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 Betreff des Beitrags: Tierliebe
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2011, 20:39 
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Ihr lieben Foris,

aus aktuellem Anlass möchte ich dieses Thema zur Diskussion freigeben und gerne Eure Meinung hören. Ob von Tierhaltern, Wünschern, Ehemaligen oder auch den Menschen, die (bewusst) keine in ihren "familiären Kreis" aufgenommen haben.

Wieviel und was bedeuten sie Euch? Wieviel Einschränkungen nehmt Ihr dafür in Kauf? Inwieweit gibt es da eine emotionale Verbindung, oder sind es "einfache, tierische" Wegebegleiter für ein gewisses Stückchen des Weges? Wie geht Ihr mit der Vergänglichkeit dieser um? Pragmatisch und faktisch, oder sehr emotional? Die Lebenserwartung ist ja meist ein gutes Stück geringer.

Ich frage, weil sich mein gesamtes Leben ja irgendwie grad überschlägt mit so vielen Begebenheiten. Insbesondere mit Krankheit/Tod/Vergänglichkeit und des Akzeptierens und Lebens darum. Da hab ich ja so leider meine großen Baustellen... :(

Nun ist es seit ein paar Tagen so, dass es neben diesen ganzen für mich schlimmen Ereignissen, meinem Kater seit einigen Tagen sehr sehr schlecht geht. Ganz plötzlich kam dies und am Samstag war ich mit ihm beim Tierarzt. Ich werde mich vermutlich die nächsten Tage (morgen?) entscheiden müssen, ob ich ihn gehen lasse. :fürcht:

Einerseits schätze ich es sehr, dass es bei Tieren die Freiheit gibt, sie nicht leiden lassen zu müssen und dass man entscheiden kann, wann es eher eine Erlösung ist. Andererseits gebe ich zu, mit der Entscheidung überfordert zu sein. KANN und DARF ich dies entscheiden? Steht es mir zu, nur weil er "mein" Tier ist, sprich ich ihn gekauft habe, über Leben und Tod zu entscheiden oder ist es ein Segen, dass ich es genau aus diesen Gründen "darf"? Ich bin nun nicht das erste Mal in dieser Situation, aber fühle mich überfordert, einen "richtigen Zeitpunkt" zu finden oder aber habe Angst, aufzugeben, obwohl noch Lebensqualität besteht. Mir geht der wahre Blick verloren in meiner Angst.

Ich hab diese Situation nicht das erste Mal, aber es wird nicht leichter:

Kätzlein Nr. 1 hatte ich vom Tierschutzverein. SEHR verschüchtert und verstört, aber sie taute auf bei mir. 7 Jahre war Mrs. Brisby meine treue Begleiterin. Zwar immer eigensinnig, aber lieb und recht ängstlich neuen Dingen/Menschen gegenüber. Bis ich einen Partner fand und wir den Wohnort wechselten und sie kastriert wurde, weil ich sie dort raus lassen wollte. "Verwundet" (kastiert) griff sie meinen Partner an, in einer Art, wie ich es zuvor noch nie gesehen hatte. Sie wollte ihn wirklich töten und sprang vom Boden aus immer nur in sein Gesicht.... :( Sie wurde dann akut im Wohnzimmer eingesperrt und sofern sich der Türgriff nur bewegte oder sie seine Stimmte hörte, war sie "out of order" und ging, wie eine Besessene, auf die Tür los. Auch aus Sorge um Freunde/Bekannte/Kinder, die oft unser Haus bevölkerten, habe ich mich nach Tagen der Nichtbesserung entschieden, sie mittels Pusterohr (es war kein Rankommen mehr möglich) einschläfern zu lassen. Ich hab gelitten, wie ein Hund und fühlte mich verräterisch.

Nick Knatterton war ihr "Baby" (obwohl ausgewachsen doppelt so groß) und obwohl sie angeblich unverträglich war, wurde er ihr bester Begleiter. Er musste der "Abschussorgie" beiwohnen, weil er unterm Sofa saß.

Traurig, wie er war, besorgte ich schnell "Nachschub", damit er nicht allein sein musste, was er nicht kannte.

Kalle Wirsch zog ein..... ein kleines, widerspenstiges, pechschwarzes Katerle, der ihm das Leben mehr als schwierig machte. Wie oft schaute Nick Knatterton mich hilflos an, wenn dieses Teilchen sich seines Kopfes und Rückens bemächtigte, sich festbiss und sich nicht abschütteln ließ, trotz buckelnder Galoppaden durch Haus und Garten. ;)

So blieb es! Kalle Wirsch übernahm das Zepter und war fortan und zunehmend gefürchtet von Mensch und Tier. Er herrschte über unser und die Nebengrundstücke, legte sich mit jedem Kater an, fechtete alle Kämpfe aus, ging ohne Grund auf Hunde los oder drohte auch nur. Er ist und war nie zum Schmusen bereit, das war ihm zuwider. Mal neben menschlicher Wärme nieder legen reichte, 3 Mal über den Kopf streicheln auch, danach gabs Gefauche.

Nick Knatterton (mein Leib- und Magenkater) ist vor Jahren bitterlich an Morbus Chron eingegangen, bzw. ist er auf meinem Arm eigeschläfert worden unter Geschreie und Gekotze. Vorher gab es oftmals tagelange Aufenthalte in der Klinik, weil mir dazu geraten wurde und er gute Chancen hatte. Ich hab immer darum gebeten, mir zu sagen, wenn es keine Heilungschancen ohne Qual mehr gibt, weil ich dieses meinen Tieren ersparen möchte.

