Lebenslagen

Von Usern für User
Aktuelle Zeit: Do 25. Apr 2024, 19:02

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 48 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Dem Hamsterrad entkommen, aber wie
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 12:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Hallo Ihr Lieben,
ich bin gerade (wie die meisten wissen) ja sehr "hamsterradgefährdet". Habe hier auch schon einige Stündchen mit Viciente gesprochen, was man machen kann, um da "weg/raus" zu kommen.

Momentan hilft es mir einigermaßen gut, wenn ich mir selber sage, dass ich nicht wieder etwas zurechtspinnen oder so einen "Mist" denken soll und gleichzeitig mich einfach mehr auf etwas anderes fokussiere (einen Film anmachen, in die Badewanne gehen, etc). Dies funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Am "schlimmsten" sind die Situationen abends im Bett, wo man dann Ruhe hat und dann die Gedanken "wandern".

Was mich nun interessieren würde ist, wie ihr in solchen Situationen umgegangen seid, bzw. was Euch geholfen hat ? Vielleicht ist ja eine Idee oder ein Tip dabei, der mir und anderen helfen kann und der mir gerade noch nicht so einleuchtend ist ?

LG Tröte


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 28. Jan 2014, 12:48 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 13:14 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Gutes Thema, auch für mich.

Ich selbst habe derzeit eine bestimmte Sorge, die mich ängstigt, und es wird noch einige Zeit dauern, bis sich da etwas klärt bzw. auflöst. Ich spüre diese Angst in Wellen, will sie auch nicht verdrängen, weil das nicht gut wäre; aber andererseits möchte ich die Angst auch nicht "pflegen", indem ich sorgenvolle Gedanken tage- und wochenlang Karussell fahren lasse …

Es geht mir also insofern ein bisschen wie Dir, zwar nicht aus Liebeskummer, aber mit Ängsten. Ungewissheit ist besonders schwer zu ertragen. Ich komm jedoch nicht raus aus der Nummer. Also versuche ich, die Angst erträglich zu halten, indem ich sie "begrüße wie einen Freund" - zumindest bemühe ich mich darum - wenn sie kommt, dann aber doch auch ganz erleichtert bin, wenn sich dieser Freund zumindest vorübergehend für eine Weile wieder verabschiedet.

Also, kein Patentrezept, aber das gibts wohl auch nicht. Erkennen, dass Angst und Leid aus unseren Gedanken kommen, ist schon mal wichtig. Dagegen stemmen ist nicht das Richtige, sondern zulassen.

Ablenkung kann helfen, weißt Du ja selbst - bewusst nach einer bestimmten Zeit andere Gedanken als die an das "Kummerobjekt" hegen.

Sich nicht selbst bemitleiden, indem man sich bewusst macht, dass wir keine Sonderrechte haben, sondern eben unsere Probleme wie alle Menschen, woraus sich als Fazit ergibt: Akzeptieren, dass wir eine Zeit durchleben (müssen), in der das Leben schwerer als sonst erscheint.

LG Yve


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 13:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Danke liebe Yve...
Ja, Akzeptanz und Annehmen sind sehr wichtig (denke ich auch).
Es fällt mir teilweise schon schwer, weil sie ein wirklich unangenehmes Gefühl machen und ich dann immer einen "Handlungsimpuls" habe. Ich versuche gerade diesen Impuls umzuleiten in dem ich etwas mache, was nur mit mir zu tun hat undmeine Ex-Partnerin z.B. nicht "betrifft". Das ist manchmal entlastend, manchmal nicht, aber es wirkt eben auch nicht immer. Ich weiss nicht, ob das alles "nur" eine Gewohnheitssache ist, oder ob es immer wieder "von neuem" beginnt.

Wobei...
Wie gesagt gerade habe ich das ganze Verlustangst/Eifersuchtsthema besser im Griff als vorher....aber ich versuche mich auch nicht dem hinzugeben, denn wenn ich dann erstmal in dieser "Spirale" bin, komm ich da gar nicht mehr raus.

LG Tröte


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 15:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Noch etwas dazu fiel mir ein. Sich immer wieder sagen: "Das geht vorbei, auch DAS geht vorbei". Was uns bei Schönem als trauriges Wissen belasten kann, hat hier einen positiven Aspekt: Alles ist vergänglich, AUCH schlechte Gefühle. Sich Zeit für die Bewältigung einräumen und sich ein gutes Ende vorstellen, daran glauben.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 15:30 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Ja, das einzige was Bestand hat ist, dass sich das Leben immer verändert.... :)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 17:34 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
;) Zum Löwen werden. Für den ist das Ding nämlich zu klein. Und majestätisch in die Gegend blicken. :)

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 18:34 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
gute antwort lieber anastasius :) aber wie wird die tröte zum löwen :) ?


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 18:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Also das Hamsterrad habe ich seit 4 Jahren,tagtäglich, und lebe/existiere einfach nur noch;
und jeder Kampf dagegen ... würde dahingehend ausarten, das es in der Nacht/im Schlaf 3, 4 oder5 fach so stark zurückkäme


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 18:54 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Hieße also, nicht dagegen ankämpfen, sondern es vorbeiziehen zu lassen ...


