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 Betreff des Beitrags: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 20:29 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 18:46
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Letztes Jahr zu Weihnachten erzählte mir meine Tochter, ihr Vater hätte ihr nebenbei eröffnet, von ihm gebe es keine Weihnachtsgeschenke mehr. Darauf hin hatten wir einen Riesenstreit, weil ich nicht damit klarkomme, dass ich es mir nie so leicht machen kann wie er seit Jahren und trotzdem nie Anerkennung von meiner Tochter bekomme, wohingegen er immer der Beste ist, egal welche Böcke er schießt. Seit etlichen Jahren habe ich zudem das Gefühl, ausgleichen zu müssen, was er versäumt, damit meine Tohter nicht zu kurz kommt.

Jetzt vor Weihnachten habe ich ihn angeschrieben. Von mir hat meine Tochter ja einen neuen Laptop bekommen, zusätzlich dazu müssen für sie nächste Woche ein paar Möbel angeschafft werden. Ich habe ihn also gefragt, ob er sich vielleicht beteiligen möchte.

Daraufhin bekam ich von ihm eine Mail zurük, in der er es so darstellt, als hätte ich ihn und seine Frau (was hat die denn damit zu tun?) um finanzielle Unterstützung gebeten, und seine Antwort dazu war, sie beide würden unsere Tochter zwar unterstützen, aber so wie sie es für richtig halten und dann direkt an sie. Ich fühlte mich durch den Ton dieser Mail, wenn sachlich auch absolut akzeptabel, total abgekanzelt. Meiner Tochter erzählte ich von der negativen Antwort nichts, um Steit zu vermeiden. Ihr Vater hatte ihr gesagt, er wolle nicht einfach Geld (an mich) rüberschieben, er würde sie direkt unterstützen, und ihre "Abnabelung" würde ihm sehr nahe gehen, was sie mal wieder total gerührt hat. Dabei frage ich mich, was sich denn für ihn groß ändert, öfter als max. alle vier Wochen haben die beiden sowieso keinen Kontakt. Was soll ich denn sagen, schließlich zieht sie bei MIR aus, aber er rückt seine Befindlichkeiten, wo auch immer er sie plötzlich her nimmt, in den Mittelpunkt.

Gestern dann, nach dem Essen, noch im Familienkreis, meinte sie, wir müssten unbedingt noch nächste Woche eine Skiausrüstung kaufen gehen, da sie von der Schule aus im Januar eine Woche auf Skikurs fährt. Ohne darüber nachzudenken platzte es aus mir heraus, sie könne ja ihren Vater fragen, schließlich wolle der sie doch direkt unterstützen. Und schon hatten wir wieder den größten Streit, weil sie sofort ausrastet, sobald ich ihren Vater auch nur erwähne. Der Heiligabend war danach für alle schnell beendet.

Ich fühle mich mies seitdem und die Missstimmung versaut mir mal wieder das ganze Weihnachtsfest! Ich bin kaum fähig, darüber zu schreiben, brauche aber wohl doch einen Austausch darüber, damit es mir irgendwie besser geht.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 25. Dez 2011, 20:29 


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 20:43 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
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Hallo Rilke,

wieso zieht deine Tochter denn aus, ist sie nicht erst 16 oder 17 Jahre alt, hat sie dann schon alleine

eine eigene Wohnung oder mit Freund/Freundin zusammen?

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Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:06 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 18:46
Beiträge: 251
Ja, meine Tochter zieht in eine eigene Wohnung, weil es zwischen uns nur noch Streit gibt. Sie hat eben nach drei Jahren keinen bock mehr auf ihre depressive Mutter, und ich habe dem Auszug schließlich zugestimmt, weil sie mich hier nur noch fertig macht. Seit drei Wochen wohnt sie bei der Familie einer Freundin und zum Jahreswechsel zieht sie hier ganz aus. Soviel zur Info, aber das ist ja nicht das eigentliche Thema hier.

Ich habe einfach keinen Bock mehr, ständig das Fehlen ihres Vaters auszugleichen, der sich seit 15 Jahren einen Scheißdreck kümmert, aber von ihr in den Himmel gehoben wird.

Am liebsten würde ich ihr mit ihrem Auszug mit auf den Weg geben, dass sie sich zukünftig an ihren Vater halten soll, wenn sie was will. Dann mache ich es mir mal einfach zur Abwechslung!


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:10 
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Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
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Hallo Rilke,

Rilke hat geschrieben:
. . . Mail zurük, in der er es so darstellt, als hätte ich ihn und seine Frau (was hat die denn damit zu tun?) um finanzielle Unterstützung gebeten, und seine Antwort dazu war, sie beide würden unsere Tochter zwar unterstützen, aber so wie sie es für richtig halten und dann direkt an sie. Ich fühlte mich durch den Ton dieser Mail, wenn sachlich auch absolut akzeptabel, total abgekanzelt.

Der Ton macht die Musik.
Welche Rechnung hat er denn noch mit dir offen?

Gruß
Anastasius?