Nun muss ich diese Entscheidung wieder treffen und mir graust es!!! Gebe ich ihn frei, so ganz uneigennützig oder gebe ich ihn zu früh auf? Hat oder hätte er noch Lebensqualität, oder quäle ich ihn? Wie groß sind seine Schmerzen, wie groß sein Unwohlsein und würde er gern noch bleiben?

Bah.... ich bin überfordert grad und hab Angst, die falsche Entscheidung zu treffen.

Er war immer Leben pur! Immer gesund, SEHR eigenwillig, aber genau darum mag ich ihn so sehr. Er war und ist eine Koriphäe! Er hat sich (außer von mir) niemals anfassen lassen, gedroht und gefaucht, wenn ihm jemand zu Nahe kam, aber ist immer ehrlich. Nie hat er hinterhältig zugeschlagen o.ä.

Wenn ich ihn z.B. bürsten wollte auf der Terrasse (er hat SEHR dichtes, schwarzes Fell) hat er so getobt und gefaucht, dass die Nachbarn dachten, er würde jemanden erlegen. Er hat alle in Schach gehalten, jahrelang die Leckis meiner Nachbarin angenommen, ohne sich einmal berühren zu lassen, sich Kämpfen mit Mardern o.ä. hingegeben und war kraftvoll, widerspenstig und unbelehrbar.

Nun hockt er seit Tagen im Bad, will seine Ruhe haben und es geht ihm schlecht. SEHR schlecht!

Der einstige Räuber (er zog grundsätzlich mit Katzenfutterpackungen, Aufschnitt, Käse, Milchtüten etc. von Dannen, wenn man´s stehen ließ) mag noch nicht einmal mehr fressen. Ich hab Mühe, Schmerzmittel und Antibiotika in ihn rein zu bekommen. Er ist in Tagen sowas von schmal geworden :(

Ich bin tieftraurig, es schmerzt und ich weiß, dass ich auch mit dem Tod meiner Tiere nicht umgehen kann.

Bin ich da verweichlicht oder gehts Euch ebenso?

LG Else


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 5. Dez 2011, 20:39 


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2011, 20:55 
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Liebe Else,

eine schwere Situation.
Ich kann dich verstehen, darf man das?
Oder sollte man froh sein, dass man ihn nicht noch mehr leiden lassen muss.
Ich persönlich denke Letzteres.

ich war dabei, als der Kater meines Freundes eingeschläfert werden musste.
Wie ätzend. So ein trauriger Moment.
:heul: Auch jetzt noch kommen mir die Tränen.

Aber es war so wirklich besser für ihn. Er war 15, er wäre nie wieder gut geworden.

Ich denke, dass ist auch ein Teil der Verantwortung, die man übernimmt
mit so einem Tier.

Ich fühle mit dir!

Lg Bounce

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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Mo 5. Dez 2011, 21:30 
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Else hat geschrieben:
...
Ich bin tieftraurig, es schmerzt und ich weiß, dass ich auch mit dem Tod meiner Tiere nicht umgehen kann.
Bin ich da verweichlicht oder gehts Euch ebenso?

Nein, warum auch?
Sie sind ja Teil des täglichen Lebens, Teil der Familie, und in gewissem Sinne auch auf uns, unsere Hilfe angewiesen und geben im Gegenzug weitaus mehr zurück, als sie eigentlich bekommen.

Die Katze, die ich einst hatte (als KatzenBaby im Feld gefunden, mit nach Hause genommen, und die 2 Hunde (Schäfer/Jack Russel) hatten das Butzi adoptiert), die hatte ihr eigenes "Leben", ging streunen, besuchte Nachbarn, und hatte ihren eigenen Rythmus, und kam doch dann, wenn sie "Liebesbedarf" hatte, und lag auch schützend am Fußende des Bettes (natürlich nur solange, solange sie wollte).

Ihre letzen 14 Tage, war sie total verändert, suchte die extreme Nähe, und mir war klar -auch wenn man sonst nichts sieht- ihre Zeit ist gekommen.

Und übereinstimmend mit dem Tierarzt (der nicht leichtfertig mit der Spritze umgeht), konnten wir ihr ein wenig helfen, nachdem die letzten Stunden angebrochen waren.

Grade auch wegen all der schönen Erinnerungen, kommt mir keine Katze mehr ins Haus, weil sie war einzigartig u. das soll auch so bleiben.

Ditto so wie all die Hunde, die so unterschiedlich waren, und an die ich heute noch -genauso wie an Freunde usw.- zurückdenke.

Und bei den Pferden... ja, 2 verschieden Rassen, die einzigartig waren, und auch wenn man im Springsport manche Pferde nur als Material ansieht....
aber da findet eine Symbiose statt, und wenn die vorhanden ist, geht alles, wenn sie nicht da ist... dann geht nichts.
Also ersetzbar sind sie nicht; und wenn sie gehen-ja, da ist Verlust da.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Di 6. Dez 2011, 00:19 
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Liebe Else,

auch ich kann Dir die Schwere dieser Entscheidung nachfühlen.