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 18:57 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
Tröte hat geschrieben:
aber wie wird die tröte zum löwen :) ?

erstens, eine "Privaterfahrung". Sich für etwas mutiger zu halten als man glaubt, es zu sein.
Aber nicht übermütig werden. Wenn man so will, "bedachter Größenwahn".

Zweitens gibt mir das Gelegenheit, einen meiner Lieblingswitze (zum x-ten Mal) zu erzählen. Nicht, weil er so gut ist, sondern wegen seiner Lehre:
Herr Müller ist seit geraumer Zeit in der Psychiatrie, weil er sich für eine Maus hält. Seine Behandlung macht enorme Fortschritte. Eines Tages wird er zum Chefarzt gerufen, der ihn fragt, ob er sich immer noch für eine Maus halte. Müller verneint souverän: Er sei Her Müller. Daraufhin eröffnet ihm der Arzt hocherfreut, er könne heute noch entlassen werden. Müller gerät in Panik. Der Arzt: "Aber Herr Müller, was ist denn los? Sie wissen doch nun, dass Sie keine Maus sind." Müller: "Ja ja, aber die Katzen wissen es nicht!"

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di 28. Jan 2014, 20:30 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Yvette hat geschrieben:
Hieße also, nicht dagegen ankämpfen, sondern es vorbeiziehen zu lassen ...

Was Leute, wie mich, betrifft... ja

Mir hat die Erfahrung gezeigt, all das, was man (un)absichtlich verdrängt, bei Seite schiebt,
was Herz, Seele, Verstand nicht auf und verarbeiten kann....
das kommt i-wann wieder;
und gibt erst dann ne Ruhe, bis man für sich, sein Wohlbefinden "damit abgeschlossen" hat.

Vereinfacht ausgedrückt: Der Spruch "Zeit heilt Wunden" hat durchaus seine Berechtigung,
auch wenn es mitunter bedeutet, daß die Emotionen für den Zeitpunkt weitaus mehr belastet sind,
als wenn man klein dosiert, immer wieder mal nen Dosis abbekommt.

Aber wie gesagt, das trifft nur auf Leute zu, die "Dinge" ähnlich ab-/verarbeiten wie ich,
egal wie klein und nichtig, oder wie groß etwas ist.

Es gab aber durchaus auch eine Zeit (da war ich wesentlich jünger),
wo mich "extrem-ablenking" genau dahin führte, was sonst "zuviel" Zeit in Anspruch genommen hätte.
Das waren aber (Neben)beschäftigungen, die man so im Alltag nicht machen kann, weil man schlichtwegs nicht die Zeit hat (wenn man ner geregelten arbeit nachgeht)

Beispiel: Ich fuhr nächtens/Abends zur nahegelegenen Donauinsel (künstlicher Damm paralell zur Donau, der aufgrund der Beschaffenheit einen "Düseneffekt" hat) um Lenk-Drachen steigen zu lassen.

Nicht diese "Kinderdinger", sondern die großen Waschln, quasi die Vorgänger des parasailings (Lenkdrachen mit denen man u.a. übers Wasserfährt).

Einfach in die Luft gestellt und vom Wind anströmen lassen, standen die am Himmel, und man konnte seinen Gedanken nachgehen;
wenn das Rad sich aber zu sehr drehte, der Kopf explodierte, dann stellte ich aber die Dinger in den Wind, und hatte gegen selbigen zu kämpfen; vor allem dann, wenn man den Drachen über den Boden wandern läßt (ca. 1-2 Meter) bei rund 120 Grad Radius
Wenn du da so ein Ding mit 2,50m und mehr Spannweite unter "Kontrolle" halten willst, ohne das es dich aushebt... dann ist für wenige Augenblicke das Hamsterrad "vergessen";
Es war ein Wechselspiel der extremen Art, wo man Wut/Frust einerseits ablassen konnte, und sekundenbruchteile später, aber auch den Gedanken nachhängen konnte.

Noch viel, viel früher ging das einfacher; da konnte ich beim Reiten den Gedanken abhängen, und grade durch die (un)berechenbarkeit des Tieres/der Situation war ich aber auch gezwungen, in dieser kontrollierten Form, nicht allzutief zu versinken.
Und grad auch das Tier nahm es einem nicht übel, wenn man bei nem Ausritt nen Wutschrei losließ; respektive durch den Umgang mit dem Tier erfuhr man mehr "menschlichkeit", als mit den Mitmenschen; zumal wenn es mal ne Negativreaktion gab, man/ich durchaus wußte, wodurch diese entstand; sei es ne Fliege, oder mein eigenes Zutun usw.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 29. Jan 2014, 13:27 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
@anastasius: ich bekomm gerade den zusammenhang "mutiger zu sein als man sich fühlt" nicht ganz mit den vorhandenen ängsten zusammen. wenn ich angst habe, bin ich (logischerweise) nicht mutig...aber die frage ist, wie kann ich dann mutiger sein...da fehlt mir gerad ein wenig der "schlüssel" :)
größenwahn ist (glaub und hoffe ich) gerade bei mir nicht das thema.....

@ganter: also nimmst du deine situation so an, wie sie ist. geht es dir damit dann besser ? bzw. die "gedanke" und gefühle kommen ja trotzdem immer wieder hoch oder nicht ? wie gehst du damit um oder "hältst" du aus ?