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:12 
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Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
Beiträge: 2043
Hmmm, ich kenne das Verhältnis Tochter/Vater nicht,
aber so wie du es beschreibst (die Situation), würde ich es als "Angriff" verstehen/empfidnen/auffassen.

Ich bin kein Freund des "Torben... wir müssen reden", und Diplomat bin ich erst recht keiner,
und auch wenn ich deine Intention verstehe, aber wie wäre es mit einer "gleichberechtigten" Einbindung?

Okay, in dem Fall ist die Kirche ohnedies in den Brunnen gefallen,
aber wie wäre es beim nächsten mal mit einem:

Die Situation ist wie folgt:
Ich habe versucht, dir Wunsch a zu erfüllen, auch habe ich mich bemüht, soweit eine Absprache mit deinem Vater (Erzeuger) zu finden, damit du keine 2 Laptops erhälst, und er sprach davon, dich auf andere Art unterstützen zu wollen, z.b. mit Einrichtungsgegenständen für deine Wohnung.
Da wir ja getrennt sind, müssen größere Anscchaffungen kooridiniert werden - wie wäre es deiner Meinung nach am Besten? (denn vermutlich steht ja bald wieder was an...)

Aber gut... ich habe keine Kinder, vllt. rede ich mir es da zu leicht.

Das, was ich mitbekam, daß sie eine junge Frau ist, die ihre ersten Schritte in die Selbstständigkeit macht.
Und da will man das oft nicht, daß "über den Kopf hinweg etwas entschieden wird".

Wenn dann auch noch hinzukommt, daß du mit dem Ex ein "schlechtes" Verhältnis hast, dann wirkt sows sehr, sehr schnell, als Seitenhieb/Angriff auf den "Papa".

Ich werde bei solchen Sachen extremst nüchtern (kühl), und handele das eher so ab, als versuchte man, eine Entscheidung innerhalb einer WG/Freundeskreis zu finden, wo Alter/intelekt keine Rolle spielt, denn jeder hat ne Meinung.

Wenn es dir ein wenig hilft: :knuddel:
Und das sind die Sachen, vor denen ich immer Angst hatte, weil man da im Prinzip alles nur falsch machen kann, auch wenn man es gut meint.

Heute, kann ich meinen Vater gut verstehen... aber dazu braucht es oft Jahre und Erfahrung.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:13 
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In solchen Fällen zahlt doch auch das Arbeitsamt, jedenfalls sind mir solche Fälle bekannt, wo es

zwischen der Mutter und der Tochter/Sohn nicht mehr geht das die BAGIS Kosten übernimmt.

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:26 
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Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
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Rilke hat geschrieben:
...
Ich habe einfach keinen Bock mehr, ständig das Fehlen ihres Vaters auszugleichen, der sich seit 15 Jahren einen Scheißdreck kümmert, aber von ihr in den Himmel gehoben wird.
!

Auch wenn ich deine Beweggründe dahinter verstehe, ... aber das verlangt auch keiner von dir.

Das soll kein Angriff sein, sondenr nur ne Erklärung:
Du wilslt, daß du verstanden willst, deine Tochter will das auch,
und besagter Vater auch.

Auch wenn es dir wehtut, aber das einzige was bleibt, ist bestenfalls eine kleine Schnittmenge.

Nimm mal ein Blatt Papier, und zeichnen einen Kreis.
Das bist dann du, mit all deinen Wünschen, Gedanken, Handlungen, Ansichten usw.

und dann zeichne einen zweiten Kreis - das ist der Vater, ebenfalls mit seinen Ansichten, Gedanken, Handlungen.
Zwangsläufig müssen sich diese beiden Kreise berühren, auch wenn man sie vlt. ganz weit auseinander zeichnen wollte...

Versuch es mal,
das einzige was passieren wird, daß der Dritte Kreis um ein vielfaches größer wird, weil der hat dich und ihn als Schnittmenge...

Und ja, der dritte Kreis steht für deine Tochter.

Ds kannst du gerne in verschiedensten Varianten probieren, bzw. die Aufgabe erschweren, indem du z.b. eine Münze, eine Zigarette, oder nen Strich, oder sonstwas als "Hindernis" mit einbaust, die stellvertretend für die Widrigkeiten des Lebens stehen.

Du kannst im Prinzip die Kreis kleiner, oder größer zeichnen.... aber jeder für sich hat seine Berechtigung - und man muß i-wie versuchen, daß auf irgendeinen Nenner zu bringen.


Ich weiß, das ist nicht einfach,
weil es leichter ist, zu sagen: Ich mag die Lebensart von Tom Cruise nicht, dafür macht das ein XY ganz gut....

Und mit ähnlichem "Abstand" solltest du versuchen, deine Situation zu sehen.
Deine Tochter stößt dich ja nciht als Mutter weg/ab...
sondern sie versucht sich ihren eigenen Freiraum zu erkämpfen.

Ja, auch da stehe ich zu dir, daß man Verantwortung hat, und das es da Gesetzte usw. gibt,
aber rein von der Situation her, "muß" man halt einen anderen Weg finden, als den "üblichen".


