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 Betreff des Beitrags: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2013, 08:55 
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Guten Morgen zusammen,
wie der ein oder andere vlt. weiss, bin ich gerade dabei meiin Leben "auszumisten", vergangene "böse" Dinge aufzuarbeiten und mich von destruktiven und schlechten Beziehungen zu trennen.
Bei meiner Familie habe ich begonnen, den Kontakt zu meiner Mutter hatte ich ja schon vor einigen Jahren abgebrochen, nun kamen erst gezwungenermaßen, später freiwillig mein Cousin mit Familie und meine Tante dazu.
Mittlerweile ist mein Blick auf mein "sonstiges" Umfeld gerichtet und da gehören natürlich auch Freunde und Bekannte dazu.
WEnn ich mir meine "Freundesriege" so ansehe, merke ich, dass ich entweder mittlerweile einen anderen Anspruch habe, oder die Freundschaften nicht so toll sind, wie sie scheinen.
Viele Menschen in meinem Umfeld ineressiert eigentlich gar nicht wie es mir wirklich geht. Deutlich ist es bei den Todesfällen geworden, da hat zwar jeder "oh tut mir leid" gesagt, aber zwei Tage später war alles "vergessen". Es ist auch oft so, das sich das Gefühl habe, dass man sich nur meldet, wenn man Trost oder Hilfe braucht, aber sich mal so zu melden, um zu fragen wie es geht oder wirkliches Interesse an einer Sache zu zeigen passiert eher seltener.
ZWar bin ich derzeit nicht aktiv auf Freundessuche (wie meinte meine Thera so schön "wer ausmistet, hat noch kein Platz für neues"), aber die Menschen die "neu" in mein Leben treten zeigen mir oft die ähnlichen Verhaltensweisen. Eher Ich-Bezogen und auf den eigenen Vorteil bedacht, anstatt auch mal auf die Gefühle der Umwelt zu achten und Rücksicht zu nehmen.

ICh möchte nun mal Euch fragen, wie Ihr das mit Freundschaften seht und handhabt. Habt Ihr wirklich gute Freunde, die sich von sich aus melden und die auch mal bei Themen nachfragen, wenn sie ein paar Tage "her" sind, die einem auch nachts um drei helfen würden und bei denen man auch das Gefühl hat "Freund" und nicht einfach nur "Ausnutzmaschine" zu sein ?

Welche Möglichkeiten gibt es "gute" Freunde zu finden. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass in unserer WElt fast nur noch Idioten sind (soll nicht überheblich klingen), aber jeder hat irgendeinen Schaden und daruasresultierend "merkwürdige" VErhaltensweisen. Bei mir auf Arbeit sind zum Beispiel Kollegen, die ein echtes Anerkennungsproblem haben, das was man macht ist immer schlechter alls das was sie machen, etc. Vielleicht ist es gerade bei mir auch so schlimm, weil ich meinen Blick "öffne" und sensibel alles begutachte, aber ich bin gerade echt ein wenig "verwirrt" wenn ich mir die "kranke" Welt anschaue.

Freue mich auf eine konstruktive und schöne Diskussion :)

VG Tröte


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 24. Apr 2013, 08:55 


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 Betreff des Beitrags: Re: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2013, 09:43 
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Hallo Tröteli! (Hast mich "Ivie" genannt, fand ich niedlich, und von daher ... :) :D )

Schönes Thema, finde ich.

Ich selbst bin immer mit zwei, drei engeren Freundschaften gesegnet gewesen, und mehr brauchte ich auch nie, war zufrieden damit. Nun stehe ich selbst eher auf der Seite derer, die sich gelegentlich vielleicht zu sehr zurückhalten (würde man hier nicht denken, gell?! :D ), aber ich bekam schon mal den Vorwurf, mich nicht oft genug zu "melden", heißt nachzufragen etc.

Jedoch erschwert mir diese Art von Druck die Freundschaft selbst. Echte Freunde können sich frei lassen, Freiheit schenken, ohne die Nähe zu verlieren, finde ich. Aufrechnen gehört für mich zu den hinderlichsten Dingen in einer Freundesbeziehung.

Für mich bedeutet das, sich nach Wochen oder Monaten erst wieder zu sprechen - manchmal, nicht immer natürlich - und genau so vertraut miteinander zu sein wie eh und je. Das macht für mich tatsächlich Freundschaft zu einem nicht geringen Teil aus - nur mal so erwähnt, wie unterschiedlich das sein kann. (Im Teeniealter war das noch anders, da hockte man täglich aufeinander wie Verliebte, zumindest "beste Freundinnen".)

Andererseits bin ich auch bereit, einiges auf mich zu nehmen, um Freundschaften zu pflegen, z. B. einige Stunden zu fahren, um sich wiederzusehen.