Unser geliebtes Kätzchen, das nun schon zwei Jahre unter dem Jasminbusch im Garten ruht, bei dem war es auch so, dass wir abwägen mussten, und heute denke ich, wir haben ein paar Tage zu lange gewartet; erst als sie begann zu taumeln und buchstäblich nur noch an der Wand entlang gehen konnte, um sich abzustützen - ein Bild des Jammers bei dem einst so kraftvollen Tier - war es uns klar, wir müssen sofort handeln. Im Nachhinein würde ich ihr die letzten, vermutlich auch schmerzvollen Tage gern erspart haben.

Heute würde ich sagen, sobald ein Tier aufhört zu fressen und sich der Gesamtzustand deutlich verändert, es z. B. so abmagert, sollte man dem Tierchen Erleichterung schenken; es sollte sich nicht quälen.

Einen lieben Gruß an Dich,
Yve


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Mi 7. Dez 2011, 22:12 
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Ich bekomm´s grad nicht hin, adäquat zu antworten. Sofern ich Eure Antworten lese, überrauscht mich eine dermaßene traurige Welle, dass es kaum auszuhalten ist.

Ich lese auch Eure Traurigkeit, aber eben auch die "gesetzten" Gedanken, die mir völlig abgehen, wie es scheint! :nixweiss:

Sofern ich auf der faktischen Ebene bleibe, bin ich bei Euch. Verlasse ich diese, gehe ich unter in meiner Traurigkeit! Ich kanns einfach nicht durchholen und "normal" damit umgehen!

Noch lebt mein Kater, bekommt grad Schmerzmittel von mir und Antibiotika; Augentropfen sind bei seinem kämpferischen Gemüt undenkbar, obwohls so wichtig wäre. Es sieht schlimm aus und ich kann ihn kaum ansehen mit seinem geschwollenen, blutunterlaufenen Auge.

Ich werde wohl morgen einen 2. TA konsultieren (Dr. Manteuffel aus dem NDR, aber nur, weil er hier in der SEHR nahen Umgebung ist).

Nr. 1 hat bei mir noch mehr Fragen aufgeworfen und nun weiß ich gar nichts mehr.

Er hat zwar entsetzt geschaut, als er Kalle Wirsch gesehen hat, aber - trotz meiner Nachfrage - keine eindeutige Tendenz. Er hat mir drei Möglichkeiten mitgegeben, aber ich gebe zu, ich will - wenn ich zu einem Fachmann gehe - mehr. Er hat sich nicht getraut, ihn anzufassen und keine Untersuchung durchgeführt, nur Möglichkeiten, wie man ihn untersuchen könnte, wenn er weiterhin so widerspenstig ist. Sprich: Narkose für eine Blutuntersuchung

Ich würde Kalle Wirsch schweren Herzens gehen lassen, aber nicht, ohne zu wissen, ob er wirklich nicht mehr kann und will. Da würde sich in mir ein Gefühl des Verrats breit machen. Als wenn ich ihn - kostengünstig - lieber einschläfern lasse, weil er nicht mehr bequem und funktional ist. Das kann ich nicht.

Ich habe ihn seit 14 Jahren und er ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Kann sicher keiner verstehen, der ihn kennt, weil er immer nur der bedrohliche, angsteinflößende, mutige Riesenkater war, Füße, wie ein Labradorwelpe und ein Gebiss, wie ein Puma. Groß, schwarz und massig halt (auf dem Bild im "Schwarz-Thread" sieht er vergleichsweise klein und unscheinbar aus). Erschreckend sein Auftreten, wenn man ihn nicht kennt, aber genauso lieb und tief seine kleine Zuneigungsader.
Ein Pfiff und dieses so monströse, autonome Tier kam aus jeder Ecke aller Weiden zu mir gerannt; ein leises Quäken "seiner kleinen Luna" und er rauschte an und nahm jeden Kampf auf, obwohl er sie anfangs töten wollte. Ja, er ist ein Unikum und es tut weh, ihn so zu sehen.

Er ist nicht mehr massig und kräftig, er ist nicht mehr mutig, höchstens noch widerspenstig. Er verzieht sich oder klettet sich an mich; das kenne ich gar nicht von ihm. Er nimmt meine Einkaufstüten nicht mehr in minutenschnelle auseinander, brennt nicht mehr durch mit irgendwelchen Dingen, die er als Nahrung vermuten könnte, faucht und schreit mich nicht mehr an, ist nicht mehr mein "Arschenlöcherscheissendreck" (Name meines Ex`für ihn). :staun:

Oh menno, mir fehlt dieses widerspenstige Tier so sehr. :(

LG Else


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 16:03 
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Tschüss, Kalle Wirsch (Kallili, Pupi(-lein), Söckchen, Fetti, Arschenlöcherscheissendreck). :heul:

Bild



Bild

Die Regenbogenbrücke

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde,
wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens.

Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und
saftigem, grünen Gras.

Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wunderschönen Ort.

Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken, und es ist warmes,
schönes Frühlingswetter.

Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund!

Sie spielen den ganzen Tag zusammen, es gibt nur eine Sache,
die sie vermissen.

Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde
so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich
eines von ihnen inne hält und aufsieht.

Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf, und die Augen werden ganz groß!

Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über das
grüne Gras.

Die Füße tragen es schneller und schneller;

Es hat Dich gesehen!

Und wenn Du und Dein spezieller Freund sich treffen, nimmst Du ihn in
Deine Arme und hältst ihn fest.