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:33 
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Florentine, was soll das Arbeitsamt bezahlen, ich kann dir nicht ganz folgen und weiß auch nicht, was BAGIS ist.

Es geht mir auch nicht darum, wo ich mal wieder irgendeinen Antrag stellen kann sondern darum, dass der Vater es sich nicht auf meine Kosten immer so einfach macht. Das ging die letzten 15 Jahre so: er tut so, als ginge ihn das alles nichts an, macht sein eigenes Ding, und bei mir bleibt es dann hängen, auszugleichen.

Es geht ihm auch nicht darum, mit ihr zusammen Möbel anzuschaffen, er stellt sich eher vor, ihr die Bude mit Sperrmüll vollzustellen.

Besprochen war das vorher zwischen ihr und mir, dass ich ihren Vater anspreche wg. Laptop und Einrichtung, das hab ich nicht über ihren Kopf hinweg gemacht, sie hat mir sogar noch zugeredet, das so zu machen.

Was der mit mir für eine Rechnung offen hat, weiß ich nicht. Und eigentlich interessiert es mich auch gerade kein Stück. Für wahrscheinlicher als eine Rechnung mit mir halte ich allerdings, dass er mal wieder schön sein Geld zusammenhalten will, weil der nächste Urlaub schon gebucht ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:55 
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Wenn Jugendliche nicht mehr mit den Eltern zusammenwohnen können, weil es nur noch Streit gibt,dann können sie auch eventuell Arbeitslosengeld 2 bekommen, dazu muß man einen Antrag stellen.
Diesen Antrag muß man dann sicherlich gut begründen.
Oder wer bezahlt deiner Tochter die Miete?

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 21:59 
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Beiträge: 2043
Rilke hat geschrieben:
...

Es geht ihm auch nicht darum, mit ihr zusammen Möbel anzuschaffen, er stellt sich eher vor, ihr die Bude mit Sperrmüll vollzustellen.


Tja, dann sage ich mal ganz unverbindlich: IKEA Katalog nehmen, Tochter soll ankreuzen was sie braucht, und wer auch immer (du oder sie) legt ihm das vor, inkl. der Erinnerung, daß er Verpflichtungen hat, und das man den langen mühsamen Weg gehen kann, o der den einfachren; Widerstand ist ohnedies zwecklos, da er sich seiner Verantwortung nicht drücken kann.

Und seine NEue geht das gar nichts an.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 22:15 
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Ganter, so funktioniert es eben nicht. Er sagt: Opa hat hier noch einen Schrank und da noch eine Lampe und ansonsten: Gebrauchtmöbellager. Während er sich natürlich einer hübschen Einrichtung erfreut. Und das meine ich eben: er stellt auf stur, und ich muss wie immer einspringen.

Flori, die Miete und alles andere wird vom Kindesunterhalt gezahlt, vom Kindergeld, vom Opa und von mir. Was hat denn irgendein Amt damit zu tun, verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Steh wohl gerade auf irgendeiner Leitung.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 22:28 
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Rilke hat geschrieben:
die Miete und alles andere wird vom Kindesunterhalt gezahlt, vom Kindergeld, vom Opa und von mir. Was hat denn irgendein Amt damit zu tun, verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Steh wohl gerade auf irgendeiner Leitung.


Da deine Tochter ihren Lebensunterhalt ja noch nicht selber zahlen kann muß sie ja irgendwo von leben.

Da Kinder unter 25 Jahren normalerweise kein Arbeitslosengeld 2 bekommen und noch bei den Eltern

wohnen müssen gibt es bei Streitigkeiten zwischen Eltern und Jugendlichen diese Ausnahmefälle,

wo sie auch unter 25 Jahren Arbeitslosengeld 2 beantragen können in Deutschland.

War nur so eine Idee, aber du wirst schon eine Lösung finden.

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 22:41 
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Hallo Rilke,

Rilke hat geschrieben:
Ganter, so funktioniert es eben nicht. Er sagt: Opa hat hier noch einen Schrank und da noch eine Lampe und ansonsten: Gebrauchtmöbellager.


Sagt er das zu dir oder zu deiner Tochter?

Ich habe mich nicht drum gerissen ;) , nein, aber ich habe ja nun einige Erfahrung bzgl. Trennung/jugendlichem Kind. Die sagt mir,und ich weiß wie schwer das sein kann, ich rede nicht "von oben herab", dass es wichtig ist, Struktur in die Verantwortlichkeiten reinzukriegen, d. h. auch, dem Kind/Jugendlichen einiges an "für sich Sorgen"/Verhandlungen zu überlassen.

Er macht es nicht gern und zieht es immer wieder hinaus. Klar, auch meine Ex lebt davon, dass ich im Zweifelsfall einspringe. Dann sage ich mir: Ar*** bleibt eben Ar***.

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2011, 23:47 
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Anastasius hat geschrieben:
Dann sage ich mir: Ar*** bleibt eben Ar***.


Das sage ich mir allerdings auch, und nur allzu gern würde ich es dabei auch bewenden lassen, wenn nicht meine Tochter dieses Arschverhalten ständig verteidigen und ihren Vater verherrlichen würde.

