne Boden.

Dass es ihm nicht gut geht, damit hab ich kein Problem. Dass er antriebslos ist und nicht grad vor Optimismus sprudelt, damit auch nicht. Aber damit, dass er alles dafür tut, dass es ihm noch schlechter geht und sich auch bewusst Situationen oder Gesprächspartner dafür sucht und alles mit rein reißt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.... DAMIT schon! Dafür, dass er so introvertiert ist, springt er grad ganz schön über seinen Schatten, nur um sich nur unbedingt schlecht zu fühlen..... :rolleyes:

Ach.... ist echt ne mistige Situation grad. Ich würd ihm gern beistehen, aber als Partner hab ich einfach offensichtlich zu wenig Abstand und es lässt mir regelrecht die Haare zu Berge stehen.

LG Else


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Do 29. Dez 2011, 19:30 


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 29. Dez 2011, 22:57 
Liebe liebe Else,

wenn ich Dich hier lese und worüber Du dir die Haare raufst, da fiel mir sofort die kognitive Triade von Beck ein:
Hier wird sie wie ich finde recht gut beschrieben:


SPOILER:
Das Konzept der kognitiven Triade besteht aus drei kognitiven Mustern, die den Patienten verleiten, sich selbst, seine Zukunft und seine Erfahrungen verzerrt zu betrachten.
Die kogntive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass sich bestimmte Denkmuster im Verlauf einer Depression als typische "Denkfehler" bzw. automatisch ablaufende Gedanken(- ketten) widerspielen. Dabei geht es nicht darum, dass die Patienten "falsch" denken. Vielmehr ist es so, dass ihre Selbstbeurteilung extrem negativ ist und z.B. von Aussenstehenden wie Freunden oder Familienangehörigen so nicht geteilt würde.

Hierbei findet sich häufig

1. das negative Selbstbild

Der Patient beurteilt sich selbst als fehlerhaft, unzulänglich, krank oder benachteiligt. Er neigt dazu, seine unangenehmen Erfahrungen einem psychischen oder körperlichen Mangel seiner selbst zuzuschreiben, und hält sich wegen seiner angeblichen Mängel für wertlos. Oder aber er (bzw. sie) legt extreme Wertmassstäbe an und beurteilt das eigene Verhalten als moralisch verwerflich oder unzureichend. Es folgt eine stetige Selbstunterschätzung und überzogene Selbstkritik.

2. Neigung, Erfahrungen ständig negativ zu interpretieren

Der Patient erlebt die Welt so, als würde sie außerordentlich viel von ihm verlangen und/oder ihm bei der Verwirklichung seiner Lebensziele unüberwindbare Hindernisse in den Weg legen. Dabei wird die (objektiv) eingeschränkte Antriebsminderung bzw. verminderte Leistungsfähigkeit im Rahmen der Depression nicht als Anzeichen der eigenen Erkrankung sondern vielmehr als eigene Schwäche ausgelegt. Durch die ständige negative Interpretation werden seine vorgefaßten negativen Folgerungen scheinbar bestätigt.

3. negative Zukunftserwartungen

Der Patient nimmt bei längerfristigen Vorausplanungen an, dass seine derzeitigen Schwierigkeiten und Leiden ewig weitergehen. Er erwartet ständig Frustration , Benachteiligung und Fehlschläge. Der Patient kann sich so nicht vorstellen, dass seine Depression eine vorrübergehende Episode oder behandelbare Krankheit ist, sondern erwartet nur eine ständige weitere Verschlechterung ohne jede Hoffnung auf positive Veränderung.


Ist es das?
:ko:
Schlimm war bei mir: ich glaubte das wirklich auch.

:nein:

puuuuhh....


:schleich: Stehaufmädchen (gottseidankwiederohnedepri)


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 02:33 
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Stehaufmädchen hat geschrieben:
Ist es das?


Ja, ja und nochmals jaaaaaaaaaaa!!!!!!!!! :kater: :idee: DAS ist es!!! Fast 1:1! Unglaublich! Warum hast Du das nicht einfach früher rein gesetzt, da hätte ich mir mein Gedanken- und Wortgestaksel, um es zu erklären, ersparen können. :D

Stehaufmädchen hat geschrieben:
Schlimm war bei mir: ich glaubte das wirklich auch.


Ja, das ist schlimm und ich bin mir sicher, so ist es auch bei ihm! :rolleyes:

Er saugt sich ja nichts aus den Fingern, sondern er fühlt wirklich so. Was ich mir die letzte Zeit schon alles anhören musste, wie unzureichend er ist, was ich angeblich denke und fühle und warum ich mich erniedriegd hätte, mit ihm zusammen zu sein, obwohl er der totale Looser ist. Furchtbar :help:

Die Unbefangenheit ist daneben auch völlig weg, weil ich mir jedes Wort drei Mal überlege, um bloß nicht einen neuen Faden spinnen zu lassen. :fürcht:

Nun sind seine Kinder nach tagelangem, recht stressigen Aufenthalt wieder zurück, wir haben grad telefoniert und ich laufe schon wieder völlig neben der Spur; an Schlaf kaum zu denken. Schönes Gute-Nacht-Telefonat! :zzz:

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 09:19 
Boah ach, Else, das ist ja echt .....pffffffhhhh.... :tröst2:

Als Depressive/r kann man ja nicht sehen, daß das eigene Schlüsseziehen auch anders ginge, weil man darin so gefangen ist. JA was machste nu?

