Mo 16. Jul 2012, 06:34
Hallo Sonnenblume,
auch hier noch mal ein herzlichen Willkommen.
Deine Situation kann ich sehr gut nachvollziehen, und kann Deine Gedanken und Gefühle dazu daher auch sehr gut verstehen.
Daß Du Dir immer wieder bewußt machen kannst, daß es seine Krankheit ist, ist schon mal sehr gut.
Allerdings weiß ich auch, wie schwer es ist, dies auch in den Momenten der Vorwürfe und Zweifel zu tun.
Sonnenblume428 hat geschrieben:Denn egal mit welchen Fakten ich ihm beweise, dass er unrecht hat, es kommt einfach nicht bei ihm an...
Genau, dieser Punkt ist es, der unmöglich umzusetzen ist. Einem depressiven kannst Du in solchen Momenten nichts beweisen, er wird immer ein Gegenargument finden, weil er es nicht sehen kann.
Du bist Du, so wie Du bist, Du mußt so sein, wie es Dir gut tut, daß ist das oberste Gebot, daß für Dich Geltung hat. Egal, was er sagt, und was er tut.
Sonnenblume428 hat geschrieben:Mir geht das immer sehr Nahe, weil ich immer Angst habe, dass ich ihn dadurch verliere,
Auch diese Angst ist sehr wichtig, anzuschauen, was wird auf Dauer die größere Gefahr sein, Angst ihn zu verlieren; allerdings jemand anderen zu finden, der Dir gut tut; oder gefahr zu laufen, an Dir selber immer mehr Zweifel zu finden, weil seine Vorwürfe Dich verunsichern?
Es ist sehr anstrengend mit einem depressiven zusammenleben, und kostet viel Kraft.
Diese Kraft kannst Du nur in Dir selber finden, und halten, daher denke ich, wird es Dir gut tun, Dich mit anderen Auszutauschen.
Ganz liebe Grüße
Linaa