So 18. Mär 2012, 10:43
gompert hat geschrieben:Das Kommunizieren der Therapieerfahrungen trägt aber für mich eine große Gefahr in sich. Es ist als ob solche weitererzählte Geschehnisse ein eigenes Leben leiten, als ob sie wie elektrischer Strom weglecken können und ihre Spannung und Wirksamkeit in mir verlieren. Ich glaube mehr und mehr dass ich meine Erkenntnisse für mich behalten muss um sie wirksam zu halten. Und außerdem passiert innerhalb der zuhörenden Person auch etwas wenn es um wirklich therapeutische Themen geht und selten führt das zu dem idyllischen Verständnis das man sich wünscht. Ich weiß nicht ob ich mich verständlich ausdrücke, es ist eine Einsicht die ich erst neulich gewonnen habe.
So 18. Mär 2012, 10:43
So 18. Mär 2012, 11:22
So 18. Mär 2012, 13:19
So 18. Mär 2012, 13:27
das tut mir leid, hört sich ganz schlimm an.neko hat geschrieben:(hatte ich mit meinem bruder nieeeee, den haben die so zerstört, dass ihm die sprache des über sich redens abhanden gekommen ist).
Hm, da stimm ich Dir glaub ich nicht zu. Also merkt man ja auch, dass trotz bei manchen 3 Therapiestunden/Woche trotzdem ein großes Bedürfnis nach Austausch da ist, vielleicht eben WEIL es so intensiv ist, sich manche Themen zwischendurch gar nicht setzten und beruhigen können und da in gewisser Weise vielleicht auch ein Dämpfen gewünscht ist, weil es einen zu sehr mitnimmt. Ob das dann wieder gut ist, ist die Frage. Kann was Gutes sein, muss aber nicht.maischa2 hat geschrieben:Ich glaube, das hängt auch davon ab, wie oft man hingeht. Kann ich mehrmals in der Woche hingehen und es vielleicht mal eher aushalten, bis zur nächsten Sitzung zu warten, ohne sich über bestimmte Themen austauschen oder warte ich 1-3 Wochen auf den nächsten Termin und möchte mich zwischendurch vielleicht auch noch anders austauschen.
Ich glaube, geht man öfters, lässt sich dieses sensible Thema, das was man grade da Zartes erlebt hat, viel leichter aufbewahren und am entsprechenden Ort weiter bearbeiten, wachsen, wandeln, gedeihen,...lassen, als wenn man zwischendurch noch 1-3 Wochen Alltag lebt.
So 18. Mär 2012, 13:37
So 18. Mär 2012, 13:45
So 18. Mär 2012, 13:57
Meinen Mitmenschen in freier Wildbahn gegenüber bleib ich da ziemlich an der Oberfläche. Da hab ich viel stärker das Gefühl, meine Therapie schützen zu müssen, vor fremden Augen. Da will ich am liebsten überhaupt nicht teilen. Das ist alles meins ganz allein. Abgesehen davon hab ich keine Lust, die Analyse als Therapieform ständig erklären, rechtfertigen und verteidigen zu müssen. Ich treffe entweder auf Menschen, die von übertragungsfokussierten Therapien überhaupt nichts verstehen oder nichts von ihnen halten. Solche Gespräche sind mir zu anstrengend.gompert hat geschrieben:Ihr unterscheidet offensichtlich nicht, wie ich, zwischen Forumsbeiträgen und mündlicher, zwischenmenschlicher Kommunikation.
Ja, da nähere ich mich innerlich langsam einer Erkenntnis. Aber das muss noch ein bisschen gären.. Danke für Deine Gedanken.Es ist die Frage ob die eigenen Erkenntnisse, Fortschritte und Erfolge nur innerhalb des eigenen Prozesses überhaupt wirksam sind und außerhalb diese Wirksamkeit antasten. Ich habe das so empfunden. Sie zu teilen entnimmt dem Prozess seine Kraft, seinen Starkstrom. Therapie ist halt kein teamsport.
So 18. Mär 2012, 14:15
Ja genau. Und das ist ja genau diese emotionale Autismusspirale aus der ich ja raus will.neko hat geschrieben:man muss immer wissen, wie viel risiko grad geht und mit welchen folgen man grad leben kann...also nicht immer um 5, aber doch um eine, die nächste ecke denken, hinter der viel zerschellen kann und hinter der im zweifelsfall die einsamkeit nach dem versuch aus ihr auszubrechen noch mal größer sein kann als vorher..
So 18. Mär 2012, 14:18
gompert hat geschrieben: Es ist die Frage ob die eigenen Erkenntnisse, Fortschritte und Erfolge nur innerhalb des eigenen Prozesses überhaupt wirksam sind und außerhalb diese Wirksamkeit antasten. Ich habe das so empfunden. Sie zu teilen entnimmt dem Prozess seine Kraft, seinen Starkstrom. Therapie ist halt kein teamsport.
Ihr unterscheidet offensichtlich nicht, wie ich, zwischen Forumsbeiträgen und mündlicher, zwischenmenschlicher Kommunikation. Für mich sind die zwei nicht einmal zu vergleichen. Das Melden von Therapieangelegenheiten hier ist für mich ein Verlängerungsstück der inneren Arbeit.
So 18. Mär 2012, 14:21
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