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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Mi 25. Sep 2013, 18:23 
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sophila hat geschrieben:
selbstliebe - ???
Gehört da nicht eine kräftige Portion Selbst-Sicherheit dazu? Ein inneres Netz? Ein fester Boden?


ich bin noch immer am nachspüren. braucht es für die selbstliebe als voraussetzung das sich-seiner-selbst-sicher-sein?
ein inneres netz/ein fester boden - da bin ich davon überzeugt, dass es in jedem menschen einen inneren kern/eine essenz gibt, die unzerstörbar ist. verschüttet manchmal, ja. jedoch unzerstörbar.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 18:23 


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Mi 25. Sep 2013, 19:24 
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Was du über den Kern schreibst, das sehe ich genauso - hatten wir heute auch gerade mal wieder in der Therapie. Diese Sicherheit dient, denke ich, auch dazu authentisch zu sein. Also sich zeigen mit seinen Bedürfnissen, Ecken, Kanten, Vorlieben, usw. und zu diesen (selbstverständlich) stehen. Für mich ist diese innere Sicherheit eine Voraussetzung. Meine Analytikerin meinte gerade heute, dass das für jemanden wie mich, die leider zu Hause keinen Halt erlebt hat, manchmal ziemlich Kraft kostet, diesen Halt zu erlernen, damit das dann zur Selbstliebe führt. Das Wort "Selbstliebe" klingt für mich gefühlsmäßig gar nicht gut. Mein Verstand sagt mir natürlich, dass da keine Eitelkeit drin steckt. Das zusammenzubringen, finde ich z. B. schon mal ganz schön schwierig.


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 05:42 
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Für mich persönlich ist das Wort "Barmherzigkeit" wichtig geworden. Barmherzig mit mir sein können.....Es ist mir gefühlsmässig näher als die Bezeichnung "mich lieben" Irgendwie sanfter - nicht so absolut...
allen einen schönen Tag
timpe

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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 06:34 
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Oh ja, auch für mich ist "Barmherzigkeit" ein wunderbares Wort, ebenso wie "Demut". Richtig verstanden rücken sie die Dinge ins richtige Licht.

:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 18:15 
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Es gibt diese schönen "altmodischen" Worte wie "Barmherzigkeit" oder "Demut", manchmal denke ich, sie sind in Vergessenheit geraten, weil der Inhalt "Richtig verstanden im richtigen Licht" nicht mehr oder selten noch gelebt wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 19:27 
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Ja, das sehe ich auch so. Sie sind aus der Mode gekommen, werden nicht nur als altmodisch angesehen, sondern sogar in die Riege der aussterbenden Wörter geschoben. Die Menschen brauchen sie nicht mehr. Schade. Ich empfinde es als Verarmung, im eigentlichen Sinn.


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Fr 27. Sep 2013, 08:01 
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sophila hat geschrieben:
Es gibt diese schönen "altmodischen" Worte wie "Barmherzigkeit" oder "Demut"

und
"Hingabe"
dessen bedeutung ich erst sehr spät in meinem leben verstand. es bedeutet nämlich nicht, gleichgültig und tatenlos durchs leben zu gehen, sondern, sich dem leben hinzugeben, dem fluß des lebens, den herausforderungen des lebens, dem "was ist".


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 08:08 
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... in allen diesen Worten steckt (inneres - nicht nur -) "Handeln" aufgrund von Wahl-Möglichkeit(en), mit der Möglichkeit des benennens der "falschen" Wahl.

Handeln hat auch eine inhaltliche Änderung erfahren. Heute wird „Handeln“ stillschweigend als „Verursachen“, nicht als "Zur-Geltung-Bringen letzter (vermeintlich) guter Zwecke", verstanden. Und hier ist es manchmal schwierig, für sich, für andere, für beide zu handeln im Sinne des SelbstSEINs. Hilft nur zweifeln, reflektieren, überarbeiten ?


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 10:12 
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so aus aktuellem anlass möchte ich mich hier auch mal einklinken, allerdings möchte ich eifnach mal wirklich ganz dumm (wie ein dreijähriges kind) fragen, wie man lernen kann sich selbst zu mögen/aktzeptieren (von lieben will ich gar nicht sprechen).
gibt es wirklich übungen, oder ist das wirklich eine erfahrungssache, dass man durch erfolgreiche positive erfahrungen lernt sich zu mögen ?


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 10:29 
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Es gibt verschiedene Wege, jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich denke, es gehört Mut dazu, etwas anders zu machen, auszuprobieren, auch mal blind ohne Sprungtuch springen und mit Vorschussvertrauen loslaufen. Du weißt ja selbst, wie schwierig es ist, vom gewohnten Weg abzuweichen und vielleicht auch mal was anders zu machen, obwohl die olle alte Erfahrung im Weg steht... Es soll Leute geben, die auf ihrem Weg dorthin erstmal eine Liste erstellen. Kennst du so jemanden?