Ich spiele wirklich ganz ernsthaft mit dem Gedanken, mich aus dieser Nummer zukünftig rauszunehmen und es mir mal bequem zu machen, statt ständig für ihn einzuspringen und für sie zu springen.

Gerade hatte ich ein interessantes Telefonat und fand einen Ansatz ganz bedenkenswert: wenn sie zukünftig in ihrer Wohnung für sich selbst sorgen muss, wird ihr sowieso bewusst werden, wer all die Zeit für sie da war, weil das dann fehlt.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 00:03 
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Hallo Rilke,

zahlt der Vater/Erzeuger wenigstens ohne Umstände die Alimente?

Meiner, ist ja nun schon etwas älter (20) und vor ein paar Monaten ausgezogen. Aber nicht, dass es nun Ruhe gäbe. Da setzt sie sich mit ihm bei zweieinhalb netto noch wegen 25 Euro auseinander. Früher bescheiden ist sie u.a. auf teure Klamotten umgestiegen. Die müssen schließlich auch bezahlt werden, gell? - Wie man es nenen will, krank im Kopf oder realitätstüchtig.

Das Schwerste fand ich immer, Ruhe zu bewahren.

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 02:28 
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Beiträge: 251
Unterhalt zahlt er von Anfang an den Mindestsatz. Mir war nie ganz klar, ob er wirklich so wenig verdient oder es nur versteht, einen Teil seiner Einkünfte geschickt zu verschleiern. Jedenfalls verdient er angeblich einiges weniger als ich in den letzten Jahren, früher hat er immer mehr verdient als ich. Vielleicht sollte ich das aus reiner Bosheit nochmal prüfen lassen so wie er früher mich mal beim Sozialamt angeschwärzt hat auf einen bloßen Verdacht hin und immerhin damit bewirkte, dass seine Tochter und ich drei Wochen ohne Geld dastanden, bis ich den Verdacht abwenden konnte.

Ja, was soll man sonst noch über einen Vater sagen, der ein Besuchsrecht von 14 Tagen abgelehnt hat, weil ihm das zu häufig war? Der nach der Trennung noch nie ein Silvester mit seiner Tochter feiern wollte, geschweige denn seinen Geburtstag? Der es einer Klassenkameradin seiner Tochter überlassen hat, ihr mitzuteilen, dass ihr Vater wieder heiratet und sie im Gegensatz zu seiner Tochter zur Hochzeit eingeladen ist, weil ihre Mutter mit der zukünftigen Frau befreundet ist? Der dreimal im Jahr in Urlaub fährt und seine Tochter noch nie mitgenommen hat, obwohl er immer wusste, dass ich mir einen Urlaub mit ihr nicht leisten kann? Und der sie noch nie länger als ein Wochenende bei sich hatte, auch nicht in den Ferien?

Ja, Anastasius, ruhig zu bleiben fällt auch mir schwer, und wenn ich es mal nicht mehr schaffe, den Mund zu halten, muss ich es hinterher bitter bereuen, weil meine Tochter dann auf mich losgeht, wie ich auch nur ein einziges schlechtes Wort über ihn verlieren könnte.

Letztendlich sind sie fast lächerlich, meine Befindlichkeiten, denn bei Licht betrachtet geht es nur um zwei Dinge:

1. Ich wünsche mir Anerkennung von meiner Tochter dafür, was ich im Gegensatz zum Vater all die Jahre für sie getan habe.

2. Ich bin eifersüchtig auf den Vater, weil er im Gegensatz zu mir bei ihr so hoch im Kurs steht.

Ja, beides ist wohl lächerlich, Eifersucht ebenso wie der Wunsch nach Anerkennung vom eigenen Kind.

Mit ihm bin ich nach dieser Mail endgültig fertig! Es gab ja mal einige kurze Zeiten, wo wir uns ganz gut verstanden haben und gemeinsam an einem Strang zogen, aber die scheinen schlagartig vorbei. Vielleicht nimmt er mir den letztem Suizidversuch übel oder hält mich als Mutter jetzt für eine Totalversagerin, weil sie nun auszieht, keine Ahnung, irgendwie scheint er aber über mich zu richten gerade. Soll er. Ich bin fertig mit ihm! Und das heißt auch, dass ich von ihrer Seite aus über ihn nichts mehr hören will, nicht ein einziges Wort!

Morgen wird es ein letztes Gespräch mit meiner Tochter geben müssen, wo er eine gewisse Rolle spielt, nämlich ob er ihr jetzt diese Skiausrüstung kauft oder nicht - gerade denke ich aber, warum soll ich das zum Thema machen? Ist doch nicht mein Problem!

In gewisser Weise fühlt sich das zwar an, als würde ich sie im Stich lassen, aber....

