So 22. Apr 2012, 13:16
gompert, ich denke, an dem Spruch ist schon was Wahres dran, das Problem ist nur, dass ich jetzt schon so weit im Diagnose-Strudel bin, dass ich sicher bin, dass ich zwar offensichtlich massiv gestört bin, dass meine Umwelt aber trotzdem zum Teil aus Arschlöchern besteht - sodass die Diskrepanz zwischen meinem Selbstbild und dem Bild, das andere von mir haben, auf der einen Seite - und meiner Wut und Verachtung denjenigen gegenüber, die mir das 'angetan' haben, echt so groß ist, dass ich mich frage, ob da so was wie eine Versöhnung geschehen kann.
neko, ja, du hast es mal wieder erfasst: Das Problem ist wohl wirklich nicht die Diagnose, sondern, dass ich von meinem Therapeuten nicht gleich als Nachsatz so was höre wie: "Aber weil Sie so toll sind, merkt man das fast gar nicht"
Also, dass ich nichts dafür kann und dass es sich deshalb eigentlich auch echt nicht schlimm anfühlt, das zeigt er mir schon, und das ist auch authentisch. Aber stimmt, mir fehlt dieses: "...aber das ist ja letztendlich doch nicht so schlimm, weil..." - er lässt das alles so offen, dass ich nicht weiß, ob er mich nun schlimm findet oder nicht. Das treibt mich im Moment in den Wahnsinn. Ich hab ihm auch schon so oft angedeutet, was ich hören will, und er hat immer eindeutig und unmissverständlich gesagt, dass ich keine Nettigkeiten und keine Komplimente zu hören bekommen werde, sondern dass ich lernen muss zu
fühlen. Weinen kann ich da leider nicht, weil ich sofort denke: "Ist ja klar, dass er mir keine Komplimente macht; ich bin es ja auch nicht wert". Und damit scheint das auf den ersten Blick erledigt zu sein. Ist es aber leider doch nicht...
Und so denke ich auch immer, dass er diese Fachbegriffe nur deshalb nicht erwähnt, weil er denkt, ich sei zu blöd, sie zu verstehen. Aber wenn ich dann wieder frage (und diese Frage haben wir letztendlich schon zig mal in allen Variationen angedeutet), ob er mich wohl dumm findet, dann kommt natürlich auch keine Antwort, die mich glücklich machen würde...