Dein Gesicht wird geküsst, wieder und wieder.

Und du schaust endlich wieder in die Augen Deines geliebten Tieres, das so
lange aus Deinem Leben verschwunden war,
aber nie aus Deinem Herzen.

Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens,
und Ihr werdet nie wieder getrennt sein ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 16:16 
Ach liebe Else, es ist gut so, wie es ist. Nur für die, deren Zeit noch nicht reif ist über die Brück zu gehen, nur für die ist es traurig.

:knuddel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 16:28 
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:heul:

Liebe Else,

ich hab nie ein eigenes Tier gehabt, erst nicht gedurft, dann nicht gewollt. Ich könnte das nicht ertragen..

:tröst2:

Augustine


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 16:38 
Liebe Else,

es tut mir so leid.

Sigune


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 17:30 
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Liebe Else,

ich weiß, wie schwer Dir die letzten Tage gefallen sind, und sicherlich auch die nächsten noch, und hoffe, daß dieses schöne Gedicht, daß Du hier eingestellt hast, auch wirklich ein wenig Trost bringen kann.

Fühl Dich von mir in den Arm genommen.

Ganz besonders liebe Grüße

Linaa


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 18:14 
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Ach, er war so hübsch wie unsere Schwarze es war. Die Regenbogenbrücke hat mich damals auch getröstet

... liebe Else. :tröst2:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 18:51 
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Hallo Else, auch von mir unbekannterweise mein volles Mitgefühl. Ich hatte einen Hund und will nie mehr ein eigenes Tier. Es ist so schwer, es gehen lassen zu müssen.
Liebe Grüße
Alexa


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 19:23 
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Ich danke Euch vielmals! :wub:

Ich bin grad wirklich "out of order" und bekomme keinen gescheiten Gedanken hin. Der Schmerz ist zu groß.

Augustine O. hat geschrieben:
dann nicht gewollt. Ich könnte das nicht ertragen..


Ich kann es auch nicht und komme wiederholt an den Punkt, wo ich denke, ich DARF einfach keine Tiere mehr an meiner Seite haben!!! Ich kann es nicht aushalten, wenn sie leiden oder gehen!

Und dabei ist es soooo schön, wenn sie da sind. Ich genieße es und bin überhaupt kein "verweichlichter" Tierhalter, sondern lasse - sofern möglich - sie so sein, wie sie sind. Nur wenn sie gehen müssen, würde ich am liebsten mit gehen. :(

Das mag auf Unverständnis stoßen, aber gefühlt habe ich da keinen Unterschied zu geliebten Menschen.

Ich bin grad soooo wütend, könnte mein Geschirr aus den Schränken reißen, jemand anbrüllen o.ä. Gut, dass mir niemand begegnet grad. :zeter:

Ich hatte zwar eine Befürchtung heut, aber, wenn ich ehrlich bin, nicht das Gefühl, dass ich Kalli nicht wieder mit nach Hause nehmen dürfte.

Es ging alles so schnell, er fauchte und jammerte noch hilflos aus dem Korb, im Auto, beim Tierarzt und dann bekam er eine kleine Narkose zur Untersuchung. Aus dieser habe ich ihn nicht mehr aufwachen lassen und konnte mich nicht mehr im "wachen" Zustand von ihm verabschieden. Ich komme mir hinterhältig vor. :(

Ich musste ihn dort lassen, weil ich inzwischen wieder mitten in der Stadt lebe und keine Möglichkeit habe, ihm ein schönes Plätzlein zu schaffen. "Nick Knatterton" hat zumindest ein seichtes Plätzchen im Garten meines Ex und ein weißes, "Tränendes Herz" (da er ja auch ein weißer Kater war), welches ich ihm gepflanzt habe, wächst und gedeiht und zeigt, dass er einschneidend bei uns gewesen ist.

Nun hocke ich hier und hab Angst, wie die kleine "Püppi-Luna" es aufnehmen wird, dass ihr großer Hirsch nicht mehr da ist. Noch schläft sie und denkt sicher, dass Kalli im Bad ist, wie die letzten Tage auch. Das wird sicher gleich beim Fressen deutlich. :( Er ist ja total unverträglich gewesen, aber die Mini-Motte hat es geschafft, ihn zu erobern. Soooo niedlich waren die Beiden in ihrer bedingungslosen Liebe. Nie vorher habe ich ihn so liebe- und sorgevoll gesehen. Wenn der scharze Kugelblitz auf dem Rücken lag und wild mit seinen dicken Füßen wedelte, während seine Zaubermaus, wie von der Tarantel gestochen, um ihn und auf ihm rum buckelte..... :love:

Ich fühle mich grad total hilflos, einsam damit und könnte....... baaaaahhhh....ich denk nicht näher drüber nach.

Mit meinem Paps kann ich nicht sprechen, er würde mich verstehen. Aber er liegt in der Klinik.

