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 Betreff des Beitrags: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 16:28 
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Vier Jahre lang bin ich immer zu einer bestimmten Friseurin eines etwas weiter entfernten Modesalons gegangen. Nun habe ich gewechselt. Weil ich ehrlich gesagt, nicht mehr so recht zufrieden war. Sie hatte mir die Haare auf dem Oberkopf zu kurz geschnitten und insgesamt meine Vorstellung eigentlich immer weniger getroffen, hat mich nicht mehr so recht verstanden mit meinem Frisur-Wunsch. Klar hätte ich ihr das mitteilen können, und vermutlich wäre es für sie kein größeres Problem gewesen, ihre Fehler zu berichtigen. Mir war aber plötzlich nach etwas Neuem, und nun gehe ich in einen Salon, der nahe genug liegt, dass ich ihn auch zu Fuß erreichen kann. Bis jetzt bin ich dort soweit zufrieden, Schneiden und Tönen kommen demnächst noch ...

Mein Problem ist, dass die bewusste Friseurin nun heute hier angerufen hat. Zum Glück ging mein Mann dran; ich war gerade bei "der anderen". :oops: Sie wollte wissen, was denn passiert sei, dass ich nicht mehr käme - ob sie etwas Falsches getan oder gesagt hätte. - Meine Güte, ist mir das unangenehm! Kann das jemand verstehen? Menschlich habe ich nichts gegen sie, sie war immer nett und freundlich, und ich kann mir gut vorstellen, dass der Chef sie "angespitzt" hat, nachzufragen ... von wegen Kunden(un)zufriedenheit ...

Ich frage mich nun, was ich ihr bloß sagen soll, wenn sie nochmal anruft. Oder ob ich sogar zurückrufen sollte, fairerweise. Wie kann ich mein Verhalten "rechtfertigen", falls ich das überhaupt ... muss ich eigentlich nicht, schon klar, nur ist es mir sehr unangehm, sie durch mein Wegbleiben vor den Kopf gestoßen zu haben. Und egal, wie ich es drehe und wende, ich weiß nicht, wie ich ihr die Wahrheit sagen sollte, ohne sie zu kränken. Wie würdet Ihr das handhaben? Ich komme mir ja vor, als ob ich fremdginge ... Hat man beim Friseur nach einigen Jahren eine Art "Treuepflicht"? :help:

Yve :kopfkratz:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 7. Mär 2012, 16:28 


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 17:14 
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Das kann ich gut verstehen. Durch die Blume sagte ich mal zu meinem Friseur, dass er mich schon zu gut kennt und ich interessiert wäre, welche Frisur mir jmd. vorschlägt, der mich nicht kennt. Das hat er total gut verstanden.
Kennt ihr Euch gut? Hattet ihr feste Termine? Falls nicht, würde ich mich nicht melden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 17:55 
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Wir hatten feste Termine, ja, und währenddessen haben wir uns immer nett unterhalten, mal über die Familie und wohin man verreist und über Homöopathie und so ... Smalltalk halt. Wir sietzen uns aber.

Mir fiel noch ein, dass ich so etwas Ähnliches früher schon mal hatte, auch jahrelang eine feste Friseurin und dann weggeblieben. Diese hat aber damals nicht angerufen; es war noch in meiner früheren Großstadt ... Ich finde das schon seltsam irgendwie, wenn so nachgefragt wird, aber das ist auch gewissermaßen ein Nachteil dieser Gegend, hier ist man wohl generell kundentreuer.

Danke, Herbstblume, für Deine Reaktion auf meine Frage und vor allem auch über die Idee mit dem Frisurenvorschlag eines anderen Friseurs - wäre eine Möglichkeit, und nicht mal falsch. Ich denk drüber nach und werde mir etwas zurechtlegen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 19:06 
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ups! :)
Hm, davon geht man ja erstmal nicht aus, dass die Friseurin einem hinterhertelefoniert.
Find ich aber gut, egal ob jetzt von ihr selbst oder vom Chef initiiert!
Ist doch toll, wenn sie sich um einen bemühen!