@neblina: ja genau, es liegt ja fast nur am kopfkino....aber wie kann man sich in so einem fall auf den körper/atem konzentrieren, weil (zumindest bei mir), die gedanken doch sehr stark und intensiv sind...wie kann man dann den fokus auf den körper/atem richten (und vor allem: gerichtet lassen, denn ich kann es kurzfrsitig schon, aber dann kokmmen wieder neue gedanken hoch). das klingt schon allgemein, gibt es da konkrete "hilfestellungen" ?


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 29. Jan 2014, 16:01 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Möglicherweise ist gemeint, "so zu tun als ob" als anerkannte Methode in der Psychologie: So zu tun als ob, kann tatsächlich bis zu einer gewissen Grenze ein Ergebnis zeigen, als ob es so wäre, wie man vorgibt. Z. B. kann lächeln und ein fröhliches Gesicht aufsetzen, obwohl dir gar nicht danach ist, die Stimmung wirklich heben; das wurde wissenschaftlich nachgewiesen.

Das Kopfkino … ja, genau das ist es, was Angst macht, was große Trauer erzeugt, Mutlosigkeit und Minderwertigkeit - und so schon all das an Gefühlen vorweg nimmt, was noch gar keinen realen Hintergrund hat.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 29. Jan 2014, 17:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
ja okay, das kann ich etwas besser nachvollziehen, aber so tun als ob ich keine Angst habe und mir das alles "egal" ist ?
Hm....

Ja, ich mag Kopfkino nicht :-(


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 29. Jan 2014, 20:23 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 21:11
Beiträge: 1227
Geschlecht: w
Alter: 40
Hi Tröte,

mir helfen bei Hamsterrädern nur stramme Spaziergänge,
ausgiebige Duschen incl. Peeling/Cremen/ Nägellackieren etc.
Und stumpfe TV-Berieselung.
Also das hilft für ne Weile, einen besseren Tipp kann ich dir leider
auch nicht geben.

Lg Bounce

_________________
Alles ist möglich


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mi 29. Jan 2014, 21:24 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
Tröte hat geschrieben:
wenn ich angst habe, bin ich (logischerweise) nicht mutig...

Das sehe ich nicht so. Verkürzt gesagt, was ich meine, Angst und Mut gehören ZUSAMMEN. Wenn man, sich nicht überschätzend was angeht, dann kann sozusagen das Maß des Mutes "gemessen" werden an der Größe/Intensität der Angst, die überwunden wird.

Tröte hat geschrieben:
größenwahn ist (glaub und hoffe ich) gerade bei mir nicht das thema.....

Hm wie erkläre ich es am besten. :kopfkratz: Ich hatte in Anführungszeichen von "bedachtem Größenwahn" geschrieben. Das schließt den Wahn in landläufigem Sinn schon mal aus.

Vielleicht kann ich es am besten aus eigenem Erleben schildern. In meiner Geschichte war ich auch sehr belastet und hatte manchmal mehr oder minder große Angst. Trotzdem war ich in manchen Punkten sehr offensiv, obwohl mir klar war, das könnte mich glatt "ans Messer liefern", wenn ich das Echo nicht vertragen würde. Diese Angst gab es eben auch. Ich kannte ja im Vorhinein des Ausgang nicht, und deshallb dachte ich, vielleicht ist das Eigen-Überschätzung, ein Anflug von "Größenwahn" in diesem Sinn.
Ich glaube, diese Sorte von "Größenwahn" wäre besonders Ängstlichen sogar zu wünschen.

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 00:05 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Tröte hat geschrieben:
...
@ganter: also nimmst du deine situation so an, wie sie ist. geht es dir damit dann besser ? bzw. die "gedanke" und gefühle kommen ja trotzdem immer wieder hoch oder nicht ? wie gehst du damit um oder "hältst" du aus ?
.

Hmmm, vermutlich ein extrem schlechter Vergleich, aber ich würde mal sagen:
Wie ne Schwangerschaft in den Endwochen/Endstadium

Ich könnte mir vorstellen, daß man durchaus seine (Vor)freude hat, auf das, was kommt, wenn es vorbei ist; aber mitunter wird man diese Zeit verfluchen:
Du kannst nicht vernünftig schlafen, bekommst von i-wo her plötzlich nen Schub (Gefühlsmäßig, aber auch köperlich (ähnlich wie Wallungen), hast Schmerzen und und und

Jeder Tag - wie ne Ewigkeit; die vermutlich nen extremen "Tagesplan" braucht, um nicht ganz am Rad zu drehen
Ich will nicht sagen, daß alle Schwangerschaften schmerzhaft, kompliziert sind - aber es kann durchaus sein

Und ich warte jeden Tag auf die Erlösung/das es endlich vorbei ist;
und das halt in vollem Bewustsein, bei allen Gefühlen, bei allen Gedanken - Hamsterrad pur;
inkl. Abdrehen, die Wände hochgehen...
Von Absoluter Wut bis hin zur absoluten Sentimentalität,
vom festen Vorsatz bis zum Schritt der Umsetzung und bereits nach 10 Sekunden scheitern, weil die Konzentration nicht mehr da ist.
Gepaart mit der Einsamkeit; der Echten, bis hin zu dem, daß dir da aber kein anderer helfen kann - außer die Situation löst sich auf.
Nur, bei ner Schwangerschaft ist es spätestens nach 9 Monaten -auf welche Art auch immer- vorbei; und man bekommt den Anfang meist auch gar nicht wirklich; oder so mit...
Hier dreht es sich; jeden Tag aufs Neue...