Wie man Freunde findet? Es ergibt sich, nach meiner Erfahrung. Gezielt danach zu suchen, führt weniger zum Ziel. Und Freundschaften müssen wachsen, in aller Regel: aus gemeinsamen Interessen, aus ähnlichem Denken und Fühlen heraus. So war das bei mir jedenfalls immer.

Ein Mangelgefühl ist aus meiner Sicht übrigens nicht förderlich. So entsteht ein Vakuum, das sich zwar oft dann auch füllt, aber meist nicht mit dem, was man eigentlich sucht. Eine gewisse Selbstgenügsamkeit ist paradoxerweise eine gute Basis, Freunde zu finden.

LG Yvie


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 Betreff des Beitrags: Re: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2013, 11:52 
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Ups, da hatte ich wohl einen Knoten in der Tastatur :)

Hallo Yve :),
danke für die gute Antwort.

Ich denke auch, dass man nur zu wenigen Menschen eine innige Freundschaft haben kann, es gibt ja Menschen die 1000ende Menschen kennen, aber alles sehr oberflächlich. Und dann gibt es ja noch diejenigen, die "Menschen sammeln", weil sie ein Problem damit haben alleine zu sein, liest man ja auch öfter in Bezug auf Partnerschaften.
"oh ich bin einsam, ich brauche also einen Partner". Ich persönlich halte das für falsch, sowohl Freunde als auch Partner sind nicht dazu bestimmt, mich zu entertainen oder meine Einsamkeit zu bekämpfen, sondern sie bilden eine gemeinsame "Schnittmenge" zu meinem Leben. Und ich denke, dass man dies auch nicht mit einer beliebig großen Menge tun kann, sondern (wenn man neben Arbeit, Familie, Partnerschaft) nur eine kleinere Anzahl gerecht werden kann.

Ich beneide da ein wenig meiner Partnerin, die wirklich tolle Freunde hat, die sie über Jahre hinweg hat, zwar nur eine kleine Anzahl, aber ein sehr inniges Verhältnis pflegt. Sie ist auch sehr wählerisch was Freunde anbelangt und lässt nur wenige Menschen wirklich "nah" an sich ran. Daher wirkt sie vlt. oft etwas distanziert, dies hat aber den Grund, dass man sich auch "Problemfälle" vom Hals hält.
Die Freiheit in einer Freundschaft ist auch bei meiner Partnerin gegeben. Sie hat eine Freundin, die beruflich viel unterwegs ist, da kann es sein, dass sie sich mal drei Monate gar nicht sprechen und trotzdem ist es eine sehr innige Beziehung, wenn der Kontakt "wieder da" ist, ist es, als wenn es dieses Nichtmelden nie gegeben hätte.
Das finde ich sehr schön. Man weiss, dass da jemand ist, auch wenn man keinen regelmässigen (täglichen) Kontakt hat. Trotzdem ist da eine sehr große Vertrauensbasis und Interesse vorhanden. Ich finde das sehr schön und danach würde ich auch gerne streben.

Freundschaft bedeutet für mich auch nicht, dass man aufrechnet wer sich wann und wie oft meldet. Für mich ist es aber offensichtlich, wenn die Kontaktaufnahme immer nur "einseitig" erfolgt, dass dann wohl das Interesse nicht so groß sein kann.
Ich finde es kommt auch so ein wenig darauf an, wie man sich dann meldet...wenn das dann so "ach ich wollte Dir erzählen, dass mir dies und jenes passiert ist" hat das sicherlich einen anderen "charakter", als wenn das Gespräch dazu dient sich gegenseitig die Neuigkeiten zu erzählen. Das mal jemand der ein akutes Problem hat, mehr "Anteil" hat ist für mich normal, meine ich hier ja auch gar nicht, nicht, dass das falsch rüber kommt.

Freunde an sich zu finden, finde ich gar nicht so problematisch (ich wohne im Rheinland und da wird man ja ständig irgendwie "angesprochen"). Mir geht es aber eher darum, die "richtigen" Freunde zu finden.
Ich finde es immer wieder bezeichnend, wenn jemand, den man erst kurz kennt, nach dem zweiten Treffen sagt "wir sind ja befreundet". Oder eine Bekannte von mir, die denkt wir wären "dicke Freundinnen", dabei kennt sie nicht mal einen Bruchteil aus meinem Leben. Vielelicht bin ich da gerade echt pingelig und sensibel, aber Freundschaft macht bei mir einfach mehr aus.
Wie Du schon sagtest, liebe Yve, Freundschaften müssen wachsen. Manchmal merkt man dann, dass es nicht passt und dann bleibt es vlt. im "guten Bekannten" Status.