Ich bin ja schon froh, wenn ich zeitweise, Augenblicksweise, phasenweise mit mir eins bin, also ziemlich fern von diesem Wort selbst-L. Aber wenn es da ist, dieses in der Mitte sein, ich sags nochmal:

un-vor-stell-bar toll!


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 12:14 
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Tröte hat geschrieben:
so aus aktuellem anlass möchte ich mich hier auch mal einklinken, allerdings möchte ich eifnach mal wirklich ganz dumm (wie ein dreijähriges kind) fragen, wie man lernen kann sich selbst zu mögen/aktzeptieren (von lieben will ich gar nicht sprechen).
gibt es wirklich übungen, oder ist das wirklich eine erfahrungssache, dass man durch erfolgreiche positive erfahrungen lernt sich zu mögen ?


oh, da gibt es in der tat einiges.
z.b.
1. schritt: sofort aufhören, sich selber zu kritisieren
2. schritt: aufhören, sich selber zu beurteilen und zu bewerten
3. schritt: aufhören, sich mit anderen zu vergleichen
4. schritt: wenn ich mich wieder mal verurteile, schlecht von mir und über mich spreche (wir kennen das alle, dies automatisierten aussagen: ma, ich bin so blöd . . . , ich blöde kuh . . . , muß mal dumm fragen, . . , mich bewerte oder kritisiere, nehme ich dies sofort zurück und entschuldige mich bei mir.
5. schritt: wörter wie "müssen", "sollen" aus dem eigenen sprachschatz streichen
6. schritt: . . . . .
7. . . . . .


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 13:23 
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sophila gerade musste ich schmunzeln, danke für deinen beitrag.
und die liebe ostara hat wieder konkrete beispiele....ein zehn schritte plan zur selbstliebe....
vielen dank euch...
die liste der veränderungsdinge wird immer größer ;)

ich habe gerade ein wenig getrötet und mir zum essen auch was tolles gekauft, heute gibt es lauchsuppe mit gehacktem und frischem baguette. da freue ich mich schon drauf :)


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 17:32 
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Nicht, dass ich als Spaßverderber hier dämpfen möchte - natürlich kann auch schönes Essen trösten, und im ersten Kummer tut es oft gut (oder man kann gar nichts mehr essen). Nur gehört Essen wie alkoholisches Trinken zu den Dingen, mit denen ich mir besser nicht allzu oft Liebe erweisen sollte: Kummerspeck und so ... ;)

Im Ernst, irgendwann geht das emotionale Essen auf die Figur, und dann gibts womöglich noch einen Grund, unglücklich zu sein. :floet:


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 19:13 
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ja, so war es nicht gemeint, denn ich neige in solchen phase eher dazu mahlzeiten ausfallen zu lassen und hatte da auch schon einige "böse" gespräche mit meiner thera, denn ich brauch ja essen, mind. drei mahlzeiten, heute waren es auch iweder nur zwei, von daher....keine droge ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Mi 2. Okt 2013, 16:03 
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die heutigen gedanken zur inspiration möchte ich mit euch teilen:

LEBENheute.com - Geist, Körper & Seele nähren.

"Es ist überraschend, wie viele Menschen ihr Leben leben, ohne sich jemals darüber klar zu werden, dass ihre Gefühle anderen gegenüber in grossem Maße von ihren Gefühlen sich selbst gegenüber bestimmt werden, und wenn Du Dich mit Dir selbst nicht wohl fühlst, kannst Du Dich auch mit anderen nicht wohl fühlen."

"Wir haben das Bedürfnis, von anderen akzeptiert und geliebt zu werden, aber wir können uns selbst nicht akzeptieren und lieben. Je mehr wir die Liebe zum Selbst haben, desto weniger werden wir Missbrauch des Selbst erfahren. Selbstmissbrauch kommt von Selbstzurückweisung, und Selbstzurückweisung kommt daher, dass man eine Vorstellung mit sich herumträgt, was es bedeute, perfekt zu sein, um diesem Ideal niemals zu entsprechen. Unsere Vorstellung von Perfektion ist der eigentliche Grund, dass wir uns zurückweisen, so wie wir sind, und wieso wir andere nicht akzeptieren, so wie sie sind."


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Mi 2. Okt 2013, 20:53 
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Schön. Und wahr. Und doch werden diese Gedanken auf viele zu Ego-zentriert wirken; das Selbst zu sehr in den Vordergrund stellend. Dabe betrifft es doch etwas, um das auch der altuistischste Mensch nicht herumkommt: die Selbst-Erkenntnis, das Selbst-Bewusstsein.