Nicht das es das früher nicht schon auf ähnliche Art gab; aber das war i-wann sowas wie Hoffnung; ein Lichtblick;
i-wann wurden die realistischen Argumente, Realitäten "fasbarer" oder logischer, oder emotionsloser....
man/ich wußte... ja, das sind Emotionen, aber die Vernunft sagt mir, daß es anders sein wird;
ich zog Vergleiche zu dem, was sich vlt. andere wünschen, und wie ich reagiere; und es vermutlich umgekehrt dann auch nicht viel anders sein wird; nur das ich halt auf der "Verlierer"-Seite bin

Als das Anfang der 90er mal war, dann ist das nochmals (damals war ich ja grad mal beginnender Tween; ne Zeit, wo man es eigentlich krachen läßt) ein ganz, ganz anderes GEfühl, wenn das gleich mal 3 Jahre braucht; und ich war damals auch noch nicht Willens/bereit, aber die Zeit meinte es anders; schickte mir den Zufall, und der beendete das damals auch - und das war auch gut so; weil sonst wäre ich vlt. weiterhin im Hamsterrad verblieben; weil das damals dann schon sowas wie ein Zuhause war (Okay, ich bin mal für 5 min traurig, weil andere nen Partner haben; aber lieber bin ich 5 min traurig, als den täglichen Streß zu haben, den die haben, und dann 5 min glücklich sind...)

Die anderen beide Male, war das ...ja, paar Monate; Peanuts eigentlich (rückblickend); aber es war gut so, daß ich mich dem stellte - weil ich hatte das verdaut/zerkaut... wie nen Kaugummi, auf den man 3 Tage lang rumbeißt.... da ist nix mehr; und wenn man Pech hat, verhärtet sich das Teil nur noch (und wird zum Ärgernis).

Beim Tod meiner Eltern hatte ich erst gar nicht die Zeit, die Möglichkeit - ich mußte funktionieren;
damals, als der Vater starb... einerseits das Org. machen, andererseits versuchen zu retten, was zu retten ist, den Kampf mit/gegen meine Mutter und damit auch um meinen eigenen Platz, aber auch gleichzeitig der Übergang zu dem, daß ich mich eigentlich auch um sie sorgen muß - das war so ne Zeit; wo ich jeden Tag rausfgliegen konnte; aber auch die Verpflichtung habe (wie alle Kinder); eben sich um die Eltern zu Sorgen - ne Gratwanderung, grad wenn man es jemanden nicht rechr machen kann, weil der das gar nicht will.

Und auch als Muttern starb... das kam damals um ne Spur früher, als erwartet... gab´s genügend Streß, daß ich das nie richtig verarbeiten/trauern konnte.
Dieses "Jetzt bin ich alleine"-GEfühl kam nie auf; weil ich schon lange vorher "alleine" war; aber auf der anderen Seite kam das erst viel, viel später, daß eigentlich noch sovieles zu sagen gewesen wäre...
Okay; im prinzip eigentlich vollkommen irrelevant; weil es nur etwas ist, was für den "Moment" wichtig ist; aber egal was gesagt worden wäre... die Erde dreht sich weiter.
Das wäre lediglich... ja, für den Moment wichtig; aber gemessen am "Leben"... sowas von unwichtig.
Grade dieses "nicht aufarbeiten"... brachte aber, das meist in Streß-/schlechten Situationen diese Vergangenheit zurückkommt; wo sie mir im Traum begegnen; ich darum kämpfen muß, weil sie sagen: Du bist unfähig; weil sie wieder ihren Platz einnehmen wollen; ich im Traum gegen sie ankämpfe (Ihr seid tot, ihr habt nu nichts mehr; ihr könnt nicht wieder kommen, und das - was ich gerettet/aufgebaut habe wieder soooo übernehmen...grad auch mit dem Hintergrund, was ihr mir durcheure Art mich aufzuziehen, angerichtet habt)
Das ist etwas, was extremst fürchterlich ist, anstrengend, nervenaufreibend...
aber es zeigt mir auch...
All das, was ich vlt. unter größten Schmerzen verarbeitet habe,... mit dem habe ich heute meinen Frieden geschlossen/berührt mich heute (so) nicht mehr; qüält mich nicht mehr....
Es ist mir "egal" geworden, ob ich die Möglichkeit habe, denjenigen zu sagen, wie sehr sie mich verletzt haben/wie sehr sie mein Leben verändert haben (nicht das ich diese GEdanken/Gefühle nicht mehr hätte);
aber grad auch das -auch wenn ich weiß, daß sie es auf der anderen Seite, in vielen Fällen gut meinten; vlt. auch nicht anders handeln konnten,- wo meine Eltern mir meine Kindheit/Jugend bescherrt haben, mit sovielen Lügen.....
das bin ich so nie wirklich losgeworden; auch wenn ich gelernt habe, damit zu leben.

