Mi 24. Apr 2013, 11:52
Ups, da hatte ich wohl einen Knoten in der Tastatur
Hallo Yve
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danke für die gute Antwort.
Ich denke auch, dass man nur zu wenigen Menschen eine innige Freundschaft haben kann, es gibt ja Menschen die 1000ende Menschen kennen, aber alles sehr oberflächlich. Und dann gibt es ja noch diejenigen, die "Menschen sammeln", weil sie ein Problem damit haben alleine zu sein, liest man ja auch öfter in Bezug auf Partnerschaften.
"oh ich bin einsam, ich brauche also einen Partner". Ich persönlich halte das für falsch, sowohl Freunde als auch Partner sind nicht dazu bestimmt, mich zu entertainen oder meine Einsamkeit zu bekämpfen, sondern sie bilden eine gemeinsame "Schnittmenge" zu meinem Leben. Und ich denke, dass man dies auch nicht mit einer beliebig großen Menge tun kann, sondern (wenn man neben Arbeit, Familie, Partnerschaft) nur eine kleinere Anzahl gerecht werden kann.
Ich beneide da ein wenig meiner Partnerin, die wirklich tolle Freunde hat, die sie über Jahre hinweg hat, zwar nur eine kleine Anzahl, aber ein sehr inniges Verhältnis pflegt. Sie ist auch sehr wählerisch was Freunde anbelangt und lässt nur wenige Menschen wirklich "nah" an sich ran. Daher wirkt sie vlt. oft etwas distanziert, dies hat aber den Grund, dass man sich auch "Problemfälle" vom Hals hält.
Die Freiheit in einer Freundschaft ist auch bei meiner Partnerin gegeben. Sie hat eine Freundin, die beruflich viel unterwegs ist, da kann es sein, dass sie sich mal drei Monate gar nicht sprechen und trotzdem ist es eine sehr innige Beziehung, wenn der Kontakt "wieder da" ist, ist es, als wenn es dieses Nichtmelden nie gegeben hätte.
Das finde ich sehr schön. Man weiss, dass da jemand ist, auch wenn man keinen regelmässigen (täglichen) Kontakt hat. Trotzdem ist da eine sehr große Vertrauensbasis und Interesse vorhanden. Ich finde das sehr schön und danach würde ich auch gerne streben.
Freundschaft bedeutet für mich auch nicht, dass man aufrechnet wer sich wann und wie oft meldet. Für mich ist es aber offensichtlich, wenn die Kontaktaufnahme immer nur "einseitig" erfolgt, dass dann wohl das Interesse nicht so groß sein kann.
Ich finde es kommt auch so ein wenig darauf an, wie man sich dann meldet...wenn das dann so "ach ich wollte Dir erzählen, dass mir dies und jenes passiert ist" hat das sicherlich einen anderen "charakter", als wenn das Gespräch dazu dient sich gegenseitig die Neuigkeiten zu erzählen. Das mal jemand der ein akutes Problem hat, mehr "Anteil" hat ist für mich normal, meine ich hier ja auch gar nicht, nicht, dass das falsch rüber kommt.
Freunde an sich zu finden, finde ich gar nicht so problematisch (ich wohne im Rheinland und da wird man ja ständig irgendwie "angesprochen"). Mir geht es aber eher darum, die "richtigen" Freunde zu finden.
Ich finde es immer wieder bezeichnend, wenn jemand, den man erst kurz kennt, nach dem zweiten Treffen sagt "wir sind ja befreundet". Oder eine Bekannte von mir, die denkt wir wären "dicke Freundinnen", dabei kennt sie nicht mal einen Bruchteil aus meinem Leben. Vielelicht bin ich da gerade echt pingelig und sensibel, aber Freundschaft macht bei mir einfach mehr aus.
Wie Du schon sagtest, liebe Yve, Freundschaften müssen wachsen. Manchmal merkt man dann, dass es nicht passt und dann bleibt es vlt. im "guten Bekannten" Status.
Oh, schon wieder soviel geschrieben, ich glaube ich habe hier Redebedarf
VG Tröte