Ach Scheiße, ich bringe es ja doch nicht übers Herz und werde es SELBSTVERSTÄNDLICH wieder zu meinem Problem machen, dass sie ihre verdammten Skiklamotten kriegt nächste Woche. Wie sollte es auch sonst sein? Schließlich bin ich ihre Mutter.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 03:01 
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Gerade habe ich mir die Mail nochmal durchgelesen. Was mich (u. a.) die Wände hochtreibt, ist seine Art, ständig seine Angetraute mit ins Spiel zu bringen, denn ich frage mich, WAS er mir damit eigentlich demonstrieren will und WARUM er das für nötig hält? Die beiden sind mittlerweile doppelt so lange verheiratet wie wir es waren, jeder normal denkende Mensch kann also davon ausgehen, dass mir die Tatsache, dass sie existiert, bekannt ist. Nichts desto trotz habe ich mit ihr nicht das geringste zu tun, auch das ist eine Tatsache!

Ich frage ihn, ob er sich vielleicht am Laptop und den Möbelanschaffungen beteiligen möchte, umd er schreibt zurück "...bezüglich deiner Anfrage nach UNSERER Beteiligung..."! Hallo? Nicht im Traum fiele es mir ein, diese Frau in meine Überlegungen mit einzuschließen, wenn es um Anschaffungen für unser Kind geht!

Ganz nebenbei: diese Frau verdient Gerüchten zufolge ein Schweinegeld, sehr beachtenswert für eine Ungelernte, und von meiner Tochter weiß ich, dass sie getrennt wirtschaften. Ist es das, was an ihm nagt? Bringt er sie deshalb ins Spiel, um mir Gemeinschaft zu demonstrieren, wo sie gar nicht existiert? Wie armselig!

Also, die Frage (s.o.) bleibt: WAS und WARUM?



:alien:


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 04:56 
Rilke hat geschrieben:
Er sagt: Opa hat hier noch einen Schrank und da noch eine Lampe und ansonsten: Gebrauchtmöbellager.


Was ist daran so schlimm? Eine 16jährige, die jeden Wunsch erfüllt bekommt, neue Einrichtung, neue Skiausrüstung, neue Wohnung, neues Labtop - einfach nur indem sie den Vater erwähnt? Hat sie selbst schon mal den Vater um Hilfe gebeten - wenn nicht, wird es Zeit! Selbständigkeit? Dazu gehört selbständig zu organisieren und zu fragen - vor allem auch den Vater.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 12:26 
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Registriert: Mo 7. Nov 2011, 11:36
Beiträge: 3872
Hallo Rilke

Rilke hat geschrieben:
Vielleicht sollte ich das aus reiner Bosheit nochmal prüfen lassen

Nicht aus Bosheit. Aber um nach Möglichkeit die Gewissheit zu haben, dass alles auf realistischen Füßen steht. Allerdings, wenn man nicht im Angestelltenverhältnis steht, lässt sich vieles herunterrechnen.

Rilke hat geschrieben:
Ja, was soll man sonst noch über einen Vater sagen, . . .

Es gibt Väter (und Mütter), die nur so heißen.

Rilke hat geschrieben:
1. Ich wünsche mir Anerkennung von meiner Tochter dafür, was ich im Gegensatz zum Vater all die Jahre für sie getan habe.

Leider,ich fürchte,das wird noch eine Weile dauern.

Rilke hat geschrieben:
2. Ich bin eifersüchtig auf den Vater, weil er im Gegensatz zu mir bei ihr so hoch im Kurs steht.

Weshalb eigentlich, was ist denn aus der Sicht deiner Tochter das Tolle an ihm?

Rilke hat geschrieben:
Morgen wird es ein letztes Gespräch mit meiner Tochter geben müssen, wo er eine gewisse Rolle spielt, nämlich ob er ihr jetzt diese Skiausrüstung kauft oder nicht - gerade denke ich aber, warum soll ich das zum Thema machen? Ist doch nicht mein Problem!

Hast du mit ihr zusammen schon man unabhängig davon, wer was zahlt, einen Finanzplan gemacht? Die kosten können ja durchaus höher sein als das, was ibn der Düsseldorfer Tabelle steht. Erst der zweite Schritt wäre aus meiner Sicht wer was? Darum müsste sie sich dann auch bemühen.

Gruß
Anastasius

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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 12:41 
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Registriert: So 20. Nov 2011, 13:14
Beiträge: 856
Liebe Rilke

Darauf möchte ich schnell eingehen, weil es mir so unter den Nägeln brennt.

Rilke hat geschrieben:
Ganter, so funktioniert es eben nicht. Er sagt: Opa hat hier noch einen Schrank und da noch eine Lampe und ansonsten: Gebrauchtmöbellager.

Rilke, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, wenn ich offen mit dir spreche:
deine Tochter ist 15 (oder 16?), deine Tochter zieht auf eigenen Wunsch aus, warum zum Henker braucht sie neue Möbel? Was ist falsch an gebrauchten Möbeln (ich lasse mir bis heute alte Möbel von Freunden und Verwandten schenken). Von Verwandten, aus dem Möbellager oder auch Anzeigen. Ich finde diese Verfahrensweise nicht nur angemessen (angesichts deiner finanziellen Lage und dem Alter deiner Tochter, wo man mMn höhere Ansprüche nicht stellen braucht). Genauso würde ich mit Laptop und Ski-Ausrüstung verfahren: gebraucht kaufen oder leihen.