Du hast ja mal geschrieben, daß er schon einmal in Behandlung war oder?

WAS HAT IHM DA GEHOLFEN???

Er wird zwar sofort neuerliche Konstrukte bauen, weshalb genau diese Dinge jetzt nicht mehr gehen, aber der Erinnerungszweig in seinem Hirn ist dann schonmal da. Das gibt zumindest Hoffnung für ihn. Auch an die entsprechenden Orte zurückkehren kann schon helfen um den Prozess etwas anzustoßen. Und meinst Du einer der ehemaligen Theras wäre evtl bereit sich nur eine EINZIGE Stunde mit ihm zu reden????!!! Ich glaube das wäre eine gute Investition.

Was möglicherweise hilft (WENN du vorhast zu helfen): GAAAAAANZ einfache Aufgaben an ihn mal delegieren. Sowas was eigentlich jeder mal schafft. Das Ziel: das Erleben von Selbstwirksamkeit! Ich weiß noch wie ich mich stolz wie Schnitzel gefühlt hatte als ich es mal schaffte Altglas wegzubringen. irgendwas wird es geben wovon Du weißt: das KANN er nicht versemmeln! Etwas wo er hinterher sagen MUSS: ich kann das! Vielleicht spricht er das dann nicht aus.... aber es wird sich schon den Weg auch unbewusst bahnen....


Drückerlis.... wird schon wieder :ja: bestimmt!
Stehaufmädi


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 14:40 
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Stehaufmädchen hat geschrieben:
Als Depressive/r kann man ja nicht sehen, daß das eigene Schlüsseziehen auch anders ginge, weil man darin so gefangen ist.


Stimmt, Stehaufi, dass ist das, was ich wohl lernen muss zu akzeptieren. Aber das finde ich auch wirklich tüftelig, weil... tja.... wie jetzt? Schwer zu erklären irgendwie.... :nixweiss: Da hat man ein Gegenüber, was grad völligen Krux redet und sich DADURCH noch weiter in den Sumpf reißt. Und da bleibt mir dann wirklich manches Mal die Spucke weg. Oder aber, ich versuche ihn vom Gegenteil zu überzeugen, was natürlich so sinnlos wie zeitverschwendend ist. :rolleyes:

Stehaufmädchen hat geschrieben:
WAS HAT IHM DA GEHOLFEN???


Das weiß ich nur aus seinen Erzählungen, weil wir da ja noch nicht zusammen waren.

2005 war, soweit ich weiß, noch keine Rede von Depressionen. Da ist er für 6 oder 8 Wochen wegen akutem Burnout in eine Klinik. Danach gings wohl wieder einige Zeit, bis knapp zwei Jahre später gar nichts mehr ging und sich alles wiederholte; nur eben schlimmer. Also wieder Klinik und dieses Mal mit anschließender Therapie. Da wurde wohl das erste Mal festgestellt, dass er unter zeitweise akuten Depressionen leidet und das Burnout eben "nur" eine Folge war.

Die Besserungen waren wohl immer nur temporär, weil sich ja an der belastenden häuslichen Situation nichts änderte...eher gegenteilig. Als er dann noch nicht einmal 1 1/2 Jahren feststellte, dass er erneut in den Strudel gerät, hat er die Reißleine gezogen und ist Anfang 2009 ausgezogen. Dann wurde zwar faktisch alles stressiger, aber lt. eigener Aussage gings ihm erheblich besser und bis jetzt hatte er, außer kurzen, ich nenn sie mal "Depri-Phasen", nichts Gravierendes mehr. Nun reißt es ihm eben grad wieder die Füße weg. Verständig muss ich zugeben, dass aber auch die letzte Zeit sehr sehr viel passiert ist bei ihm und er da auch nicht zur Ruhe kommt, weil er ja immer wieder konfrontiert wird.

So komplett handlungsunfähig ist er allerdings nicht! Er lebt schon seinen Alltag und erledigt auch alles, aber eben spät und dazwischen sind immer lange Phasen, wo er eben gar nichts hin bekommt.