Ich würde sie zurückrufen und erklären, warum Du mal zu einem anderen Haareschneider
wolltest. Ehrlich wärt am Längsten!

Kannst ja auch sagen, dass Du evt mal wieder auf sie zurückkommst.
lg bounce

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 19:37 
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Hi Bounce!

Na ja, eben das ist ja für mich das Problem: Ich finde es NICHT gut, Rede und Antwort stehen zu sollen. Und die Wahrheit zu sagen, wird sie noch mal kränken ...

Im übrigen ist es wohl mehr oder weniger "Pille-Palle", um was es hier jetzt geht - andere mögen denken: Solche "Probleme" hätte ich gern - und dennoch symptomatisch für etliche Situationen im Leben. Anderen eine unangenehme Wahrheit zu sagen, ist schwierig für mich, besonders wenn ich sie mag.

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 19:48 
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Yvette hat geschrieben:
ch finde es NICHT gut, Rede und Antwort stehen zu sollen.


hm ok, verstehe.
Stimmt, könnte ich je nach Phase auch als unangenehm empfinden.
BILD titelt: "Vom eigenen Friseur gestalkt! Eine Kundin packt aus!
Lesen Sie die ganze haarige Angelegenheit ab Seite 3." :D
Im Ernst, wenn ich drüber nachdenke, kann ich dich ganz gut verstehen.

Yvette hat geschrieben:
Und die Wahrheit zu sagen, wird sie noch mal kränken ...

Ja vielleicht, aber wer fragt, bekommt auch Antworten, die ihm viell nicht gefallen.
Und wenn sie Profi ist, dann nimmt sie es dankend an.
Als Möglichkeit zum Besserwerden.

Was man aber auch immer, ausnahmslos auf alle Fragen sagen kann, ist:
"Nett, dass Sie fragen, aber darauf möchte ich nicht antworten!"
Wenn man das ganz freundlich sagt dann
hab ich noch nie erlebt, dass jemand dann weiterbohrt.
(ausser Theras vielleicht :) )

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 22:07 
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Zitat:
BILD titelt: "Vom eigenen Friseur gestalkt! Eine Kundin packt aus!
Lesen Sie die ganze haarige Angelegenheit ab Seite 3."
:lol: :rotfl: :ja:

Joa, hab Deine Anregung, mich salomonisch zu verhalten, auch schon ins Kalkül gezogen. So etwa:

"Frau X, finde ich ja ganz lieb (LÜGE!), dass sie anrufen deswegen, aber machen sie sich keine Sorgen, es hat gaaaar nichts zu sagen (LÜGE!), ich meins auch überhaupt nicht persönlich (JA WIE DENN DANN?!), und auch nicht fachlich (LÜGE!), aber ich hab so meine Gründe ... ähm ... *hust* weiter möchte ich nichts sagen - Und alles Gute für Sie." (das einzige Aufrichtige). Auflegen. Autschi.

:schleich:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 22:20 
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Oder so:

'Frau Frisörin, vielen Dank, dass Sie anrufen! Das empfinde ich nämlich als derartig penetrant, dass ich jetzt wenigstens kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, wenn ich nie wieder zu ihnen komme. Oder fragen Sie Ihren Gynäkologen um Erlaubnis, wenn Sie zu einem anderen gehen möchten? Oder ruft der Sie an, wenn Sie nicht mehr zu ihm kommen? Na also. Unser Verhältnis ist eine geschäftliche Beziehung und unterscheidet sich grundlegend von Verpflichtungen, die es in Freundschaften oder in der Familie gibt, in denen Beziehungen darauf ausgelegt sind, sich gegenseitig persönliche Bedürfnisse zu erfüllen. Sie bieten eine Dienstleistung an und wenn ich diese in Anspruch nehme, bezahle ich dafür den vereinbarten Preis. Dass Sie unterbezahlt sind, ist Ihr Problem und das klären Sie bitte mit ihrem Chef und nicht mit mir. Die von Ihnen angebotene Dienstleistung kann man in Anspruch nehmen, muss man aber nicht.