Meine Tochter kam auch letztens an: für ihr neues Zimmer hätte sie gerne (gefälligst) neue Möbel und schön müssen sie auf jeden Fall sein. Ich habe ihr erstmal sinnbildlich einen Vogel gezeigt: erstens weil sie bereits Möbel hat, die noch gut sind und zweitens weil ich mir mehr als gebrauchte oder runtergesetzte Möbel nicht leisten kann. Den Zahn habe ich ihr gezogen.

Ach ja, einen Laptop will sie natürlich auch haben :ko:

Ich möchte dich wirklich nicht kränken, aber ich werde ganz wuschig, wenn ich sowas lese.

Zu den anderen Sache schreibe ich vielleicht später noch mehr.

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"Vivre, c'est naître lentement. Il serait un peu trop aisé d'emprunter des âmes toutes faites !"

Antoine de Saint-Exupéry


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 14:29 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 18:46
Beiträge: 251
Es ist ja nicht eine komplette Einrichtung, die sie braucht, die Wohnung ist teilmöbliert und sied gibt sich durchaus damit zufrieden. Ich will sie hier jetzt nicht als maßlos hinstellen. In der Hauptsache geht es um ein neues Bett, sir hat nur ein ganz schmales umd wünscht sich schon sehr lange ein 1,40 m großes Bett, für das aber in ihrem Zimmer kein Platz war. Außerdem braucht sie einen Kleiderschrank, es sind zwar hier und da in der Familie welche vorhanden, auch wir hier haben einen, den sie so haben könnte, aber die sind für die Wohnung allesamt zu groß und lassen sich da nicht stellen. Und da es nunmal nicht die Welt kostet und sie und ich den Gedanken an einen fremden gebrauchten Kleiderschrank und Bett extrem ekelig finden, soll da eben was neues her, das vielleicht auch ein bisschen hübsch ist. Diesen Wunsch finde ich legitim. Er ist es nur nicht in den Augen ihres Vaters - wenn er was dazu beisteuern soll.

Wir kennen niemanden, der Skiklamotten ausleihen kann, die ihr dann auch noch passen würden. Wir leben ja auch nunmal nicht in einer Gegend von Deutschland, wo überhaupt Ski gefahren wird, folglich haben nur die wenigsten Leute Skiklamotten im Schrank, die sie verleihen könnten und die einer 1,82 m großen, sehr schlanken Frau passen.

Einen neuen, leistungsstärkeren Laptop sollte sie jetzt nun mal haben, an dem sie etwas länger Freude hat als an dem letzten.

Es geht ja auch nicht darum, dass ich für sie was haben will, was ich mir nicht leisten kann. Es ging mir nur darum, dass ich nicht einsehe, komplett alles allein zu bezahlen, während ein bestimmter Herr sich zurücklehnt mit den Worten "ICH schenke jetzt mal nichts mehr zu Weihnachten."

Zazie, und bei uns lebt keiner in alten Sperrmüll-Eiche-rusikal-Möbeln. Ich nicht, ihr Vater nicht, warum sollte sie das müssen, nur weil er nichts dazugeben will? Es geht hier nicht darum, dass kein Geld da ist, das bitte nochmal zur Beachtung! Auch ich habe das Geld, und ich zahle das auch, ich hatte lediglich den Vater gefragt, ob er sich beteiligen möchte. Wie ich schon schrieb, war seine Antwortmail an mich sachlich völlig in Ordnung, nur wie er ganz subtil wieder die Dinge verdreht, regt mich auf.

Anastasius, was sie an ihrem Vater so toll findet? Er hat keine Depressionen und kann ein ganzes Wochenende lang Probleme ausklammern. Außerdem fühlt sie sich von ihm nicht ernst und wichtig genommen und nicht wirklich geliebt - auf manche Menschen hat diese Unnahbarkeit eine magnetische Anziehungskraft. Wenn sie Pech hat, wird sie ihr Leben lang Männern hinterher laufen, die ihr keine oder nur wenig Beachtung schenken.


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 15:05 
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Hallo Rilke,

Zitat:
Daraufhin bekam ich von ihm eine Mail zurük, in der er es so darstellt, als hätte ich ihn und seine Frau . . . um finanzielle Unterstützung gebeten,

Rilke hat geschrieben:
Wie ich schon schrieb, war seine Antwortmail an mich sachlich völlig in Ordnung,

Die war m.E. NICHT sachlich in Ordnung.

Die Konfusionstechnik gehört zu den beliebtesten bei (Nach-)Beziehungskonflikten.
(Z.B. entschieden zurückweisen, worum der andere gar nicht gebeten hat und gleichzeitig klarmachen, dass man nicht "nach des anderen Pfeife zu tanzen" beabsichtigt, unter gleichzeitiger Selbstdarstellung als verantwortlicher, an den Bedürfnissen der Tochter orientierter, und ausschließlich daran orientierter Vater.)