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Mi 2. Okt 2013, 22:35 
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Yvette hat geschrieben:
Und doch werden diese Gedanken auf viele zu Ego-zentriert wirken;

Stimmt. Ich gehöre dazu :) .
Worin ich ohne Zweifel aber übereinstimme, ist, dass das Selbstverhältnis wesentlichen Einfluss hat auf die Beziehung zu anderen.

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"Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich." (Bertrand Russell)


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 07:41 
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Ja, so ist es ist. Wie das Orakel schon sagt, als alles bestimmende Weisheit: Erkenne dich selbst. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 10:17 
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Meine Tochter hat mir mal folgendes gesagt: Mamutschka - wenn du etwas ständig betonen musst, dann ist es noch nicht Gewissheit geworden in dir. Denn wenn es Gewissheit in dir wäre, dann wäre es so normal, dass du es nicht immer wieder so betonen müsstest. Mich dünkt, ich habe ein gescheite Tochter - nicht selten viel gescheiter als ich es bin...Ich denke in einer ersten Euphorie - damals - als ich feststellte, dass der Mensch der mich von Geburt an begleitet hat gar nicht so übel ist....dass ich ihn durchaus mag...viel liebenswertes in ihm zu finden ist - da legte ich sehr viel Gewicht auf diese Erkenntnis. Inzwischen bin ich etwas zurückhaltender geworden. Nicht weil ich meine Meinung geändert hätte - nein. Sondern weil ich Menschen ( ergo auch mich) nicht durchgehend lieben kann. Ich kann mich auch mal doof finden, daneben, an mir zweifeln...und ich finde das steht in keinster Weise in einem Widerspruch, dass ich mich mag. Und wenn ich mich mal nicht mag - dann will ich mich auch nicht mögen (lieben müssen) . Das stünde dann ja in einem völligen Widerspruch zu dem was ich fühle. Was ich aber kann, das ist auf die tiefe (stille) Gewissheit vertrauen, dass ich mich auch mögen KANN....Ich habe nicht selten beobachtet, dass "Selbstliebe" zur Selbstverliebtheit wurde. MIt den daraus resultierenden Folgen würde ich nicht leben wollen.......

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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 11:43 
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TimpeTe hat geschrieben:
Ich habe nicht selten beobachtet, dass "Selbstliebe" zur Selbstverliebtheit wurde. ....

was ja wiederum gar nichts mit selbstliebe zu tun hat, diese selbstverliebtheit.
genauso wenig wie nach meinem verständnis
Zitat:
das Selbst zu sehr in den Vordergrund stellend

etwas mit selbstlibe zu tun hat.

selbstliebe gibt selbstvertrauen und innere stärke. wenn ich mich selbst liebe, dann fordere ich von anderen nicht, dass sie mir zuwendung und anerkennung geben. ich genieße die anerkennung anderer, bin jedoch nicht von ihr abhängig. ich verspüre deshalb weniger häufig wut und ärger. ich fühle mich weniger gekränkt, weniger frustriert. meine angst vor fehlern und misserfolge wird geringer, weil ich mich dafür nicht mehr verurteile.
wenn ich zufrieden mit mir bin, dann bin ich anderen gegenüber großzügiger. ich kann anderen liebe schenken, ihnen verzeihen, wenn sie einen fehler machen, sie unterstützen und sie mit ihren eigenheiten und macken leichter tolerieren.

Von Denkern wie Erich Fromm wird die Selbstliebe als Grundlage dafür gesehen, andere Menschen lieben zu können. Psychotherapeutische Konzepte wie beispielsweise die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie von Luise Reddemann beschreiben die Selbstliebe entsprechend als Voraussetzung für eine gute Verbindung zur Welt und zu anderen Menschen.

Selbstliebe ist ein wesentlicher Teilaspekt des umfassenderen Selbstwertgefühls, das in einem hohen Maße nicht nur unser Selbstbild bestimmt, sondern auch Basis eines wertschätzenden Umgangs mit anderen Menschen ist. Die Interaktion mit unserer Umwelt wird zu einem wesentlichen Teil durch unsere Selbstliebe geprägt.


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 12:04 
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Und prompt fällt mir wieder die Weisheit der Urahnen auf, die schon in dem Dicken Buch schrieben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Selbst diejenigen, die dort laufend Gott als oberste Instanz im Munde führten, fanden diesen Satz vielleicht erstaunlich, aber nicht verwerflich.

Ich glaube, Selbstliebe wird sehr häufig mit Selbstverliebtheit verwechselt, und das hat ihrem Ruf geschadet. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 12:16 
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Zitat:
was ja wiederum gar nichts mit selbstliebe zu tun hat, diese selbstverliebtheit.