Mein Freund war auf Fortbildung und hat im Anschluss seine Kids zum WE abgeholt. Ich könnte schon im Vorfeld k*****, wenn ich an die heut Abend folgende "denk-an-Dich-und-träume-süß-sms" denke....... Bah, bin ich ungerecht. :(

Ich kanns noch nicht durchholen, hätte gern noch etwas Zeit mit ihm gehabt, aber es ging so schnell und ich musste mich entscheiden. Ich glaub, ich hätte ihn noch übers Wochenende mitnehmen sollen, um mich zu verabschieden. SO, wie wir uns das gewünscht hätten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 19:30 
Liebe Else,

wenn auch aus ganz anderer Perspektive: Ich glaube, Dich zu verstehen.
Wenn es so unerwartet(-erwartet) kommt. Man meint, alles falsch gemacht zu haben (hat man vielleicht auch).
Aber Dein Kater ist seinen Weg gegangen, seinen. Ganz eigenen. Gerade am Ende, glaube ich, macht das jede Kreatur: Ihren ganz eigenen Weg gehen.
Für uns, die wir auch unseren eigenen Weg (noch vor uns) haben, ist das sehr schmerzhaft. Aber eigentlich geht es da doch nicht so sehr um uns?

Ich drück Dich,
S.
(Ja selbst trostlos, sorry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Fr 9. Dez 2011, 20:07 
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Zitat:
Ich glaub, ich hätte ihn noch übers Wochenende mitnehmen sollen, um mich zu verabschieden.
Else, ich hoffe, das sind jetzt nicht zu "gesetzte" Gedanken, aber ich bin nach meiner eigenen Erfahrung sicher, gerade das hast Du richtig gemacht: Du hast seine Qualen nicht verlängert. Denn gequält hat sich das Tierchen mit Sicherheit schon, und ein langer Abschied wäre weniger ein Abschied für ihn gewesen als für die eigene Seele. Aber genau der holt einen hinterher dann vielleicht mehr ein ...

Wir behalten am Ende ein Surrogat der Erinnerung an unsere geliebten Tiere, und ich glaube, wenn SIE wählen könnten, würden sie wollen, dass wir sie so vor uns sehen: in ihrer Stärke, ihrer vollen Schönheit, ihrer Grazie und Kraft, nicht in ihrem sterbenden Elend. Meine Katze warf mir zuletzt in ihrer verzweifelten Lage einen langen Blick zu, den ich nie vergessen werde: "Bitte erlöse mich doch endlich, warte nicht mehr!" Es war fast unheimlich, wie sprechend ihre Augen in die meinen schauten ...

Du hast das Beste für ihn getan, indem Du ihn nicht mehr mit zurück genommen hast, ganz bestimmt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Sa 10. Dez 2011, 08:41 
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Liebe Else,

zerfleische dich nicht, auch wenn das schwer ist.
Ich wäre jetzt gerne bei dir, Du würdest mir Geschichten von ihm erzählen,
das könnte helfen. Was ich meine, versuche mit jemandem zu reden.
Es ist sicher besser, als wenn Du's in dich hineinfrisst.

Du hast das Bestmögliche für ihn getan.
Ganz ganz bestimt.
:tröst2:

Muss los, bis später!

Lg Bounce

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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Sa 10. Dez 2011, 10:51 
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Else hat geschrieben:
Ich kanns noch nicht durchholen, hätte gern noch etwas Zeit mit ihm gehabt, aber es ging so schnell und ich musste mich entscheiden. Ich glaub, ich hätte ihn noch übers Wochenende mitnehmen sollen, um mich zu verabschieden. SO, wie wir uns das gewünscht hätten.

Liebe Else,

aber genau DAS wäre doch egoistisch gewesen. So wie Du entschieden hast, hat es sein Nurnochleiden verkürzt und beendet. Das war nicht egoistisch. Du hast in seinem Sinne gehandelt, mit allem Schuldgefühl, an dem Du jetzt trägst. Du hast Verantwortung übernommen für ihn und für das Leben. Das fühlt sich jetzt für Dich nicht so an. Aber Du hast alles richtig gemacht.

:tröst:

Augustine


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Sa 10. Dez 2011, 15:44 
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Ich kann mich grad auf nix konzentrieren und mich nicht aufraffen zu irgendwas. Wie betäubt! :(

Hab´ heute versucht, seine Näpfe, sein Plätzele u.a. zu eliminieren. Überall schwarz(-e Haare).

Die kleine Motte sucht nach ihrem Kämpfer und hat sich vorhin demonstrativ auf die Fliesen gesetzt und miaut, wo vorher sein Napf stand. Nun muss ich nicht nur meine eigene Trauer (er-)tragen, sondern auch noch die ihrige. :flagge:

Heute Abend ist Weihnachtsfeier vom Stall. Mom. kann ich mich noch nicht durchringen. Ich weiß, ein "falsches" Wort von irgendwem und ich würde die Fassung verlieren. Dazu fühle ich mich irgendwie noch zu flatterig. Mal abgesehen davon, dass es geschneit hat und ich mit Sommerreifen fahren muss (Ist allerdings eher eine willkommene Ausrede, denn damit bin ich schon zwei Winter gefahren und muss ja morgen auch zum Stall).

Mein kleiner König: (Mein Ex sagt immer gern, DAMIT fing das Übel erst an... :oops: )

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Sorry für die schlechte Bildqualität! Ist mit Handy abfotografiert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: Sa 10. Dez 2011, 21:27 
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Liebe Else, ich musste gerade so weinen :heul:

Ich sehe es auch so, du hast es genau richtig gemacht. Hättest du ihn noch mit nach Hause genommen, hätte das nur sein Leid verlängert, und das hättest du nicht ertragen und dir nie verzeihen können. :tröst2:

Für meinen Teddy, meinen ersten Hund, habe nicht ich sondern der Tierarzt die Entscheidung getroffen. Ich habe ihm das lange nachgetragen, da ich mich so nicht verabschieden konnte. Irgendwie war ich aber auch froh, dass nicht ich die Entscheidung treffen musste, auch wenn es nur eine geben konnte in der Situation.