Der letzte Haarschnitt von Ihnen war darüber hinaus so enttäuschend, dass ich völlig ohne schlechtes Gewissen mal zu einer anderen Frisörin gehen konnte. Danach stand mir jetzt einfach mal der Sinn. Eigentlich schon lange. Aber nichts für ungut und trotzdem alles Gute für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft.'

:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 22:44 
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Ich unterhalte mich übrigens nie mit Frisörinnen. Auf diese Art von Gespräch hab ich überhaupt keine Lust. Ich setz mich da immer hin, mach die Augen zu und lass es über mich ergehen. Naja gut, was dabei rauskommt, sieht man ja. :D Aber wenn ich die Augen auflassen würde, würde mir das auch nicht helfen, weil ich total kurzsichtig bin und beim Haareschneiden ja die Brille ablegen muss. Ich kann also weder sehen, was die machen, noch ohne Brille der Trulla in die Augen schauen. Also schweige ich. Ich glaub manchmal, die sind da auch ganz froh drüber.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mi 7. Mär 2012, 23:34 
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Zitat:
Der letzte Haarschnitt von Ihnen war darüber hinaus so enttäuschend, dass ich völlig ohne schlechtes Gewissen mal zu einer anderen Frisörin gehen konnte. Danach stand mir jetzt einfach mal der Sinn. Eigentlich schon lange. Aber nichts für ungut und trotzdem alles Gute für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft.'
Nicht schlecht. In leicht entschärfter Variante wird dieses in den Entscheidungsprozess mit einbezogen, Frau O.! ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 10:09 
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Also, ich hab mich zu folgendem entschlossen:
Zurückrufen werde ich nicht.
Wenn sie noch mal anruft, erhält sie die Auskunft, ich habe neue Impulse gebraucht, Punkt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 12:49 
Im PTF hat mir mal jemand per PN vorgeworfen ich habe immer alles auch erlebt und meistens noch etwas heftiger. Ich konnte ihren Unglauben verstehen, war ihr auch dankbar. Und ich störe mich selbst an diese Neigung die man in England so schön one-up-manship nennt. Meine aber hat (so glaube und hoffe ich!) zum Ziel zu bestätigen und zu loben. Ob’s wahr ist? Es hat mich jedenfalls etwas zurückhaltender gemacht.

Aber dann passieren so idiotisch zufällige Kleinigkeiten. Ruft mich da diese Woche ein früherer Nachbar an, er sei am Vorabend bei unserer gemeinsamen Friseurin gewesen und die habe unter Tränen erzählt ich komme nicht mehr. Mag stimmen, sie ist halt labil. Ihre Tochter habe mich am Strand getroffen und festgestellt die Frisur ist anders. Das stimmt. Ich hab deshalb, Yvette, deine Antwort abgeschrieben. Liegt beim Telefon. Sonst mache ich aus Mitleid wieder einen Termin...

Ihre Kundschaft schätzt die kultivierte Diplomatenlocke, wie man sie aus Helmut Schmidt’s eitelsten Perioden kennt. Die gefiel mir anfangs, gompert als gentleman, oho aha... Ich musste dazu Produkte anschaffen, die ich dann nicht verwendete. Ich lebe so nicht. Ich will nicht an Haare denken müssen, sondern ins Meer tauchen können und mich mit Sand abtrocknen. Auch den Kopp. Den sah ich dann neulich in einem video: ich war nicht mal ein ärgerlich pedantischer dandy, sondern ein misslungener möchtegerndandy. Jetzt bin ich wieder bei meinem wortkargen Türken, dem besten Friseur den es gibt. Und geh erst hin wenn jemand sagt ich muss! Wie immer!