Bei seiner ehemaligen Therapeutin war er bereits, aber a) wäre diese inzwischen zu weit entfernt und b) hat sie schlicht keinen Therapieplatz. Aber sie hat ihm dingend geraten, wieder in stationäre und anschließende ambulante Behandlung zu gehen. Der Antrag ist bereits letzte Woche gestellt worden und nun heißt es abwarten. Also da ist er schon hinterher! Zumindest, seit er in den letzten zwei Wochen die "Wiederholungen" aus 2005 und 2007 spürte und ihm klar ist, dass er da mom. nicht alleine raus kommt. Da bin ich schon richtig froh drum, weil er kurze Zeit zuvor noch alles ablehnte, was ich vorschlug.

Naja, viel zu tun bleibt jetzt wohl wirklich nicht, außer abwarten, aber der "normale Umgang" ist eben so schwierig geworden. So befangen irgendwie und ich hab immer das Gefühl, ich wate über ein Minenfeld. :fürcht:

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 15:54 
Liebe Else,

schade daß seine Thera da nicht mal ne Stunde hätte, sowas kann extrem helfen finde ich, an alte Gesundungsstätten zurückzukehren. Was Du beschreibst klingt wirklich nach Rückfall und so wie es Dich wegreißt, wird es ihn auch wegreißen. Als Betroffener selbst sieht er ja nicht über's Wasser hinaus, sondern schwimmt wie's Fischlein leider ohne zu wissen, es könne Luft geben...

Hach Else.
Was machen wir denn nun?

Du sagst ja schon.... abwarten bis Hilfe wirkt.... und darum aber nochmal zum extra Betonen: Sieh was Dir gut tut und tanke immer wieder auf! Wenn er mitmacht, umso besser, aber zähl nicht drauf..... hm.... ja......


ne Umarmung zum Auftanken von mir für dich
Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2011, 20:08 
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Tja, es bleibt wohl wirklich beim Abwarten. Ich hoffe, das halte ich gut aus. Ich spüre nämlich jetzt schon, dass ich extrem angespannt bin, weil er gleich her kommt und ich mir schon wieder ausmalen kann, wie der Abend verlaufen wird. :rolleyes:

Er wird bis eben auf einem Familiengeburtstag mit den Kids gewesen sein und ich könnte schwören, dass da jetzt wieder x Dinge ausgeweidet werden, die nicht stimmig waren.

Das Telefonat gestern hat mir einen prima Vorgeschmack gegeben und ich hab dann infolge bis heute Morgen keinen Schlaf gefunden! :zeter: Er hatte jetzt ein paar Tage die Kids bei sich und er lässt sich von JEDEM Geschwistergezicke dermaßen beeinträchtigen, dass es kaum anzuhören ist. Auch hat er sich heute Nacht 1 (in Worten: EINE) Stunde darüber ausgelassen und runter ziehen lassen, dass die Kids immer noch im mütterlichen (ehemals elterlichen) Bett schlafen. Klar, das find ich auch furchtbar und vor allem tun mir die Kinder richtig leid dabei (müssen ja inzwischen auch Lügengeschichten erfinden), aber man kann doch nicht immer und immer wieder sich daran fest fressen, bis man selbst nicht mehr aus dem Loch kommt, obwohl man´s nicht ändern kann. Bah.... ich bin schon echt wieder voreingenommen, das ist eben der Nebeneffekt daraus, und ich muss echt mom. sehen, dass ich die Kurve da raus bekomme, was mir echt schwer fällt. :(

Stehaufmädchen hat geschrieben:
schade daß seine Thera da nicht mal ne Stunde hätte, sowas kann extrem helfen finde ich, an alte Gesundungsstätten zurückzukehren.


Da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Er HAT letzte Woche einen Termin/eine Stunde bei ihr bekommen und das sogar sehr sehr kurzfristig. Fand ich klasse. Sie hat aber eben zukünftig und auch kurzfristig keinen Therapieplatz für ihn. Aber auch diese eine Stunde schon (wenn er auch LEICHT gefrustet war, weil er gern wieder zu ihr gegangen wäre) empfand er als gut, insbesondere, weil sie noch fast alles präsent und erinnerlich hatte (wie wahr Du sprichst mit der ehemaligen Gesundungsstätte ;) ) und ihm auch sofort in diesem Gespräch mitteilte, dass sie ihn als viel weiter fortgeschritten in seinem Ausdruck der Emotionen und seiner Offenheit empfand. Da war er stolz, wie Oskar! ;)

Mir gegenüber hat er mal vor einiger Zeit mehrfach geäußert, dass er mit mir viel viel offener sei, als seinerzeitig mit der Thera. Das konnte ich immer nicht so recht einordnen, weil "mein Verständnis" bezüglich Thera immer genau umgekehrt war und ist.

Er ist dann am gleichen Tag im Anschluss zu seinem alten Hausarzt, hat mit diesem noch die Einnahme der Medi´s besprochen und über diesen auch gleich den Rehaantrag gestellt; mit gleichzeitiger Krankschreibung bis einstweilen Ende Januar. Also Alltag läuft nicht sooo "normal", wie ich es weiter oben missverständlich geschrieben hatte.

