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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 12:17 
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Yvette hat geschrieben:
Heute lese ich solche Beschreibungen, wie die von Arno Gruen oben, nicht mehr gern bzw, höre auf zu lesen, wenn ich merke, in welche Richtung sie gehen: Sie sehen die Dinge nur möglicherweise richtig, aber vor allem negativ und legen uns damit fest - was wir u. U. nicht einmal bemerken.


liebe yvette,

meine antwort ist womöglich OT, ich möchte trotzdem antworten - allerdings nicht weiter vertiefen, denn das würde das thema des threads verfehlen.

daraus schließe ich, dass du arno gruen gelesen hast und dass dich das thema mal interessiert hat (ausser du musstest aus irgendwelchen unfreiwilligen gründen seine bücher lesen).
arno gruen, so empfinde ich das, zeigt hintergründe, zusammenhänge auf um besser verstehen zu können, weshalb die welt so tickt, wie sie tickt. weshalb ich so war, wie ich war: voller angst, leicht kränkbar, wütend, zornig, suizidal, bedürfnislos, im opferland, selbstverachtend und damit menschenverachtend, schuldverteilend . . .

arno gruen liefert meinem verständnis nach ein bild unserer gesellschaft, wie sie auch ist (sie ist nämlich nicht nur menschlich) und auf welchem fundament diese steht. nämlich auf dem fundament der unterdrückung des mitgefühls.
und zeigt einen weg (nicht nur ein negatives bild): „ . . . gerade die verbundenheit mit dem schmerz ist das entscheidende. solange sie existiert, gelingen sowohl eine therapie als auch die rückeroberung des eigenen selbst. in diesem sinne ist psychotherapie eine wiederholung des erlebten, aber unter anderen vorzeichen. so wird es möglich nachzuholen, wie es hätte sein sollen. . . sich dem eigenen schmerz zu stellen bewirkt das erwachen der eigenen kräfte.“ aus „der verlust des mitgefühls“ seite 140

Zitat:
Mein eigener Schluss: Es muss in uns eine "Institution" geben, die die Kraft finden kann, auch diese von den Eltern weitergegebenen Dinge nicht als unverrückbar und lebensbestimmend hinzunehmen, sondern das Boot in eine andere Richtung zu lenken.

da bin ich ganz bei dir. doch nicht jeder (und dazu gehöre ich) findet aus eigenem bemühen und aus eigener anstrengung diese kraft oder ist fähig "unbekannten kräften" (manche sagen gott dazu) zu trauen.

Zitat:
Es ist eine faszinierende Beobachtung, diese Befreiungsmöglichkeit

genau, und viele wege führen nach rom. ;)

OT aus

mlg
ostara


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 26. Okt 2012, 12:17 


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 12:35 
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Hallo ostara,

ostara hat geschrieben:
danke für die zurechtrückung

Das war doch nur mein Erleben, es war keine Zurechtrückung, jedenfalls nicht, wie es üblicherweise gemeint ist. Ja und ich hoffe, dass es vielen mit "historischem Handycap" so geht.
Auch das aus meiner Erfahrung, da ich auch sehr oft an mir zweifelte, ratlos, unzufrieden war, auch sehr traurig, wartete, dass es endlich sozusagen "richtig gut" wird. Es gibt auch andere, aber die Liebe ist ein positiver Maulwurf, er arbeitet sich, wie die destruktiven, ohne dass man ihn sieht, subversiv weiter.

Ein Beispiel dafür, dass man auch mit ausgeprägter Sehschwäche gut vorankommen kann. :)

Gruß
Anastasius

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 12:45 
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Anastasius hat geschrieben:
Hallo ostara,

ostara hat geschrieben:
danke für die zurechtrückung

Das war doch nur mein Erleben, es war keine Zurechtrückung, jedenfalls nicht, wie es üblicherweise gemeint ist.


anastasius,
ich meinte es nicht üblicherweise.
ich meinte, so hilft das erleben anderer, meine sichtweise zu recht zu verrücken.

huuu, ich liebe unbewusst entstandene satzkreationen.
während ich die worte tippte, war die bedeutung noch nicht in meinem bewusstsein.
doch jetzt . . . sprache ist schon was beeindruckendes.

denn du hast meine sichtweise zu recht dahingehend verrückt, dass ich der kraft der liebe (wieder) meine aufmerksamkeit schenke. und nicht der angst!


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 12:52 
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OT

ostara hat geschrieben:
sprache ist schon was beeindruckendes.

Ich meine, etwas ist dran: Sprache kann die Welt verändern.

Außerdem bin ich im Allgemeinen der Überzeugung, viel an Verstrickung und manches Problem entsteht dadurch, dass nicht wenige Leute sich zwar gern reden hören, sich aber dabei nicht zuhören.

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 16:34 
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Liebe Ostara,

hier könnte ich nun von Anastasius nahtlos übernehmen :) :
Zitat:
Das war doch nur mein Erleben, es war keine Zurechtrückung, jedenfalls nicht, wie es üblicherweise gemeint ist.
Ich hoffe, Du hast meinen Beitrag nicht als unzulässige Einmischung empfunden ...