Und jetzt - meine Joy in der Pflegefamilie zu lassen - die richtige Entscheidung? Ist es nicht eher eine Entscheidung für mich statt für sie? Und darf ich das einfach so? Andererseits, ich bin nicht mehr in der Lage, mich adäquat um sie zu kümmern. Ist es also doch so besser, auch für sie? Es fühlt sich so egoistisch an. Und dann ihr Blick - gestern, als ich Sammy mitnahm, und sie nicht. Sie hatte sich so gefreut, als ich kam. :heul:

Und sie ist dort ein ganz anderer Hund als hier. Schläft mit der Hauskatze in einem Korb - sie, die doch Katzen eigentlich gar nicht ausstehen kann! Arrangiert sie sich einfach mit den Gegebenheiten? Weil sie keine andere Wahl hat...

Sie bellt dort auch keine Besucher an oder andere Hunde. Und sie wird dort dick werden. Der Familienhund sieht aus wie eine Fleischwurst, und sie wird auch bald so aussehen. Aber dort soll sie ja sowieso nicht bleiben, sie ist ja nur zum Übergang dort, bis meine Freundin eine Familie für sie gefunden hat.

Oder möchte nicht vielleicht einer von euch...?

Bis auf ihre Eigenart, draußen wenn sie abgeleint ist, auf andere Hunde oder Menschen laut bellend zuzurennen, so dass diese Angst bekommen, ist sie ausgesprochen lieb und sehr anhänglich. Wie man jetzt sieht, kommt sie doch mit Katzen gut aus, und sie mag auch Kinder gern, ist mit Kindern aufgewachsen. Eigentlich ist sie der liebste Hund, den man sich vorstellen kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 01:55 
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Oh nein, Rilke, WAS für Augen von Deiner hübschen Joy!!!!! :love: Was für ein schöner Hund überhaupt!! Gefällt mir ausgesprochen gut!

Ja, die Frage nach Verantwortung! Was ist letztlich gut für das Tier und was möchte man glauben, was gut ist, aber letztlich nur egoistisch erscheint oder ist. :nixweiss: Da vermischen sich Gedanken und Emotionen so sehr, dass man das im Falle des Falles (ob nun anderen Wirkungskreis suchen oder auch einschläfern lassen) wirklich gut.... SEHR gut trennen muss.

Ich habe übrigens auch einige Male überlegt, ob Kalli umziehen sollte, da er ja ehemals ein Freigänger ist und ich ihm dies nach meinem Umzug nicht mehr bieten konnte. So schwer es mir gefallen wäre, hätte ich einen wirklich guten Platz gefunden (es war mal kurz angedacht in unserem Stall und DAS hätte ich getan), wo er das hätte haben können, was ich ihm nicht mehr bieten kann, wäre er umgezogen.

Ich WEISS (vom Verstand), dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Aber es bleibt so ein ungutes Gefühl. Nicht, was die grundsätzliche Entscheidung angeht, aber was den Zeitpunkt angeht.

Da war überhaupt keine Zeit mehr für irgendwas. Ich bin um kurz vor 13.00 Uhr - ohne Kater - in die Praxis und wollte erstmal abklären, wie es laufen kann, da er ja aufgrund seiner Garstigkeit nicht zu untersuchen ist. Den Stress wollte ich ihm nicht antun, hinzufahren, evtl. wieder weg: "kommen sie morgen wieder oder zu anderen Zeiten, weil Narkosen in der Sprechstunde nicht vorgesehen sind etc." Kalli ist ja ein SEHR eigenwilliger Kater gewesen und Körbchen war für ihn schon Horror pur (mal abgesehen davon, dass man ihn in "normale" Körbchen gar nicht rein bekam, geschweige denn irgend jemand beim Tierarzt dort wieder rein gegriffen hätte).

Sollte dann gleich nach der Mittagspause, um 14.00 Uhr, wieder kommen und hab diese eine Stunde schon Panik geschoben. Zum einen, weil ich seinen Stress und seine Angst nicht aushalten kann und zum anderen, weil ich auch Angst vor dem Ergebnis hatte. Da war nix mehr mit kuscheln, streicheln, mit ihm sprechen etc.

Und dann bekam er dort gleich diese kleine Narkose zur Untersuchung und aus der hab ich ihn nicht wieder aufwachen lassen. Also hatte ich keine Chance mehr, ihm Tschüss zu sagen. DAS nagt sehr an mir. Ich hätte ihm so gern nochmal lebend über den Kopf gestreichelt, ihm das Bäuchle gekrault (das war das einzige, was er mochte), mit ihm gesprochen und ihm gedankt, für die letzten 14 1/2 Jahre. Ich hab ihm im Auto immer wieder erzählt, dass er keine Angst haben braucht, dass ich bei ihm bin und nun nagt in mir ein Gefühl, ihn verraten zu haben. :( Bescheuert, ich weiß, aber wenn ein Tier mir vertraut und ich es in diesem Vertrauen in den Tod schicke, dann komme ich mir schäbig vor.

Der Arzt war und ist übrigens toll. Den hatte ich ja bereits oben als 2. Option erwähnt, weil der erste mir gar nicht gefiel.