Shit alles.....ich hab schon wieder einen Kloß im Hals wegen der nächsten Tage und mache wirklich jede Menge Kreuze, wenn dieses versch****** Jahr 2011 endlich zuende ist.

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Sa 31. Dez 2011, 15:26 
Liebe Else,

da spricht doch schon ganz ganz Vieles für einen Aufwärtsklettererfolg im Neuen Jahr dann!
Aber jajaja, vergiss nicht, dich überall und stets daran zu erinnern Dich gut abzugrenzen... schulmeistersprech*
Sylvesterabende sind wie alle Festtage mit hohen Erwartungen besetzt und ich will hier nur kurz ansprechen, daß die Latte in Notzeiten auch mal tiefhängen darf... ;)

Daß mit der Thera klingt ja klasse und vielversprechend, es hat sicher ne Langzeitwirkung, und auch daß er Dir so sehr vertrauen kann ist doch high potential für beide von euch...

Kopf Hoch Du :knuddel:

ganz Liebes und Leichtes wünscht Dir,
Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2012, 00:03 
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Es hat sich einiges getan, insbesondere aber in meinem Hirn. :rolleyes:

Die Depression meines Partners ist - zumindest in den erkennbaren Auswirkungen - zumindest seit einigen/mehreren Tagen für ihn, für mich und Mitmenschen grad nicht sehr dramatisch und recht gut zu händeln.

Für mich am wenigsten und er Schluss, der sich folgerichtig daraus ergibt ist, dass ICH damit grad ein viel größeres Problem habe.

Ich bin seit Wochen (mit kleinen Unterbrechungen) in einer stetigen Abwärtsspirale und seit Tagen sogar nah an dem Glauben, dass ich mom. mehr Depressionsanzeichen habe, als er. :flagge: Und dabei (ja, daran halte ich fest, egal, was die Realität sagt ;) ) bin ich GAR NICHT DER TYP dafür!!!!!!

Aussprechen tue ich es natürlich (außer hier) niemals, zugeben auch nicht, noch nicht mal gänzlich mir gegenüber. Das ist alles nur Frust aus den aktuellen Begebenheiten und seines Gesundheitszustandes!!!!

Fragt sich nur, warum ich grad kein Umgang mit nix finde, meinen sonst so quirligen Ar*** nicht hoch bekomme, nur noch heulen könnte, aus dem Fenster oder an die Wand starre, Alltagsdinge nicht mehr hin bekomme oder mich jede Nicklichkeit grad á la "Hast Du sonst keine wichtigen Sorgen?" total emotional und gedanklich überheblich aus der Reserve lockt. Schlafen!!!! Schlafen und nix spüren der einzige große Wunsch grad!!!! Und das, wo ich ein überzeugter "Wenigschläfer" bin, der nicht ins Bett kommt, früh raus ist und schlafen schon immer als notwendiges Übel erachtete.

Da, wo ich das erste Mal in meinem Leben gefühlt jemanden "bräuchte", macht dieser jemand, der Mann an meiner Seite, "schlapp". Ja, das hört sich gemein an und ist es vermutlich auch, darum würde ich es ihm gegenüber auch nicht aussprechen, aber das ist so einer der bohrenden Gedanken grad, die ich selbst als unfair und zu erwartend empfinde. (Ich überlege grad, ob ich es sonst gar nicht gepostet hätte..... also wenn ich selbst nicht überfordert wäre mit mir; dann hätte allein seine Depression mich wohl gar nicht wirklich aus der Bahn geschmissen).

Es ist so ambivalent grad: Ich bin froh, wenn wir Zeit verbringen, die ist auch nicht nur getrübt, sondern auch schön, lustig manches Mal und wohlig und wir heizen uns auch gegenseitig etwas ein, so gut es geht. Aber sie ist auch bedrückend irgendwie, lähmend und irgendwie wäre ich auch froh, wenn er endlich eine Mitteilung der auserwählten Klinik mit einem baldigen Termin bekommt (Klinik war eine Empfehlung, die wird es auch sicher sein und aufgrund eines Abkommens zwischen Klinik und seiner KV wird es mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 4 Wochen geschehen). Da macht sich irgendwie auch ein Gefühl des "Loswerdenwollens" breit. :rolleyes: Aber....ja, ich schäme mich dafür und würde es nicht aussprechen, aber es nagt recht heftig, obwohl es so ungerecht ist. Er bemüht sich so sehr um mich, versucht, über seinen Schatten zu springen, sich nicht ständig im Jammertal zu wälzen und sich auch mit meinen mom. Lebenskatastrophen, die ja unübersehbar sind, auseinander zu setzen und für mich da zu sein. Und das in seiner Situation! Und ich? Ich klapp zu, wie ne Auster bei Berührung und hoffe, dass er schnellstens weiter schwimmt und mich in meinen Gewässern in Ruhe lässt.

Unsere Kommunikation, die nie einfach war, gerät grad in Höhenflüge....