Oh, schon wieder soviel geschrieben, ich glaube ich habe hier Redebedarf :)

VG Tröte


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 Betreff des Beitrags: Re: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Mi 24. Apr 2013, 18:01 
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Registriert: Sa 29. Okt 2011, 23:53
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Hmm, ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen;
und da gab es in meinem Leben 3 große Abschnitte, und dementsprechend "Freundschaften".
Teils war es bunt gemischt, und man hätte diese Leute nie gemeinsam auf ein Fest einladen können, und Teils war es "tunnelartig".
Ich kann mit Fug und recht sagen, daß dieser Bekanntenkreis die letzten 20-25 Jahre enorm groß war, und vieles/größtenteils/fast alles eigentlich mit "Vertrauen" fundamentiert war...
Und was haben mir die Jahre gezeigt?
"Freunde" gibt es nicht (mehr); allenfalls "Bekannte"/Umfeld, mit dem man seine Zeit teilt, die sehr schnell im Urteilen sind, wenn man von selber nicht mehr aktiv an dieser "Freundschaft" arbeitet, die aber im Gegnzug "ihre "Oberflächlichkeit" mit Freundschaft verwechseln...
Auch der Spruch: "Blut ist dicker als Wasser"... ist etwas, was ich so nicht nachvollziehen kann.
Okay, es mag manche geben, wo Familie über alles geht;... aber letztendlich sind sie genauso Fremde, wie jeder andere;
und wenn was passiert, dann schmerzt es umso mehr; weil vlt. "interna" verwendet werden; und damit "Grenzen" überschritten werden, die vlt. echte "Freudne" nie überschritten hätten.
Für mich blieb das Fazit: Freunde gibt es nicht mehr. Es gibt Menschen, die sich in deinem Umfeld tummeln, die lieber "Facebookartig" lustige "Lebensweisheiten" von sich geben; und "Bekanntenkreis" sammeln, denn wirklich Interesse an sich, an der Umgebung, Umwelt oder gar den Problemen anderer Leute haben.
Wenn man tiefer buddelt, so wird man bei den meisten feststellen, daß deren "Meinung/Lebenseinstellung/Aufbegehren" maximal ein Strohfeuer sind; weil es so chic ist, in der heutigen Zeit so zu sein...
Unterm Strich bleibt: Wenn ich in ner Bar mit meinem, mir fremden Sitznachbarn quatsche, hat es den selben Effekt, als würde ich mit Freunden quatschen...
Der einzige Unterschied ist, das vlt. "Freunde" schneller zur Hand sind; wenn es um Freizeitgestaltung geht; aber genauso gut könnte man mit anderen Mitgliedern eines "Tennisclubs" Tennis spielen.
Man hat die Stunde oder zwei gemeinsam Spaß, und alles was dannach kommt... interessiert keinen.

Es bringt nichts emotionell zu werden, auch wenn man es möchte; da großartig "Freundschaten" zu kündigen; es reicht, wenn man sich ne zeitlang nicht blicken läßt; dann schläft alles von selber ein.
Ironischerweise wird´s nämlich dann erst persönlich; auch wenn man berechtigt Kritik übt/Konsequenzen zieht.
Das liegt aber auch nur daran, daß heutzutage wohl jeder glaubt, daß ihm alles und jederzeit zur verfügung steht.


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 Betreff des Beitrags: Re: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Do 25. Apr 2013, 16:34 
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Hallo Ganter,
in vielem was Du sagst, kann ich mich widerfinden. Rein gefühlsmässig geht es mir 100%ig so wie Dir.
Gerade Deine Aussage zu "Blut ist dicker als Wasser" kann ich sowas von unterschreiben, habe ich es letztens
erst zu einem Arbeitskollegen (den ich wirklich sehr nett finde und der auch nicht oberflächlich ist) gesagt, genau
auch im Kontext mit meiner Familie.
Allerdings habe ich auch "positive" Beispiele vor der "Nase" und von daher habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es auch "echte Freundschaften" geben kann. Ob ich in den Genuss kommen werde, solche Freunde zu finden, steht auf einem anderen Blatt, aber momentan glaube ich noch daran :).

Vielleicht habe ich es falsch rübergebracht, natürlich werde ich nicht hingehen und sagen "ich kündige Dir die Freundschaft", wie Du schon sagtest, reicht es ja eigentlich, wenn man sich nicht mehr meldet und der Kontakt "einschläft", was ich auch schon bei ieinigen Bekannten/Freunden gemacht habe.

Viele Grüße
Tröte


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 Betreff des Beitrags: Re: "gute" Freunde
BeitragVerfasst: Mi 1. Mai 2013, 08:02 
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schubs, niemand mehr eine Meinung ? :)


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