Gruß
Anastasius

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 16:36 
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Liebe Rilke,

ich verstehe deine Wut! Sehr sogar.

Aaaaber, ich denke auch, warum ein neues Bett, wenn sie eins hat. :kopfkratz:
ich schlafe auch in einem 90 cm Bett. Na klar möchte ich auch ein größeres,
und ich habe auch keinen richtigen Kleiderschrank. Aber ich spare darauf.
Bitte, bitte--- das ist kein Angriff!
Hat deine Tochter eigentlich schon mal selbst auf etwas gespart?

Klar, könnte ihr Vater die Sachen kaufen, wird er aber nicht.
ich denke, dein Ansatz, dich da ein bisschen raus zu nehmen wäre
ganz gut.
Rilke hat geschrieben:
1. Ich wünsche mir Anerkennung von meiner Tochter dafür, was ich im Gegensatz zum Vater all die Jahre für sie getan habe.


Verständlich, aber das kannste dir zum jetztigen Zeitpunkt abschminken,
sie wird sicher mehr verstehen, wenn sie mal älter geworden ist.
Ich habe meine Mutter (quasi alleinerziehend) auch erst viel später
als mit 16 verstanden und ihre Leistung anerkannt.
Im Moment bist du für sie die Mutter, die Probleme hat,
bei der sie nicht wohnen kann, die auf den Vater schimpft.
Das kommt sicher hart bei dir an, ich versuche mich nur gerade in deine Tochter
hinein zu versetzen. :tröst:

Rilke hat geschrieben:
2. Ich bin eifersüchtig auf den Vater, weil er im Gegensatz zu mir bei ihr so hoch im Kurs steht.

Meine Freundin hat zwei kleine Kinder, den ganzen Tag kümmert sie sich,
macht und tut, und wen wollen die Kinder abends? papa, papa!
Das ist wohl das Los der Mütter irgendwie.

Klar findet sie ihn toller, er scheint sie ja auch nie auf den Pott zu setzen.
Also ihr mal was zu verbieten, oder länger mit ihr Zeit zu verbringen,
bis mal Konflikte entstehen.

Gestern haben wir eine gute Sendung gesehen, da ging es um
entfremdete Kinder, also Mütter die den Vätern die Kinder wegnehmen.
Das sagte einer:
Das Kind ist zu 50 % Mutter und zu 50 % Vater.
Wenn jetzt das Kind anfängt, einen Elternteil abzulehnen, dann lehnt
es auch einen Teil von sich selbst ab, und das ist dann somatisch und das macht krank.

Naja, so in etwa sagte er das.

Was ich dir damit sagen will, im Grunde ist es doch gut, dass deine Tochter
ihren Vater achtet!

Und nochmal, ich kann dich so gut verstehen, meine Mutter hat ähnliche
Kämpfe geführt. Mein Vater hat nie auch nur einen Pfennig Unterhalt
gezahlt. Nada, nichts, niente. Gaaaar nix!

Und meine Mutter hat dann auch immer alles für mich bezahlt.
ich konnte bis ich Mitte zwanzig war nicht mit Geld umgehen,
weil ich meine Mutter eine nichtversiegende Quelle war!
Auch heute noch will sie mir immer Geld zu stecken, mir Sachen kaufen.

ich denke, es wäre sicher auch gut für deine Tochter, wenn sie lernt,
auf eigene Anschaffungen zu sparen.
Ok, ein neuer Kleiderschrank, das kann ich verstehen.
Aber so Luxussachen, wie Laptop, das muss echt nicht sein.

Ich habe ein bisschen Sorge, das Post abzuschicken, ich will
nicht dass Du das in den falschen Hals bekommst.

:knuddel:

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Alles ist möglich


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 17:23 
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Rilke hat geschrieben:
Darauf hin hatten wir einen Riesenstreit, weil ich nicht damit klarkomme, dass ich es mir nie so leicht machen kann

Warum eigentlich nicht? Warum kannst du es dir nicht leicht machen, wenn es der Papa schadlos kann. Hört sich an, als würdest du es als deine Pflicht ansehen ihr (teure) Geschenke zu machen.
Ist natürlich keine wirklich ernstgemeinte Frage. Natürlich will man den Kindern eine Freude machen, zum Geburtstag, zu Weihnachten, zur Kommunion, zum Abi und was weiß ich noch alles. Man möchte ihnen auch mal Wünsche erfüllen. Aber dann sollte man sich darauf konzentrieren, dass es was ist, was man gern macht, was man nicht muss, was man sich auch leisten kann, was man von Herzen macht.