Sicherlich führen viele Wege nach Rom. Ich bin selbst den Weg der Negativität - wie ich ihn empfand - sehr lange gegangen. Habe früher alles in mich 'reingesogen, was mir Erklärungen liefern konnte. Bis ich eben merkte, es tut mir nicht mehr gut, negative Festschreibungen - wie ich sie empfand - zu lesen; ob das Sartre, Freud oder Feuerbach oder einer der hundert anderen Autoren war - ich merkte, es zieht mich nur runter. Mir fehlte in vielem das Konstruktive. Und ich habe mir gesagt, dass auch die Gedankengebäude dieser klugen Menschen nur genau das sind: subjektive Gedanken, auf dem Hintergrund ihres Lebens gewachsen. Mit nicht mehr Anspruch auf Allgemeingültigkeit als anderer, vielleicht weniger kluger ...

Aber Du hast Recht: Kein Weg lässt sich nachgehen, keiner wohl auch ersparen - denn wir schreiten alle auf unseren eigenen Pfaden. Ich wollte auch nur von mir erzählen, nicht unbedingt zur Nachahmung empfehlen, was meines war. ;)

LG Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 16:44 
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Yvette hat geschrieben:
Kein Weg lässt sich nachgehen, keiner wohl auch ersparen - denn wir schreiten alle auf unseren eigenen Pfaden.


und so erzählt jedeR von seinem weg und jedeR mag von dem erfahrungs-reich gedeckten tisch nehmen, was ihm schmeckt.
welch schönes bild.
da braucht es kein bewerten, urteilen oder sonst was.

ostara


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 16:46 
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Ja, ein gedeckter Erfahrungstisch ... der eine nimmt als erstes vom Brot, der nächste das Deftige, der andere gleich den Nachtisch, ganz nach Geschmack. :) Wirklich ein schönes Bild.

Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 17:06 
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Yvette hat geschrieben:
ob das Sartre, Freud oder Feuerbach oder einer der hundert anderen Autoren war - ich merkte, es zieht mich nur runter. Mir fehlte in vielem das Konstruktive.


konstruktives - bewusstseinserweiterndes, fand ich sehr wohl bei alice miller und bei arno gruen. dass sartre vieler seiner werke im drogenrausch schrieb, ist inzwischen bekannt. dass freud manche seiner erkenntnisse zurücknahm und dass seine erkenntnisse heute nicht mehr entsprechen ebenso.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 18:06 
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Zitat:
dass sartre vieler seiner werke im drogenrausch schrieb, ist inzwischen bekannt. dass freud manche seiner erkenntnisse zurücknahm und dass seine erkenntnisse heute nicht mehr entsprechen ebenso.
Ja, ich weiß. Und Feuerbach ist für mich außer ein knochenharter Religionskritiker auch Nihilist ...

Natürlich gibt es auch konstruktive Autoren - unter den Realisten und denen, die sich dafür halten. Und klar hatte es mit mir selbst zu tun, dass ich auf solche stieß, die ich als defaitistisch empfand. Das hat mir aber am Ende die Mögichkeit gegeben, mich abzuwenden. Insofern waren auch diese Autoren für mich konstruktiv.

Vermutlich sind wir hier längst O. T. ... ?

Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 19:08 
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Yvette hat geschrieben:
Vermutlich sind wir hier längst O. T. ... ?


sind wir, und ich frage mich, weshalb du satre, freud und feuerbach ins spiel bringst, wo doch inzwischen klar ist, dass deren ansichten überholt sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 19:27 
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Och Ostara ... weil sie mich so lange und prägend beschäftigt haben. Ich dachte, das hätte ich ausführlich dargelegt.

Und nun bin ich hier still.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 20:05 
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Yvette hat geschrieben:
Och Ostara ... weil sie mich so lange und prägend beschäftigt haben. Ich dachte, das hätte ich ausführlich dargelegt.

Und nun bin ich hier still.


dann lass die herren ruhen in frieden.

OT ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 20:39 
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OT

ich versuche es bei diesem OT zu belassen, obwohl es mich zugegebenermaßen reizt. :)
(Hab`ich eigentlich hier einen Thread, so ungefähtr: "Eure Lieblingsphilosophen" aufgemacht, oder war es "drüben"?

ostara hat geschrieben:
satre, freud und feuerbach . . . wo doch inzwischen klar ist, dass deren ansichten überholt sind.

Von wem? :)
Im Ernst, mag ich auch als Hinterwädler gelten, das finde ich nicht. Sartre finde ich hochspannend. Auch Freud, dessen Psychohydraulik ich sehr kritisch gegenüber stehe, sehe ich dennoch als sozusagen "Mythologie" nicht im Ganzen als zu den Akten zu legen an. Bei Feuerbach möchte ich mich nicht festlegen, da weiß ich bis auf die "Religionspsychologie" zu wenig.

Gruß
Anastasius

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Fr 26. Okt 2012, 20:49 
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Okay, solange niemand etwas gegen die O.T.s hat:

Überholt sind sie insofern, dass sie a) herbe Kritik und b) moderne "Gegenphilophien" hinnehmen mussten ... ;) Gerade Freud hats heute schwer. Viele seiner Thesen sind widerlegt, z. B. seine (Dreh- und Angel-)Behauptung, dass eine Aufdeckung unbewusster, sexueller Traumata die umgehende Heilung beinhaltet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mütter, Väter, Kinder
BeitragVerfasst: Sa 27. Okt 2012, 12:10 
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Hallo ostara, ich habe dein Zitiertes jetzt mehrfach durchgelesen, aber ich kann damit
nichts anfangen. so war meine Kindheit nicht. Ich wurde geliebt. Und ich kann auch
in der Beziehung Liebe annehmen.

Aber kann natürlich auch sein, dass ich die Texte einfach nicht richtig verstanden habe. :oops:

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