Ich: Du, wie war die Farbe genau, die Du beschriebst?
Er: Wie? Sagte ich doch: Halb acht!
Ich: Häää???? Ich fragte nach der Farbe und nicht nach Uhrzeit!
Er: ok, wenn Du es genau wissen willst: Dann eben halb neun!
Ich: Hast Du mir nicht zugehört oder mich nicht verstanden? Ich wollte nicht die Uhrzeit wissen, sondern fragte, warum es grün sein müsse???
Er: Na, ich weiß gar nicht, was Du willst von mir, aber wenn es Dir hilft: Dann eben 21.00 Uhr. :nixweiss:
Ich: Du beantwortest nicht meine Frage, hat das einen Grund?
Er: Hergott, Du bist aber heute wirklich auf Krawall gebürstet und musst alles auf die Goldie legen. Worum ging es nochmal im Kern????? :zeter: :zeter: :zeter:


Ich merk grad, eigentlich ist es soooo dumm, dass man nur drüber lachen müsste. :idee: Gelingt mir aber nicht! Ich bin also wirklich froh, wenn es von außen Einfluss nimmt!

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2012, 16:03 
Hallo liebe Else,

hatte schon gedacht, ob es wohl nun Hilfe gab...
und sehe: noch nicht......pffffhhh...

Es kann ja sein, daß die "Selbstschutzanlage" nun in Form der Aggression (Loswerdenwollens") bei Dir anspringt und weil Du ja aus Krankheitseinsicht (also seine Krankheit) rücksichtsvoll bleibst, kein normalgesundes feedback mehr gibst/geben kannst und somit...
Wohin mit der unterdrückten Aggro ?
Meist geht sie ja dann nach innen und versursacht bei den Angehörigen von Depressiven so einen Erschöpfungszustand, der wie eine Depression aussieht.

Nimmst Du Dir denn auch selbst ambulant Hilfe?

drücke Dich...
Stehaufi :knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2012, 17:09 
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Danke, Ihr Beiden!

Mir ist schon klar, dass Depressionen bei den verschiedensten Menschen auftreten können. Allerdings habe ich a) überhaupt keine Diagnose und b) glaube ich eher, dass es eine mom. "depressionsähnliche Phase" bei mir ist. Also ein hoffentlich zeitlich gebremster Tiefflug sozusagen. ;)

Dennoch ist es schwierig für mich, weil ich es nicht kenne von mir. Klar, ich hab natürlich schon oft in meinem Leben in der besagten Sch**** gewühlt und es gab auch üble Phasen, aber zumindest IRGENDWANN konnte ich immer wieder Licht am Ende des Tunnels sehen und hab auch immer Zuversicht, dass es früher oder später kommen wird. Die fehlt mir sein laaaaanger Zeit total und gefühlt kommt immer noch was drauf.

Ich stocher da total im Dunkel und DAS macht mich auch so wahnsinnig. Danke Stehaufi, für diesen neuen Gedankengang der "Selbstschutzanlage". ;) Ich werde das mal zukünftig beobachten, ob und wie sie anspringt.

Ich hab normalerweise gar nicht viel mit Aggressionen zu kämpfen. Klar kann ich auch mal hoch kochen und dieses Gefühl ist ja das, was ich denn gerne als "schnellkochtopfig" bezeichne, weil ichs nicht nach außen richte, sondern nicht weiß, wohin damit und innerlich zu platzen drohe, aber es geht dann auch irgendwann wieder. Vielleicht ist der Inhalt dieses Töpfies aber grad eher zuviel und quellender Natur, so dass das Ventil überfordert ist :D

Auf jeden Fall muss ich irgendeinen Weg finden!

LG Else

P.S. Nein, Mädchen, ich nehme keine Hilfe in Anspruch.


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2012, 22:28 
Hallo Else,
ja beobachte das mal!
Es dürfte wahrscheinlich interessant werden ;)
Nach wie vor ist Deine Selbstfürsorge das Oberste find ich.

Else hat geschrieben:
Vielleicht ist der Inhalt dieses Töpfies aber grad eher zuviel und quellender Natur, so dass das Ventil überfordert ist

Auf jeden Fall muss ich irgendeinen Weg finden!


Hier sagst Du fast 2x dasselbe oder es hängt eher auf den zweiten Blick zusammen diese beiden Sätze:

erst : da muss was raus
dann: ich muss einen Weg finden

Mit Aggression meine ich die gesunde Lebenswut, die im Moment bei Dir gehemmt würde.... nicht die verpönte ;)


Liebe Grüße
Stehaufili


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Mi 18. Jan 2012, 07:14 
Elschen, es sagt sich immer so einfach: Grenz dich ab und bleib bei dir.

Ich sag dir mal, wie ich deine momentane Situation empfinde, kann da nur aus MEINER Erfahrung sprechen.