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 12:58 
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Gompert, ich finde dieses wahrlich zufällige Zusammentreffen herrlich. Könnt mich echt rollen! :rotfl:
Zitat:
Ich hab deshalb, Yvette, deine Antwort abgeschrieben. Liegt beim Telefon. Sonst mache ich aus Mitleid wieder einen Termin...
Wie süüüüß! :knutsch:

Ja, ich sagte irgendwann zu mir: "Was machst du eigentlich für einen Hermann aus dieser Sache, bist doch sonst nicht um Worte verlegen?! Teil Ihr doch kurz und knapp die (Teil-)Wahrheit mit, locker und OHNE gleichzeitig zu kritisieren und ohne dass sie sich gedemütigt fühlen muss." Schön, dass das auch für Dich etwas ist.

Nur müssten wir EINES beherzigen: Wenn wir das ausgesprochen haben, das Gespräch schnell beenden! Nicht erst auf Diskussionen einlassen, einfach nur: "Frau XYZ, wir sehen uns bestimmt noch mal, alle Gute!" Wäre eine prima Schlussformel, denke ich.

Apropos türkischer Friseur. Ich bin jetzt auch bei einer türkischstämmigen Friseurin. Sie ist aber alles andere als still. :schnatt: Ob ich das auf Dauer aushalte, weiß ich noch nicht ... :staun:

Yve

P.S. Allen Schreibern noch danke fürs Mitdenken. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 15:35 
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yvette, gerade weil es so unwichtig ist, wär das nicht eine wunderbare gelegenheit für dich, das zu lernen? also leuten, die du eigentlich magst, was unangenehmes sagen? dass das schwer ist verstehe ich. es lohnt sich aber vielleicht darüber nachzudenken, warum das so ist. vielleicht kann die frau damit gut umgehen. vielleicht sogar wahrscheinlich, sonst hätte sie eher nicht angerufen, oder? vielleicht sind das vielmehr du, wir, ich auch, die immer everybody's darling sein wollen oder vielleicht mitunter auch die bedeung eines kritischen kommentars unsererseits für den anderen überschätzen? vielleicht hat man auch angst vor dem unmittelbaren, persönlichen kontakt, der entsteht, wenn man ehrlich ist? vielleicht ist das für dich schwerer als für sie? noch mal, kann ich alles verstehen. wär aber vielleicht für dich und dein wohlbefinden wichtig, da noch mal drüber nachzudenken und dann vielleicht auch ein paar neue handlungsmuster auszuprobieren....das konnte sich doch gut anfühlen, da zu sagen was man denkt, nicht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 15:57 
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Neko, Deine Gedanken habe ich mir ein Stück weit auch schon gemacht. Ich kriege das aber einfach nicht hin, ihr die Fakten brutal um die Ohren zu hauen. Und das hat sicher - da hast Du Recht - mit mir selbst zu tun. Ich selbst hatte im Beruf extreme Probleme mit so mancher Kritik, das gebe ich offen zu, habe sie als vernichtend empfunden. Dahinter stand, dass ich mich ungemein angestrengt habe, den Erwartungen gerecht zu werden, und dass trotzdem an Dingen herumgemeckert wurde, zu denen ich oft nichts konnte und die mir auch nicht zu ändern möglich waren.

Ich schlidderte öfters in Stellen hinein, in denen wahnsinnige Ansprüche an mich gestellt wurden, die für mich unerfüllbar schienen. Ich weiß noch, wie ich in einem der Jobs in den ersten Tagen von Kollegen gefragt wurde, wie ich eigentlich allein schaffen wolle, was sich vorher 2 Kolleginnen geteilt hätten. Äh, nö, eigentlich wollte ich das gar nicht - aber leider hatte man mir das vor der Einstellung nicht gesagt ... nur ein Beispiel, um zu illustrieren, was ich meine.