Harmloseres Beispiel (das nicht unbedingt mit deiner Sachlage zu tun hat): meine Tochter wünschte sich zu Weihnachten ein Kuscheleisbärbaby, das sich bewegt und Geräusche macht. Ich finde dieses Teil gelinde gesagt teuren Schrott. Ich möchte ihr sowas nicht schenken. Habe ich ihr auch offen gesagt. Auch die anderen Familienmitglieder weigerten sich und wählten andere Sachen aus der Liste aus, die sie lieber schenken wollten. Und so stand sie da: niemand kauft ihr den Nr. 1-Wunsch. Sie hätte ihn sich von ihrem Taschengeld kaufen müssen, das ihr dafür aber eigentlich auch zu schade ist. Tja, und wer kaufts dann doch? Der Papa.
Ich nehme das mit einem inneren Achselzucken hin, obwohl es mich natürlich zwickt, dass Papa jetzt der Größte ist.



Will damit sagen: ich habe mir vorgenommen, meine Entscheidungen meine Tochter betreffend für mich und sie zu treffen. Was der Papa macht, ist seine Sache. Ich orientiere mich daran nicht mehr. Ich meine, ich könnte mich auch totärgern, dass er seit zig Jahren das Geschenke kaufen mir und meinem Geldbeutel überlassen hat, während er die Füße hochlegte. Oder dass ich jetzt durch x Geschäfte gerannt bin, um was Schönes für sie zu finden, während er einfach mit ihr in die Spielzeugabteilung geht, wo sie sich was aussuchen darf. Auch leicht gemacht.
Na und!!! :zeter: Ich will nicht so sein wie er. Ich mache es so wie ich es für richtig halte.


Zitat:
wie er seit Jahren und trotzdem nie Anerkennung von meiner Tochter bekomme, wohingegen er immer der Beste ist, egal welche Böcke er schießt.

Ja, das Problem habe ich auch. Er baut nur Scheiße, aber sie verzeiht es ihm trotzdem immer wieder. Kinder sind so, auch große. Ich weiß wie bitter es ist, wenn man kämpft und kämpft und keine Anerkennung bekommt, keinen Dank, nichts dergleichen. Es täte gut, wenn jemand sähe, auf was man alles verzichtet hat zum Wohl des Kindes. Aber eines habe ich mir geschworen, seit ich meine Tochter habe und ich bleibe dabei, komme was wolle: ich werde von ihr weder Dank noch Anerkennung erwarten. Ist gestrichen. Ich will keinen Lohn für das was ich tue, denn ICH habe mich dazu entschieden, Verantwortung für sie zu übernehmen und sie zu versorgen. Sie hat nicht darum gebeten geboren zu werden und dass ich mich kümmere. Sie ist mir nichts schuldig (bis auf den zwischenmenschlichen Respekt, den man von jedem erwarten kann: keine Gewalt, weder verbal noch körperlich, ein zuhörendes Ohr, wenn ich etwas zu sagen habe).
Wenn man das störrische, pubertäre, unverständliche Verhalten als Undankbarkeit ansieht, macht man sich unnötig das Leben schwer.

Diesen Gedanken kannst du getrost streichen:

Zitat:
Seit etlichen Jahren habe ich zudem das Gefühl, ausgleichen zu müssen, was er versäumt, damit meine Tohter nicht zu kurz kommt.



LG

zazie

_________________
"Vivre, c'est naître lentement. Il serait un peu trop aisé d'emprunter des âmes toutes faites !"

Antoine de Saint-Exupéry


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 Betreff des Beitrags: Re: immer wieder Streit um den Vater
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2011, 17:26 
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Rilke,

nicht dass ich Deiner Tochter etwas wollte, aber für mich ist das Ganze ein geradezu klassischer Fall von Ausspielen der Eltern gegeneinander zum eigenen Vorteil. (Das altbekannte "Papa/Mama will nicht so recht wie ich will, aber ich sag das Mama/Papa und dann wird eben die/der schon ..." ) Und was nicht direkt angegangen wird, läuft eben unterschwellig ab; unsere Kinder können uns u. U. großartig manipulieren, gar nicht immer vorsätzlich, sondern geradezu instinktiv - um ihre Ziele zu erreichen.

Dazu kommt dann noch die eigene, berechtigte Wut auf den/die Ex und diverses, zähneknirschendes Dem/Der-werd-ichs-zeigen, und der wohl bekannte, frühere Ringkampf kann weitergehen. Es ist dann wahnsinnig schwer, einen Schritt oder mehrere zurückzutreten vom Schauplatz. Soll heißen, sich wenn eben möglich NICHT auf dieses Kräfte messen einzulassen - denn etwas anderes ist es nicht.

Es ist leider eine Illusion, zu erwarten oder bloß zu hoffen, dass der bzw. die Ex friedlich, freundlich oder auch nur höflich in dem Sinn zu handeln bereit ist, den man selbst als logisch, als angemessen oder notwendig ansieht. Nein, macht er/sie nicht! Weil er/sie eben in SEINE Tasche denkt - egal, was er sagt! - in seinem eigenen Interaktionsrahmen, der längst einen neuen Partner beinhalten kann (und dem liegt meist erst recht nichts an Kooperation!), agiert; und das ist ziemlich "normal", kann man immer und immer wieder beobachten. Dein Ex erscheint mir da nicht einmal besonders originell.

Wenn Du kannst, lass Dich emotional nicht so drauf ein, zu Deinem eigenen Schutz.

LG Yve


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