Die Depression des anderen IST fühlbar. So sehr fühlbar, dass sie einen umgibt und langsam in einen reinkriecht. Wenn man dann da rauswill, sagt einem die neu erworbene depressive Verstimmung: Scheiße, wenn das geregelt ist und der Partner endlich in der Klinik ist, ja scheiße, dann kommt noch das Drama mit Paps, mit der Mutter, mit den Brüdern... Die Sicht auf andere Dinge, aus denen man Kraft ziehen kann, wie Pferd, Musik, der erste Sonnenstrahl auf dem Gesicht - die werden beiseite geschoben, nicht gesehen oder gar umgemünzt - man glaubt, sie haben in der Depression keine Berechtigung weil der Andere sie nicht empfinden kann. Ja, man schämt sich fast für das "kleine Glück", das der Andere NICHT hat, sieht, hört, fühlt. Empathie ist mitfühlen, nicht es zum eigenen Empfinden zu machen.

Ich schreibe extra "man", das ermöglicht mir Abstand.

Else, die "Selbstführsorge" von der Stehaufi spricht IST das Oberste, damit die Depression nicht weiterkriecht.

Auch ich drück dich mal
Libelle


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Mi 18. Jan 2012, 08:14 
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Beiträge: 3872
OT

Das Wort
Stehaufmädchen hat geschrieben:
"Selbstschutzanlage"

würde ich zum Wort des Monats wählen. Das finde ich toll. :) :d:

Gruß
Anastasius

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Mi 18. Jan 2012, 09:14 
Libelle hat geschrieben:
... - man glaubt, sie haben in der Depression keine Berechtigung weil der Andere sie nicht empfinden kann. Ja, man schämt sich fast für das "kleine Glück", das der Andere NICHT hat, sieht, hört, fühlt. Empathie ist mitfühlen, nicht es zum eigenen Empfinden zu machen.



JA! so schön beschrieben Libelle! Das halt ich auch für einen springenden Punkt! :trippel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Mi 18. Jan 2012, 22:45 
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Stehaufmädchen hat geschrieben:
Nach wie vor ist Deine Selbstfürsorge das Oberste find ich.


Libelle hat geschrieben:
Elschen, es sagt sich immer so einfach: Grenz dich ab und bleib bei dir


Ihr habt wohl (leider) recht! Ich vermute mal, da liegt der Hase im Pfeffer.

Ich kann mich ja "eigentlich", d.h. im normalen Alltagsleben recht gut abgrenzen. Da nehme ich mir nicht alles zu eigen, kann Dinge dort lassen, wo sie hingehören und handle mit Verständnis, Wohlwollen, "normaler" Wut oder Notfalls mit Ignoranz. Wenns enger wird in den Beziehungen, fällt es mir schon schwerer, aber auch das bekomme ich hin. Eng UND außerordentliche Situationen sind wiederum sehr schlecht händelbar für mich. Da fühle ich schnell Druck aus Verantwortung, Mitgefühl, Handlungserwartung etc. und damit ist wohl ein Abgrenzen nicht mehr gegeben. Infolge entsteht dann auch dieses Schnellkochtopfi-Gefühl. Das ist beileibe keine "gesunde" Wut mehr, sondern wirklich ein übelstes Druckempfinden. :staun:

Sonderbar bzw. vergiftend (für mich selbst) ist dabei wohl, dass ich mir NICHTS erlaube in diese Richtung, noch nicht einmal die normale Wut. Ich werde nicht laut, aggressiv oder lasse dies irgendwo raus. Selten, dass ich gar sage, dass ich wütend bin. Ich warte, bis das Ventil wieder runter geht. Ok, im schlimmen Fall kann ich schonmal arg zynisch werden, das wars dann aber auch.

Ist jetzt zwar "thread-übergreifend" (Du fehlst mir so....), aber passt und ich glaube, dass mir da grad ein Lichtlein aufgeht. :idea:

Ich vermute, da hat diese kranke Dynamik in mir ähnlich gegriffen. Verantwortung, Druck, Schmerz, nicht abgrenzen können, mir nichts Gutes gönnen, Druckaufbau, keine Berechtigung auf Wut und Verzweiflung etc. Und nun stecke ich da fest in dieser Verschlingung und sobald sich an den Armen was löst, hält mich irgendwas wieder an den Beinen.... Übrig bleibt einzig die Wut auf mich selbst :zeter:

Mein Freund und ich hatten natürlich gestern Abend und heute gleich prima "exemplarische" Telefonate, die ich mit Euren Anregungen ganz anders und hinterfragender sehe. Sch**** Gespräche, die mir gar nicht gut tun bzw. mir echt grad den Boden nehmen, aber die ich jetzt im Nachhinein nochmal dahingehend "zerpflücke", zu schauen, wo ich mich da hätte vom Acker machen müssen.

Lt. telefonischer Auskunft wird er seine Reha mit großer Wahrscheinlichkeit am 07.02. antreten (ging ja recht schnell, also knapp 6 Wochen) und, obwohl es mich irgendwie auch komisch traurig stimmt, ist mein freudiges Gefühl um ein Vielfaches größer. :oops:

Ich danke Euch!