Er hat mir die Entscheidung auch nicht abgenommen; hätte ich auch nicht zugelassen, aber ich habe ihn gebeten, mein verweichlichtes Getue und Geheule zu ignorieren und Klartext mit mir zu sprechen, weil ich mir immer geschworen habe, Verantwortung zu übernehmen und niemals etwas aus Egoismus tun möchte und damit meinem Tier mehr schade. Er ist sehr empathisch und deutlich in seinen medizinischen "Tierarzt-Patient-Verständnis-Gesprächen". Er machte mir ein Käffchen, sagte, ich solle mir Zeit nehmen, darüber nachzudenken, beantwortete jede Frage, erklärte alles x-fach und checkte auch mehrfach ab, ob ich mit einer klaren Aussagen umgehen könnte. Er zeigte mir Dinge an Kalli (er war ja in Narkose) und war total lieb im Umgang, obwohl er ja gar nix spürte.

Nein, ich habe keine Bedenken, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dennoch tut es unendlich weh und ich hoffe, dass dieses "verräterische" Gefühl irgendwann geht, welches in mir so unverwüstlich brodelt.

Nun hängt auch noch die Mini-Motte an mir, als wenn ich Honig in der Tasche hätte. :( Sie vermisst und sucht ihn unentwegt und ist völlig von der Rolle. Buckelt durch die Bude, um dann 1 Sek. später wieder in mich rein krabbeln zu wollen. Ich hätte sie eben in ihrer permanenten Klettigkeit an die Wand bappen können, weil ichs nicht aushalten kann, dass es jetzt auch ihr so schlecht geht. Ich kann ja noch nicht einmal mit meiner eigenen Trauer umgehen und dann rennt mir dieses Teilchen ständig hinterher und zeigt mir, wie sie leidet. Shit :(


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 10:49 
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LIebe Else,

Ich kann Dich so gut verstehen. :tröst:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 11:14 
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Liebe Rilke,

deine Joy erinnert mich total an den Hund meiner Kindheit.
Schade, dass ich keinen Scanner habe.
So treu kann auch wirklich nur ein Hund schauen.
Es muss dir das Herz zerrissen haben, sie dort zu lassen.
Aber wenn Du dich nicht gut um sie kümmern kannst,ist es sicher besser!

Liebe Else,

Du hast das Richtige getan.
Dieses nicht aushalten können kann ich gut verstehen.
Ich konnte den Text über den Regenbogen noch nicht durchlesen,
schon bei den ersten Worten kamen mir die Tränen, lalalala :schnatt:
Schnell weiter.
Ich habe auch zwei Tiere verloren. Und beim Einschläfern
vom Kater meines Freundes war ich dabei.

Der Kater, den mein Ex und ich hatten, ist einfach verschwunden.
Wahrscheinlich überfahren oder erschossen (scheiß Jäger!!)
Auch ein großer, eleganter schwarzer Kater.
Franky (wg Sinatra) genannt. Oder DickDick, oder Dr. Pepper
(musste Pfeffer auf die Blumenerde streuen, damit er die Topfpflanzen
nicht ausgräbt)

Er war ja schon mal angefahren worden, hatte ordentlich
einen mitbekommen, musste später noch an der Hüfte
operiert weren (der Gelenkkopf wurde entfernt) danach hatte
er einen *hüstel* etwas homoerotischen Gang.

Gestern, aufgewühlt von deiner Kalle-Geschichte
sah ich beim Supermarkt- Parkplatz eine schwarze Katze hinter dem Zaun.
Ohne Brille konnte ich sie nicht richtig erkennen.
Bin sofort hin, hab "ihn" gerufen:
"Franky- Franky- DickDick!" Und er kam.
Ich hätte fast losgeheult. Aber natürlich merkte ich, als er oder sie so ca
nur noch 10 meter entfernt war, dass es nicht Franky war.
Das Tier war sicher eine Katze, das konnte man am Körperbau erkennen,
sie war ganz zutraulich, hat miaut und ich konnte sie einmal übers
Köpfchen streicheln. Mensch, das hat mich aufgewühlt.

Franky ist ja nun schon seit fast sechs jahren verschwunden,
sicher eher unwahrscheinlich, dass er noch lebt.
Ausserdem denke ich nicht, dass er einer der Kater ist,
der sich ein neues zu Hause gesucht hat.
Aber trotzdem denke ich noch ganz oft an ihn.

Diese Unsicherheit ist furchtbar, ich glaube, ich kann nie
ganz damit abschließen.

Deine Lütte trauert, lass es zu.
Es ist für euch beide schwer, sie versteht das ja nicht.
Liebe Else, ich denk an dich! :tröst:

_________________
Alles ist möglich


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 19:25 
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Bounce hat geschrieben:
Gestern, aufgewühlt von deiner Kalle-Geschichte
sah ich beim Supermarkt- Parkplatz eine schwarze Katze hinter dem Zaun.
Ohne Brille konnte ich sie nicht richtig erkennen.
Bin sofort hin, hab "ihn" gerufen:
"Franky- Franky- DickDick!" Und er kam.
Ich hätte fast losgeheult. Aber natürlich merkte ich, als er oder sie so ca
nur noch 10 meter entfernt war, dass es nicht Franky war.
Das Tier war sicher eine Katze, das konnte man am Körperbau erkennen,
sie war ganz zutraulich, hat miaut und ich konnte sie einmal übers
Köpfchen streicheln. Mensch, das hat mich aufgewühlt.