Und nun habe ich diese Frau vor Augen, deren Chef ihr womöglich die Hölle heiß macht, weil sie - oder besser er - eine gute Kundin verloren hat. Sie tut mir eigentlich schrecklich leid, denn sie hat ja ihr Bestes gegeben, denke ich. Aber, wie Gompert schon schrieb, Mitleid kann nicht meine Triebfeder sein, weiterhin dort hinzugehen. Ich glaube, ein Stück weit sehe ICH mich in ihr, deshalb fällt mir so etwas unüberwindbar schwer. :oops: :(


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 17:19 
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liebe yvette,
kann ich auch alles sehr gut verstehen. vielleicht könntest du ja an eier at ihr das zu sagen arbeiten, die du dir damals im umgang mit dir selber gewünscht hättest. ich phantasier mal. kritik ist ja immer dann einfacher wegzustecken, wenn sie so konkret wie möglich auf einen bestimmten bereich bezogen, formuliert wird. weiterhin könnte es ja sein - ist bei mir beim friseur zumindest imer so - dass du auch einen, deinen anteil an deiner unzufriedenheit mit dem ergebnis hast. vieleicht hast du nicht klar genug,zu vage gesagt, was du haben willst, was du dir vorstellst. keine ahnung. aber das scheinen mi zwei strategien zu sein, die dem anderen den - auch lernenden umgang mit einer kritik, die nicht vernichten oder fertig machen will, erleichtern können.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 18:22 
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Ja, sicher: Es ist vor allem eine Frage, WIE Kritik nahegebracht wird. Aber es MUSS nicht über die Kritik gehen. Und deshalb hab ich ja beschlossen, es so zu machen, wie ich es eben beabsichtige.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 19:28 
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gompert hat geschrieben:
Ich lebe so nicht. Ich will nicht an Haare denken müssen, sondern ins Meer tauchen können und mich mit Sand abtrocknen. Auch den Kopp.
:rotfl: :knuddel:

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 21:37 
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Yve, Du hast ja nun schon einen Weg gefunden und das ist auch gut so.

Ich wäre da gedanklich eher bei neko gewesen und praktiziere es auch dann und wann mal so. Prima Übungsfläche, ohne zu sehr ans Eingemachte zu gehen.

Ich bin ja ein Diplomat vor dem Herrn (nicht politisch verstehen bitte) und versuche immer, keine Verletzungen zu hinterlassen, wo es nicht not tut, aber dennoch ehrlich zu sein. Das brauche ich auch irgendwie für mich. Früher war ich mal das Gegenteil und hab alles raus gehauen, nur um "ehrlich" zu sein (wie? verletzend? Du hast mich doch gefragt!!! ), heute weiß ich, dass es auch anders geht, also ehrlich UND schätzend/nicht verletzend, und fahre damit sehr gut.

In Deinem konkreten Fall würde ich auf sehr deutliche Nachfrage wohl auch deutlich anworten; das kann ja durchaus auch auf der fachlichen Ebene bleiben und weniger auf der persönlichen.

Auf weniger deutliche Nachfrage würde ich vermutlich nur antworten, dass ich für mich nochmal etwas anderes versuchen wollte und schauen, was ein unvoreingenommener Friseur für Vorschläge macht und wie er sie umsetzt. Meinem Veränderungswillen geschuldet quasi und das ist ja letztlich auch gar nicht so weit her geholt.

Vermutlich wird sie eh nicht nochmal anrufen (oder hat sie dies angekündigt?).

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Do 8. Mär 2012, 22:26 
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Zitat:
Auf weniger deutliche Nachfrage würde ich vermutlich nur antworten, dass ich für mich nochmal etwas anderes versuchen wollte und schauen, was ein unvoreingenommener Friseur für Vorschläge macht und wie er sie umsetzt. Meinem Veränderungswillen geschuldet quasi und das ist ja letztlich auch gar nicht so weit her geholt.

Else, danke Dir.

Ich habe mich gefragt: Worauf kommt es mir hier an? Meine Antwort: Nicht zu verletzen und dennoch möglichst nah bei den Tatsachen zu bleiben. Direkt lügen will ich nicht, und die Formulierung, neue Impulse gesucht zu haben, ist ja ziemlich ähnlich dem, was Du vorschlägst, und sie stimmt auch. Genauere Nachfrage hoffe ich damit abzublocken.