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 19:45 
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Ich bin grad sehr traurig. SEHR! Ich vermute/befürchte, wir werden diese Phase nicht gemeinsam überstehen können! :(

Vllt. ist das ein Zusammenkommen von ungünstigen Begebenheiten, vllt. auch nur die Verdeutlichung, dass wir eh nicht wirklich zusammen passen.

Wir haben eine Distanz, die gruselig ist! Da pflege ich zu jedem Small-Talker in meiner Umgebung mehr Nähe. :rolleyes:

Wir kommen gar nicht mehr zueinander. Weder emotional, noch kognitiv, noch körperlich.

Ich hatte mir gewünscht, dass wir es zumindest bis zu seiner Reha durchstehen und danach erneut schauen, was sich auf welcher Seite gelöst hat oder wie wir wieder aufeinander zugehen können. Aber grad scheint es, dass sich da soviel aufgestaut hat in den letzten Monaten, dass da einiges los bricht!

Ich scheine seine augenscheinliche Ignoranz (=mangelnde Zuneigung) nicht ertragen zu können; er mein Bedürfnis nicht, dies zu thematisieren.

Es ist kein Austausch darüber möglich, KEINER! So sehr kann man sich täuschen!

Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 19:53 
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Else,

ich kann dazu gerade nichts Tröstliches sagen. Nur: Ich fühle mit Dir.

Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 19:54 
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Liebe Else,

wie wärs denn mit einer Auszeit? Abstand, Durchatmen, Nachdenken, in Frieden lassen und abwarten, wie es sich in der Distanz entwickelt, vielleicht bis nach der Reha? Ist sowas denkbar für Dich oder brauchst Du Nägel mit Köppen? So eine Auszeit ist natürlich auch qualvoll für beide, aber das jetzt scheint mir auch ziemlich ausweglos, so in der Sackgasse..

:tröst:


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 20:29 
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Yvette hat geschrieben:
ich kann dazu gerade nichts Tröstliches sagen. Nur: Ich fühle mit Dir.


Ich bin ja eigentlich nicht so der typische Mensch für "nur mitteilen und Trost abgreifen", aber grad tut´s gut, nicht alles verhallend ins www zu schreibseln. Danke Dir sehr! :love:

Augustine O. hat geschrieben:
wie wärs denn mit einer Auszeit? Abstand, Durchatmen, Nachdenken, in Frieden lassen und abwarten, wie es sich in der Distanz entwickelt, vielleicht bis nach der Reha? Ist sowas denkbar für Dich oder brauchst Du Nägel mit Köppen?


Schwierig schwierig.... :staun: Ich bin grundsätzlich eher der "Nägel-mit-Köppe-Typ". Mag ungern so ein Rumgeiere und thematisiere auch gerne Dinge, die anstehen bzw. so sind. Ich tue mich immer schwer mit so einem Rumgeschleiche. Er ist das Gegenteil. Schleicht gern unbemerkt durch die Gegend und hofft, dass sich irgendwo, wie von Geisterhand, eine Tür aufmacht und sein Glück offenbart.

Wir haben diese Auszeit/Distanz nicht besprochen, aber innerlich (trotz meiner gegensätzlichen Einstellung), haben wir diese quasi schon gehandhabt. Selbstredend sozusagen. Wir haben uns seit Anfang letzter Woche nicht gesehen (ok, war auch Kinder-WE dazwischen, aber auch sein Geb., wo ich mich quasi "ausgeladen" fühlte, Geb.-"Feier" bei seinen Eltern, an der ich auch nicht teilnahm bzw. teilnehmen sollte...), keine mails, kaum sms, extrem wenige Telefonate (und wenn, dann knackt es). Aber vllt. wäre es eine Möglichkeit, dieses nochmal zu verdeutlichen, um die Spannung raus zu nehmen. Ich fürchte, selbst dazu ist es zu spät. :(

Neblina hat geschrieben:
Kannst du deine Seele irgendwie retten?


Ich wüsste nicht wie, grad? :nixweiss: Es tut weh! Und ich komme an ihn nicht ran, tut nochmal weh, aber muss ich natürlich respektieren.

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 20:33 
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Hallo Else,

das tut mir so leid für dich.
Das hört sich nicht gut an.

Eine kleine Bemerkung möchte ich machen. Sie fußt auf Eigenerfahrung.
Else hat geschrieben:
Ich scheine seine augenscheinliche Ignoranz (=mangelnde Zuneigung) nicht ertragen zu können;

Ignoranz lässt sich nicht immer und unbedingt (nur) mit mangelnde Zuneigung übersetzen. Da spielt manchmal jedenfalls, glaube ich, reale oder vermutete eigene Ausweglosigkeit mit. Es ist dann auch eine Art Selbstigronranz. In sich "gefangen sein".