Das jetztige....
Ich bin heute genau da, wo ich vor 4 Jahren war; oder schlimmer noch...
in der Gewißheit, wieviele LEute das sinkende Schiff verlassen haben, und man/ich eben alleine bin - und das ist unerträglich
Und mit jeden Rückschlag wird es eigentlich "schlimmer".
Sei es, daß man sich voll bewußt wird, das man nur 1 Leben hat; nur 1 Bewußtsein...
das das, was vornbei gegangen ist... nie, nie, nie wieder kommt....
Man lebt das LEben oft so unbewußt;
sagt sich: Jö, waren die 70er, 80er, 90er toll...war halt mal...
und dann kommst plötzlich drauf... das LEben ist an dir vorbeigezogen
Ich verlgleich das jetzt nicht mit meinen Eltern; aber ich kann mich bewußt daran erinnern, wie meine Kindheit war; wie wir Vaters 50er gefeiert haben (was bis dahin so alles geschehen war), wie dann die Zeit danach war; wie er köperlich aussah; wie er sich später verändert hatte usw....
Ich will nicht sagen, daß er bis dahin etwas erreicht/geschaffen hat; und doch aber auch; oder anders als ich heute... (beruflich)...
Wenn ich dann daran denke -etwas, was ich nie verstanden habe- wie er und seine Frau sich gefudnen haben; wenn sie von der Vergangenheit etwas erzählten (2 WK)... dann war das etwas, was weit, weit weg ist
Wenn ich das auf meine ZEit umrechne.. quasi kurz vorm 50er stehend (nichts erreicht); wenn ich daran denke, wie "ewig" lange der Mauerfall her ist... eine ZEit die... ja, einerseits "ewig" erscheint, und doch "greifbar" ist; dann verliert sowas wie "40 Jahre DDR" eigentlich relevanz...
Ich will nicht sagen, daß ich ne Midlifecrises habe (die hatte ich schon vor rund 11 Jahren; als ich am Scheideweg stand); aber ich bin "mental/von der Einstellung" noch i-wo da, wo ich 30 war; köperlich aber halt leider bei den End 40ern.
Mir fehlen die letzten 10 Jahre i-wie; und mit jedem tag der letzten 4 Jahre, den ich versuche, nicht wahrzunehmen, einfach nur hoffe, das sie vorbei gehen, daß es i-wo besser wird....
es wird schlimmer.
Weil mir eben "Zeit" bewußt wird, massivst bewußt wird... 4 Jahre in denen nichts passiert ist....
Und nix ist anders; wenn ich raus auf die Straße gehe (grade auch heute früh wieder) Angst
Ich habe mein Leben aufs minimum reduziert, versuche nur noch halbwegs Argumente zu finden, demnach es besser ist, das alles so kam, wie es war... aber ich kann/ich will sie gar nicht finden
(mir ist die Variante: "Lieber den Schrecken mit "ihr", als das, was mich sonst erwartet" 1000x lieber)
Es ist unerträglich; weil es eben nicht mehr Leben, sondern existieren ist.
Und wenn dann so ne Situation ist, wie die Tage, demnach ich ne Ladung bekomme, demnach ich (als BEschuldigter) vor der Polizei aussagen soll, weil ich angeblich wen genötigt habe (ich, der ohnedies nicht mehr rausgehe; keinen Kontakt mehr pflege, und selbst hier peinlichst genau drauf achte, ja net mit dem GEsetz in Konflikt zu kommen; und der auch aus meiner aktiven ZEit noch weiß, daß eben nicht immer alles so ist, wie es am ersten Blick erscheint (vor allem juridisch)
dann dreht das Hamsterrad vollendens durch... nur was soll ich machen?
Ich sagte vor Jahren schon: Niederspritzen/Medis nutzen da rein gar nichts, weil sich weder Problem/noch Ursache dadurch lösen; dann doch lieber in vollem Bewußtsein durch, und darauf bauen, daß man dadurch die Möglichkeit hat, vlt. die richtige Ausfahrt zu erwischen... i-wann mal
Selisch halte ich es nicht aus, da dreht sich das Rad halt täglich mehr; es kommen mehr Probleme hinzu;
köperlich... ich kenn die Langzeitfolgen nicht
Noch funktioniert der Köper halt;
anders als halt, wenn man nichts mehr ißt/trinkt; wo man dann halt eines Tages nicht mehr ist.
Ich habe mal in nem früheren Thread gesagt; manchmal wünschte ich mir; ich hätte gerne etwas wie Demenz/alzheimer... einfach vergessen/das es nicht mehr da ist.
Ich hatte auch sehr oft den Wunsch, daß das, was die LEute/Wissenschaft sagt, daß man i-wann derart überfordert ist, daß man regelrecht durchbrennt/durchknallt, und der Köper angesichts dessen aufgibt;
es vergeht kein Tag, wo ich nicht bete, daß nun der Level des Streß so derartig hoch ist, daß da der Herzkasper zuschlägt, und es mich quasi im Schlaf erwischt (dann wäre es endlich vorbei)....
Aber so beginnt die Qual jeden tag auf´s Neue


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 10:51 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
vielen dank ihr lieben :)

@bounce: ja, bewegung und tv (gerade schau ich absoluten trash mit dem dschungelcamp) helfen mir auch. allerdings hilft es mehr oder weniger lange....die gefühle kommen halt immer wieder mal mehr oder weniger intensiv hoch.