Ich meine nicht, dass ich von mir aus von Unzufriedenheit reden muss. Ausgerechnet an ihr nun ein Exempel zu statuieren, ist nicht meine Intention; vielleicht bräuchte ich ja für derlei noch mal eine Therapie. :kopfkratz: ;)

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 10:19 
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Zitat:
vielleicht bräuchte ich ja für derlei noch mal eine Therapie.

Nein, das denke ich nicht wirklich, nachdem ich noch mal eine Nacht über dies Thema geschlafen habe. Ohne die Trauben für sauer erklären zu müssen, die zu erreichen ich Probleme hätte, bin ich zu einer Erkenntnis - für mich! - gekommen:

Tatsache ist, wenn ich nun zu jemand anderem gehe, hat das mindestens ebenso viel mit mir, wie mit ihr zu tun; das zu sehen, heißt, ich übernehme damit die Verantwortung für meine eigene Beteiligung an der Entwicklung. Die habe ich wohl zuerst ein bisschen verdrängt. :floet:

Im Grunde hat das mehr mit mir als mit ihr zu tun! Denn ich habe ihr nicht rechtzeitig und nicht genau und ausdrücklich gesagt, was in mir vorging; meine Unzufriedenheit bestand ja schon länger, und einiges davon - das meiste - behielt ich für mich. Ich habe ihr also kaum eine Gelegenheit gegeben, auszumerzen, was mir nicht passte, da ihr das wenigste davon bekannt war.

Dass ich stattdessen lieber neue Impulse (und einen Friseur, der mein Gesicht und meinen Typ besser einschätzen kann) suchte, ist nicht ihr Fehler. Aber ich kann aus der Sache lernen, nämlich, demnächst schneller und deutlicher zu sagen, was mir nicht gefällt. (Allerdings wollte ich in diesem Fall schon deshalb wechseln, weil ich wirklich neue Impulse brauchte, die ich ihr aufgrund unserer langen "Bekanntschaft" nicht zutraute. Warum sollte ich das mit ihr erörtern? Ist ja nun wirklich mein Problem.)

Würde ich ihr die Sache in die Schuhe schieben, würde ich damit in der Tat wiederholen, was ich selbst unangenehm erlebt habe: Eine Ungerechtigkeit durch Überforderung, die eigentlich in der Verantwortung derjenigen lag, die aus sich heraus ihre eigenen Gründe hatten, nicht zufrieden zu sein.

Ich bin froh, nun diese Sicht für mich gefunden zu haben. Und das gilt über die Fakten hinaus, die mich zu diesem Thread geführt haben. Ich denke auch, wenn ich heute wirklich sauer auf jemanden bin und den Fehler echt bei dem anderen sehen würde, könnte ich das ohne größere Probleme sagen. Meine Eigenbeteiligung in der vorliegenden Sache ist mir jedoch im Nachhinein erst richtig klar geworden, und ich möchte diese nicht wegschieben, indem ich sie auf sie projiziere.

Ich finde es toll, mit Eurer Hilfe diesen Erkenntnisschritt gemacht zu haben.

Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 12:06 
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Yvette hat geschrieben:
Denn ich habe ihr nicht rechtzeitig und nicht genau und ausdrücklich gesagt, was in mir vorging; meine Unzufriedenheit bestand ja schon länger, und einiges davon - das meiste - behielt ich für mich.
Yvette hat geschrieben:
Aber ich kann aus der Sache lernen, nämlich, demnächst schneller und deutlicher zu sagen, was mir nicht gefällt.

:d: :d: :d: :ja:

Yvette hat geschrieben:
Ich finde es toll, mit Eurer Hilfe diesen Erkenntnisschritt gemacht zu haben.