Gruß
Anastasius

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 21:10 
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Anastasius hat geschrieben:
Es ist dann auch eine Art Selbstigronranz. In sich "gefangen sein".


Ja, Anastasius, da sprichst Du wahr! Zumindest, wenn ich seinen Worten vertrauen darf (und das tue ich).

Nur.... wie geht man damit um? Wie kann ich das eine von dem anderen unterscheiden?

Ich bin da ja durchaus inzwischen "gesetzter", kann auch mal Gesagtes stehen und sacken lassen.

Aber permanente Ignoranz.... wie kann ich das einfach ignorieren oder mir "schön" reden?

Da bleibt, die Situation richtig einzuschätzen, Emotionen nicht überzubewerten, das ist mir alles klar. Aber was macht man aus 0?

Mir ist durchaus klar, dass ich grad nicht der beste, aufbauenste Gesprächspartner bin, aber genau DA hakt es! Solange ich taff bin, klappt es, haben wir eine innige Verbindung. Sofern ich das nicht bin, geht gar nichts mehr. Da stellt sich mir (ich glaube berechtigt) die Frage, woran diese Beziehung aufrecht erhalten wird. Keine schöne Erkenntnis.

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 21:20 
Ohjaa, Else, autsch!.... keine erbauende Erkenntnis....
Vielleicht könnt ihr den entstandenen Abstand dazu brauchen Euch zu erholen und zu Euch zu kommen, wo er wahrscheinlich mehr zu schaffen hat als Du.
Dann geht man ja eh mal wieder aufeinander zu.
Die Zeit wird's zeigen, was meinst du?
hm.
Manchmal geht alles kaputt, und es tut weh, bevor neue Energie entstehen kann....
Ich wünsch Dir das Beste und natürlich die immer wiederkehrende und wenn's Dich auch lästigt:

Was brauchst DU!?


Ich wünsch Dir Liebes für Dich und heute nen besonders warmen Drücker :knuddel: ,

vom Stehaufmädchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 22:32 
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Stehaufmädchen hat geschrieben:
Dann geht man ja eh mal wieder aufeinander zu


Das sehe ich noch nicht so. Dazu wäre Voraussetzung, dass ich wieder auf ihn zu komme; mit entsprechender Unterwürfigkeit/Entschuldigung/Erklärung. Er von sich aus sitzt es aus, macht sicher nichts! Und wenn nichts mehr entsteht/zueinander findet, lebt er auch damit. Es wäre vermessen, da auf etwas zu warten. Das wird nicht kommen.

Und nein, er ist nicht überheblich bzw. von sich zu sehr eingenommen. Er kommt aber auch nicht auf die Idee, selbst etwas zu verändern. Da muss schon die Geisterhand ran....

Stehaufmädchen hat geschrieben:
Was brauchst DU!?


Gute Frage, die immer wieder verschwindet! :oops:

Ich brauche und will meine Ruhe davon (man glaubt es kaum, Else spricht von Ruhe..... :rolleyes: ). Es tut mir nicht gut, ich halte es nicht mehr aus und ich wills auch nicht mehr. Ich finde diese Distanz unerträglich, sie tut mir weh und wenn ich ehrlich bin, mag ich mich auch nicht ständig mit Menschen umgeben, die mich permanent ignorieren. Empfinde ich als entsetzlich.

Ich will auch nicht vereiteln, dass ich durchaus manches Mal verletzt und dann provokant bin, anstatt das 27te Mal verständig. Da hab ich manches Mal ne Ziege gefrühstückt, bin auch nicht seine Therapeutin und habe auch nicht immer und 100%ig Nerven aus Stahl. :staun:

Die Körperlichkeit hab übrigens ich gekappt und nicht er. Nicht als "Strafe" (würde ich mir selbst mehr schaden), sondern weil ich diese nicht leben kann und mag, wenn mir jemand "fremd" ist.

Ach.... schieti.... :rolleyes:


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 Betreff des Beitrags: Re: Depressiver Partner
BeitragVerfasst: Do 26. Jan 2012, 23:36 
Liebe Else,

ganz kurz schleich ich hier mal rein, hab ja nichts Gutes für Dich, außer meinem Mitgefühl - und einer Frage:
Else hat geschrieben:
Da muss schon die Geisterhand ran....
Könnte das die Reha sein? (Du siehst, auch ich "baue" auf das "Zeit-Spiel", nicht grundsätzlich, aber in dem Fall, wo eine ziemlich grundlegende "therapeutische Intervention" bei ihm ins Haus steht, will ich mich der Hoffnung hingeben, dass danach vielleicht doch noch eine Chance für Eure Beziehung besteht, er Dich dann in hinreichendem Maße wahrnimmt und vor allem ohne, dass Du immer die "taffe Else" geben musst. - Geht doch noch: Abwarten? Es dauert doch nicht mehr lang, bis er zur Reha fährt, oder hab ich das falsch in Erinnerung?)

Herzlich,
Sigune


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