@anastasius: okay, das kann ich nachvollziehen. danke :)
wobei ich meine angst ja erstmal überwinden muss, um den mut "sehen" zu können :)
ich versuche gerade wirklich auszuhalten, meine angst anzunehmen und nicht den schwachsinnigen handlungsimpulsen nachzugeben. das gefühl ist da, aber meine reaktion darauf verändert sich (langsam).


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:23 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do 3. Nov 2011, 09:19
Beiträge: 4370
Geschlecht: w
Alter: 99
Zitat:
allerdings hilft es mehr oder weniger lange....die gefühle kommen halt immer wieder mal mehr oder weniger intensiv hoch.
Das ist aber ganz normal. Es geht wirklich zumindest zeitweilig auch nur ums Aushalten. (Das Nichtkönnen und / oder Nichtwollen des Aushaltens extrem unangenehmer Gefühle hat mich damals - vor einer gefühlten Ewigkeit - zu den betäubenden Tabletten greifen lassen und geradewegs in die Abhängigkeit geführt. :tsts: :nein: )

Das Aushalten fällt mir auch heute noch schwer. Aber es geht. Es lässt sich beobachten, wie das Unangenehme kommt und geht, wie gesagt, in Wellen; wenn man nicht die Angst davor überhand nehmen lässt und es akzeptiert, steigert es sich nicht mehr und geht ja auch immer wieder vorbei.


Nach oben
 Profil Position des Users auf der Mitgliederkarte  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Ganter hat geschrieben:
Jeder Tag - wie ne Ewigkeit; die vermutlich nen extremen "Tagesplan" braucht, um nicht ganz am Rad zu drehen


so fühle ich es zeitweilig (oft am wochenende wo "zeit" ist)auch, auf der einen seite denke ich "boah wie schön, zeit und ich kann machen was ich will" und dann ein wenig später denke ich "der tag geht ewig nicht rum, was mach ich nur, ich fühl mich einsam und traurig).

Ganter hat geschrieben:
Und ich warte jeden Tag auf die Erlösung/das es endlich vorbei ist;
und das halt in vollem Bewustsein, bei allen Gefühlen, bei allen Gedanken - Hamsterrad pur;
inkl. Abdrehen, die Wände hochgehen...
Von Absoluter Wut bis hin zur absoluten Sentimentalität,
vom festen Vorsatz bis zum Schritt der Umsetzung und bereits nach 10 Sekunden scheitern, weil die Konzentration nicht mehr da ist.


geht mir auch so...wohlwissend, dass die erlösung noch dauern wird und es ja an mir liegt da rauszukommen, ich aber manche dinge (noch) nicht umsetzen kann und möchte. ich würde gerne etwas "machen", damit es vorbei geht, aber bei solchen themen, ist "machen" vielletich gerade "nichts machen" und geduld haben. eine sache, mit der ich mich schon immer sehr schwer getan habe und auch schwer tue.

Ganter hat geschrieben:
Gepaart mit der Einsamkeit; der Echten, bis hin zu dem, daß dir da aber kein anderer helfen kann - außer die Situation löst sich auf.
...
Hier dreht es sich; jeden Tag aufs Neue...


geht mir ganz genauso, wobei das mit der einsamkeit wirklich "mein" thema ist, denn ich war ja vor der trennung auch sehr viel alleine, wir haben uns ja monatelang nicht gesehen und nur über telefon/whatsapp kontakt gehabt.
mir tut die fehlende perspektive weh "nette familie", "gute freunde", "gute beziehung", alles dinge, die man nicht schnell mal eben bekommen kann.
zudem...wenn ich zu hause bin, würde ich am liebsten "weglaufen" und was machen,bin ich dann unter menschen (arbeit/musik) will ich am liebsten nach hause, weil mich der trubel nervt und ich mich trotzdem einsam fühle. aber auch ein ganz elemeentares thema bei mir...kann dir da sehr gut nachfühlen.

Ganter hat geschrieben:
Nicht das es das früher nicht schon auf ähnliche Art gab; aber das war i-wann sowas wie Hoffnung; ein Lichtblick;
i-wann wurden die realistischen Argumente, Realitäten "fasbarer" oder logischer, oder emotionsloser....
man/ich wußte... ja, das sind Emotionen, aber die Vernunft sagt mir, daß es anders sein wird;
ich zog Vergleiche zu dem, was sich vlt. andere wünschen, und wie ich reagiere; und es vermutlich umgekehrt dann auch nicht viel anders sein wird; nur das ich halt auf der "Verlierer"-Seite bin


wie gesagt tut mir gerade die fehlende perspektive weh und zieht mich runter und eben auch mein "fehlender" lebensplan. ich kann dir 100 punkte nennen was ich alles nicht will, aber was ich wirklich will (was aus mir kommt und nicht von anderen abhängt), dass weiss ich gar nicht recht. das macht mich gerade auch "fertig", denn ohne plan kann es ja auch nicht wikrlich weitergehen.