Absolut einverstanden!! Aber es wird von den Selbstverliebten oft als das "verkauft"...quasi als "Passepartout" eingesetzt.

Zitat:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst


Yvette - ich kann nicht immer darnach leben. Das gelingt mir nicht. Wie soll ich jemanden lieben den ich nicht mag. Ich kann ihn respektieren, mich vor einem solchen Menschen schützen - aber lieben :kopfkratz: lieben - kann ich ihn nicht... MIt dem Wort "lieben" bin ich vorsichtig. Ich muss es fühlen können..sonst entwerte ich etwas ganz Grosses....

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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 14:07 
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Davon, meinen real oder potentiell Nächsten zu lieben (!), also sehr deutlich mehr als die Unantastbarkeit seiner Menschenwürde zu respektieren, bin ich weit entfernt. Und ehrlich gesagt, ist es für mich auch kein Ziel, dahin zu kommen.

Das Ziel aber gesetzt, stünde ich auf einer recht unteren Stufe, ganz am Anfang, und halte es mit Mark Twain: "Ehe man anfängt, seine Feinde zu lieben, sollte man seine Freunde besser behandeln." Zu viel mehr werde ich es wohl auch nicht mehr bringen.

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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Do 3. Okt 2013, 14:48 
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Oha, Ihr Beiden! :D

Ich verstehe diesen fraglichen Satz wohl anders. "Den Nächsten lieben wie mich selbst" bedeutet aus meiner Sicht zunächst einmal Akzeptanz des anderen (sowie meiner selbst) als Menschen und die Befolgung der goldenen Regel, ihn also so zu behandeln, wie ich behandelt werden möchte.

Tue ich dasselbe mit mir oder besser für mich, bin ich schon ganz schön nah an der Selbst-Liebe (Selbstakzeptanz, Selbstachtung, gute Selbstbehandlung). Ostara hat oben gut beschrieben, was sich damit alles verändert bzw. verbessert.

Dass ich den Satz vielleicht nicht so wie allgemein üblich verstehe, liegt wohl auch an meiner Einstellung, dass Liebe etwas Tätiges ist, also Handlung, nicht (nur) ein Gefühl. - Liebe als Agape, nicht als Eros natürlich.

Ja, Timpe, auch ich mag mal Menschen und mal lehne ich sie ab, ganz natürlich ist das und normal ... das verhindert aber nicht eine grundsätzlich positive Einstellung zum anderen UND zu mir selbst. Du bist empathisch, ich empfinde Dich durchaus als menschenliebend - so grundsätzlich, meine ich.

(Die Diskussion wird spannend. ;) )


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 Betreff des Beitrags: Re: selbstliebe
BeitragVerfasst: Fr 4. Okt 2013, 07:38 
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Ich weiss nicht……*grübel* Mir scheinen die Zusammenhänge zwischen „Selbstliebe“ und dem was man andern Menschen zu geben vermag – viel zu sehr auf eine pauschale Formel reduziert. „Liebst du dich nicht – bist du nicht fähig zu lieben – liebst du dich nicht, dann kannst du andere nicht respektieren ….usw. weil du dich selber nicht lieben kannst. So einfach ist das nicht. Ich kann nur für mich selber sprechen. Ich konnte lieben bevor ich mich selber entdeckte. Ich kann- und will das hier nicht beweisen. Und dass man achtungsvoll mit andern Menschen sein soll- ihre Menschenwürde nicht verletzen soll – kein Recht darauf hat, dass andere Menschen die eigenen Defizite „abdecken“ – das alles war mir immer bewusst und darnach habe ich auch gelebt.

Ich erinnere mich gut, wie sehr mich eben diese Formeln in meiner schlimmen Zeit verunsichert haben. Ich zweifelte an allem was ich in meinem Leben gefühlt und! Getan hatte….Der Liebe zu meinen Kindern, zu den Menschen die ich gepflegt habe, meinen Geschwistern …all das konnte also nicht „echt“ sein, weil ich mich nicht lieben konnte…..Ich musste also eine Heuchlerin der besonderen Güte sein….Diese Zeiten sind vorbei. Ich weiss jetzt was ich weiss. Und ich glaube mir selber mehr – als Formeln. Das Gefühl mich zu mögen hat mir Geborgenheit gegeben. Ich „suche“ sie nicht mehr ausserhalb meiner selbst. Es mag „da draussen“ Wesen geben die mich begleiten – das ist ein schöner Gedanke – aber am Wichtigsten ist mir heute – mein eigener Begleiter zu sein. ….Ich bin mir Freund geworden – aber auch Freunde nerven ab- und an. Mehr erwarte ich ehrlich gesagt nicht. Und da wird es einmal kommen wie Anastasius für sich erahnt – ich werde wohl auf dieser Bewusstseinsstufe dereinst „die Welten wechseln“….

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