Oh Bouncy, sowas nimmt mich ja schon beim Lesen mit. :heul: Diese Ungewissheit würde mich - glaub ich - völlig zermürben. Ich würde wohl überall und ständig "mein Tier" sehen bzw. danach suchen und hab keine Ahnung, wann so etwas aufhört, wenn man keine Gewissheit erhält.

Bounce hat geschrieben:
Franky ist ja nun schon seit fast sechs jahren verschwunden,
sicher eher unwahrscheinlich, dass er noch lebt.
Ausserdem denke ich nicht, dass er einer der Kater ist,
der sich ein neues zu Hause gesucht hat.
Aber trotzdem denke ich noch ganz oft an ihn


DAS kann ich wirklich mehr als gut verstehen. Kalli war mal drei Tage weg und ich bin die ganze Zeit durch unser Dorf gerannt und hab ihn gesucht und gerufen. Er war ja sehr eigenwillig und autonom, aber hat andererseits SOFORT auf meinen Pfiff gehört und kam aus jeder Ecke angebuckelt, auch, wenn er mich 2 Min. später schon wieder anfauchte. :D

Ich WUSSTE, dass etwas nicht stimmte, dafür kenne ich ihn und ich hatte auch Angst, dass er zu weit weg war und vom Jäger erschossen wurde oder aber durch die alle Jahre mal wieder durchreisenden "Katzenfänger" sein Ende gefunden hatte. Allerdings war er auch überhaupt nicht der Typ, der sich anschließt oder zutraulich auf Menschen zugeht, selbst, wenn man ihn ködern wollte. Ich denke, er war irgendwo eingeschlossen die Tage, weil er auch recht verstört zurück kam, aber es war eine ätzende Angst.

Mein Ex (von dem er auch den Namen Arschenlöcherscheissendreck hat) hat es entspannt gesehen. DEN nimmt keiner mit!!!! a) lässt er niemanden auf 20 Meter an sich ran und b) wenn, dann würde er jeden zerpflücken oder wir würden innerhalb von 1 Std. ne Vollbremsung vor der Tür hören und Kalli wird wieder abgeliefert. ;)

Diese Katzenfänger waren bei uns uns in der Umgebung echt ne Pest und wenn alle Jahre wieder diese weißen Transporter tagelang durch die Dörfer fuhren, ging mir immer schon das Messer in der Tasche auf. :zeter:

Meine kleine Motte bringt mich hier mom. wirklich zur Weissglut. Ich weiß, es ist gemein, aber ich reagiere wütend. Ich kann es nicht ertragen. Sie sucht und weint und ich will, dass sie aufhört. :nein: Ich will das nicht jede Minute sehen, leide ja schon ohnedies genug und sie bietet mir alles immer noch auf dem Tablett. Argggghhhh.. zwei Min. später tuts mir dann schon wieder unendlich leid und ich schnappe sie mir und kuschel ausgiebig. Zum Glück ist sie nicht nachtragend und unendlich dankbar für jede Zuwendung.

Ich hatte gestern sogar einen echt garstigen Gedanken, dass sie ja "nur für Kalli" bei uns eingezogen ist. Ich schäm mich echt. Und sie ist sooo lieb! Eine echte Zuckermaus. Aber die Entscheidung hing damals eben von Kalli ab und nicht von uns. Es ging nur um Verträglichkeit, also ging weder ein Kater, noch ein selbstbewusstes Kätzchen. Also hab ich mich für Luna entschieden, die ihm devot die ersten Wochen auf dem Bauch robbend hinterher gekrochen ist und sich in seinem ganzen Gefauche auch noch gefreut hat, wenn er sich mal erniedrigt hat, ihr eine zu verplätten. :(
Ich bin echt grad durch mit meinen Empfindungen

Die Regenbogenbrücke ist traurig, das stimmt, aber auch schön und ein klein wenig tröstlich. Ich hab sie damals, als ich von 2005 bis 2007 auf dem Friesengestüt gelebt habe, für die HP und die verstorbenen Pferde raus gesucht.

Ein weiteres Gedicht hatte ich auf die HP gestellt, weils mir so wichtig ist und das spiegelt, was ich hoffe, im Zusammenleben mit meinen Tieren erfüllen zu können: Es ist schwer, soooo schwer und ich könnte mich selbst ohrfeigen für mein Weichgeeiere. Mein kleiner König Kalle Wirsch war das stolzeste Tier, welches ich je kennen gelernt habe. :(

Bild

Wenn es soweit ist...

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehn –
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Nur- bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal –
Du hast mich befreit von Schmerz und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 20:19 
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Beiträge: 251
Oh Else :heul:


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 Betreff des Beitrags: Re: Tierliebe
BeitragVerfasst: So 11. Dez 2011, 21:13 
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Registriert: Fr 4. Nov 2011, 13:31
Beiträge: 973
Hab gerade einen Trauerspruch rausgesucht, alllerdings für einen Menschen:

"Ich bin nicht tot,
ich tausche nur die Räume,
ich bin in euch
und geh durch eure Träume"

(Michelangelo)

_________________
Wir werden nicht immer älter, sondern wir bleiben immer länger jung.http://www.horx.com/MedienHighlights/BestLife_2004-12.pdf


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