Ganter hat geschrieben:
(Okay, ich bin mal für 5 min traurig, weil andere nen Partner haben; aber lieber bin ich 5 min traurig, als den täglichen Streß zu haben, den die haben, und dann 5 min glücklich sind...)


dasselbe hat viciente mir vor kurzem auch gesagt ;)

wobei ich diesen "stress" ja gar nicht hatte (wenn ich ihn nicht selbst verursacht habe). mir fehlt die menschliche nähe und zuwendung schon sehr, wenn ich ehrlich bin. in diesem status bin ich noch lange nicht.

Ganter hat geschrieben:
Grade dieses "nicht aufarbeiten"... brachte aber, das meist in Streß-/schlechten Situationen diese Vergangenheit zurückkommt


und das möchte ich vermeiden, ich möchte den schmerz und den verlust und alles verarbeiten, damit mir das nicht in die hacken läuft. deswegen mag ich gerade auch gar keine neue beziehung haben, keine neuen leute oder sonst wer, sondern mich meinem schmerz "hingeben", damit er heilen kann. ist schwer, weil ich mich acuh einsam fühle, aber anders wirds wohl nicht gehen. eine wunde muss auch erst gesäubert und genäht werden, bevor ein pflaster drauf kommt.

Ganter hat geschrieben:
Es ist mir "egal" geworden, ob ich die Möglichkeit habe, denjenigen zu sagen, wie sehr sie mich verletzt haben/wie sehr sie mein Leben verändert haben (nicht das ich diese GEdanken/Gefühle nicht mehr hätte);
aber grad auch das -auch wenn ich weiß, daß sie es auf der anderen Seite, in vielen Fällen gut meinten; vlt. auch nicht anders handeln konnten,- wo meine Eltern mir meine Kindheit/Jugend bescherrt haben, mit sovielen Lügen.....
das bin ich so nie wirklich losgeworden; auch wenn ich gelernt habe, damit zu leben.


ich hatte meiner tante und meiner mutter einen brief geschrieben, um ihnen mitzuteilen, warum ich den kontatk abbreche. meine tante hat ihn nicht mal gelesen, meine mutter nicht verstanden...du siehst, auch wenn du gelegenheit hättest es zu sagen, heisst dies nicht, dass es verstanden wird oder denjenigen interessiert.

eine bekannte meinte mal "gott schütze mich vor menschen, die es gut mit mir meinen"...

Ganter hat geschrieben:
Das jetztige....
Ich bin heute genau da, wo ich vor 4 Jahren war; oder schlimmer noch...
in der Gewißheit, wieviele LEute das sinkende Schiff verlassen haben, und man/ich eben alleine bin - und das ist unerträglich
Und mit jeden Rückschlag wird es eigentlich "schlimmer".


das kann ich auch soo gut nachvollziehen....
es hilft nicht immer, aber ich tröste mich dann damit, dass ich sage, dass ich lieber keine familie/freunde habe, als menschen um mich rum, die sich nicht für mich interessieren oder die mir schaden. und wenn ich so sehe, was sich konkret an meiner situation geändert hat, seit dem kontaktabbruch, muss ich sagen, das sich zwar weihnachten und co alleine bin (was nicht so toll ist), dass aber ansonsten mein leben genauso ist, wie sonst auch, es meldet sich niemand, genauso wie vorher...also ist es doch auch eine "illusion", dass man hier etwas verloren hat....
was mir gerade schon sehr weh tut ist aber, dass mein ex-freund jetzt im umfeld meiner ex-partnerin rumwurschtelt und ich sehe, wie gut die sich verstehen und wie aktiv er sit. das tut weh und macht mich eifersüchtig. aber das zeigt auch, dass eben nicht alle menschen gut zusammen passen...und die entscheidung ihm die freundschaft zu künfigen ist ja trotzdem richtig, auch wenn er sich nun anders verhält.

Ganter hat geschrieben:
Sei es, daß man sich voll bewußt wird, das man nur 1 Leben hat; nur 1 Bewußtsein...
das das, was vornbei gegangen ist... nie, nie, nie wieder kommt....
Man lebt das LEben oft so unbewußt;


genau DARAN knabber ich auch gerade ganz doll...ich hab das gefühl keine zeit mehr zu haben und weiss aber gar nicht wohin ich will und was ich will und wie ich es erreichen kann. und das, was ich gerade habe ist das, was ich nie wollte. ich ahbe also mit vielen meiner sachen genau das gegenteil von dem erreicht, was ich eigentlich zum ziel hatte. ganz schön frustrierend das ganze...

Ganter hat geschrieben:
Mir fehlen die letzten 10 Jahre i-wie; und mit jedem tag der letzten 4 Jahre, den ich versuche, nicht wahrzunehmen, einfach nur hoffe, das sie vorbei gehen, daß es i-wo besser wird....
es wird schlimmer.


ja so geht es mir auch (siehe oben), ich habe das gefühl, dass mir auch jahre fehlen, die ich nun mühsam aufzuarbeiten versuche, um zu reifen, um mich zu entwickeln und um meine ziele (die ich ja auch noch nicht kenne) zu erreichen.

Ganter hat geschrieben:
Selisch halte ich es nicht aus, da dreht sich das Rad halt täglich mehr; es kommen mehr Probleme hinzu;
köperlich... ich kenn die Langzeitfolgen nicht
Noch funktioniert der Köper halt;


ich kenne deine geschichte nicht so komplett, hast du derzeit therapeutische unterstützung, bzw. würde dir eine therapie helfen ?