Das siehste mal, was man mit einem scheinbar so trivialen Faden erreichen kann! :D

Freut mich für dich!
Bouncy

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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Fr 9. Mär 2012, 12:35 
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Danke, Bouncy. Jepp, so'n Pille-Palle-Faden ... :ja:

Am Ende hatte mindestens Neko wie auch Else das schon richtig gesehen:
Zitat:
vieleicht hast du nicht klar genug,zu vage gesagt, was du haben willst, was du dir vorstellst. keine ahnung. aber das scheinen mi zwei strategien zu sein, die dem anderen den - auch lernenden umgang mit einer kritik, die nicht vernichten oder fertig machen will, erleichtern können.

Es ist komisch, dass man selbst manchmal Tomaten auf den Augen hat, und trotz aufgezeigter richtiger Sicht noch braucht ...

:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mo 12. Mär 2012, 18:42 
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Hallo Yvette,

ich habe mir angewöhnt immer wieder zu anderen Frisören zu gehen. Daher bin ich zwar bei manchen bekannt, aber es fällt nicht so sehr auf, wenn ich mal längere Zeit nicht komme.
Wurde mir aber durch die häufige Fluktation in einem der Frisörläden erleichtert.
Und ein anderes Geschäft konnte ich nicht mehr nutzen, weil es schlicht zu aufwendig gewesen wäre, jedesmal hinzufahren. Da mag ich es auch lieber, wenn ich einfach ganz bequem hinlaufen kann.
Hat also auch logistische Gründe. Und unzufrieden bin ich teils auch, aber ich mag es am liebsten, wenn mir eine Frisörin regelrecht von alleine einen schönen Haarschnitt zaubert.
Mir passierte es vor einiger Zeit, daß ich aus einem plötzlichen Anlaß heraus zum Frisör mußte.
Dort wurde aber nur sehr wenig geschnitten, so daß ich praktisch die Woche darauf nochmal zum Frisör ging. Dann hatte ich eine einigermaßen Frisur beinander. :D
Früher hatte ich auch meist Stammfrisöre, aber irgendwie finde ich derzeit einfach nichts passendes. Und wenn ich dann mal jemanden habe, kündigt die Person promt recht bald. Aber irgendwann wird es auch wieder besser.
Finde das Thema übrigens interessant, weil man da auch einiges lernen kann.

Schönen Abend
AnsBriQue


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie sag ichs meinem Friseur?
BeitragVerfasst: Mo 12. Mär 2012, 19:21 
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Hallo ABQ!

Schön, dass Du vorbeischaust. :)

Auch interessant, Deine Friseur-Story. Ich wusste gar nicht, dass das Frisuren-Thema beide Geschlechter ziemlich beschäftigen kann. ;) Derzeit habe ich nun zwei verschiedene Salons, die ich erst einmal mehr oder weniger abwechselnd aufsuchen werde; vielleicht hast Du Recht, und es ist besser, von vornherein nicht ZU treu zu sein.

Meine redselige Deutschtürkin betreibt nebenher noch ein Kosmektik- und Nagelstudio - tüchtig! - und ist so quirlig unterwegs, dass ich das vermutlich auch nicht jedes Mal aushalte. :help: Der zweite Salon ist das Gegenteil davon, SEHR ruhig, geradezu flüsterleise - und als Kunden habe ich bisher dort nur alte Damen gesehen :help: - außer mir, natürlich *hust*. Egal, erst mal schauen und das ungeahnte Gefühl von Freiheit genießen. :newwer:

Übrigens: Wie das so ist, wenn man sich schlüssig geworden ist über das weitere Vorgehen, falls sich die Situation noch mal stellt: Meine frühere Friseurin hat bis jetzt nicht mehr angerufen, und ich denke, es wird auch kein weiterer Anruf mehr kommen. Sie ist mit Sicherheit persönlich gekränkt, und das tut mir wirklich Leid für sie. Aber ehrlich: Ich HASSE es, dass solch eine Verpflichtung offenbar im Laufe der Zeit aufkommt, und ich werde das in Zukunft tunlichst frühzeitig unterlaufen.

LG Yve


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