Ganter hat geschrieben:
es vergeht kein Tag, wo ich nicht bete, daß nun der Level des Streß so derartig hoch ist, daß da der Herzkasper zuschlägt, und es mich quasi im Schlaf erwischt (dann wäre es endlich vorbei)....
Aber so beginnt die Qual jeden tag auf´s Neue


ich kann es mir sehr gut vorstellen und ich habe diesen gedanken in letzter zeit öfter gehabt, bin aber zu ängstlich, um meinem leben selbst ein ende zu setzen und ich denke, dass das auch eher eine flucht wäre. so halte ich aus und möchte gerne mein bestes tun, in der hoffnung, dass es vlt. doch irgednwann anders (besser?) wird.
aber diese gedanken habe ich auch schon sehr oft gehabt und ich weiss, wie schlimm das ist... :knuddel:


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:27 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
Tröte hat geschrieben:
wobei ich meine angst ja erstmal überwinden muss, um den mut "sehen" zu können :)

Ein klein bisschen gebe ich dir recht, aber nur ein klein bisschen. :) Zu aller Anfang.
Im Prinzip aber, wenn du die Angst überwunden hättest, dann bräuchtest du keinen Mut mehr.

Tröte hat geschrieben:
nicht den schwachsinnigen handlungsimpulsen nachzugeben

Das "schwachsinnig" streiche ich mal. Ansonsten, Handlungsimpulse sind nicht unbedingt schlecht. Aber man muss bedenken, was man erreichen will. Und sich vergegenwärtigen, Handeln kann man unter Umständen "erwingen", auf Einstellungen hat man keinen Einfluss. Nur den einer Rahmenbedingung für den anderen. Was der draus macht, liegt vollkommen bei ihm.

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Zuletzt geändert von Anastasius am Do 30. Jan 2014, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:29 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Neblina hat geschrieben:
Ich hoffe, dass es jetzt nicht zu hart oder falsch rüberkommt.
Ich versuche es mal.
In der Achtsamkeit wird gelehrt, dass Leiden auch Entscheidung bedeuten kann.


ach nein, wieso sollte das zu hart oder falsch rüber kommen ?

Neblina hat geschrieben:
Lapidar, wie ich das beschreibe, und ich weiss auch nicht, ob es richtig rüberkommt.
Man hat immer die Möglichkeit, sich dem Kopfkino und dem damit verbundenen Angst, Schrecken und Elend hinzugeben,
oder aktiv-passiv versuchen, es auszuschalten.
Versteht wer, wie ich das beschreibe?
Sonst versuch ichs anders.


na, ich denke, das sich es schon verstanden habe, du versuchst in diesen "angstbesetzen" momenten ganz aktiv den fokus auf deinen körper/atem zu richten udn das wiederholst du so oft, bis es "besser" wird ?
ist das eine gewohnheitssache, die mit der zeit besser wird, oder hat man dann trotzdem immer wieder diese gefühle ?

Neblina hat geschrieben:
Ich wünsche euch und mir so sehr, dass ihr eure Kopfkinos ausschalten könnt.
Was hab ich mich wegen dem schon kaputt gemacht, zumeist im Nachhinein umsonst....!


ja, ich habe mir damit auch viel kaputt gemacht und ich wünsche es uns allen auch sehr :ja:


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:29 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
Anastasius hat geschrieben:
Ein klein bisschen gebe ich dir recht, aber nur ein klein bisschen. :) Zu aller Anfang.
Im Prinzip aber, wenn du die Angst überwunden hättest, dann bräuchtest du keinen Mut mehr.


;)

womit wir wieder beim "wie überwinde ich meine angst" wären ;)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 11:52 
Offline

Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
Tröte hat geschrieben:
womit wir wieder beim "wie überwinde ich meine angst" wären ;)

ich glaube, das ist ein "unlogischer Prozess", d. h. der geht nicht linear und nach dem Muster "erst dies, dann das".
Du kennst das neun-Punkte-Problem? Wenn nicht, es geht so:

o . . . . . . . . .o . . . . . . . . o



o . . . . . . . . .o . . . . . . . . o



o . . . . . . . . .o . . . . . . . . o





Verbinde die neun Punkte ("o") mit vier geraden Linien, ohne den Stift abzusetzen. Ein Zurückgehen ist nicht erlaubt.
manche schaffen es recht schnell, bei anderen kommt die Lösung plötzlich, oder gar nicht, wie bei mir. :)
Das gibt`s bei Watzlawick als Beispiel dafür, wie ein Problem lösbar wird, indem man eine vermeintlich selbstverständliche Annahme fallen lässt. Das passiert "auf einen Schlag" nicht nach und nach.

_________________
"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Do 30. Jan 2014, 13:33 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: So 2. Dez 2012, 09:22
Beiträge: 3115
Geschlecht: w
Alter: 41
ich kenne das rätsel (glaub ich) und ich meine ich wusste auch mal die lösung, aber ich weiss nicht wie, ich muss mal knobeln (wie eben auch auf anderer ebene) :)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 48 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Aber Hallo; dat kleene LeLa wird 2
Forum: Lebenslagen Lounge
Autor: Lebenslagen
Antworten: 1

Tags

Liebe

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Liebe, Rap, NES, Bild

Impressum | Datenschutz